Also, bei mir ist die Tage mein absolutes Traummesser angekommen: ein Strider SnG mit Damastklinge. Diese ist von Devin Thomas im Raindropmuster geschmiedet, aber wohl nach Duane Dwyers Vorgaben. D.h. verschmiedet wurden CPM 154 und D2-Stahl (ist zumindest auf die Klinge geritzt). Meine Frage: ich kenne zwar beide Stähle als Einzelne, aber wie sieht es im Verbund aus? Wahrscheinlich ist das eine dumme Frage, aber in anderen Foren (Google-Suche) schwankt die Meinung zwischen: reine Optik und neuer Superstahl mit geheimnisvollen Eigenschaften. Wie ist Eure Meinung dazu? Reine Optik, oder eine Kombination mit neuen (besseren) Eigenschaften? Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe!
Frage zu Damaststahl...
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Ohne mich direkt angesprochen zu fühlen (ich bin kein Stahlprofi) wage ich mal zu behaupten, dass ein Damast nicht besser als seine einzelnen Bestandteile sein kann. Die beiden Stähle sind sicher gut, aber die positiven Eigenschaften werden sich nicht summieren. Ein eventueller Vorteil würde allein schon dadurch wettgemacht, dass Damast aufwändig herzustellen ist. Vom Preisleistungsverhältnis her rechtfertigt sich so etwas also allein durch die Handarbeit und Exclusivität.
Aber da Du ja nun eine solche Klinge besitzt und auch die anderen Stähle kennst, kannst Du dir ja jetzt ein eigenes Bild machen und massig Erfahrungswerte im Vergleich sammeln Gratulation zu dem Messer übrigens.
:wallhide: Notiz an mich selber: :fresse:
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Hast Du natürlich Recht! Werde mal schauen und testen und dann berichten - war nur ein wenig verloren in der Diskussion Leistung/Optik und selbst Devin Thomas schreibt auf seiner Website, dass er nicht richtig weiß, ob die Summe nicht doch besser ist wie die Einzelteile. Aber er will natürlich auch verkaufen. Achja, Profis ist natürlich mit einem Augenzwinkern zu vestehen!
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Ich habe (fast) keine Ahnung von Stählen, will aber Dein Traummesser sehen.
:worthless:
Also, zeig mal wie der Wunderstahl aussieht.
Ansonsten gibt´s hier ja auch eine Strider Gallery. -
ich bin zwar kein "Stahlprofi", egal wie immer man das auch wird, aber ich glaube deine Frage kann mit letztendlicher Gewißheit nur jemand beurteilen der eine entsprechende Ausbildung/Studium hat und dem die benötigten Gerätschaften zu einer Werkstoffprüfung zur Verfügung stehen. Alles andere ist in diesem Fall wohl bestenfalls Spekulation.
Es ist nämlich eine Sache sich ein bißchen über Stahl zu unterhalten, mit der einen oder anderen Vorliebe wie "hier ein Spritzerchen Mangan und dort eine Prise Niob oder sonst irgendetwas" oder verwertbare Aussagen über das Verschweißen von diesen beiden genannten Stählen und das Endprodukt zu machen.
Wie gesagt, ich bin kein Stahlprofi, ich will auch jetzt keine Passagen aus Büchern abschreiben oder sonst wen zitieren, vergiß es, die Kiste ist mir einfach zu hoch und ich bin fest davon überzeugt daß diejenigen die diesen Schweißdamast hergestellt haben auch nicht genau wissen was da vor ihnen liegt.
Viele Grüße
Roman -
Sorry, habe den Threadtitel geändert. Irgendwie kommt alles immer anders raus, als ich es eigentlich sagen wollte. Also nochmal: es dürfen sich alle angesprochen fühlen, nicht nur die Profis - Sch... Internetkommunikation! Ich wollte eigentlich nur wissen, ob irgendwer was zu diesen Damaststählen sagen kann - auf der theoretischen Basis der Zusammensetzung (D2 und CPM 154). Schnitthaltigkeit etc. etc., vielleicht sogar im Vergleich zu S30V? Nichts (!) praktisches, ist klar, aber irgendwas? Aber vielleicht war die Frage auch einfach blöd. Es gibt viele Aussagen zu den Mick Strider's Damascus, aber nichts zu diesen "neuen" Stählen von Duane Dwyer. Werde es dann vielleicht auch mal im USN versuchen.
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Ach ja, es geht um dieses DDC SnG (Bild von TrueNorth knives, eigene folgen im Striderthread, wenn ich gelernt habe die Bilder von der Kammera zu verkleinern):
DDC_5644_1_600.jpg -
zuerst freu Dich mal an dem Messer, es lohnt sich einfach nicht alles zu ergründen oder zu hinterfragen, egal wie neugierig man ist.
Diese beiden Stählen miteinander zu verschweißen ist allein beachtenswert, das ist keine Sache für den heimischen Schmiedeherd, da muß man wirklich Nägel mit Köpfen machen, egal ob es sinnvoll ist oder nicht die genannten Komponenten miteinander zu verschweißen.
Ansonsten, ich sehe den einzigen Vorteil bei einem Schweißdamast aus zwei Stählen darin daß man am Ende der ganzen Schienenschweißerei nicht noch eine frische Schneidlage einschweißen muss. Wie gesagt, ob man da einen Sinn sucht gerade diese beiden Stähle miteinander zu kombinieren, das ist alles spekulativ. Dabei kommt auch kein Superstahl heraus, jede Feuerschweißung, egal wie vorsichtig und am unteren Bereich der Schweißhitze ausgeführt, verbessert keinen der Stähle und führt garantiert nicht zu einem Superstahl.
Was mir aber abseits aller miesepeterischen Betrachtungen super gefällt ist die Mustersteuerung, da verstand jemand wirklich sein Handwerk, wenn das Messer dann noch schneidet ist alles in Ordnung.
Viele Grüße
Roman -
Also der Sinn von Damaststahl ist ja eigentlich eine leichte, aber eben nur leichte, verbesserung der eigenschaften 2er stahlsorten im verbund.
Deswegen hat man ja irgendwann mal damit überhaupt angefangen damast zu schmieden, weil das ergebnis besser war als nur ein monostahl.....Aber bei den beiden, 154cm und D2 glaube ich persönlich das der daras resultierende damast kaum besser sein wird als einer der beiden stähle allein, das ist mehr ne reine optik sache
Ich glaube einer der weniger der dir wirklich etwas dazu sagen kann auf metallurgisch fundiertem wissen, wäre Roman Landes....der ist bei den blauen aktiv, hier nicht soweit ich weiss.....das ist zumindest ein "stahl experte" der auch bücher veröffentlicht hat
Alles andere sind eig nur vermutungen.....schlecht wird ein damast aus den beiden jedenfalls nicht sein
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Ach ja, es geht um dieses DDC SnG (Bild von TrueNorth knives, eigene folgen im Striderthread, wenn ich gelernt habe die Bilder von der Kammera zu verkleinern):
DDC_5644_1_600.jpgSuper schön! Danke für´s Bild!
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da sich bis jetzt keiner zu Wort gemeldet hat versuche ich mich mal ein bißchen an dieser Damaststahlgeschichte
Ich muss allerdings vorausschicken, meine bescheidenen Erfahrungen gipfeln nur im Verschweißen von Eisen und nicht korrosionsfesten Klingenstahl, Chromstähle habe ich noch nicht verschweißt.
Der Schweißvorgang beim Schweiß-Verbundstahl ist ein das Material stark belastender Fertigungsschritt, normal schmiedet man die Stähle in dem für sie vorgesehenen Temperaturfenster, beim Schweißen allerdings erhitzt man das Material bis an den "teigigen" Zustand, der sich in einen weit höheren Temperaturbereich erstreckt (ich lasse jetzt einmal die Möglichkeit des Schweißens mit niedriger Temperatur, die Mustersteuerung und alles was man richtig machen muß und falsch machen kann außer Acht, sonst wird das hier der Entwurf von -Krieg und Frieden-)
Im Anschluß wird das erhitzte Paket mit dem Hammer auf dem Amboss zusammengefügt, das ist die eigentliche Presssschweißung, die älteste Art Metall miteinander zu verschweißen.
Im Anschluß wird das verschweißte Paket auf Schiene gestreckt, dann entweder geteilt und wieder verschweißt oder unmittelbar verwendet. Das Strecken auf eine Schiene, das ist leider das Problem bei dieser ganzen Sache, durch den Schweißvorgang wird das Metall sehr verstockt und zäh und wenn man keinen mechanischen Hammer hat ist das eine Arbeit für einen geduldigen Schmied.
Jetzt könnte man viele Zitate von berühmten Männern und Gelehrten des Stahls hier aufführen, aber ich versuche es mal mit eigenen Worten zu erklären was passiert. Durch das Erhitzen und das Schweißen kommt es zur Kohlenstoffwanderung, andere Legierungen können natürlich auch wandern, mal schnell oder langsam. Das ist eine Sache die von vielen Faktoren abhängt, vor allem welches Material benutzt wird, in welchem Maß welche Legierungen enthalten sind, die Höhe und Dauer der Temperatur usw. Wenn man sich das alles besieht ist es ohnehin fast ein Wunder daß dabei überhaupt etwas brauchbares herauskommt, vielleicht darf man einfach nicht daran denken was alles schief gehen kann.
Das Verschweißen zweier Chromstähle (ich zähle jetzt einfach mal 1.2379 mit dazu) ist wieder etwas anderes. Wenn man schon darauf achtet die Kontaktflächen der zu verschweißenden Metalle, wenn es sich wie gesagt um Eisen und nicht korrosionsfesten Messerstahl handelt, sauber zuzurichten, so ist das bei den Stählen wie 1.2379 und CM154 noch penibler zu machen. Die Kontaktfächen müssen absolut sauber sein, ein Fingerabdruck kann schon zu Fehlern bei der Schweißung führen. Es ist zwar möglich das Erhitzen in einem Schmiedefeuer durchzuführen, allerdings muß man dafür sorgen daß keinerlei Sauerstoff an die Kontaktflächen im Paket kommt. Man müßte das Paket von außen perfekt zuschweißen oder in einer Schutzgasatmosphäre erhitzen, ansonsten besteht die große Gefahr der Chromoxydbildung was eine Schweißung unmöglich macht.
Inwieweit es bei den genannten Stählen zu einem "Wandern" der Legierungsbestandteile kommt kann ich beim besten Willen nicht sagen, die sicherste Lösung wäre die Überprüfung von Proben.
Es wird wohl, ich lehne mich einfach mal aus dem vielbesagten Fenster, bei den genannten Stählen nicht zu einem Ergebnis wie einem "Superstahl" kommen, es ist durchaus denkbar daß durch das Schweißen beim Endprodukt ein Schweißverbundstahl entsteht der die mittleren Werte beider Stähle zeigt, was aber bei der Qualität der beiden Stähle immer noch ausreicht um eine formidable Klinge zu bekommen.
Was das Muster betrifft, ich kann jetzt natürlich total falsch liegen, aber es sieht zumindest für mich nach einer einzigen Schweißung aus. Wenn man die erforderliche Anzahl von Stahlschienen übereinander stapelt, diese dann verschweißt und das entstandene Schweißpaket mit nicht zu tiefen Bohrungen versieht und dann ausschmiedet, dann entstehen diese runden Musterungen.
Es tut mir leid daß ich nicht die Erfahrungswerte meines Namensvetters oder eines Stahlprofis habe, aber wenn keiner auf deine Frage antwortet, hab ich es wenigstens versucht.
Viele Grüße
Roman
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Vielen Dank! Dafür liebe ich dieses Forum und ich habe einiges gelernt - super!
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