NOKS "Smersh" - seltener "Besuch" aus Russland

  • Falls das dieses Mal etwas wird, verläuft das wohl ein wenig seriöser :)


    Zuerst mal habe ich bei nochmaligem Nachmessen festgestellt, daß die Klingenlängen-Angabe der angegebenen Quelle für das Musterstück nicht paßt. Kam mir irgendwie reichlich kurz vor für 140 mm - und hat sich als ziemlich genauer "Fünfzöller" entpuppt (gemessen auf der leicht längeren unteren Seite. Also gut 125 mm Klingenlänge...
    Die anderen Angaben hatte ich alle direkt vermessen, die stimmen.


    Man wird also nach den aktuellen Maßen der Modelle 1 und 2 vorher noch einmal fragen müssen!


    Preisbildung: Mal abgesehen von dem nicht-rationalen "Nimbuszuschlag" für einige Messer - unter Gebrauchsgesichtspunkten sollte sich der Preis imo noch zweistellig einpendeln im Hinblick auf Konkurrenzfähigkeit zu den genannten Mitbewerbern.


    Versatz zwischen Riffelung und Griffkante (Überstand der Griffkante): Das kann man bündig gestalten, aber z.B. auch beim SOG Pentagon ist dieser kleine Überstand vorhanden. Wie gesagt - wer ein Messer mit Handschutz vorzieht, wird sich anders orientieren, hier ist eher die andere Anwendergruppe angesprochen.


    Scheide: In der jetzigen Scheide hält das Messer im Normalbereich auch gut tipup. Genauere Prüfung hat das "Rädchen" (das sich beim M95 tatsächlich um die untere Nase des Handschutzes dreht) beim Smersh als eine runde nicht mitdrehende Scheibe erkannt, die sich an die Griffunterkante andrückt. Hält aber!


    Hinsichtlich des Rückschritts einer nicht abnehmbaren Gürtelschlaufe stimme ich Blue Turtle zu: Mir fehlt das aber eher nicht, um damit das Messer dann durch die untere Schlaufe an Gurten anzuschlaufen. Aber die Schlaufe ist natürlich im Weg, wenn man das Messer mit der anderen Seite nach vorn tragen will, z.B. IWB rechts. Sie ist zwar schmaler und kürzer als der Messergriff, der daher trotzdem gefaßt werden kann, aber eine abnehmbare Schlaufe wäre da tatsächlich die bessere Lösung. Man kann sich aber behelfen, wenn man das Messer so tragen will: Die Schlaufe ist ja an zwei Nieten befestigt, die beide sehr solide wirken, ebenso wie das Leder selbst. Löst man die Schlaufe vom unteren Niet, kann man sie bedarfsweise um den oberen nach unten drehen. Dann funktioniert sie noch immer, kann aber aus dem Weg gedreht werden.
    Übrigens trägt sich das schlanke Messer IWB sehr angenehm, hab ich heute den ganzen Tag ausprobiert :) Durch die hintere Nase am Knauf hat man einen guten Andruckpunkt für flüssiges Ziehen des Messers.

  • Heute mal ein wenig belastet und erprobt:


    Diverse Male geworfen, einschließlich einigen Fehlwürfen, Ziel war Hartholzbrett. Spitze intakt, kein Umlegen, keine Brüche. Griff intakt, keine Risse. Auch danach keinerlei Spiel z.B. am vorderen Griffabschluß o.ä.


    Dann Papierschneiden, danach 50 Abschnitte Kletterseil auf Hartholzbrett, mit z.T. relativ tiefen Einschnitten ins Holz. Danach wieder Papier geschnitten und Armhaare rasiert. Ist übrigens "out of the box" deutlich schärfer gewesen als viele andere meiner Messer....


    Danach zur Erprobung der Handlage bei Belastung mit einigem Druckaufbau Holzstab gespitzt. Griff ist haptisch und ergonomisch sehr angenehm.


    Schließlich Einstechen in Hartholzbrett, forward und reverse, Hammergriff ohne oberes Umlegen des Daumens im Reversegriff, keine Handschlaufe (...ich sollte es besser wissen...).
    Maximales Verruschten in wenigen Fällen ca. 3 mm. Da war ich aber noch mit der gesamten Hand im Auflagebereich des Griffs und sicher hinter dem vorderen Griffende, geschweige dann auf dem "Sicherheitsbereich".


    MEINEN Segen hat es. Werde aber noch ggf. weitere Werte von Peer abwarten. Dann werde ich ggf. dem Importeuer empfehlen, die Modelle 1-3 anzubieten zu versuchen. Werde Euch über die Entwicklung weiter berichten.

  • Auch mir gefällt dieses Messer sehr, obwohl ich eigentlich eher breitere Klingen bevorzuge. Auch wäre es mir lieber, wenn der Abstand zwischen schneidender Klinge und Griff nicht so groß wäre, aber das sind persönliche Vorlieben. Das Griffmaterial erscheint auch etwas "billig", obwohl es sicher seinen Zweck erfüllt und von guter Qualität ist.


    Alles in Allem ein gut gemachtes, multifunktionales Messer, welches sowohl als Werkzeug als auch als Waffe verwendet werden kann.

    Busse - Harsey - Hinderer


  • Das hört sich doch schon mal sehr gut an. Und wenn´s die Messer wirklich für ´nen zweistelligen Betrag geben sollte, dann bin ich auf jeden Fall an einem Smersh und v. a. auch an dem von mir verlinkten interessiert. :thumbup:

    #9: Never go anywhere without a knife!


    Ich bin gegen Gewalt aber für Gegengewalt.

  • Bis auf die kleinen Kritikpunkte in meinem Post kann ich auch nichts gegen die Smershowoi (Plural auf russisch???) sagen. Wer mit reinen Skandinaviern klar kommt, schafft´s damit auch, vielleicht sogar etwas leichter.


    Inferno: das Griffmaterial (immer bezogen auf mein "altes" Messer) ist durchaus griffig, aber deine Hand riecht hinterher etwas nach Altreifen ;)


    Iregendwie ist´s jetzt schwer zu beurteilen...ich würde sagen, für max. 90 € geht´s ok, andernfalls würde ich zum Peltonen raten!

  • Seh ich weitgehend wie Du: Die beiden Peltonen-Modelle 07 und 95 sind für mich auch die optimalen "Tactical Puukko". Leider gibt es die aber mit minimal 125 mm Klingenlänge, ich hab bislang Herrn Peltonen ja nicht zum 42a-tauglichen Kürzen animieren können, hab aber aufgrund der positiven Resonanz auf diese Messer noch mal meinen Kontaktmann angeschrieben und um einen erneuten Vorstoß ersucht :)


    Smersh 1 und 2 können diese "Lücke" füllen, denke ich.


    Daneben sind natürlich Smersh 1 bis 4 sowohl wegen ihres Hintergrunds interessant als auch als nordisch orientierte Gebrauchsmesser. Hatte heute nochmals Kontakt mit dem Importeur, der mir Hoffnung gemacht hat, in ca. einem Vierteljahr einige NOKS-Modelle anzubieten. Wer das Russland-Geschäft kennt, wird das als einen ungefähren Wert verstehen...Wir werden das hier als Erste erfahren :)

  • Da geb ich dir Recht!


    Bislang hat mich eigentlich nur die Klingenlänge vom Kauf eines Peltonen abgehalten. Bei den Smersh-Modellen ist´s wirklich ein bisschen der Nimbus. Wobei es theoretisch die Legal-Reason-Verfechter einfach haben sollten, zumindest bei deinem und meinem Modell. Aber wir wissen ja beide, dass dem leider nicht so ist...


    Wenn du das schaffst, Herrn Peltonen zum Kürzen zu bewegen (gerne auf absolut unstrittige 11,5 cm), dann kaufe ich mir eines und gebe dir mindestens drei Runden aus!

  • Wenn du das schaffst, Herrn Peltonen zum Kürzen zu bewegen (gerne auf absolut unstrittige 11,5 cm), dann kaufe ich mir eines und gebe dir mindestens drei Runden aus!


    Das wäre wirklich interessant (auch für Österreicher), aber dann sollte er mMn. auch den Griff abändern, damit die Proportionen stimmen.

    MfG, Joachim
    Nachrichten bitte per E-Mail.

  • Ich persönlich finde ja, für ein GEBRAUCHSmesser sind die Proportionen Griff - Hand und nicht Griff - Klinge entscheidend. Höchstens bzgl. des Schwerpunkts des Messers aber Optik ist da zweitrangig. Ich würde jedenfalls einen guten Griff nicht ändern, nur damit er von der Länge zur Klinge passt (von Extremen natürlich abgesehen).

    #9: Never go anywhere without a knife!


    Ich bin gegen Gewalt aber für Gegengewalt.

  • ...GEBRAUCHSmesser sind die Proportionen Griff - Hand und nicht Griff - Klinge entscheidend (von Extremen natürlich abgesehen).


    Volle Zustimmung, aber bei ca. 11,5 cm Klingenlänge wird es für mich schon extrem, auch was die von dir angesprochene Balance angeht.

    MfG, Joachim
    Nachrichten bitte per E-Mail.


  • Volle Zustimmung, aber bei ca. 11,5 cm Klingenlänge wird es für mich schon extrem, auch was die von dir angesprochene Balance angeht.


    Die Balance sollte selbst bei der kurzen Klinge am Übergang Klinge- Griff vorhanden sein.
    Leider gibt es die HP nicht mehr wo die Historie zur Entstehung des M 95 aufgeführt ist.
    Da konnte man sehen, wie der Erl ohne aufgespritzten Griff ausschaut.

    Gruß
    Klaus

  • An eine Griffkürzung ist realistisch nicht zu denken, schon die leichte Klingenkürzung um 0,6 cm wurde bei der ersten Kontaktaufnahme ja als zu aufwendig empfunden - obwohl man ja nicht mal die Lederscheide hätte einkürzen müssen, die 6 mm "zuviel" Länge hätte man ihm da wohl kaum verübelt. Bei den Werkzeugkosten für eine neue Griff-Form würde das wohl für ihn wirtschaftlich völlig uninteressant.


    Ich glaube, es gäbe wirklich eine ganze Reihe Interessierter an einem "42a-konformen" Sissipuukko. Ich hab ja da mein Anliegen schon vorgebracht. Natürlich wird es wenig bewegen, wenn wir das Interesse hier untereinander erörtern :)
    Wer sich für so ein Messer interessiert, könnte z.B. eine entsprechende Anfrage oder Anregung - durchaus auch unter Hinweis auf diesen Thread - an einen der Importeure richten.
    Ich habe den Weg über durapi.com gewählt, Herr Boegens ist ein freundlicher und engagierter Ansprechpartner.

  • Bagheera, ich denke auch, dass bei einem reinen Gebrauchsmesser die Optik theoretisch "leiden" dürfte. Bei knapp 12 cm KL denke ich aber, dass ein Griff für normal große Hände die Optik nicht stört.


    Ich denke schon, dass H. Peltonen eine ziemlich große Fangemeinde in Deutschland hat und sich ein entsprechendes Modell rechnen würde. Er braucht ja dann auch weniger Material :D

  • Habe gestern Neuigkeiten erfahren:


    Erstens ist wohl die Erlangung einer russischen Exportgenehmigung nicht nur eine schwierige, sondern vor allem auch eine teure Geschichte. Der Importeur wird also schauen müssen, ob das Interesse in Deutschland ausreicht und er absehbar die Lizenzgebühren erträglich auf eine ausreichende Anzahl von Messern umrechnen kann.


    Zweitens werden leider aktuell Smersh 1 bis 3 NICHT mehr gefertigt.
    Der interessante Aspekt eines 42a-konformen Smersh fällt damit wohl leider weg.


    Dafür müssen wir nun nicht mehr auf allerlei Russen-Seiten surfen auf der Suche nach weiteren NOKS-Modellen :)
    Meine eigenen Kenntnisse beschränken sich da auch weitgehend auf "Hände hoch!" und "Nicht bewegen! 8)


    Der Importeur war so nett, mir die aktuelle Exportliste von NOKS zur Verfügung zu stellen, die ich hier für Euch anhänge.


    Copy+of+KnivesNoks.pdf


    Ich selbst habe da schon ein paar interessante Dinge gefunden, natürlich wird das aber auch von den hier anzusetzenden Preisen abhängen.


    Mir gefällt z.B. das dritte Messer von unten auf der ersten Seite, das ja auch "bagheera" schon bei klyk.ru aufgefallen ist.
    Außerdem das "OCA-M" mit der blattförmigen Klinge auf der 2. Seite unten, das ein wenig an das polnische "Gerlach OSA" erinnert.
    Das "KOMBAT" auf der dritten Seite (Mitte) würde natürlich als einschneidiges Messer mit 12 cm Klinge hier auch gut in die deutsche Landschaft passen...
    Aufgefallen ist mir das 7. und 8. Messer von unten auf der dritten Seite, einschneidig im Gegensatz z.B. zum "Strazh"


    Mal ein ziemlich anderes Reverse-Edge-Knife, nämlich mit einer deutlich längeren Klinge als bei den gängigen US-Modellen, findet man auf der 3. Seite ganz unten.


    Für Freunde größerer und schwerer Eisenwaren könnten neben den Spetsnaz-Schäufelchen natürlich vor allem die bekannte "Taiga" Machete (4.Seite unten) und auch das Handbeil (5. Seite) interessant sein.
    Das Beil finde ich wirklich spannend, weil es sich nach meiner Einschätzung gut zum Werfen eignet, dabei aber werkzeugtauglicher wirkt als z.B. mein CS Vietnam Hawk. Dem kleinen Bild kann ich auch nichts entnehmen, das das Beil eindeutig als Waffe klassifizieren würde....


    Bin mal darauf gespannt, ob Ihr auch etwas findet, das Euch anspricht....

  • Ich werde voraussichtlich in den nächsten Tagen eine übersetzte Liste bekommen, die auch schon zumindest UNGEFÄHRE deutsche VKs enthalten wird. Bislang kann man ja ohne Preisinfos schlecht über die Messer diskutieren, zumindest mir geht es so, daß - wenn der Preis "stimmt" - ein paar interessante Sache dabei sind.
    Sobald ich die neue Liste bekomme, stelle ich sie hier ein!

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