GESUCHT: EURE Ideen für Härtetests mit Foldern !

  • Demnächst werde ich damit beginnen,verschiedenste Klappmesser einem harten Realitätstest zu unterziehen.


    Der Testablauf soll weitgehend standardisiert werden,um objektive Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Klappmessern in deren Tests zu haben.
    Das heißt,der gesamte Test soll aus etwa 5 bis 6 Einzelprüfungen bestehen und bei jedem Klappmesser der gleichen oder ähnlichen Kategorie durchgeführt werden.


    Also als Beispiel:
    Eine Prüfung (ein Testpunkt) in der Kategorie Combat-Folder könnte daraus bestehen,einen Penetrations-Test in ein Brett gewisser Stärke durchzuführen.Oder einen Schnitt-Test durch ein Seil gewissen Materials und gewissen Umfanges,usw...


    GESUCHT sind originelle/unterhaltsame Ideen hierfür,die durchaus auch verrückt anmuten dürfen,aber nicht zu praxisfremd sein sollten,d.h. es sollte durchaus für eine Messer-Kategorie denkbar sein,dass ein guter Folder diesen Testpunkt auch bestehen kann.Vorschläge,wie "Steine spalten" also bitte nicht einbringen ! 8|


    Ich würde mich über eure Vorschläge sehr freuen und werde dann nach einer gewissen Zeit sehen,was ich davon in meinen Test-Videos sinnvoll und unterhaltsam einsetzen kann.


    Vielleicht wolltet ihr auch schon immer wissen:"Kann man mit einem Klappmesser dies oder jenes tun..." Ich werde versuchen,diesen Nachfragen(natürlich nicht allen) in einiger meiner kommenden Test-Videos nach zu gehen.


    Ich bin beruflich sehr eingespannt,also bitte nicht ärgern,wenn ich nicht immer gleich antworten kann.Ich werde definitiv jeden Beitrag von Euch lesen!


    Alle interessanten Ideen sind willkommen - also los - erzählt,was Euch so dazu in den Sinn kommt ! :D


    Bin gespannt ! Lasst die Kuh fliegen :twister:


    Euer Schwarzwaldgeist :zwalk:

    Si vis pacem para bellum

  • Tests in denen du das Messer zum aufhebeln bzw. als Werkzeug zum aufbrechen nutzt. Könnte mir vorstellen das mögen nicht alle Folder.

    Nenn mich nicht Schatz, wenn du mich Scheiße findest

  • Einen Test des Locks fände ich interessant; z. B. indem man mit dem Messerrücken auf etwas einschlägt, vielleicht ´ne Kokosnuss knackt oder etwas Ähnliches. Und dann schaut man, wie der Lock und das Messer generell die Prozedur vertragen hat. Lässt sich der Lock noch bedienen, hakt etwas, hat die Klinge Spiel, rastet der Lock weiterhin sicher,...


    Dazu natürlich einen Hebeltest und der Penetrationstest ist auch Pflicht.


    Schneidfähigkeit... vielleicht die Seilstücke aufhängen und dann versuchen, diese mit einem Hieb zu durchtrennen.

    #9: Never go anywhere without a knife!


    Ich bin gegen Gewalt aber für Gegengewalt.

  • Einen Test des Locks fände ich interessant; z. B. indem man mit dem Messerrücken auf etwas einschlägt, vielleicht ´ne Kokosnuss knackt oder etwas Ähnliches. Und dann schaut man, wie der Lock und das Messer generell die Prozedur vertragen hat. Lässt sich der Lock noch bedienen, hakt etwas, hat die Klinge Spiel, rastet der Lock weiterhin sicher,...


    Dazu natürlich einen Hebeltest und der Penetrationstest ist auch Pflicht.


    Schneidfähigkeit... vielleicht die Seilstücke aufhängen und dann versuchen, diese mit einem Hieb zu durchtrennen.

    Dein Vorschlag mit dem Lock-Test,indem man mit dem Messerrücken Schläge ausführt gefällt mir sehr gut;werde ich mal in meinem Hinterkopf speichern ;) Danke.


    Ihr könnt ruhig etwas präziser werden in Euren Vorschlägen.Z.B. was einen Hebel-Test angeht.Denn wenn ich mir einen gängigen Hebeltest vorstelle,bei dem man versucht eine Klappe oder Kiste zu öffnen,prophezeie ich,daß 8 von 10 Foldern das nicht überleben werden.Aber vielleicht fällt euch eine spezielle "Hebel-Situation" ein,für die ein gutes Klappmesser ausreichen könnte.

    Si vis pacem para bellum

  • die hebelfähigkeit von diverse foldern würde mich auch interessieren, insbesondere wie gut die achse/klingenlagerung und der lock das ganze mitmachen. insbesondere bei den "normalen" foldern wie böker rbb oder den emersons, die eher als schneidwerkzeuge gedacht sind, aber nen gewissen heavy duty anspruch haben.
    zb kisten aufhebeln, wobei kisten da relativ ist. idee wäre ein zusammengenagelter winkel aus brettern, den es dann mit der klinge dazwischen aufzuhebeln gilt, das könntest du dann mit verschiedenen anzahlen an nägeln in der verbindung ausprobieren oder im härtesten fall auch mit schrauben.

  • Zum testen des Locks würde ich eine Kleine Holzkonstruktion machen wo du an einem Arm das Klappmesser dran befestigen kannst und dann auf eine Harte unterlage Fallen lassen kannst. Quasi eine art Schranke. Welche du noch mit Gewichten bestücken könntest. So würde es Reproduzierbar werden.


    Bei der Penetradions Fähigkeit ist es shcon schwerer, Da alle Messer unterschiedlich schwer sind und deine Tagesform varieren kann. Hier wäre eine ähnliche Konstruktion wenn nicht sogar die selbige von vorteil evtl noch das Eigengewicht der Messer auf ein immer Gleiches Level bringen zb. 1000g in einen Bestimmten Typ von Konstruktions latte. So könntest du an Hand der Eindringtiefe feststellen welches Messer am besten Penetriert.


    Bei der Biegefestigkeit würde ich mich bei den Jungs von Kinvedestruction(Noss) bedienen. Die spannen die Messer zwischen Holzbohlen und steigen auf den Griff. So haben die eine ziemliche "querbelastung". hier sollte man evtl auch Gewichte nehmen und einen definierten Hebel.


    Als Schnittgut finde ich Sisal sehr geeignet das Zeug ist echt Abrassiv, gibts in verschiedenen Stärken und ist zu dem Kostengünstig.


    Hmm wieso ich auf soviel Holz zurück komme... Es ist relativ einfach zu bearbeiten und ich glaube du hast ne gute Quelle weil ja auch immer wieder vergleichbares nimmst bei deinen vorherigen Tests.


    Ich hoffe ich konnte etwas helfen.


    MfG


    Kay

  • Zugegeben, ich hab keine wirklichen Härteansprüche für den Foldertest.
    Mehr als ein "wann-bricht-das-Teil-durch-Hebelbelastung-endlich-entzwei-Test" :bibber: bei einem Folder würde mich interessieren:

    • ob man eine handelsübliche Konservendose (500g, 1000g, 5Liter) aufbekommt (Penetration des Deckels und Lockstabilität, Klingenbeschichtung)
    • das Schnittverhalten in hartem Speck (die Klingendicke und Form ist da oft hinderlich)
    • kann man damit halbwegs vernünftig Butter auf ein Brot schmieren
    • einfache Schärfmethoden für unterwegs - wie einfach/schnell krieg ich das Ding wieder scharf
    • Einhandbedienung
    • Verstau-/Tragemöglichkeit(en) (Clip, Tasche, Anzug ...)
    • Belastbarkeit bei Stürzen aus definierten Höhen (1m - 5m) zugeklappt und geöffnet, Spitze voran, flach auf eine Griffschale etc.
  • Zugegeben, ich hab keine wirklichen Härteansprüche für den Foldertest.
    Mehr als ein "wann-bricht-das-Teil-durch-Hebelbelastung-endlich-entzwei-Test" :bibber: bei einem Folder würde mich interessieren:

    • ob man eine handelsübliche Konservendose (500g, 1000g, 5Liter) aufbekommt (Penetration des Deckels und Lockstabilität, Klingenbeschichtung)
    • das Schnittverhalten in hartem Speck (die Klingendicke und Form ist da oft hinderlich)
    • kann man damit halbwegs vernünftig Butter auf ein Brot schmieren
    • einfache Schärfmethoden für unterwegs - wie einfach/schnell krieg ich das Ding wieder scharf
    • Einhandbedienung
    • Verstau-/Tragemöglichkeit(en) (Clip, Tasche, Anzug ...)
    • Belastbarkeit bei Stürzen aus definierten Höhen (1m - 5m) zugeklappt und geöffnet, Spitze voran, flach auf eine Griffschale etc.

    BullsEye,deine Ideen gefallen mir sehr gut.Sie sind praxisorientiert und können durchaus unterhaltsam präsentiert werden.Werde sicher die ein oder andere Idee daraus übernehmen,besonders das mit den Konservendosen spricht mich direkt an.


    Auch "Dithmarscher"s Idee mit dem Schrankenprinzip für vergleichbare Test finde ich spannnend.Werde mir mal eine einfache Konstruktion dafür überlegen.


    Macht weiter so - immer her mit den Ideen.Dann werden die Tests auch für euch abwechslungsreicher und interessanter :thumbup:


    Christian

    Si vis pacem para bellum

  • Was meines Erachtens bei allen Messertests immer untergeht:


    L A N G Z E I T T E S T S !!!


    zB. ... bombenfester Lock, null Spiel usw. oder ähnlich subjektive Beurteilungen habe ich schon bei vielen Foldertests gelesen, allerdings schreibt dann keiner mehr, wie sich die Dinger nach einem Jahr verhalten, siehe Strider ... anfangs alles ok, nach ein paar Monaten zunehmend vertikales Spiel ... Liner recken, einschicken, ... nach kurzer Zeit wieder Spiel, die Flächen passen einfach nicht mehr zusammen usw. Ergo: der erste Eindruck bzw. die ersten Tests sagen nur wenig über die Auswirkungen bei Dauergebrauch aus ...


    Für mich (und vielleicht auch andere) wäre zB. interessant, aber schwer objektiv zu testen:

    • wie sehen Lockbar/Backlockhammer/usw. nach 1000 mal öffnen aus (und nicht nach einmal hebeln ...)
    • wie sehen die Lagerteile aus - z.B Kunstoffwasher nach 1000 Öffnungsvorgängen und Kontakt mit verschieden Fremdkörpern, Schmiermitteln, usw.
    • was passiert mit Beschichtungen nach einem Jahr EDC-Gebrauch
    • wieviele Zerlege-/Zusammenbauvorgänge halten die Schrauben aus (zB: Sebenza keine fünfmal, Inbus sind Torx klar unterlegen ...)


    Wenn´s um den Spaßfaktor gehen soll, gibt´s ein paar lustige Test von den Amis, Stichwort: ABS-Contest ...schwimmende Tischtennisbälle aufspießen, rollende Tennisbälle zerhacken, gefüllte Wasserflaschen usw.


    Ein paar philisophische Ansätze dazu kann ich mir nicht verkneiffen ...


    Bei Foldertests wird man sehr schnell mit den physikalisch messbaren Werte am Ende sein, soviel gibt´s da nicht zu messen. Dazu kommt noch, daß die objektiven Werte wiederum absolut nichts über die Qualität oder "Besser/Schlechter" aussagen. Es ist und bleibt immer ein subjektives Spiel und eine Frage der Vorlieben/Erwartungen und des Anwenderverhaltens, ob und welcher Folder für jemand geeignet oder weniger geeignet ist.


    Theoretisch könnte man einen Folder mit 10 mm Klinge und 20 mm Achse bauen, der wahrscheinlich allem derzeitig erhältlichen in Stabilität überlegen ist und aufgrund dessen behaupten, das wäre der beste und Stider, Extrema Ratio, XY wären alle mickrig SOLANGE bis einer 11 mm Klinge und 21 mm Achse verbaut ..... nur wer braucht sowas bzw. kann man mit sowas noch schneiden?


    Zu Schnitt-Tests:


    Einer der wenigen, die ein nachvollziehbares, objektives Verfahren dazu entwickelt haben, ist Cliff Stamp.


    • gleiches Schnittmedium
    • gleicher Schneidenwinkel
    • gleiches Schärfmittel (Körnung)
    • definierte Schnittlänge
    • gleiche, definierte Druckbelastung bei Druckschnitt
    • gleiche, definierte Druckbelastung und gleiche Schnittlänge bei Ziehschnitt-Tests


    ergo: Labor ankaufen! :D


    LG, C.

    Einmal editiert, zuletzt von enrico ()

  • ganz ernsthaft... für mich sind diese Tests sowas von amüsant


    aber das mir am Ende keiner heulend ankommt ;)


    für reproduzierbare Ergebisse muss erstmal ein vernünftiger Versuchaufbau her ;) wenn Du nämlich das 25ste Mal das Messer durchs Brett treiben willst, ist es nicht mehr die Kraft die Du am Anfang aufbringen konntest


    und immer schön Sicherheitsbekleidung tragen


    viel Erfolg

    Lasse Dich nie für eine Agenda gegen jemanden einspannen, der Dir nie ein Leid getan hat.

  • Meine Tests erheben zu keiner Zeit einen wissenschaftlichen Anspruch,noch behaupten sie eine dogmatische Gültigkeit.
    das ist nicht zu machen mit normalen Mitteln und wäre für die meisten User auch nicht realitätsbezogen,sprich nachvollziehbar(wissenschaftliche Aufbauten).


    Die meisten Nutzer wollen sehen,ob sie damit ne Büchse aufkriegen oder einen starken Gurt durchschneiden können etc.pp.
    Ob die angewendete Kraft in newton oder exakten Schnittfolgen immer identisch ist,ist doch vollkommen Hupe! Kein Mensch der Welt verwendet mit seinem Messer immer den identischen Schnittwinkel und/oder Technik wie ein anderer oder gar wie er selbst zu einem bestimmten Zeitpunkt.
    davon abgesehen zeigt ein Test "aus der Hand" sehr wohl die Unterschiede zwischen verschiedenen Messern auf,nur eben nicht in physikalischen Maßeinheiten.


    Wenn z.B, "Cold Steel" in ihren Tests Gewichte an einen Foldergriff hängen,was bitte soll der User damit anfangen? Nein -der Benutzer will praktisch nachvollziehbare Aufgaben mit einem Messer ausgeführt sehen und keine Zahlenwerte.Er kann ausgehend von der Stärke/Performance des Testers zumindest allgemeine Rückschlüsse auf seinen eigenen Anwendungsbedarf ziehen.Maginale Unterschiede wären,sofern denn relevant,bei einem Werkzeug- von Interesse per Maßeinheiten.Dies aber genau trifft auf Messer im Alltagsgebrauch überhaupt nicht zu -denn die Käufer eines Messers erwarten jeder für sich - eine gute Performance,vollkommen gleich,ob sie nun stark wie Arnold ofer schwach wie Hulle sind.Die Stärken und Schwächen eines Messers sind auch bei einem "menschlichen" Test klar zu erkennen.


    Die subjektiven Kraft-Unterschiede,mit denen ich meine Messertests ausführe sind gering,da ich keine auf Kondition ausgelegten Testpunkte integriere.
    Nichts-desto-trotz hoffe ich mit meinen Tests etwaige Schwächen eines Messers unterhaltsam und informativ mit meinen Messer-Reviews aufdecken zu können und erbete mir von Euch Verständnis dafür,dass durchaus geringe Unterschiede in meinen Schneidwinkeln und Kräften auftreten können.Aber ich denke,dass die Unterschiede so gering sind,dass sie nicht Test-entscheidend für den Aufstieg oder Fall eines Testkandidaten sorgen.
    Dennoch bitte ich ausdrücklich jeden,sich seine eigene Meinung von den von mir produzierten Vids zu machen,die Bilder selbst in ihrer Aussagekraft zu werten und nicht zu denken,ich würde absichtlichen Einfluß auf den Ausgang eines Testpunktes nehmen wollen,indem ich diesen oder jenen Folder milder oder grober behandeln würde.


    Das tue ich nicht. ALLE Messer,welche ich mir gekauft habe,mag ich auch,sonst hätte ich kein Geld für sie ausgegeben.Bitte respektiert das,und seid nicht böse,sollte einer eurer Favoriten nicht so gut abschneiden.Einen absolut objektiven Test kann es gar nicht geben,da schon der Beobachter das Resultat ein Stück weit beeinflusst(und nicht nur in der Quantenmechanik).Wertungsfrei sind wir Menschen nie - so sind wir eben - und ich finde das gut so.
    Kontroversen sind dennoch erwünscht - sie bereichern die Diskussionen und den gegenseitigen Erfahrungsaustausch.(Wäre schrecklich,wenn wir uns dauernd nur loben würden,oder?!)


    freundschaftliche Grüße , Christian :)

    Si vis pacem para bellum

  • Ein Problem bei der Sache ist natürlich die relativ große "Bandbreite" der möglichen Folder. Denk mal an die ganz unterschiedlichen Konzeptionen meinetwegen eines Emerson Persian und eines ER 185 RAO. Was willst Du da vergleichen? Im Grunde müßte man ja für jedes einzelne Messer festlegen, was man ihm vernünftigerweise zumutet - und dann herausfinden, ob es das wirklich aushält.


    Eine Möglichkeit für einen halbwegs einheitlichen Test der Penetrationsleistung ist ein Falltest mit Ausgleichsgewicht in einem Plexirohr auf ein Telefonbuch aus definierter Höhe. Du brauchst ein Plexirohr und einen beweglichen Einsatz, an/in dem Du das Messer senkrecht befestigen kannst. Oben auf den Einsatz kommt ein Behälter für Sand oder Bleischrot, um meinetwegen immer 1 kg Masse zu erreichen. Fallhöhe meinetwegen standardisiert 1 m oder 1,5 m ab Messerspitze. Drunter Telefonbücher. Immer gleicher Widerstand, unterschiedliche Durchdringung durch Seitenzahl gut und schnell zu ermitteln. Das Rohr muß nicht mal zwingend transparent sein - schöner ist es aber.


    Halt des Locks: Man legt praktisch kaum je mehr Gewicht auf das Lock als sein eigenes Körpergewicht. Also würde sich z.B. anbieten, das Messer entweder niedrig einzuspannen und in Schließrichtung sozusagen per Liegestütz zu belasten - oder hoch einzuspannen und sich dranzuhängen. Der Spinewhack mit der Kokosnuss hat aber auch was.


    Achsstabilität/Seitenbiegebelastbarkeit: Das ist zu unterschiedlich für einen standardisierten Test, fürchte ich. Es gibt ja z.B. Blecheimer mit einem in dem Rand eingedrückten Deckel. So etwas könnte man mit schwächeren Foldern z.B. öffnen. Die genannte Holzleistenkonstruktion halte ich für geeignet für stärkere Folder, da kann man Kistenaufhebeln simulieren.


    Der Schneidtest mit dem Speck gefällt mir auch. Ggf. könnte man den mit einem Ergonomietest kombinieren, indem man das Messer vorher mit Öl übergießt o.ä. Ich hab mal einen Serranoschinken zerlegt und dabei drastische Unterschiede zwischen einzelnen Messern festgestellt, nachdem alles mit Fett verschmiert war.
    Die reine Schneidfähigkeit kann man ja z.B. mit standardisiertem Polyseil zusätzlich testen.
    Will man da immer gleichen Andruck, kann man ja das Messer kopfüber einspannen und eine Schlinge Polyseil mit Gewicht unten dran über die Schneide gleiten lassen. Zurückgelegte mm bis Durchtrennung ergibt einen gut vergleichbaren Wert.


    Belastbarkeit der Spitze würde ich mit Durchstechen von Blech gleicher Stärke prüfen, meinetwegen stabile Dosen usw., bei stabilen Foldern wie Nemesis usw. ggf. auch stärkeres Blech. Herausschneiden eines Dosendeckels gefällt mir übrigens auch...

  • Außerdem gut für die Darstellung der Penetrationsleistung: Aufgehängte Plastikeimer an einer Schnur. Man muß vorher ausprobieren, ob das Eigengewicht bei guter Penetrationsleistung ggf. für einen Durchstich ausreicht. Bedarfsweise muß man den Eimer mit Sand o.ä. teilbefüllen. Dann kann man vergleichen, ob der Folder die Wandung bei geradem Stich durchsticht oder den Eimer wegdrückt.


    Falltest finde ich prima! Schon häufiger haben sich meine uniformierten Kollegen über Messerschäden durch Fall des Messers aus Arbeitshöhe im Stand von einer Lkw-Ladefläche auf den Straßenbelag geärgert. Höher wurde ich das Messer nicht fallen lassen, lieber mehrfach geöffnet und geschlossen. Das sollten dann so etwa 3 m sein.


    Interessant auch: Öffnungstest in dicken Winterhandschuhen oder Feuerwehrhandschuhen ohne Wave-open.

  • Noch ein Test für die Belastbarkeit der Spitze: Ausziehen langer Heftklammern aus einem Telefonbuch oder aus Weichholz. Die sitzen eigentlich immer vergleichbar fest, und es ist eine realistische Alltags-Herausforderung. Das müssen aber schon die extra großen Klammern sein, sonst ist es fad :)

  • Hallo MICHA,


    danke für deinen sehr ausführlichen und vor allem guten Beitrag.Deine Vorschläge sind wirklich sehr überlegt und auch durchführbar.
    Ganz zu Anfang hast du geschrieben,es gäbe so viel verschiedene Folder(Bauarten),deshalb ist ein standardisierter Test schlecht möglich. Das ist klar! Deswegen wollte ich ja auch zu Anfang klären,dass es verschiedene Kategorien geben wird;das mit dem Combat-Folder war hierfür nur ein Beispiel.


    Natürlich kann ich nie im Leben für das RAO und ein Opinel die selben Maßstäbe ansetzen - wäre schlichtweg unfair und unsinnig.


    Deshalb werde ich folgende Kategorien auch verschieden testen:
    Beispiele für Kategorien:


    Klassische Taschenmesser (wie z.B. Opinel,Laguiole,Schweizer Taschenmesser,Böker Classics,usw.)


    "Preismoderate(etwa bis 150Euro)Alltags"(EDC)-Taschenmesser mit robusterem Anspruch als die oben genannten Klassiker(z.B. CRKT Tuition,Razel-folder,diverse Böker,Cold Steel,Buck,S&W usw..)


    Teure EDC-Folder wie z.B. div.Strider,E.R.,Böker Turbine,usw..)



    Combat-Folder,wie z.B. E.R.Nemesis,Pohlforce H3 alpha2(3),Böker RBB,versch.Strider,Fox,Dark Ops,etcetera...)


    Und dann würde ich noch Ausnahme-Folder extra definieren,worunter sicherlich das RAO fällt.


    Für jede Kategorie müssen passende Testreihen erstellt werden,sonst gibt`s Chaos.Da bin ich mit dir vollkommen einer Meinung.


    Kurz gesagt: Es müssen Testaufgaben sein,welche man einem Messer der jeweiligen Kategorie auch zutraut oder von ihm erwartet(erwarten dürfen sollte!). Der Preis ist da nicht ohne Belang,denke ich mal.Er hat auf jeden Fall zumindest einen kleinen Teil mit berücksichtigt zu werden! Sonst wirds ungerecht.


    Ich werde also definitiv NICHT ein RAO mit einem zierlichen Laguiole-Taschenmesser in Vergleich ziehen.


    Und meine Ausgangs-Idee war jetzt eben,für diese Kategorien praktische Tests durchzuführen,möglichst originell,aber eben auch hilfreich als Kaufentscheidung für den ein oder anderen.


    Als Beispiel(steht noch nicht fest!!) : für die Klassischen Taschenmesser wie ein Böker Red Bone 2006 würde ich anfangen mit einem Speck-Schneide-Test(haben hierfür im Schwarzwald ausgezeichnetes Test-"Material",lol!)
    Dann würde ich (mit immer demselben Holztypus,vielleicht eine kleinere Latte oder Vierkantholz) Schnitzproben machen.
    Dann einen Trenntest mit einem Seil-Typus(auch immer der gleiche),danach etwa einen Penetrations-Test in eine Konserven-Dose(auch immer dieselbe Type),und dem Versuch sie damit zu öffnen.Und dann vielleicht noch
    einem abschließenden Papierschnitt,um zu sehen,ob nach allem noch Schärfe vorhanden ist.Mehr erwarte ich von einem Klassiker nicht.Er ist für mehr auch nicht gebaut.Aber bitte unterbreitet mir auch zu dieser Kategorie weitere interessante Vorschläge !!


    Bei der Kategorie "Combat-Folder" gehört unbedingt ein Fall-Test mit dazu,da sind wir einer Meinung,MICHA!
    Ebenso das Schneiden von LKW-Plane oder einem starken Spanngurt sollte man von solch einem Messer unbedingt erwarten können.
    Ein härterer Penetrationstest natürlich als bei den Klassikern,und das mit dem Sandeimer ist eine SPITZEN-Idee von Dir, Micha!


    Dass ICH dabei das Messer "bediene",und dadurch eventuell Schwankungen in der jeweiligen Ausführung auftreten können,müßt ihr da halt mal in Kauf nehmen.Ihr müßt mir da halt vertrauen,dass ich bei JEDEM Test,mein bestes geben werde und keinen Folder bevorzugt behandele.Meine Gründe für eine Bedienung durch Menschenhand contra einer Testvorrichtung habe ich oben in einem früheren Post schon dargestellt.
    Punkte,wie Ergonomie eines Griffes,Führigkeit und Tragbarkeit sind weder mit Vorrichtungen,noch allgemeingültig von einem Einzelnen allein zu beurteilen,da dies von zu vielen persönlichen Faktoren eines jeden einzelnen abhängt:


    bevorzugte Griff/Messerhaltung,bevorzugte Größe der Schneide und des Griffes,bevorzugte Klingenform,Material und Beschaffenheit der Schalen usw...


    Was ich versuche,ist, meinen persönlichen Eindruck eines Messers zu schildern und per Video zu dokumentieren,mehr ist wohl auch kaum möglich,da ich mir bewußt bin,dass natürlich auch ich selber -selbst bei Vorsatz strenger Neutralität - unbewußt immer etwas rest-befangen sein werde.


    Aber wie schon gesagt:ich erhebe keinerlei Allgemein-Gültigkeit bei meinen Bewertungen eines Messers,sondern teile euch MEINE Wertung mit;dies kennzeichne ich auch bei jedem Praxis-Test mit "BFG"-rating(also Wertung aus meiner Sicht:BlackForestGhost).
    Das Gute an einem Video ist jedoch,dass ihr alle aus dem Gesehenen im Video,Eure eigenen Schlüsse/Wertungen ziehen könnt.Zu guter Letzt sollte ja auch der Spass/Unterhaltungswert nicht zu kurz kommen.So bin ich eben. :P


    Ich denke,dass ich dies alles zu Anfang des Themas hätte detailierter erklären sollen -meine Schuld.
    Dennoch hoffe ich weiterhin auf tolle Ideen von Euch.


    Die Idee mit den Klammern in Holz übrigens werde ich versuchen umzusetzen (in der zweiten Kategorie:preismoderate EDCs),


    Vielen Dank,MIcha !! :thumbup:

    Si vis pacem para bellum

  • Natürlich kann man nicht für jedes Messer die gleichen Maßstäbe ansetzen, aber einige Disziplinen sollten doch bei jedem Messer geprüft werden (wenn auch anders gewertet).


    Ich habe z. B. mal in einem Bericht eine Konstruktion gesehen, mit der die Schneidfähigkeit getestet wurde. Dazu wurde ein Stapel Papierstreifen eingespannt und die Klinge wurde dann quer zu den Streifen mit einem bestimmten Druck von oben auf den Stapel gedrückt. Als Ergebnis wurde die Anzahl der durchtrennten Papierstreifen gewertet. Definiertes Schnittgut, definierter Druck, reproduzierbare Ergebnisse.


    Diesen Test vielleicht OTB, vor und nach gewissen Belastungen der Schneide, nach dem Schärfen,...


    Wie bereits geschrieben, die Disziplinen können durchaus bei jedem Messer / Folder die gleichen sein (außer sie sind für ein bestimmtes Messer total abwegig), nur die Gewichtung für das BFG-Rating sollte anders sein. Die Biegestabilität könnte z. B. bei einem 185 RAO, welches ja genau auf Stabilität ausgelegt ist, mit 20% in die Gesamtwertung einfließen und bei einem Laguiole vielleicht mit 5%.

    #9: Never go anywhere without a knife!


    Ich bin gegen Gewalt aber für Gegengewalt.

  • bagheera Ja,verschiedene Gewichtung von Eigenschaften anteilig oder prozentual betreibe ich mit meiner jetzigen Wertung der fixed blades schon.Das Konzept oder der "gedachte Verwendungszweck" eines Messers wird ebenfalls berücksichtigt.
    Ich mache mir genauestens Gedanken über ein Messer,bevor ich meine persönliche Wertung ausspreche.Dabei berücksichtige ich vielerlei Faktoren,die teils objektiv,aber teils auch durchaus als subjektiv bezeichnet werden können.


    Bei manchen Messern,wie beim BK-9 war nach dem Test für mich die Wertung absolut klar,da es jede meiner Erwartungen bei einem Messertyp dieser Kategorie und dieses günstigen Preises übertroffen hat.
    Bei manchen Messern schwanke ich eine zeitlang plus minus 1 oder 2 Punkte,bevor ich mich entscheide,da ich mich dann selber frage,ob ein Kriterium,welches ich zur Wertung anführe,eher subjektiver -oder objektiver Natur ist.Wenn ich z.B. denke,dass ein Messer einen Punktabzug hier oder da verdient hätte,ich dann aber feststellen muss,dass man darüber geteilter Meinung sein kann,dann ziehe ich den Punkt NICHT ab.Wenn aber ein Punkt ganz klar ist,ziehe ich den Punkt ab.Z.B. habe ich dem hervorragenden Combat-Messer von Kizlyar einen Punkt abgezogen,da es mit keiner Combat-tauglichen Scheide geliefert wird(wie ursprünglich vom Designer so vorgesehen und früher auch so angeboten worden),damit erfüllt es die Erwartung an ein Combat-Messer nicht gänzlich,da eine variabel zu tragende Scheide und diverse Zusatzsicherungen und schnelles Ziehen für ein Einsatzmesser dieser Kategorie unbedingt dazugehören.Daher damals "nur" 9von10 Punkten.


    Mein ausgekugeltes..äh..ausgeklügeltes Punktesystem bleibt aber erstmal "geheim" 8)

    Si vis pacem para bellum

  • Ein dramaturgisch eventuell verwertbarer Testvorschlag ist mir noch eingefallen.


    Der Folder zum Öffnen von Bier und Limonadenflaschen mit Kronenkorken.


    • Der Folder bleibt geschlossen
    • die linke Hand hält die Flasche relativ knapp unter dem Korken
    • ... :laber:
    • der Rest sieht ähnlich aus wie auf dem Bild gesehen bei 1000 Arten ein Bier zu öffnen - die Klinge hebelt den Korken von der Flasche
  • Ein dramaturgisch eventuell verwertbarer Testvorschlag ist mir noch eingefallen.


    Der Folder zum Öffnen von Bier und Limonadenflaschen mit Kronenkorken.


    • Der Folder bleibt geschlossen
    • die linke Hand hält die Flasche relativ knapp unter dem Korken
    • ... :laber:
    • der Rest sieht ähnlich aus wie auf dem Bild gesehen bei 1000 Arten ein Bier zu öffnen - die Klinge hebelt den Korken von der Flasche

    AAAhhh! Da kill ich ja meine ganzen Griff-Oberflächen mit :bibber: ! Funktioniert sicher,da bin ich mir (als alter Biervernichter) sicher,aber : :plaerr:

    Si vis pacem para bellum

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!