Bloß um Deine Neugierde zu befriedigen: Ein par der großen Dinger haben wir wirklich für gelegentliches Hobbytum und freuen uns außerordentlich, wenn sie auch noch gut aussehen. Das ist seit Jahrhunderten so und hat zu einer gewissen qualitativen und gestalterischen Bandbreite geführt, die über einfach-funktionales bäuerliches Arbeitsgerät hinausgeht In unserem Interessenbereich gilt das gemeinhin aber nicht als unanständig..
Die praktischen Vorzüge von Heppen und ähnlichen Klingen (die eine nach vorn unten ausgezogene Klingenspitze aufweisen) sind sowohl in der Größe üblicher bäuerlicher Arbeits- und Erntemesser (die es in dieser Form insbesondere im Mittelmeerraum ja auch seit Jahrhunderten gibt) als auch bei Haumessern nach Art des sog. "Schweizer Gertel" natürlich seit jeher bekannt und unbestritten. Tatsächlich ist die von Dir angesprochene Fiskars Heppe (die lustigerweise meist Machete heißt ) und ihre ziemlich baugleiche Schwester von Stihl, das Schweizer Gertel, favorisiertes Arbeitsgerät vieler Forst-Profis.
Aber der optimale Nutzen eines Werkzeugs hängt natürlich vom genauen Einsatzspektrum ebenso ab wie von Präferenzen des Anwenders, sprich: Wo das Haumesser auch Aufgaben eines Allrounders miterledigen soll, meinetwegen bei den sog. "Camp-Knives" können sich andere Formen eventuell besser bewähren, wie eben auch Hämmer, Meißel oder sonstiges Werkzeug je nach spezifischem Anwendungsbereich unterschiedlich gestaltet werden.
Macheten bewähren sich seit Jahrhunderten beim Bewältigen dünneren, flexibleren Schneidguts.
Übrigens bewähren sich auch andere Haumesserformen als Heppen in anderen geographischen Bereichen oder in einem anderen Anwendungsspektrum durchaus parallel zu den Heppen/Gerteln.
Man denke da z.B. an Khukriformen - bei Anwendungen, bei denen es nicht primär um das Entasten usw. geht, aber ebenso auch gerade Haumesserformen ohne "Nase".
Innerhalb dieser Vielfalt kann glücklicherweise dann auch noch der einzelne Anwender nach seinen jeweiligen persönlichen Präferenzen entscheiden, womit er selbst besser klarkommt. Und wenn die Entscheidung getroffen werden muß, welche Anwendungsbereiche man favorisiert, wo man also die "Schwerpunkte" auch für ein größeres Messer setzt, muß dies ebenso der einzelne Anwender entscheiden.
So ziehe ich z.B. bei Priorisierung des Beibehaltens von Allrounder-Fähigkeiten eher eine gerade Klinge vor, geht es aber um Arbeit mit härterem Schneidgut, habe ich leistungsmäßig sehr gute Erfahrungen mit vorderlastigen Khukris gemacht, bei denen ich persönlich aber wiederum weniger gebogene Formen vorziehe (und westliche Griffe), während andere erfahrene Anwender mit traditionellen Formen optimal auskommen.
Irgendwie hast Du aber das Talent, daß sich jeder erst mal als Trottel hingestellt sieht, der nicht exakt DEINE Lösung ebenfalls favorisiert (zumindest fühlt man sich belächelt), während wir hier ansonsten durchaus parallel ganz unterschiedliche "Stilrichtungen" auch hinsichtlich ihrer funktionalen Tauglichkeit nebeneinander stehen lassen (...weil's im Leben durchaus meist so ist, glaub ich...).