Taschenmesser in Kindertaschen - rechtliches?

  • Ja, wenn ich mir ansehen muss wie heutzutage Kinder "vor allen möglichen Gefahren" beschützt werden müssen, da kann ich auch nur mit Unverständnis den Kopf schütteln. Als ich Kind war haben meine Eltern ab einem bestimmten Alter meist nichtmal gewusst wo ich bin, geschweige denn was für einen Quatsch wir gemacht haben. Skaten oder sonstwas, der Alltag war begleitet von einem Verletzungspotential - ABER das war normal, es war schon im Bewustsein der Leute, aber man hat halt damit gelebt. Und wir haben es gut überlebt. Heute....da wird alles zur Gefahr ernannt was nicht aus Gummi ist und keine schrafen Ecken hat. =)
    Ich hab früher - sowie alle anderen auch - nie einen Fahrradhelm getragen (beim Fahrradfahren). Gut, das ist jetzt ein Thema, da könnte ich mich auch noch drauf einlassen, so ein Helm auf dem Fahrrad macht u.U. Sinn. Aber ein 30 jähriger, der mit einem Holland-rad 10 Minuten in der Stadt zur Arbeit oder zum EInkaufen fährt??? Na ich weiss ja nicht... =)


    Und zum Thema Lernen: Seh ich genau so. Hundert mal gesagt bekommen lehrt nicht so viel wie einmal erleben. Wenn unser Junge mal wieder irgendwo eine Schramme hat hör ich von meiner besseren Hälfte immer gleich "Oooh, dsa gibt bestimmt SO'NE Narbe" - Ja, gut so, so soll das sein. Kann man später mit angeben, ist eine Erinnerung, und man kann sie später wieder seinen Kindern als Lehr-Anschauungsobjekt zeigen. =)

  • na ja da machst du aber ein Fass auf. Früher war auch mal der Sicherheitsgurt keine Pflicht, da sind halt 50 % tödliche Unfälle durch fehlenden Anschnallgurt verursacht worden. Ich finde es schon gut wenn sich die Erziehungsberechtigten nicht aus der Verantwortung ziehen können. Kindern fehlt hat bis zu einem Gewissen Alter die Einsicht was genau richtig oder sozial adäquat ist. Und erfahren statt lernen ist auch nur in einem gewissen Umfang verhältnissmäsig . Ich drücke meinen Kindern auch nicht die Hand auf die heiße Herdplatte damit sie merken dass diese Eineschaltet ist. Wenn man sieht was Kinder heutzutage alles Anstellen dann finde ich es richtig wenn die Eltern dafür in die Pflicht genommen werden. Und wenn mein Kind ohne Fahrradhelm fährt und dadurch einen tödlichen Unfall hätte oder ähnlich, würde ich mir das nie verzeihen. Ich explodiere immer fast wenn ich mitbekomme dass die Eltern ihre Kinder ohne Kindersitz mitnehmen und teilweise, weil nicht genug Platz im Auto ist im Kofferraum transportieren. "ist ja nur so nen kurzer Weg" und "Ich pass schon auf" dann sag ich nur "aber die anderen vielleicht nicht"
    Sorry war wieder mal OT.

  • kauf dem Jungen jetzt ein Messer mit einer runden Spitze daß man gut auf und zu machen kann, und dann pass eben auf. Mehr kann man nicht machen, er wird sich ohnehin irgendwann einmal damit schneiden, so gut kann kein Mensch auf einen anderen, geschweige ein Kerlchen von 7 Jahren, aufpassen. Alle drei Jungs von mir haben Messer, ich habe damals diese Vics mit der runden Spitze gekauft, damit gabs auch den ein oder anderen Schnitt ins Fleisch, das ist eben so wenn man mit Messern nicht aufpasst, ich muß heute noch aufpassen.


    Vor allen Dingen, kauf ihm eins, je länger man diese Burschen von Sachen weghält die sie interessieren, desto unwägbarer wird die Kiste wenn man mal nicht hinsieht.


    Viele Grüße


    Roman

    panta rhei

  • Verantwortungsvollen Umgang lernt man nur durch Umgang.


    Wer einem Grundschulkind ein Messer grundsätzlich verwehren möchte, dürfte es konsequenterweise auch NIE auch nur 10 Minuten allein in der Wohnung lassen - ein Griff ins Besteckfach in der Küche fördert ansonsten schnell Gefährlicheres zutage als ein Kinder-Opinel. Und beim dringenden Wunsch nach einem Messer ist auch in der Schule ggf. schnell etwas eingetauscht oder gekauft, das dann versteckt und unkontrolliert benutzt wird.
    Wer hat das denn NICHT auch mal so gemacht??


    Natürlich gehört auch Anleitung und - soweit praktisch möglich - Überwachung des Umgangs dazu. Geht gemeinsam mit Messern um, schnitzt Stöcke, schneidet Brote. Dann wirst Du selbst einschätzen können, wie sicher Dein Junge ein Messer handhabt und in welche Gestaltungen er "hineingewachsen" ist. Das ist individuell unterschiedlich - ich hab schon Vierjährige geschickt und souverän am Frühstückstisch mit Tafelmessern umgehen sehen, andererseits gibt es auch hyperaktive oder unkonzentrierte weit ältere Kinder, für die der Umgang mit Klingen deutlich gefährlicher ist.


    Banale Verletzungen kannst Du nicht ausschließen. Das Messer ist ein grundlegendes menschliches Werkzeug, der Umgang damit - wie mit allen Werkzeugen - muß erlernt und erprobt werden, das gehört zum Leben...und kostet eben auch mal ein wenig "Tribut". Kein Mensch würde Kindern grundsätzlich das Radfahren verbieten, obwohl ich NIEMANDEN kenne, der nicht auch schon mal mit dem Rad gestürzt wäre, sich geklemmt hat usw. Auch hier macht man den Umfang des Umgangs halt an der individuellen Reife fest und läßt die ganz Kleinen vielleicht nur auf dem Hof fahren und entscheidet dann nach ihrer Aufmerksamkeit und Koordination, wann sie auf die Straße dürfen. Anders ist das bei Messern auch nicht.


    Zur technischen Gestaltung: Nimm etwas mit runder "Spitze". Ich kann heute noch meiner geschickten und lebenserfahrenen Frau nicht "abgewöhnen", mit unversorgtem Messer durch den Wald zu klettern, wenn wir Pilze suchen. Ich behaupte mal, was sie verdrängt ("Du kannst stolpern und dann in Dein eigenes Messer fallen!") beherzt auch ein Siebenjähriger nicht sofort durchgehend.


    Wenn es ein Folder sein soll, tendiere ich ebenfalls zum Opinal mit seiner einfachen und zuverlässigen Verriegelung. Der ganze Bewegungsablauf beim Entriegeln ist kontrollierter und vermeidet gefährliche "Hampeleien".

  • Ich kann mich den "verantwortungsvollen-Umgang-Vorrednern" nur anschließen!
    Mein Sohn hat sein erstes Opinel mit abger. Spitze mit ca 5 1/2 Jahren von mir bekommen, welches er jedoch
    nur in meinem Beisein und Anleitung mitführen durfte, um den "richtigen" Gebrauch eines Messers quasi mit der
    "Vatermilch" aufzusaugen :D
    Kleinere Verletzungen gehören meiner Erfahrung nach einfach dazu, und lehren auch den Respekt vor diesem
    geilen Werkzeug... - ein "scharfer" Schnitt heilt auch gut.


    Nach alter nordischer Sitte hat er dann zum Schulanfang sein erstes "richtiges" Opinel bekommen, das er mit Stolz und
    Vorsicht nutzt. (In aller Regel auch noch in meinem Beisein, Ausflügen mit dem Kinderhaus..)
    Nun ist er 7 1/2 und hat sein erstes Fixed (Muela) für den Urlaub bekommen...


    Die genauen Bedingungen muss wohl jeder Vater (Mutter) selbst bestimmen, denn sie hängen ja von mehren Faktoren
    wie dem Kind selbst, der Lebens-, Umweltsituation, etc ab.


    Ich bin auf jeden Fall pro Messer 8)



    (musste grad feststellen dass hier eindeutig Smilies mit coolen Messern fehlen)

    NIVEAU ist keine Creme!

  • ZB das BW-Taschenmesser, ggf. mit abgerundeter Klinge? Ist günstig und eigentlich alles dran was man braucht.
    Und wenns schief geht gibts halt ne Naht, Klammerpflaster, Pflaster oder Sprühverband, so wies halt notwendig ist....

  • GFanz kurz noch zum "Fass aufgemacht". Ich bin dafür das Kinder Helme tragen beim Radfahren, Kindersitz, etc....nicht das ich da falsch verstanden werde bitte.


    Aber genug davon.
    24/7/12 Überwachung geht nicht und das will ich auch nicht. Das wäre glaub ich kontraproduktiv.


    Eine andere Frage stell ich mir noch immer wieder mal. Wie scharf sind die Messer eurer Kinder?
    Man sagt ja, je schärfer ein Messer, desto geringer das Verletzungsrisiko (wegen abrutschen und so...), wo auch sicherlich was wahres drann ist. Aber ein Opinell z.B. zur "perfekten " Schärfe aufgeschliffen ist ja Rasiermesserscharf.
    sogenannte "Kindermesser" kommen hingegen des öfteren dann mal so stumpf, das man nicht genau weiss, welche Seite denn jetzt die Schneide ist. Das ist natürlich völlig blödsinnig, denn damit kriegt man nichtmal eine Möhre klein.
    Kommt ein Kinder-Opinel genauso scharf aus der Box wie ein Opinel für Große? =)

  • Die Diskussion entfernt sich was vom ursprünglichen Thema.
    Wenn die nächsten Beiträge auch nichts mit Kindern und Messern zu tun haben, mache ich zu.


    warum gleich so Agressiv? 8| :surprise: ;( ...................
    war doch net viel Offtopic......... is doch ne gute diskussions Runde hier...
    grade das man mal bissel was was nebenbei schreibt bzw kann ohne das gleich en MOD eingreift
    macht das hier im Forum doch Angenehm und tollig :rolleyes:
    was mir auch aufgefallen is seits die neuen Mods gibt : wird irgendwie bissel viel eingegriffen mittlerweile :(
    das find ich schade ....



    OT :


    Schärfe . naja denk mal das Messer sollte ne gute "Gebrausschärfe" haben , also relativ gut schneiden aber net Rasierscharf .
    Mit relativ gut mein ich : Ne Karotte oder Tomate oder so sollte ohne große Probleme schneidbar sein ...
    so zwischen Papier schneiden aber keine Haare spalten halt........
    weil wie schon erwähnt , schneidet das net , wird Automatisch mehr gedrückt was die Abrutsch und Verletzungsgefahr deutlich erhöht ! :russroul:


    Dasmit der Abgerundeten Spitze sollte wohl eh klar sein ..... :laber:

    Einmal editiert, zuletzt von BullDogg ()

  • die Ankündigung von Ama Ebi war schon o.k. manchmal will man noch was zu einem Thema schreiben merkt aber dass es nicht in die Richtige Richtung geht. Ich überlege dann auch immer ob ich es tun soll oder nicht. meistens siegt mein Mitteilungsbedürfnis.
    Bevor es dann endlos weiter geht bremst einen ein Hinweis schon mal wieder ein. :rolleyes:
    @cream

    Zitat

    GFanz kurz noch zum "Fass aufgemacht". Ich bin dafür das Kinder Helme tragen beim Radfahren, Kindersitz, etc....nicht das ich da falsch verstanden werde bitte.


    Da sind wir ja einer Meinung. Und ich sehe es auch wie du Rund um die Uhr kann man Kinder nicht überwachen.
    Aber zurück zum Thema.
    Wenn Messer dann scharf. Wenn meine Töchter schnitzen dann nur mit einem scharfen Messer weil sonst ist es mir echt zu gefährlich.
    Wobei ich es auch so wie Bulldog handhabe rasieren müssen nur meine Messer

  • Fand den Einwurf des Mods jetzt auch nicht wirklich schlimm, Weder kam sie verfrüht, noch war sie harsch.


    Zur Schärfe: Vielleicht lass ich ihn dann ja mal beizeiten sein Messer auch selber schleifen. Gesehen hat er das ja schon zur Genüge. =)

  • Also ich finds auch völlig richtig, so in dem alter wie dein Junge ist, da brauchts einfach ein Messer!
    Verletzen kann man sich als Kind eh permanent und überall, und wenn man vom Vater beigebracht bekommt wie man es richtig handhabt, und auch einen gewissen Respekt vor einer scharfen Klinge eingetrichtert bekommt, ist man schon vorsichtiger.


    Ich kann nur berichten wie es bei mir war, ich hatte schon mit 5 ein kleines aber sau scharfes mini Taschenmesser vom Opa bekommen. Damit hab ich mich mich nur ein einziges mal wirklich verletzt, da musste der linke daumen fast dran glauben^^
    Aber ausser ner dicken Narbe keinen Schaden....und die Narbe half mir bei einem Problem was ich damals hatte, ich hatte schwierigkeiten Rechts und Links zu unterscheiden....dann musste ich nur kurz gucken wo die Narbe is dann wusste ich es ;)


    Und seit dem Tag war ich vorsichtiger, klar viele viele Messer , viele viele kleine Schnitte, den nächsten wirklich bösen Schnitt hab ich mir erst 22 Jahre später zugezogen, vor 3 Monaten nämlich


    Und was ich auchnoch wichtig find : hat man schon als Junge(oder Mädchen) ein Messer, wird man später vieleicht auch nicht zu einem dieser lästigen Gutmenschen, die jegliche Art von Messer gleich für Mordwaffen und den Träger für einen Irren halten....die kennen wir ja leider alle

    Das Leben ist zu kurz für schlechte Scheiden.

  • Ich bin doch etwas überrascht, dass gerade in diesem Forum das Thema Messer in Kinderhänden teilweise "zweischneidig" gesehen wird ;)


    Für mich gibt es eigentlich nur zwei wesentliche Faktoren, die zu beachten sind:


    1. Gibt es jemanden, der dem Kind, und zwar nicht nur beim Thema Messer, beibringt, was Verantwortung und verantwortliches Handeln bedeuten? Inklusive einer "Anleitung" für die richtige Nutzung eines Messers natürlich, allerdings durch Vor- und Selbermachen, nicht durch Belehren.


    2. Schätzen die Personen, die das Kind gut kennen (also meist die Eltern) es so ein, dass es auch in der Lage ist, mit einem Messer verantwortungsvoll umzugehen?


    Alles andere klingt nach Patentrezept, was es bei Kindern nunmal nicht gibt, auch bezogen auf das Thema Messer. Weder gibt es das richtige Alter, noch das richtige Kindermesser.
    Meine beiden ältesten Kinder (Junge und mädchen) hatten ab dem Alter von 4 Jahren beide ein Messer. Dies vor dem Hintergrund, dass sie ab da motorisch in der Lage waren, selbständig ein Messer (kein Früchstücksmesser) zu händeln, ohne sich sofort selber die Nase abzuschneiden ;)
    Zudem durften sie in dem Waldkindergarten, den sie besuchten, ab diesem Zeitpunkt selbständig die dort vorhandenen Schnitzmesser (feststehend, abgerundete Klinge) benutzen. Zu Hause hatten sie VIC Kindermesser, die vor den Sommerferien gerade gegen ein Climber und ein Huntsman ausgetauscht wurden ( die beiden sind jetzt knapp 5 und 6,5).


    Dies war der Wunsch von beiden, ein Messer für "Große" haben zu wollen, zudem reizte sie die Schere, die leider bei den VIC Kindermessern nicht vorhanden ist. Für mich stand dahinter aber auch die folgende Überzeugung, die sich auch bewahrheitet hat:


    Wenn ich etwas als Spielzeug betrachte, dann gehe ich auch so damit um. Wenn bewußt ist, dass das Messer in meiner Hand für "Große" ist, dann bedeutet dass auch Respekt und respektvoller Umgang damit, vorausgesetzt, dass Kind ist in der Lage, dies intellektuell zu verstehen (siehePunkt 2 oben).
    Genau aus diesem Grund sind alle Messer im Haushalt auch scharf, natürlich auch die Messer meiner Kinder. Wären sie stumpf und man könnte sie ohne negative Wirkung "falsch" verwenden (z.B. in die Klinge greifen), wie sollten sie dann lernen, wie man vernünftig mit einem Messer umgeht?




    Was die Klingenspitze angeht bin ich zumindest auch vorsichtig und lasse sie damit nicht wild durch die Gegend rennen, was beide aber erfreulicherweise auch nicht machen. Beide schnitzen im sitzen, lassen kein Messer ausgeklappt liegen etc., das haben sie verinnerlicht. Und wenn sie in dem Alter sind, in dem mein Einfluss mehr und mehr schwindet, haben sie bis dahin gelernt, was verantwortungsvoller Umgang bedeutet. Und was dann an Blödsinn passiert, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Absicht sein ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von [Faust] ()

  • Dass es kein Patentrezept gibt, ist schon klar. =)
    Ich wollte einfach mal hier hören, wie das andere handhaben, hab im persönlichen Umfeld da leider recht wenig Anhaltspunkte.


    So "zweischneidig" wird das aber doch auch garnicht gesehen oder? Für mich klingt der "Tenor" hier recht einheitlich.#


    Für mich wirds erstmal so geregelt:
    Ein Taschenmesser für den (begrenzten) Alltag und ein kleineres feststehendes mit abgerundeter Klinge für besondere Anlässe.
    Begleitend dazu einen "Grundkurs" im Umgang und gemeinsame Benutzung. Ist ja auch nicht so, dass er dann zum ersten mal in seinem Leben ein Messer in der Hand haben wird, aber bis jetzt waren es immer irgendwelche klapprigen Werbegeschenk-Schlüsselanhänger. =)

  • Als zusätzlicher Tipp:


    Das Buch "Kleine Schnitzereien" von Chris Lubkemann ist ein idealer Begleiter für die ersten (und folgende) Schnitzversuche.
    Reich bebildert, sodass es auch für jüngere Kinder tauglich ist, und mit guten Ideen von einfach (Holzmesser) bis schwierig (Miniaturen).


    http://www.amazon.de/Kleine-Sc…n-unterwegs/dp/3878705972


    Denn nirgends lernt man den richtigen Umgang besser als am konkreten Projekt.

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