Brady"s Lederworkshop

  • Ja habe ich gesehen sieht auch sehr gut aus!! Ich verwende nur Hals und es geht ganz einfach, das Leder muss wirklich durchgeweicht sein. Dann wird angeformt und angefönt und wieder angeformt.....usw. wenn die Form so einigermaßen hinhaut wird nur noch das ausgeformte mit dem Schwamm nassgemacht und massiert. Das sind eigentlich Tips die ich mir schwer erarbeitet habe aber fürs Forum gibt man schon mal ein wenig preis.






    super klasse alles erklärt, und gezeigt . :D
    hast du noch nen tip wo mann die materialen her bekommt
    gruss falk

    Rheinleder hat sehr gutes Leder dort ist aber der Nachteil das mann eine halbe Haut nehmen muss, für mich der ständig mit Leder arbeitet ist das egal aber ein Anfänger braucht nicht gleich eine halbe Haut............ denke ich mir?! Ansonsten habe ich nur Steigerwald weil wie oben schon erwähnt immer gute Ware immer gute Beratung und immer sehr schnelle Lieferung.


    Super Bericht und tolle Tasche :thumbup:


    Was ist Forellengarn denn genau ??

    Forellengarn ist geflochtenes Garn! Damit wird verhindert das sich einzelne Fädchen abspleißen(abspließen).........? Hat mann mir mal gesagt.



    Freut mich das es euch gefällt.




    gruss brady

    Wenn du denkst du bist fertig, dann lege noch eine Stunde drauf

  • Herzlichen Dank ! :clap:


    Habe Deinen Bericht mit großem Interesse verfolgt. :worship:




    Hoffe das ich in den nächsten Wochen ein wenig Zeit finde es auszuprobieren.

    #0259 Titan
    Kopportunist #0259

  • Super Tutorial!
    Bin auch grad dabei viel mit Leder zu basteln (hab ich vor etlichen Jahren schon mal viel gemacht) und momentan bin ich dabei für meine beiden grossen Scheiden zu basteln. Bin schon bei der dritten und so langsam gefällt mir das Endprodukt so gut, dass sie bleiben kann. =)
    Aber eins ist mir nicht wirklich klar. Dieser besondere Stich, den ich jetzt schon öfter gesehen habe, mit 2 Nadeln und 2 Fäden....


    ist das im Endeffekt so, dass der eine Faden immer auf einer Seite der Naht liegt und der andere auf der Rückseite? (Also im Loch umeinander "geschlungen"?)


    Und....warum macht man das so? Wo ist da der Vorteil, ausser das man für jeder Seite eine andere Garnfarbe nehmen könnte?
    Da seh ich momentan den Vorteil nicht. Ich näh bis jetzt immer "standart", dafür aber je nach Garn mit doppeltem Faden. (Momentan mit so einem synth. Schustergarn, der ist nicht schlecht, aber lieber näh ich mit gewachster (Kunst)Sehne.

  • Super Tutorial!
    Bin auch grad dabei viel mit Leder zu basteln (hab ich vor etlichen Jahren schon mal viel gemacht) und momentan bin ich dabei für meine beiden grossen Scheiden zu basteln. Bin schon bei der dritten und so langsam gefällt mir das Endprodukt so gut, dass sie bleiben kann. =)
    Aber eins ist mir nicht wirklich klar. Dieser besondere Stich, den ich jetzt schon öfter gesehen habe, mit 2 Nadeln und 2 Fäden....


    ist das im Endeffekt so, dass der eine Faden immer auf einer Seite der Naht liegt und der andere auf der Rückseite? (Also im Loch umeinander "geschlungen"?)


    Und....warum macht man das so? Wo ist da der Vorteil, ausser das man für jeder Seite eine andere Garnfarbe nehmen könnte?
    Da seh ich momentan den Vorteil nicht. Ich näh bis jetzt immer "standart", dafür aber je nach Garn mit doppeltem Faden. (Momentan mit so einem synth. Schustergarn, der ist nicht schlecht, aber lieber näh ich mit gewachster (Kunst)Sehne.

    Nicht 2 Fäden!!! es ist nur ein Faden an deren Ende jeweils ein Nadel ist. Vorteil man hat ein Anfang und ein Ende..... Im Nahtloch sind dann die Fäden miteinander verschlungen und mann kann dadurch das sie gegenüberliegen richtig festziehen. Probiere das mal aus und ich verspreche dir du wirst nie anders nähen. Schustergarn ist auch gut warum aber doppelt?? Hast du Angst das dir der Faden flöten geht? da gibt es einen Trick- siehe Bilder



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    gruss brady

    Wenn du denkst du bist fertig, dann lege noch eine Stunde drauf

  • Ah! Jetzt versteh ich das. So wie ich nähe, muss icch ja am Anfang und am Ende verknoten. Ich komme mit meiner Nähtechnick zwar am Ende wieder am Anfang an, da ich einmal hin, und dann wieder zurück nähe, so das ich dann das Ende mit dem Anfang verknote, aber wenn eine Seite schonmal garnicht verknotet wird, dann ist das ja schonmal viel besser.


    Wie das mit 2 Nadeln strammer zu nähen geht kann ich mir grad nicht vorstellen, das werd ich aber mal ausprobieren. Müssen dafür die Löcher so eng sein, dass der Faden im Loch schon "stramm" liegt? Manchmal loche ich nämlich auch mit kleinster Grösse der Lochzange, je nach Leder.


    Den Faden doppelt nehm ich hauptsächlich, weil ich mir einbilde das es Stabiler ist. Hat zwar auch den Vorteil das der Faden nicht rausrutschen kann, aber das wäre ja mit dem Trick den du gezeigt hast hinfällig. Der ist btw. mal richtig gut. Bin ich nie drauf gekommen, aber liegt eigentlich auf der Hand. =)
    Danke dass du das nochmal so schön bebidert gezeigt hast!


    Werd ich das näcvhste mal auf jedenfall so machen, denn doppelt nehmen gut und schön, das Problem bei etwas längeren Nähten ist, das mit der Zeit die 2 Fäden immer mehr verdrehen und dann immer wieder beim Nähen kleine "Knoten" oder Schlaufen bilden, und wenn man da nicht aufpasst dann zurrt man den fest und dann......


    Werd ich gleich nachher mal versuchen, hab gestern abend noch was genäht und da ist meine Katze immer wieder auf den Faden los, so dass ich es nach 2 Stunden genervt in die Ecke gelegt hab. =)

  • Das sind eigentlich Tips die ich mir schwer erarbeitet habe aber fürs Forum gibt man schon mal ein wenig preis.

    Mit dieser Einstellung verschaffst du dir einen tollen Einstieg in unser Forum. Dafür und für die tolle Anleitung herzlichen Dank :thumbup:

  • Moin.
    Danke für den Workshop. Meine nächste Lederarbeit steht vermutlich am Wochenende an. Das Werkzeug liegt bereit, die Haut ebenfalls. Ich werde "Deine" Nähmethode allerdings das erste Mal anwenden. Meine Frage dazu: Wie bemesse ich die Fadenlänge? Da gibt es doch sicher auch einen Kniff. Ich werde versuchen eine Scheide für ein Mora Classic zu machen. Wenn alles klappt, wird das Ding ein Neckknife plus Zubehör an der Scheide(ein bißchen von Dave Canterbury inspiriert). Drückt die Daumen, ich bin eigentlich nur Musiker und Jurist. ;)
    Gruß
    Ugorr

    per aspera ad astra

  • Hmm..... kleinstes Loch der Lochzange, das ist immer noch zu groß. Spitze dir einen Madenzieher an und steche die Löcher damit vor, erstens wird damit nur das Leder verdrängt und nicht gleich was rausgestanzt. Versuche meine Methode, meine längste Naht mit einem Faden war übrigens 80cm. Das dir der Faden verknotet liegt tatsache am Faden, der ist einfach nicht steif genug und wahrscheinlich ist er von Haus aus gedreht und nicht geflochten. Deshalb mein tip hole dir beim Steigerwald für 7,90 euro 500m Forellengarn. Warum kann ich mit dieser Methode die Naht fester ziehen- tja rechts ein Faden links ein Faden und die liegen genau gegenüber 8o



    Moin.
    Danke für den Workshop. Meine nächste Lederarbeit steht vermutlich am Wochenende an. Das Werkzeug liegt bereit, die Haut ebenfalls. Ich werde "Deine" Nähmethode allerdings das erste Mal anwenden. Meine Frage dazu: Wie bemesse ich die Fadenlänge? Da gibt es doch sicher auch einen Kniff. Ich werde versuchen eine Scheide für ein Mora Classic zu machen. Wenn alles klappt, wird das Ding ein Neckknife plus Zubehör an der Scheide(ein bißchen von Dave Canterbury inspiriert). Drückt die Daumen, ich bin eigentlich nur Musiker und Jurist. ;)
    Gruß
    Ugorr

    Ja und hier mein nächster Tip- aber nicht weitersagen!!!! Ich nehme bei 2 fachen Leder- also Ober und Unterseite 3mal soviel Garn wie die Naht lang ist, näht mann noch einen Keder ein(für eine Fixedscheide zb.) nehme ich die 4 fache Länge.




    @all falls ihr Lust habt kann ich euch ja mal zeigen wie eine geflochtene Ziernaht funktioniert, natürlich wieder Schritt für Schritt?!




    gruss brady und danke für die Blumen

    Wenn du denkst du bist fertig, dann lege noch eine Stunde drauf

  • Ich hab keine Idee nwas ein "Madenzieher" ist. =)
    Normalerweise stech ich mit einer Aalle vor, nur bei sehr dickem, festen Leder (Sohlenleder heisst das bei uns?) loch ich hin und wieder, aber eher aus optischen Gründen, sieht manchmal ganz schick aus. Der Faden ist in der Tat gedreht, und dieses verknoten nervt wie Hölle. =)
    Wollte mir noch gewachste Sehne bestellen, dann bestell ich gleich mal so ein Forellengarn dazu.
    Stimmt, das ist bei der gewachsten Sehne nämlich so praktisch, die ist ziemlich steif, und verhält sich ganz anders als "normaler" Faden.


    Geflochtene Ziernat interessiert mich auf jedenfall. Ich kenn da kaum besondere Stiche, ausser ein paar eigenen Experimenten.
    Ausserdem passt es mir grad ganz gut mich mehr mit Leder und Nähen zu beschäftigen, da komm ich mal ein bisschen von dem Messer-Kaufrausch weg, ist ja fürchterlich... :D


    Also, von mir: Geflochtene Ziernaht: Ja bitte!


    *omg, wie hab ich den Ahle geschrieben. Doppel A und Doppel L - gleicht sich das aus? =)

    Einmal editiert, zuletzt von creamneuron ()

  • Madenzieher heist oder ist ein kleiner Schraubenzieher, gut aber ich merke schon du hast eine Ahle. Ich steche selbst Spießleder und 4,5mm starkes Blankleder damit.







    gruss brady

    Wenn du denkst du bist fertig, dann lege noch eine Stunde drauf

    Einmal editiert, zuletzt von brady ()

  • Hey!
    Gaaanz großes Kino, was Du hier zeigst; meinen Respekt hast Du auf jeden Fall! :clap:


    Die Ziernaht find ich sehr gelungen, werde ich für die Scheide meines eben erstandenes Busse SAR-3 mit G10 in Black/Tan :yeehaw: versuchen und dann hier zeigen. Ich werde versuchen, diese in eine Tutorial-Fotostrecke für eine einfache Fixed-Steckscheide reinzupacken.



    Grüße,
    Church

    Frei im Geist & ohne Zwang der Glaube!

  • Wenn ich in nächster Zeit mal eine Fixedscheide mache dann werde ich euch das auch mal fotografieren. Vieleicht ist ja ein Mod dabei der dann den reinen Bilderband in ein eigenes Tutorial zusammenfasst, so das mann schnell darauf zurückgreifen kann?



    Zb. Tutorial Holsterbau
    Zb. Tutorial Fixedscheide usw..... aber vieleicht gibt es dies ja schon und ich war nur zu dumm es zu finden.


    Jedenfalls ich freu mich über eure Danksagungen.




    Danke brady

    Wenn du denkst du bist fertig, dann lege noch eine Stunde drauf

  • Ich häng die Frage mal hier an. Ich bin grad dabei in einigen Onlineshops nach Leder zu schauen, und werd grad von der schieren Menge an unterschiedlichen Arten von Leder erschllagen. =)


    Ich hab hier eine Menge Restleder, aus Zeiten, in denen ich noch viel mit Leder gebastelt hab, aber fragt mich nicht, was das für Leder ist. verschiedenste dünnere farbige Leder, so in etwa 1 mm, die lassen sich teilweise recht gut nass formen, aber das ist mir nach dem trocknen meist nicht stark/steif genug. Einige Stücken lassen sich garnicht nässen, die scheinen schon imprägniert zu sein und sind auch ziemlich störrisch und "brechen" leicht".Dann hab ich dickes (Sohlenleder) mit 5mm, das ist mords-stabil und fest, geht aber noch einigermassen gut nass zu formen. Aber das ist mir doch ein bisschen zu dick, wenn man bedenkt, dass es teilweise doppelt und dreifach liegt.


    Was nimmt man denn am besten zum Bau einer grossen, robusten Scheide (für ein fixed). Färben tut man ja meist hinterher, wie ich gesehen hab.
    Ich hab im Auge eine Scheide zu bauen und mich dabei von den Scheiden von "martinsheaths" inspirieren zu lassen. Also Nieten, Ösen, wenn's geht auf Nähen verzichten, und viel modulares Brimborium, da ist mir mein Sohlenleder (eh so gut wie alle) zu dick, aber das ganze andere Leder was man so aus der restekiste ergattert hat, zu dünn.
    Die Frage ist ja auch weniger die Dicke, sondern eher, wie heisst das geeignete Leder dafür "offiziell"? Gibts da Lederarten die bevorzugt für so einen Einsatz genommen werden?

  • Ich häng die Frage mal hier an. Ich bin grad dabei in einigen Onlineshops nach Leder zu schauen, und werd grad von der schieren Menge an unterschiedlichen Arten von Leder erschllagen. =)


    Ich hab hier eine Menge Restleder, aus Zeiten, in denen ich noch viel mit Leder gebastelt hab, aber fragt mich nicht, was das für Leder ist. verschiedenste dünnere farbige Leder, so in etwa 1 mm, die lassen sich teilweise recht gut nass formen, aber das ist mir nach dem trocknen meist nicht stark/steif genug. Einige Stücken lassen sich garnicht nässen, die scheinen schon imprägniert zu sein und sind auch ziemlich störrisch und "brechen" leicht".Dann hab ich dickes (Sohlenleder) mit 5mm, das ist mords-stabil und fest, geht aber noch einigermassen gut nass zu formen. Aber das ist mir doch ein bisschen zu dick, wenn man bedenkt, dass es teilweise doppelt und dreifach liegt.


    Was nimmt man denn am besten zum Bau einer grossen, robusten Scheide (für ein fixed). Färben tut man ja meist hinterher, wie ich gesehen hab.
    Ich hab im Auge eine Scheide zu bauen und mich dabei von den Scheiden von "martinsheaths" inspirieren zu lassen. Also Nieten, Ösen, wenn's geht auf Nähen verzichten, und viel modulares Brimborium, da ist mir mein Sohlenleder (eh so gut wie alle) zu dick, aber das ganze andere Leder was man so aus der restekiste ergattert hat, zu dünn.
    Die Frage ist ja auch weniger die Dicke, sondern eher, wie heisst das geeignete Leder dafür "offiziell"? Gibts da Lederarten die bevorzugt für so einen Einsatz genommen werden?

    Ich würde ohne zu überlegen sofort das Spießleder empfehlen, es ist 2,5mm dick und hat wie mann es schon erahnen kann eine Spieß in der Mitte. Der Spieß ist ein ungegerbtes Stück- das heist - das Leder wurde nur halb gegerbt und somit ist in der Mitte des Leders roh geblieben. Dieses Leder lässt sich sehr gut nassformen und erhält nach der Trocknung eine steifigkeit das ich von keinem anderen Leder gesehen habe. Ich habe dieses selber schon mehrfach verarbeitet. Und wenn ich gerade richtig gesehen habe dann sieht man bei dem von dir angefügten Link auch ganz deutlich das er dieses Leder auch verwendet.



    Man kann aber auch Blankleder recht steif bekommen, einfach Wasser in die Schüssel dann 5-6 Esslöffel Bullrichsalz auflösen und dann das Leder drin aufweichen lassen, danach formen und den Rest kennt ihr ja.....




    gruss brady

    Wenn du denkst du bist fertig, dann lege noch eine Stunde drauf

  • die Scheide für das Klappmesser ist wirklich hervorragend gemacht, vor allem sind die Fotos selbsterklärend.


    Man näht diese "Achterschlingen" mit Sattlernadeln weil diese stumpf sind und in dem gestochenen Loch nicht hängenbleiben, die spitzen mit der kantigen Spitze sind Kürschnernadeln, mit denen gibt es immer unnötiges "Rumgepiekse". Bei dieser Art zu nähen kann man den Faden dosiert festziehen und muß nicht noch einmal rückwärts nähen. Mit den Achterschlingen werden auch handgemachte Schuhe, früher wie heute genäht. Man verwendet dazu allerdings Pechdrähte, das ist ein extrem starkes Garn daß an beiden Enden eingespließte Plastiknadeln hat (früher benutzte man anstatt Plastik Wildsauborsten die mit dem Pech eingeklebt wurden).


    Ich wickle die Messer in Frischhaltefolie, wobei der Einmalhandschuh auch eine sehr gute Idee ist.


    Was das Material betrifft, entweder an den genannten Adressen oder einfach bei der Suchmaschine -Kopfnieten- eingeben, dann kommen Ausrüster für Lederverarbeitung, dort findet man auch ausgefallene Sachen.


    Die Information mit dem Bullrichsalz kannte ich noch nicht, man lernt eben nie aus, Kaisernatron läßt das Leder auch durchärten.


    Beim Leder an sich sollte es immer das Narbenleder sein, also die oberste Schicht der Haut und nicht das Spaltleder daß aus unteren Hautschichten gewonnen wird. Die Narbe ist das hochwertigste und stabilste Teil, leider auch immer der teuerste.


    Das Spießleder ist die teuerste Ausführung, allerdings ist bei sehr schneller Trocknung möglich daß es sich so stark zusammenzieht daß es die Nähte zerreißt. Das gilt allerdings nur wenn man die Scheide direkt auf das Messer näht.


    Die Garne an sich gibt es gewachst und ungewachst, bei Garnen aus Naturfasern hat sich das vorherige Durchziehen durch einen Block Bienenwachs bewährt, es geht flüssiger durch die Nähte und ist in einem Arbietsgang imprägniert. Das Imprägnieren mit Pech färbt die Garne zu stark, obwohl das Garn danach für eine halbe Ewigkeit präpariert ist.


    Eine Ahle läßt sich ohne weiteres aus einer Fahrradspeiche machen, anschleifen, einmal mit dem Gasbrenner auf schwache Rotglut bringen und im Wasser abschrecken, nochmal erwärmen bis sie leicht violett wird und wieder im Wasser abschrecken. Dann in einem kleinen Feilenheft befestigen und fertig. Ein kleines Ledermesser läßt sich genauso schnell herstellen, man benutzt einfach ein Stück stählernes Packband wie es bei den Stahlhändlern beim Verzurren der Paletten verwendet wird.


    Die Perfektion der vorgestellten Gürteltasche die Brady gemacht hat ist wirklich beispielhaft, mehr fällt mir zu dieser Arbeit nicht ein.


    Viele Grüße


    Roman


    PS: Das Messer gefällt mir allerdings auch sehr gut.

    panta rhei

  • Aha, so langsam komm ich mit den ganzen Lederbezeichnungen klar. Bei Steigerwald lässt sich das auch schön zurechtgeschnitten in cm (dm) bestellen seh ich grad, das ist ja besonders praktisch.


    Hab gestern abend mal diese Nähtechnik versucht, mit gewachster Kunstsehne, und ich bin damit nicht so gut klargekommen. Aber es waren auch nur kurze Nähte (Lasche festnähen). Bei längeren Nähten könnte das handlicher sein glaub ich, bei so einer kurzen Naht, dann mit dem gewachsten Garn und mit rel. dünner Ahle gelocht hab ich das nicht geschafft. Ich hab aber auch keine perfekte Nadel, hab eine grosse - normale - Nähnadel benutzt, bei der ich aber von Hand die Spitze abgerundet hab. Bin dann aber doch auf die herkömmiche Technik umgestiegen und will heute abend die lange Naht nochmal versuchen.


    Hab gestern bis spät in die Nacht gebastelt, und als ich alle Lederteile zurecht hatte und fertig war mit lochen, ist mir aufgefallen, dass ich ausversehen eine Linkshänder--Scheide gebastelt hab. Und das mit dem allerletzten Rest von diesem Leder. 8|
    So ein Ärger aber auch. Werd sie trotzdem fertig machen, als Übung.


    Bei diesem dicken Leder (Spiess, Sohlen-, Orthopäd. etc) ist ja die Rückseite immer recht "hart", auch wenn sie fransig ist, ihr wisst bestimtm was ich meine. Was würdet ihr denn als Innenfutter einnähen, wenn ihr verhindern wollt, das die Messerklinge verkratzt? Ich hatte da an Nubuk (glatte Seite) gedacht. 8)
    Das wollte ich innen einkleben, oder einnähen.


    Oh mann, ich muss mir unbedingt mal ein Sortiment anständiges Lederwerkzeug besorgen, vieles kann man zwar improvisieren und selber bauen, aber so ein paar bestimmte Werkzeuge fehlen mir da noch.


    **Da fällt mir noch was ein, womit ich bis jetzt immer Probleme hatte. Am Ende der Naht, das Vernähen.Mit der "normalen" Technik komm ich ja am Ende dort an, wo ich begonnen habe, und dann verknote ich einfach die Enden. Sicherlich nicht die eleganteste Lösung, aber es funktioniert. Man muss nur einenn Anfang suchen, wo man den doch etwas dickeren Knoten verstecken kann.
    Hab jetzt eine Seite der Scheide mit 2 Nadeln genäht, hab oben angefangen und bin jetzt unten, aber wie vernäh ich das jetzt? Ich kann einfach die beiden Enden zusammenknoten und versuchen, dass irgendwo innen zu machen, aber ich hab immer das Gefühl, dass das Pfusch ist, und das es da auch einen Trick gibt?

    Einmal editiert, zuletzt von creamneuron ()

  • ich will Brady hier in seinen schönen ausführlichen Anleitungen nicht vorgreifen, aber er hat gezeigt wie man mit wenigen Mitteln eine professionelle Arbeit macht.


    Man kann einen Nahtabstandsmarkierer benutzen, diese gibt es natürlich mit Laufrädern in verschiedenen Nahtabständen, aber Bradys Gabel (oder eine andere Gabel, von mir aus auch mit vier Zinken für die Ungeduldigen) macht die gleiche Arbeit und liegt in jeder Schublade.


    Wenn keine Ahle aufzutreiben ist, dann wird eben ein Schraubendreher umgeschliffen, zur Not kann man auch unter Zuhilfenahme eines Hammers bei dickem Leder die Löcher stechen.


    Zwei lange Stopfnadeln aus dem Nähartikelbedarf helfen auch aus wenn keine Sattlernadeln zur Hand sind, wenn das auch scheitert nimmt man einfach zwei Borsten eines Kehrbesens und spitzt sie an, dann börtelt man das Garn auf und klebt es um die improvisieren Sauborsten (mit Sekundenkleber geht das hervorragend, aber genauso schnell hat man dann die Finger mit an die Borsten geklebt, wenn kein Aceton zur Hand ist erschwert dies das Nähen im Anschluß nicht unerheblich).


    Dieser Unbill mit dem letzten Leder ist kein Einzelfall, das sicherste ist immer noch sich eine Schablone aus Papier zu machen, dann diese auf das Leder auflegen und die Konturen anzeichnen, so umgeht man diesen Ärger.


    Was das rauhe Innenleben eines Lederstücks betrifft, sofern es sich um reines Leder handelt sollte es eigentlich nicht eine Klingenoberfläche beschädigen können.


    Leder ist ein guter Werkstoff und leider nicht billig, es zahlt sich hierbei wie bei vielen handwerklichen Sachen aus einen Schlachtplan zu entwerfen und alles bereit zu legen was man benötigt.


    Herr Bergland hat unter anderem das Buch -Messer schmieden- verfasst, in diesem Buch wird das Anfertigen von diversen Lederscheiden sehr gut erklärt, desweiteren das selbst anfertigen von Werkzeug. Es handelt zwar explizit um das Herstellen von Scheiden im nordischen Stil, ist aber übertragbar auf alle anderen Messerscheiden.


    Viele Grüße


    Roman


    PS: Wenn etwas mal nicht so klappt wie man es sich vorstellt, ein Sattler oder Täschner hat drei Jahre Lehrzeit, Geduld und eine hohe Frustrationsschwelle (wie jeder gute Handwerker), jede neue Scheide wird wieder ein Stück besser als die vorghergehende.

    panta rhei


  • Dieser Unbill mit dem letzten Leder ist kein Einzelfall, das sicherste ist immer noch sich eine Schablone aus Papier zu machen, dann diese auf das Leder auflegen und die Konturen anzeichnen, so umgeht man diesen Ärger.

    Hatte ich ja. =)
    Erst das ganze Teil aus Papier und Pappe gebaut, dann daraus die einzelnen Lederteile abgenommen, Dann Seitenteile und Keder verklebt und gelocht. Nur hatte ich die Löcher für die Lasche noch nicht auf dem Seitenteil angezeichnet, weil ich die aus den Löchern der Lasche übertragen wollte.
    Beim Lochen ist das so eine Sache, das Leder verzieht sich immer mal wieder ein bisschen, hab die Erfahrung gemacht, das alles erstmal zu lochen oft schiefgeht - im wahrsten Sinne des Wortes. Ich loche am liebsten immer erst dann, wenn es unmittelbar ans Nähen geht.
    Ich hatte dann die ganze Zeit die Zeichnugn vor mir, und da liegt ja vorder- und Rückseite aufeinander, und dann wolte ich die Löcher für die Lasche an die Seite lochen, und als ich fertig war.... :P


    Aber egal, wie du schon sagtest, das wird alles unter Übungsarbeiten abgeordnet, schaden kann das nie. Und einen Linkshänder mit Bedarf dafür wird man schon auch noch auftreiben können. =)


    **Hab jetzt btw. auf einer etwas längeren Naht mit 2 Nadeln versucht, und da geht das wirklich ganz gut. Hatte mir nur einmal beim abmessen der Fadenlänge verschätzt, diese Methode scheint mir um einiges mehr Faden zu verangen, als man auf den ersten Blick denkt.

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