Review über Mehrzweckmesser "Ranger" der Firma Eickhorn

  • Review über Mehrzweckmesser "Ranger" der Firma
    Eickhorn





    Heute kam bei mir das neue
    Mehrzweckmesser der Firma Eickhorn an. Es hört auf den Namen Ranger. Für mich
    ein sehr schönes und sehr gelungenes Messer, es liegt super gut in meiner Hand,
    der Griff ist nicht zu breit und wuchtig und daher sehr anschmiegsam und gut zu
    handhaben. Die Griffschalen sind geriffelt so dass man auch mit Handschuhen oder
    auch mit nassen Händen einen guten Griff und Halt hat.



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    Die Klinge hat eine Tantoform die aber nicht zu
    „abgehackt“ gemacht wurde und gefällt mir dadurch sehr gut. Die Klinge wird aus
    N695 Böhler Stahl gefertigt, diesen Stahl benutzt auch die Firma Extrema Ratio
    für Ihre Produkte, was auf hohe Qualität schließen lässt.. Ein Highlight der
    Klinge ist der vorne angebrachte Wellenschliff mit dahinter liegender Schneide,
    der Vorteil daraus ist, wenn man z.B. bei schlechten Lichtverhältnissen etwas
    kappen will einfach hinten an der Klinge ansetzen und durchziehen, so hab ich
    erst ein Stück Schneide und dann den kompletten Wellenschliff zur Verfügung.
    Weiteres Gimmick ist ein Kabelabisolierer zwischen Griffschale und Klinge und
    auch ein Glasbrecher am Griffende des Messers.



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    Nicht so toll finde ich die Kydexscheide in der das
    Messer geliefert wird, denn bei mehrmaligem herausziehen und hineinstecken hat
    man deutlichen Abrieb des Materials an der Klinge, da würde ich mir für die
    Zukunft vielleicht eine Codurascheide oder ähnliches
    wünschen.



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    Meiner Meinung nach eine sehr gelungenes Messer mit sehr
    tollen Eigenschaften und Maßen, es liegt bei mir gut in der Hand und macht auch
    sonst einen sehr guten und robusten Eindruck. Wird sich zeigen wie es sich im
    Gelände schlägt, ein Erfahrungsbericht darüber wird
    folgen.




    Ich hoffe euch gefällt dieses Review, habe sowas noch
    nicht gemacht, daher habe ich hier ein bischen abgeschaut wie man sowas am
    besten schreibt.

  • Schönes review, mudpatrol. :thumbup:


    Bin dann auf den Praxistest gespannt....besonders ob sich der Wellenschliff am Ende der Klinge bewährt (ist ja eher untypisch) und ob der Kabelabisolierer zwischen Griffschale und Klinge funktioniert. :scratch:


    :thumbup:



    P.S.: Stell dich doch auch mal in unserem Vorstellungsbereich vor. :thumbup:

  • Gutes Review und guter Einstand bei uns!


    Willkommen übrigens! ;)


    An dem Messer gefallen mir einige Details nicht ganz. Die Griffmulde für den Zeigefinger kann, je nach der Hand des Anwenders praktisch oder aber auch sehr unangenehm sein.
    Die Griffschalen wirken bieder und der Griff als solches sieht sehr kantig aus. Auch die Tanto - Form gefällt mir persönlich nicht, aber diese Ansicht muss nicht jeder teilen, das ist völlig legitim. Ich erkenne lediglich in der Tanto - Form keinerlei Vorteile gegenüber einer Spearpoint - Klinge. Der Wellenschliff ist aber gut platziert und stört so nicht, z. B. beim Holzschnitzen (Feathersticks zum Feuer machen o.ä)


    Alles in Allem aber ein gutes und auch günstiges Messer für Soldaten oder Polizisten.


    PS: N695 ist nicht N690 (welcher der eigentliche Stahl bei ER ist)
    N695 ist nichts Anderes als 440C, N690 enthält hingegen noch Cobalt.

    Busse - Harsey - Hinderer


  • Schönes review! Danke! :thumbup:
    Kommt mir das nur so vor, oder könnte es schwierig werden wenn man das Messer nachschärfen möchte (durch den Wellenschliff vorn)?

    "Eet watt gor is, schnack watt wohr is und drink watt kloar is!"

  • PS: N695 ist nicht N690 (welcher der eigentliche Stahl bei ER ist)
    N695 ist nichts Anderes als 440C, N690 enthält hingegen noch Cobalt.

    Stimmt! Extrema Rato benutzt den Böhler N690 Cobalt Stahl. Der N695 ist fast identisch mit dem N690, bis auf den fehlenden Cobalt.

    Gruß Michael www.sartools.de powered by S&RT

  • Interessanter Aspekt: Während in der Diskussion um das GTK die überwiegende Mehrzahl der Teilnehmer sozusagen alles außer Kydex als "gestorben" erklärt, fordert hier der Tester ausdrücklich eine Scheide aus Cordura (denkbar natürlich auch bei gleichen Trageoptionen aus Leder, denke ich...). Für mich immer noch der vernünftigste Weg: Beides wird von bestimmten Anwendern jeweils deutlich vorgezogen, also beides anbieten, und zwar alternativ.


    Was mir im Review fehlt, sind ein paar Daten. Leider ist die Informationspolitik von Eickhorn ja nicht so aktuell, so etwas dem Interessierten auf der eigenen HP anzubieten, die sich ja noch immer "in 2009" befindet. Über Messer wie das GTK findet man in diesem Forum weit mehr als woanders :), andere Neuerscheinungen wie Tonys Jagdmesser ode eben auch das "Ranger" lassen sich nur in Fachmedien-Artikeln und mit detektivischer Sucharbeit ein wenig "aufklären". Vielleicht wird das nach dem aktuellen Umzug besser :)
    Klingenstärke, Klingen- und Gesamtlänge, Griffstärke, Netto- und Bruttogewicht würden das Review abrunden.


    Das Messer selbst scheint einigermaßen inspiriert von BM Nimravus, Blackwater usw., außerdem erinnert die ganze Gestaltung sozusagen an einen "fixen Folder", um das mal untechnisch so zu nennen, Vergleiche zu Messern wie einigen Foldern von H&K / Benchmade sind schnell gezogen. Was mir gefällt, ist das Einmitten der Spitze in der Längsachse trotz Modified-Tanto-Spitze. Andererseits verschlankt das den vorderen Klingenbereich so, daß der Stabilitätsvorteil der Tanto-Spitze nicht fortbesteht und reines Designelement wird. Man fragt sich, warum man für das Messer nicht zumindest bei den Protos alternativ mal den Böhler 110 ausprobiert. Im Feldbereich wird meist zur Erlangung einer robusten Schneide die Schärfe eh nicht ganz ausgereizt, so daß die vieldiskutierte "Grobstruktur" des D2 nicht wirklich entscheidend wäre - und man würde im Spitzenbereich bei richtiger WB mehr Bruchstabilität erlangen, denke ich.


    Die flachen Schalen gefallen vielleicht nicht jedem Anwender, das Rough-Grip G10 ist aber ein wirklich sehr griffiges Material, ich verwende ja ganz ähnliche Schalen am GTK-Proto und komme sehr gut damit klar. Die flache Ausführung kantet natürlich ein wenig mehr als ein runder Griff, andererseits wird im professionellen Bereich ohnehin weit überwiegend in Handschuhen gearbeitet, das reduziert diesen Effekt deutlich. Und die flache Form verhindert das unerwünschte "Rollen" in der Hand und trägt zudem bei verdecktem Tragen auch weniger auf als ein stärkerer runder Griff. Ich finde daher, das kann man durchaus so lösen.


    Über das Vorziehen des Wellenschliffs kann man sicher lang diskutieren. Das Messer ist ja ausdrücklich weniger als Backup denn als Werkzeugmesser gemacht, die aggressive Reißwirkung im vorderen Teil würde ich eher damit verbinden. Man muß auch durch Praxiserprobung herausfinden, ob es wirklich günstig, die Zahnung wirklich bis ganz vorn zur Sekundärspitze zu ziehen. Die ist normalerweise der schärfste Punkt des Messers und hervorragend geeignet zum Aufschneiden flächigen Schneidguts....aber nur, wenn das nicht durch die unmittelbar dort ansetzende Zahnung nicht eher ein Reißen wird. Man wird das sehen. Wenn das wirklich konzeptionell so eine Art "militärischer Bushcrafter" werden soll und nicht primär ein Backup, könnte diese Verteilung bei einigen Funktionen wie Nahrungszubereitung usw. ggf. störend werden.

  • Schönes Review und Willkommen im TF ;)


    Interessiere mich ja auch sehr für das Ranger, aber wie Micha schon geschrieben hat, Infos zum Messer sind spärlich.


    Dass der Wellenschliff so weit vorne sitzt, macht mir doch auch ein wenig sorgen. Einfaches Schneiden, wird da wirklich zum reißen, aber ich lass mich durch deinen Praxistest auch gerne eines besseren belehren :thumbup:


    Gruß Stefan

  • ich finde teilwellenschliff ja generell komisch, empfinde das für mich (!) eher so, daß ich entweder ganz glatte schneide oder ganz welle haben will. aber nen teilwellenschliff im vorderen bereich war mir dann intuitiv sowieso suspekt. danke micha daß du mir da jetzt auch objektive gründe geliefert hast:D


    abgesehen von dem komisch angebrachten teilwellenschliff finde ich das design ansprechend.


    thema kydexscheide:



    ich habe ja schon mehrfach erwähnt daß lederscheiden für mich indiskutabel sind. d.h. mir bleiben zwei alternativen: kydex oder nylongewebe. ich denke bei einem so kleinen messer wie diesem, welches ja mehr als werkzeug denn als waffe gedacht ist, ist kydex erste wahl. eine gewebescheide verbraucht mehr platz, verhindert das messer einfach nur fix in die hosentasche (was ich mir auch bei nem bundeswehrsoldaten gut vorstellen könnte, aber ich war ja auch nie bei dem verein (t5) zu stecken. bei einem größeren messer finde ich dann gewebe (cordura oder was auch immer) attraktiver, dann kann der anwender das ding nämlich an den gürtel hängen, die spitze am oberschenkel fixieren und sich dann immernoch bewegen, was bei einer (konventionellen) kydex schwierig werden könnte. lässt sich natürlich durch drop leg plattformen weitestgehend beheben.
    kurzum: ich denke die trageweise ist entscheidend. wenn ich die klinge IMMER am gürtel tragen will, ist gewebe ok. aber wenn ich die trageweise am gürtel variieren will (micha m-style tipup, ich trags gern waagerecht vorm bauch etc etc), das ding auch mal nur in der hosentasche tragen will. an ner weste oder am oberschenkelholster oder rucksack befestigen will, das gute stück mit static cord in hosenbund oder hosentasche tragen will, mit ner art merc-harness unterm arm oder mit nem iwb loop tragen will, dann ist kydex auf jeden fall besser. ein großteil der von mir angesprochenen trageweisen beschränkt sich auf klingen bis etwa 15cm klingenlänge (zumindest bequem;)), dadrüber würde ich vermutlich auch gewebe nehmen.

  • kurze frage, was soll das heissen?:
    Die Klinge hat eine Tantoform die
    aber nicht zu


    „abgehackt“ gemacht wurde



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  • „abgehackt“ ist Arabisch und bezieht sich auf die Strafe für Diebstahl :)


    Vermute, es ist ein nicht zu steiler Winkel zwischen Haupt- und Sekundär-(oder Vorder-)Schneide gemeint.
    Da gibt es ja richtig steile "Meißel" wie meinetwegen das ER T 3000...
    Das hier so penetrationsfreundlich zu machen, spricht auch eher für Backup-Überlegungen als für ein maximal robustes Tool....

  • Korrekt, sollte abgehackt heißen! Über den offiziellen VK kann ich leider nichts sagen, da ich das Messer über Beziehungen vergünstigt bekommen habe. Der Griff liegt in meinen Händen sehr gut und gerade weil er etwas kantiger ist finde ich ihn auch mit Handschuhe gut zu handhaben, das ist aber Geschmacks- bzw Ansichtssache.
    Wenn ihr noch Details wollt nur zu, ich hoffe ich kann euch diese beantworten, da ich auch nur Endverbraucher bin.



  • Das passiert, wenn man Texte von woanders kopiert und hier einfügt.

  • Hm, nettes Messer an und für sich. So auf Anhieb finde ich jetzt nix, was mich stören würde...
    Wellenschliff an der Spitze...hmhmhm. Punkt ist imho, dass ein Wellenschliff seine Vorzüge und Nachteile hat, wie allgemein bekannt. Ein Punkt jedoch hat mich in letzter Zeit vor allem oft veranlasst, ein Messer mit glatter Klinge vorzuziehen:
    Wellenschliff in der unmittelbaren Nähe des Griffes beraubt ein Messer seiner Vielfältigkeit, besonders, wenn es sich dabei um alltägliche Dinge wie Schnitzarbeiten aller Art handelt.
    Denn beim Schnitzen greift man ein Messer eher kurz und möchte am liebsten von oben direkt schabende Wirkung auf das Schnittgut haben, weiß grade nicht, wie ichs anders ausdrücken soll.
    Ein Wellenschliff an dieser Stelle - damit kann man halt nicht schnitzen, da brauchts also ne glatte Stelle der Schneide. Jetzt könnte man argumentieren, dass man ja einfach weiter vorne schnitzen könnte, in der Mitte der Klinge. Da klagt aber halt die Physik, der Ansatzpunkt für die Kraft verschiebt sich dann vom SChnittpunkt weg nach hinten und die Sache wird weniger kontrollierbar. Gerade bei langen Messern kann das jeder gerne mal ausprobieren, mit der MItte der Klinge schabt/schnitzt es sich nicht so dolle...


    Insofern ist die Idee, den Wellenschliff nach vorne zu setzen gut. Wie schoin erwähnt, man kann das Messer vom Griff aus durchziehen, schaffts die glatte Schneide nicht, kommt der Wellenschliff. Allerdings, sitzt er da, wo er beim Ranger sitzt, dann werden SChneidarbeiten auf Unterlage wieder eher doof.
    Bei einer Tantoklinge weniger, da würde man ja mit der Sekundärschneide vorne schnippeln, aber stellt euch das mal bei einem Droppointmesser vor, bei dem der Wllenschliff genau am Bauch vorne liegt..suboptimal. Das gibts ja beim Böker PLus Direkt
    http://www.boker.de/taschenmes…insatzmesser/01BO571.html


    Ich für meinen Teil würde daher den Wellenschliff ja direkt in die Mitte der Klinge machen. Dadurch bleibt der vordere Bereich für normale ziehende Schnitte glatt (und nachschärfbar) und der Bereich nahe des Griffes ist ebenfalls glatt, gut zum Schaben. Und dennoch stünde Welle für Faser zur Verfügung.


    BLöd ist dann wieder Batoning, bei dem der Wellenschliff sozusagen den Punkt des Erstkontaktes mit dem Holz darstellen würde...


    wie mans dreht und wendet, der Wellenschliff stört eigentlich überall bei irgendeiner Arbeit. Ich für meinen Teil würde mich beim Batoning noch am wenigsten stören daran.
    Und somit denke ich, ist es mal wieder eine Frage der Absicht des Anwenders, wozu er das Messer benutzen will vorrangig.

    beste Grüße, Alex
    Was willst Du mit dem Dolche, sprich! - Kartoffeln schälen, siehst Du's nicht?

  • Nur um eine andere Sicht der Dinge bzw. des Messers in den Fokus des geneigten Lesers zu bringen...


    http://pannonscout.blogspot.com/

    Man card revoked if you don't firmly grip my hand when you shake it. (You're excused if you're under 8.) Also, if you shake too long, I will get very annoyed with you...

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