Taschenmesser in Kindertaschen - rechtliches?

  • Da ich mich die letzten Tage ein wenig mit der rechtlichen Sachlage auseinandergesetzt habe, was Messer angeht wollt ich die Gelegenheit mal nutzen. Hab keinen aktuellen Thread zu dem Thema gefunden, hoffe ich war nicht blind.


    Unser Sohn ist jetzt 7, und Taschenmesser sind natürlich für Jungs immer interessant. Er hat schon länger ein (richtig beschissenes) Billigtaschenmesser von den Großeltern, und wir haben vor einem Jahr mal so ein kleines "fixed" von Jacko-o oder so gekauft, also ohne Spitze und die Schneide so "scharf" wie.....naja....wie die Kante meines Schreibtisches. Ein Witz eher.


    Ich hatte also überlegt ihm ein ordentliches kleineres Taschenmesser zu kaufen (Schweizer). Ob das zu früh ist, oder Verantwortungsvoll oder nicht - das bleibt ja letztlich zu einem Teil mir überlassen. Vom Alter und von meiner Einschätzung ist das in Ordnung. Und wenn er sich mal schneidet, ja mein Gott, dann schneidet er sich halt. Gehört dazu, da lernt man draus.
    (Ich hab auf die harte Tour gelernt, dass man keinen Kerbe in einen selbstgebauten pfeil schnitzen sollte den man fest umschlossen in der Faust hält. Meine erste narbe, die ich immer noch mit Stolz trage. Meine Großeltern sind skandinavischer Herkunft, und bereits sehr früh wurde mir "beigebracht" das ein Junge immer ein Messer in der Tasche hat. Das scheint dort Brauch zu sein, ob es wirklich stimmt oder nicht, keine Ahnung. Finde diese Einstellung aber durchaus berechtigt.)


    Was ich mich nun Frage, gibt es da gesetzlich irgendwelche Aspekte die zu beachten wären? Also es geht nicht um EDC, also Schule z.B. ist tabu, wenn er nen Freund besucht muss auch nicht sein. Aber im Garten schnitzen und auch wenn er hier in der Gegend draussen herumtigert. Also durch das draussen herumtigern wäre ja keine 100% Beaufsichtigung gegeben, er würde das Messer dann also auch unbeaufsichtigt in der Tasche haben.
    Auch hier wieder, ob das mit 7 ok ist, entscheidet man letztendlich selber -
    nachdem
    man sicherstellt ob sich die Entscheidung mit dem Gesetz deckt natürlich.


    Gibt es da irgendwo im Gesetzestext überhaupt eine Regelung?
    Also die Rede ist natürlich von völlig gesetzeskonformen Messern, ich überlege ausserdem noch ein Messer zu wählen, welches keine ausgeprägte Spitze hat. (Würde evtl. sogar die Spitze "entschärfen", wie ich es beim Billig-Taschenmesser machen wollte. Dabei wollte ich die Klinge noch ein bisschen gerade biegen und es ist gebrochen. =)


    Falls jemand, der ein bisschen gesetzesfest ist, da etwas zu weiss, würd ich mich freuen, wenn ich da mal einen Hinweis auf etwaige Gesetzespassagen kriegen könnte.


    MfG
    Cream

  • Hallo, Cream!


    Der Umgang mit Waffen - also auch Messern, die als Waffen anzusehen sind bzw. angesehen werden - ist Minderjährigen verboten.


    Wenn du aber ein vom hiesigen Handel als "spezielles" Kindermesser angebotenes nimmst, kann meines Erachtens eigentlich nichts schiefgehen.


    Unterschiede bestehen lediglich hinsichtlich Handhabungssicherheit, weshalb ich für meine Tochter neben einem "My first Victorinox" (gab´s im Angebot mit Namensgravur) auch ein "Kinder-Opinel" besorgt habe. Feststellbare Klinge sollte schon sein, denke ich. Und das Virobloc-System ist auch für Kinder adäquat leicht zu bedienen. Und da gibt´s dann auch keine rechtlichen Schranken (zumindest vom WaffG her).


    Viele Grüße


    Peer

  • Das hört sich alles schon vernüftig an. Ich würde noch in betracht ziehen ein kleines feststehendes Kindermesser zu besorgen. Beim einklappen können ansonsten schnell mal die Finger dazwischen geraten :whistling:
    Deshalb wenn Klappmesser, würde ich sagen, auf jedenfall ohne Säge.


    Ob jetzt die Spitze richtig stumpf gehört :shrug:

  • Hui, einmal mit dem Hund draussen und so viele Antworten. =)


    Also, Feststehendes wollt ich nicht, hauptsächlich wegen "Transport". Gürtel wäre nicht immer vorhanden, und irgendwie ist ein Messer am Gürtel auch immer gleich ein anderer Schnack als unsichtbar in der Tasche. Ein feststehendes wäre für Campingtouren etc schon ok, aber das ist dann eine Nummer spezieller.


    Aber feststellende Klinge ist natürlich super. An spezielle Kindermesser hatte ich garnicht gedacht, die Kinderversion von dem Schweizer ist schonmal nicht schlecht (wenns das auch in anderen Farben als lila gibt. =)


    Zu der abgerundeten Spitze: Das find ich in dem Alter ziemlich wichtig. Denn auch noch so viele Ermahnungen ("nicht im laufen, stehen, springen, fliegen....") ... Es sind und bleiben eben Kinder und keine Maschinen. :P
    Eine abgerundete Spitze veringert das Verletzungsrisiko schon enorm glaube ich.


    Und noch was zur Säge vom Schweizer: Ohja! Mit der Säge hab ich mir schon richtig übel die Finger perforiert. Sehr übel. Andererseits ist sie superpraktisch. Die müsste man eigentlich auch feststellbar machen, das fände ich eine gute Idee. Viel eher würde ich auf Sachen wie Schere (die war eh immer schnell kaputt), Korkenzieher ( :whistling: ) und Nagelfeile (Junge!!!),

  • Hi creamneuron,
    die Kindertaschenmesser von Wenger mit Klingenverriegelung sind für Kinder absolut unbrauchbar und sehr gefährlich.
    Bitte lass die Finger von diesen Modellen, wenn du möchtest das dein Kind seine Finger behält!!!
    Mein Sohn habe ich von Opinel ein Kindermesser gekauft und er ist sehr zufrieden mit diesen Messer, es ist leicht und sicher zu bedienen.
    Dann habe ich ihm ein Wenger Kindermesser gekauft, wegen der Säge.
    Das Problem bei diesen Modellen ist die Verriegelung, mein Sohn ist mittlerweile 10Jahre und kann die Verriegelung immer noch nicht mit den Fingern bedienen.
    Wenn er es mal benutzt und die Klinge anschließend schließen möchte, drückt er den Verriegelungshebel z.b. auf die Tischplatte oder irgendwo anders gegen.
    Der Widerstand von diesem Verriegelungshebel ist wesentlich zu hoch und Kinderhände können die Verriegelung nicht mit ihren Händen bedienen.
    Wenn sie versuchen mit einer offenen Klinge und unter Abenteuerlichen Ideen, den Verriegelungshebel auszulösen, kann dieses sehr schnell schief gehen und sie können sich massiv verletzen. Wenger ist eine gute Marke, aber die Kindermesser gehören von Markt genommen, oder geändert.

  • Kann Kickback nur zustimmen ! Ich kenne die Wenger, als auch die Opinel Kindermesser.
    Ich habe meinem Cousin vor einigerZeit auch das Opinel gekauft. Das Wenger ist für Kinder absolut unbrauchbar ! Sogar der Verkäufer riet mir, dass Wenger nicht zu kaufen, da die Verriegelung beim Zuschnappen des Messers großen Schaden an den Fingern der Kinder anrichten KANN !
    Der Mechanismus ist ziemlich schwerfällig und für Kinder nicht zu kontrollieren!
    Des weiteren finde ich die einfache Verarbeitung bei Opinel besser für ein Kind.

    Anti-InnerCircle-User

  • Hallo zusammen, auch schließe mich der Meinung von Kopfgeist und Kickback an. Die Verriegelung ist für Kinder zu schwer zu bedienen.
    Ich habe es selbst im Laden ausprobiert und dann ein Wenger Kindermesser ohne Verriegelung für meine Tochter (6) gekauft.
    Die Hersteller könnten sich ruhig etwas mehr Mühe bei der Konstruktion für ein "Kindermesser" machen und nicht einfach ein Standart SAK
    nehmen und die Klingenspitze abrunden. Meine Tochter schaft es teilweise nicht einzelne Werkzeuge auszuklappen.(Die Säge hat z.B. keinen
    Nagelhieb). Ausserdem gab es auch welche mit Korkenzieher.
    Ansonsten werden Kinder aber mit einem SAK die meiste Freude haben wegen den ganzen Zusatzfunktionen wie Flaschenöffner, Säge, Zange oder Schere.
    Und wenn dann noch ein Kreuzschlitz dran ist, muß man damit rechnen daß einem der halbe Haushalt zerlegt wird............ :)

    Der Wald ist der Freund der Gesetzlosen.

  • Es gibt meines Wissens keine gesetzliche Regelung, die Kindern das Führen von Messern (keine Waffen, Fixed < 12cm KL, Folder entweder Einhand oder verriegelnd usw.) verbietet.


    @ creamneuron:
    Entspann dich mal, sicher hast Du schon von dem Rechtsgrundsatz gehört: "Alles was nicht ausdrücklich verboten ist, ist erlaubt".
    Und es ist momentan noch nicht alles verboten!
    Man kann sich aber mit der krampfhaften Suche nach möglichen Verboten auch selber verrückt machen. :D


    Gruß Thomas

    "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht."

  • Deshalb, nach wie vor: für den Anfang das Opinel! Dann kannst ja sehen, wie sich die Geschichte entwickelt.....Ich freu mich auch schojn auf den Kauf eines Erwachsenen-Messers :D

  • Punkt gemacht. Wenn die Verriegelung wirklich so schwer zu bedienen ist....Ich habs schon bildlich vor Augen, wie der Junge sich mit aller Gewalt und Körpergewicht auf das geöffnete Messer lehnt. :nailbite:


    Zusatzwerkzeug neben dem eigentlichen Messer wre aber schön, dann müsste ich nicht andauernd mein (mal wieder verschwundenes) Werkzeug suchen. =)


    Und zur Frage, ob man wirklich bis ins letzte Detail rechtlich abklären muss ob das nun erlaubt ist oder nicht:
    Sicher, ich geh da eh grossteils nach meinem persönlichen Empfinden. Ich bilde mir da ein, einen recht "gesunden" Verstand zu haben. Das kam lediglich daher, das ich grad zur Zeit mit der Thematik konfrontiert bin, und gleichzeitig der Plan eines "Kindermesser" besteht. Und da fiel mir das grad (zum ersten mal) ein.


    ...bin ganz entspannt. 8)

  • rechtlich wurde schon alles gesagt. Die Hieb und Stichwaffeneigenschaft ist hier entscheident. Meine Zwei haben Fixed Messer, die sie aber nur von mir bekommen wenn wir entsprechend Wandern oder in den Wald gehen. Ohne Aufsicht bekommen sie die Nicht. (7 und 4 Jahre).
    Was du immer auch bedenken solltest ist dein Führsorgepflicht als Elternteil. Wenn dein Kleiner mit dem Messer quatsch macht. Dann bist du sofort in der Pflicht zum Einen Zivilrechtlich mit Schadenersatzansprüchen zum anderen Strafrechtlich.

  • Nur bedingt auf das Thema bezogen, aber bestimmt hilfreich: ich habe meiner Tochter kurz vor ihrem 8ten Geburtstag ein Victorinox Spartan zu Ostern geschenkt. Das ist und war auch nie ein Problem. Sie geht einfach verantwortungsvoll damit um, da sie weiss, dass das Ding scharf ist und sie sich damit leicht schneiden kann. Sie kommt auch nicht auf die dumm Idee das Messer in die Schule zu nehmen oder so (dafür packt sie ihr Hip-Bag prompt mit Taschenmesser, LED, Handy und Taschentücher, wenns ein bisschen zünftiger wird :) ). Mag aber auch daran liegen, dass sie eher etwas bedächtig mit ihrer Umwelt umgeht. Sollte dein Sohnemann ein Raufbold sein muss man doch genau drüber nachdenken.



    Gruß
    Valdez

    Diskutiere nicht mit Idioten! Zuerst ziehen sie dich auf ihr Niveau und dann schlagen sie dich mit Erfahrung.

  • Danke für den Link. Sehr interessant.
    Auf jeglichen Veranstaltungen, auf der er ohne Aufsicht von uns wäre, würde er auch kein Messer mitbekommen, auch kein Taschenmesser. Allerdings wäre ja schon das zuhause "In der Gegend herumtigern" da so ein Fall, denn ausschliessen, das das Kind auf andere trifft (eigene Verletzungen lass ich jetzt mal aussen vor - was aber nicht bedeutet das ich es für debeutungslos halte) kann man ja nicht.


    Wobei ich es bei dem verlinkten Fall schon etwas schwierig sehe. Wenn es da heisst "Bei dieser Begegnung traf das Messer in das linke Auge des anderen Jungen" - da hätte es auch keinen großen Unterschied gemacht ob es nun ein Messer oder ein Stock gewesen wäre fürchte ich.
    Darum halte ich auf jedenfall Messer mit ohne scharfer Spitze unumgänglich für kleine Kinder.

  • Mal schnell was zum Thema Messer + Kinder einwerfen ....


    gibt ja echt Leute die sagen Messer sind für Kinder nix ....seh ich auch anders ... hatte als Kind immer en SAK 8o hab damit alles zerlegt und rumgeschnitzt usw.
    natürlich hab ich mich auch geschnitten :rolleyes: aber das gehört dazu! :D


    finde es sinnvoll nem Kind en Messer ( Kindgerechtes!! ) zu geben , irgendwann muss der ja den Umgang mit lernen ,und die Motorik wirds Danken ,
    auserdem ab nem gewissen alter "besorgt" der sich sicher sowieso eins :whistling:


    Geschadet hats mir auch net , hab noch alle Augen und Finger , Tiere und Umgebung wurden auch net verletzt :thumbup:
    Ich frag mich eh was die Leut heut haben .......... früher auch mit nem Fährtenmesser rumgerannt , juckte kein Schwein .. das war das normalste der Welt
    Heut sehn das ja die Leut anders , das find ich schade ..... kein Wunder wenn die Jugend bzw Kinder dann vom PC / TV vergammeln....


    Allerdings sollte man sich mit dem Kind hinsetzen und ihm das Messer und Funktion / Gefahren genau erklären .... aber blos net mit erhobenen Finger!
    Die lernen das am besten wenn man mit dem im Wald Schnitzen geht ( hab früher immer Boote aus Rinde geschnitzt ) und evtl dazu ne Geschichte erzählt und verhandene Naben zeigt von falschem umgang ;)

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