Böker Plus – Gnome... Design by Jesper Voxnæs
Bei dem Gnome handelt es sich um ein gerade mal 10cm großes Messer. Diese Größe ist ideal für ein Neckknife oder um es einfach in die Hosentasche zu stecken.
Der Nutzen von solchen Zwergen mag für manchen recht gering erscheinen. Jedoch kann man die Kleinen für eine ganze Menge Anwendungsbereiche sehr praktikabel einsetzen.
Ich habe über ein Jahr das Fred Perrin Shark als EDC getragen und nutze des öfteren ein kleines Neckknife als EDC. Gerade im Sommer, wenn man Shorts und Tshirt trägt muss nicht immer ein 200gr. Messer an der Hose zurren. Und so ist so ein kleines feststehendes Messer manchmal eine sehr schöne Alternative.
Das Gnome besticht durch sein Design und hohen Wiedererkennungswert. Es ist ein typisches VOX-Knife.
Hinter Vox Knives steht Messermacher und Designer Jesper Voxnæs aus Løgstrup, Denmark. Neben dem Gnome sind auch seine Entwürfe Rhino, Pry-Mate, Pry-Mini, Rold (noch nicht erschienen) und die Kochmesser-Serie Gorm als Serienmesser erhältlich.
Das Gnome und Rhino werden unter dem Label Böker Plus vertrieben und sind daher in Fernost produziert. Bereits im Review zum Rhino musste ich erfreulicherweise feststellen, dass das Messer sehr gut verarbeitet ist und einen größeren Spassfaktor bereitet als zunächst angenommen.
Somit kann man gespannt sein, ob auch das Gnome dem Rhino folgen wird. Bilder einer Customversion von Jesper kann ich leider nicht liefern, da von dem Gnome nur ein Prototyp für die Böker Serienversion gebaut wurde.
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EDC_light für den Sommer.
Technische Daten:
- Klingenlänge: 5 cm
- Schneide: ca. 4,6 cm
- Gesamtlänge: 9,8 cm
- Griffstärke: max. 1,2 cm
- Klingenstärke: 3,5 mm
- Finish: Längssatinierung
- Stahl: 12C27
- Griffschalen: rotes Fiber mit grünem Canvas-Micarta
- Gewicht: 44g (60g mit Kydex)
- Kydexscheide
Das kleine Gnome wird ebenso wie das Rhino in einem kleinen schwarzen Böker Plus Karton geliefert. Darin befinden, sich getrennt verpackt, das Messer und die Kydexscheide. Eine Kugelkette sowie Garantie-Zertifikat sind ebenfalls enthalten.
Das Gnome ist mit einer Gesamtlänge von gut 10cm schon ein sehr kleiner Vertreter im Bereich der feststehenden Messer. Der Griff bietet gerade einmal Platz für 1-2 Finger. Ob ein 1 Fingermesser wirklich gut nutzbar ist?
Im Segment der kleinen Neckknives dominiert oft der Griff am Messer. Aufgrund der Gesamtlänge ist dies auch nicht verwunderlich, denn man möchte das Stück ja auch noch greifen können.
Der Griff
Mir gefällt es optisch nicht immer ganz so gut, wenn 2/3 der Gesamtlänge auf den Griff entfallen und dieser in der Erscheinung dominiert. Bei den kleinen Neckknives hat Fred Perrin den Spagat, zwischen ausgewogenen Griff- Klingenverhältnis und vernünftigem Handling recht gut geschafft. Durch die Ringkonstruktion lässt sich das Shark auch mit zwei Fingern gut halten, ohne das es horizontal zu kippelig wirkt.
Bei dem Gnome ist der Griff ebenso recht kurz gehalten. Dieser ist ca. 4,8 cm lang. Dominierend sind die beiden großen Hohlnieten. Wieder ein typisches Element für ein VOX-Knive. Diese stehen dem Messer aber gut und lockern das bullige Design auf. Zudem erübrigt sich damit eine zusätzliche Befestigungsmöglichkeit für eine Lanyard. Gerade
bei den kleinen Messern sorgen diese für mehr Stabilität und Komfort beim Gebrauch.
Mit einem Innendurchmesser von 8mm lässt sich Paracord, Lederband oder Reepschnur problemlos verwenden.
Als Griffmaterial hat sich Böker für Green-Canvas Micarta entschieden. Dieses ist mit rotem Fiber unterlegt. Die rote Fiberlage ist übrigens auch bei allen anderen bisher bei Böker erschienen VOX-Designs zu sehen.
Das Micarta ist nicht glatt poliert wie bspw. bei einigen Bark River Modellen sondern an der Oberfläche leicht rauh
belassen. Dies fühlt sich leicht samtig an und sorgt für mehr Griffigkeit. Wie bei den anderen Modellen sind die Schalen leicht gerundet und haben eine bauchige Kontur. Ganz minimale Unterschiede sind im Vergleich der linken mit der rechten Griffschale zu erkennen. Jedoch wirkt nichts unsymmetrisch. Alles noch völlig im grünen Bereich. Der Erl ist mit ca. 3,8mm stärke ausreichend dimensioniert.
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Auf dem Griffrücken befindet sich die lasergravierte Seriennummer.
Mit der Zeit und dem Gebrauch werden die Griffschalen etwas dunkler und speckiger - sind aber generell recht unempfindlich und robust. Auch diesmal sind Griffschalen und Fiber wieder erstklassig angepasst. Ein Übergang zum Erl ist nicht zu spüren. Das macht einen sehr hochwertigen Eindruck und fühlt sich einfach gut an. Hier konnte auch schon das Rhino punkten.
Ebenso sind die Griffschalen ordentlich verklebt und es ist kein Spalt oder ähnliches erkennbar. Die Hohlnieten sind von Innen mit einer rauen Oberfläche belassen, wie grob gestrahlt. Keine Hohlniet steht über.
Die ausgeprägte Fingermulde hat einen Durchmesser von ca. 2,2 cm und bietet auch großen Fingern genügend Platz. Die Kanten in diesem Bereich sind ausreichend gebrochen. Wem es dennoch nicht rund genug erscheint kann gut mit den feinen Keramikstäben eines Sharpmakers ein paar mal drüber fahren und das Problem ist behoben.
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Die Griffschalen sind rundum sauber und fehlerfrei angepasst.
Während der Zeigefinger in der Fingermulde platz findet, lässt sich der Mittelfinger im Bereich unterhalb der großen Hohlniet
ablegen. Bei dieser Haltung liegt der Daumen im Bereich des Ricasso auf. Dies fühlt sich schon mal nicht schlecht an!
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Erstaunlich: trotz des sehr kurzen Griffes liegt das Gnome recht sicher und bequem in der Hand.
Die Klinge
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Die Klinge ist im 3,5mm stark und besteht aus 12C27. Auf halber Klingenhöhe ist dieses noch knapp 2mm. Das Gnome besitzt einen leichten Hohlschliff.
Nicht ganz so ausgeprägt wie bei dem Pry-Mate oder dem Rhino. Die Sheepfootklinge fühlt sich trotzdem nicht fragil an.
Für die harten Aufgaben sollte jedoch besser zum Pry-Mate mit 7mm Klingenstärke gegriffen werden. Im Übergang vom Ricasso zur
Schneide ist aufgrund einer fehlenden Schleifkerbe ein kleiner Bereich nicht angeschliffen.
Die Schneide war out of the box ordentlich und symmetrisch geschliffen. Unter leichtem Druck war ein rasieren möglich. So scharf wie das Rhino war es allerdings nicht. Ein paar Durchgänge auf dem Sharpmaker und anschließender Abzug auf dem Leder ließen eine gute Rasierschärfe realisieren. Nachgeschärft muss sowie irgendwann mal werden.
Deshalb sehe ich die Auslieferungsschärfe nicht als Negativkriterium, wenn nicht gerade die Schneide schlecht geschliffen ist oder anderweitige Ungenauigkeiten vorliegen. Völlig stumpf sollte es natürlich auch nicht geliefert werden. Der gewählte 12C27 ist ausreichend und lässt sich annehmbar nachschärfen.
Die Klinge ist dies mal komplett längs satiniert. Zunächst war, ebenso wie bei dem Rhino, ein zweiteiliges Finish mit hochglanz polierten Flächen im Bereich des Flachschliffs vorgesehen. Dies wirkte allerdings nicht s stimmig wie bei dem Rhino.
Das Finish gefällt mir immer wieder gut und streckt optisch etwas. Eine Längssatinierung ist aber auch nicht völlig Kratzer unempfindlich. Nach einer Woche normalem Gebrauch sieht man schon ein paar haarfeine Kratzer quer zur Satinierung.