Reaktionen auf eure Messer im direkten Umfeld

Bei mir gab's mal wieder eine nette Reaktion:

Hab in einer 4. Klasse Grundschule textiles Werken. Da ich regelmäßig meine Schere vergesse, brauch ich dann die vom kleinen Vic, das am Schlüsselbund hängt. Meine Mädls waren noch faszinierter als die Burschen - wobei sich alle einig waren, dass das "voll cool" ist und sie auch unbedingt eines haben wollen! Ein Mädl hat mir dann auch noch erzählt, dass sie Taschenmesser totaaaaal praktisch findet - sonst hätte ihre Mama ihr nämlich vor dem Tanzunterricht im Auto kein Brötchen beschmieren können. Sowas hört man dann natürlich gern

heute in der arbeit auch ein interessantes gespräch geführt. habe mit meinem enlan 01 ein paket geöffnet, daraufhin neugiere wegen öffnung und führverbotsschulung;) dann noch das enlan 02 gezeigt vorallem die veriegelung gefiel allen beteiligten. aber das beste war dann als ich das alpha two vom rucksack nahm;) heute war ein positiver tag würde ich mal sagen...

Am vergangenen Wochenende habe ich mein Messer zweimal verliehen -zum Frikadellen schneiden und um einen Stein aus einem Pferdehuf zu entfernen. Meine Freundin hat sich dran gewöhnt das bei mir immer ein Messer in der Tasche ist. Was ich aber umso interessanter fand, das beide Frauen denen ich die Messer ausgeliehen hatten die Messerchen nicht zusammenklappen konnten - bzw. sie waren mit dem Linerlock überfordert.
Ich finde es schon erstaunlich das so grundlegende Fähigkeiten selbst bei Erwachsenen seltener anzutreffen sind.

Bei mir fallen die Reaktionen leider weniger positiv aus.
Ich finde es sehr schade dass Messer in erster Linie als Waffen angesehen
werden...
Naja, aber wen störts. Ab und zu trifft man einen Mitwisser, jene Leute die um den
wahren Praxiswert eines Messers wissen.
Und dann hat man immer was tolles zum quatschen.

Mir ist gerade auch noch ein schönes Ereignis aus dem letzten Familien-Urlaub eingefallen:

Meine Eltern kennen (logischerweise) seit über 25 Jahren meine Begeisterung für 80er-Jahre-Action-Filme und für Messer. Dieses Hobby wurde allerdings meist belächelt und wenn die Schulnoten mal nicht den elterlichen Ansprüchen genügten, war ein Grund schnell gefunden: Video-Verbot und Wegschließen der Messer, bis die Leistung wieder stimmte - erinnert ich irgendwie an die aktuelle Politik: völlig ohne Zusammenhang, aber Hauptsache irgendetwas gemacht...

Auf dem Weg nach Österreich ist uns aufgefallen, dass der rechte Frontscheinwerfer am Auto meines Vaters defekt war. Eine kurze Prüfung ergab, dass sich ein Kabel gelöst hatte und die provisorische Reparatur mittels Klebeband schien Erfolg versprechend. Das Klebeband hatte mein Vater selbst zur Hand, aber keine Schere oder Messer, um ein passendes Stück abzuschneiden. Obwohl er jahrelang meine Messer-Leidenschaft als völlig unnütz abgestempelt hat, fragte er mich also: "Michael, du hast doch immer ein Messer dabei, oder?". Das Grinsen, als ich antwortete: "Natürlich! Ist doch praktisch, oder?" ist vermutlich die nächsten 10 Stunden nicht aus meinem Gesicht gewichen und ich glaube, dass ich zumindest einem extrem kritischen Menschen nach vielen Jahren der Uneinsichtigkeit beweisen konnte, dass Messer nützliche Werkzeuge sind und nicht nur die "bösen Waffen", als die sie von der Politik dargestellt werden

Hallo,
Warum kommen mir all die beschrieben Dinge so bekannt vor?!?
Hinter den Reaktionen neagtiver Art liegen 50% Inkompetenz,40% Intoleranz 10% Unverständnis ( kann ich ja verstehen jeder hat andere Hobbys)
Ich sage nur jedem Tierchen sein Plässierchen.
Messer sind für mich Werkzeuge oder Sammlerobjekte.
beste Grüsse
Georg
ps: auch wenn ich ein Neuling und kein so erlesener Messersammler und Experte bin ,fand ich es Klasse wie auch auf meine Posts und Fragen eingegangen wurde ! Allein diese Art der Hilfe ist ein Zeichen dass einige hier keine Psychopathen und Messerwerfer sind,wie von ihrem Umfeld betietelt.

Zitat

Was ich aber umso interessanter fand, das beide Frauen denen ich die Messer ausgeliehen hatten die Messerchen nicht zusammenklappen konnten - bzw. sie waren mit dem Linerlock überfordert.
Ich finde es schon erstaunlich das so grundlegende Fähigkeiten selbst bei Erwachsenen seltener anzutreffen sind.

Das ist kein Frauenproblem... Erlebe ich fast immer bei "Unwissenden". Ist es denn wirklich so eine mechanisch undurchschaubare Verriegelung?

Zitat von Kauz

Das ist kein Frauenproblem... Erlebe ich fast immer bei "Unwissenden". Ist es denn wirklich so eine mechanisch undurchschaubare Verriegelung?

Also da habe ich schonmal etwas viel besseres erlebt.
Mein Freundeskreis ist es gewohnt das ich immer einen Folder dabei habe. Inzwischen haben sie auch den Axis Lock von meinen Griptilian verstanden. Aber inzwischen habe ich immer öfter ein Fixed bei mir.
Nachdem ich das mal aus der Hand gegeben habe wurde ich gefragt wie das den zugeklappt werden kann

Also ich hab ja die Erfahrung gemacht, dass die meisten 'Außenstehenden' versuchen, das Messer mit drücken auf die Achsschraube zu entsperren.
Ich finde es immer herrlich, wenn man sie dann eine Minute herumprobieren lässt, bis sie einem das Messer verzweifelt, mit den Worten 'Wie mach ich das wieder zu?', zurückgeben. :loser

Zitat von Kauz

Das ist kein Frauenproblem... Erlebe ich fast immer bei "Unwissenden". Ist es denn wirklich so eine mechanisch undurchschaubare Verriegelung?

Das ist mir zu überheblich. Die Bedienung eines Linerlocks ist kaum eine "grundlegende Fähigkeiten von Erwachsenen". Selbst messergewohnte Menschen können dem noch nie begegnet sein, wenn sie bisher nur die "üblichen" Kandidaten wie Victorinox und Co. in der Hand.
Das ist doch eher eine geeignete Situation, um die Vielfalt und mechanische Besonderheit der verschiedenen Systeme aufzuzeigen, anstatt sich über die unfähigen DAUS zu echauffieren. Ich kann auch nicht stricken, das ist für viele andere eine Selbstverständlichkeit...

Klar ich echauffiere mich über meine Freundin und eine ihrer Freundinnen wegen eines Klappmessers :deppenalarm: Nein, ich war tatsächlich überrascht dass manche damit nicht vertraut sind. Selbst unter den Victorinox gibt es einige Messerchen mit Linerlock und selbst bei Aldi gibts von Zeit zu Zeit Messer mit Liner- oder Backlock, da bin ich von ausgegangen das "Messer schließen" zum Chanon der Allgemeinbildung gehört, genauso wie "Dosen öffnen" oder "Kaffeepad einlegen".

Ich denke es kommt auch daher das viele Leute kein Interesse an Messern haben.
Dadurch kennen sie die Verriegelungen nicht.

Vom Alter ist das meiner Meinung nach nicht abhängig.
Ich habe zwar einen PC, kann ihn aber nicht alleine auf anhieb zusammenbauen. Das hat auch nichts mit dem Alter zu tuen.

Ein fröhliches "Deppenalarm" zurück in die Runde...

Die VICs mit Linerlock sind ausschließlich die 111er Modelle, von Wenger gibt es die zwar auch in kleiner Ausführung, aber welcher Normalo, der Messer aus der Küche kennt, hat schon Kontakt mit diesen Modellen. Ich bin ja oft schon froh, wenn Taschenmesser noch als alltäglicher Gegenstand angesehen werden, und nicht als Mordinstrument. Und wie gesagt, ich sehe dass als durchaus gute Gelegenheit, meine eigene Faszination z.B. anhand dieser "technischer Raffinessen" zu verdeutlichen, klappt vor allem bei Männern ganz gut

Und warum deine Freundin noch nicht mit einem Linerlock vertraut ist, sehe ich mal als privates Problem mit dringendem Nachhilfebedarf an

Meine Erfahrungen in diesem Bereich belaufen sich auch dahin, dass man den Leuten erstmal zeigen muss, wie die Verriegelung gelöst werden kann. Selbst mein Nachbar, der ebenfalls ein totaler Messerverrückter ist, stand beim ersten Mal vor dem Ram-Lock wie der Ochs vorm Berg

Dass sie nicht wissen wie es zugeht, ist normal
Aber dann gibt es die, die erst fragen wie es zugeht, und die, die denken sie haben ein Slipjoint vor sich und drücken wie wild auf den Klingenrücken - wo ich dann lieber schnell einschreite, bevor Finger fallen.

Zitat

Das ist mir zu überheblich. Die Bedienung eines Linerlocks ist kaum eine "grundlegende Fähigkeiten von Erwachsenen". Selbst messergewohnte Menschen können dem noch nie begegnet sein, wenn sie bisher nur die "üblichen" Kandidaten wie Victorinox und Co. in der Hand.
Das ist doch eher eine geeignete Situation, um die Vielfalt und mechanische Besonderheit der verschiedenen Systeme aufzuzeigen, anstatt sich über die unfähigen DAUS zu echauffieren. Ich kann auch nicht stricken, das ist für viele andere eine Selbstverständlichkeit...

Also mal den Ball flach halten... Ich mache mich über niemanden lustig der es nicht schafft einen Linerlock zu bedienen, nur finde ich manchmal das mechanische Desinteresse etwas erstaunlich. Ich behaupte dass jeder Mensch bei einem frontalen Blick auf den Folder erkennen kann dass da was Schief ist und damit im Weg liegt. Das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun. Dass man von niemandem erwarten kann dass er einen Motor aus dem Stehgreif in allen Einzelteilen versteht liegt auf der Hand, aber ein Framelock Folder besteht (im wesentlichen) aus 2 Teilen. Also wenn es vermessen ist jemandem zu unterstellen das verstehen zu können...

Hab ich auch schon erlebt.

Am kompliziertesten hat sich der Compression-Lock vom Para2 erwiesen... Dicht gefolgt vom Axislock. Wenigstens tolerieren meine Eltern und meine Freunde das Hobby mittlerweile.

Zitat von amue

...die denken sie haben ein Slipjoint vor sich und drücken wie wild auf den Klingenrücken - wo ich dann lieber schnell einschreite, bevor Finger fallen.

Finde ich auch ganz wichtig. Hatte die Situation grad wieder mit einem Backlock. Mag mir gar nich vorstellen, was passiert wäre, wenn sie bei ihrem gewaltsamen Versuch das Messer zu schließen auf die Entriegelung gekommen wär. :surprise:

Ookami

Alles harmlos gegen den Phantom lock vom Spyderco Meerkat.