KA-BAR Heavy Bowie vs. Condor Jungle-Bowie vs. Khukuri-Messer

  • Am gestrigen sonnigen Sonntag hatte ich die Idee einmal zwei "Heavy Bowies" gegen ein Khukuri-Messer antreten zu lassen.


    Die Probanden waren von links nach rechts: KA-BAR "Heavy Bowie", Condor Tool and Knive "Jungle-Bowie" und das Khukuri-Messer von Gurkha Imports




    So liegen die Kandidaten in der Hand:



    Nachfolgend habe ich einige Filmchen von den Tests gemacht.
    Bitte anklicken un den Film zu sehen. Der Adobe Flashplayer muss allerdings installiert sein. Muss mal sehen, ob ich die Vorschaubildchen noch irgendwie kleiner bekomme. ?(


    Fangen wir mal mit dem KA-BAR an:
    Ansicht:


    Schnitzen:


    Dünnen Ast durchhacken:


    Holz spalten:


    Gras "mähen":


    Apfel schälen:


    Abschließender Rasiertest:


    Wermutstropfen: Es hat eine leichte Scharte nach den Tests im vorderen Teil der Klinge. Kann mir nicht erklären wo die herkommt. :surprise:


    Das Khukuri-Messer:


    Ansicht:


    Schnitzen:


    Dünnen Ast durchhacken:


    Holz spalten:


    Gras "mähen":


    Apfel schälen:


    Abschließender Rasiertest:


    Das Condor Jungle Bowie:


    Ansicht:


    Schnitzen:
    Ist ausgefallen, da der Stock mittlerweile zu kurz war. Und um einigermaßen objektiv zu sein wollte ich keinen anderen nehmen, welcher evt. härter oder weicher ist. ;)


    Dünnen Ast durchhacken:


    Holz spalten:


    Gras "mähen":


    Apfel schälen:


    Abschließender Rasiertest:



    And the winner is ...


    Für mich eindeutig das Khukuri-Messer von Gurkha Imports. Es hat mich in allen Disziplinen am meisten überzeugt und war beim abschließenden Rasiertest das schärfste von den drei Testkandidaten.
    Aber auch hier gibt es negative Kritikpunkte: Es sitzt zu leicht in der Scheide und rutscht beim Vornüberbeugen leicht heraus und der Griff bittet bei feuchter Witterung nicht sehr viel Grip.


    Auf den zweiten Platz in diesem Test würde ich das KA-BAR setzen, trotz der Scharte in der Klinge. Der Griff bietet der Handfläche viel Grip und das Gewicht und die Länge stimmen für ein Heavy Bowie. Der Karbonstahl läßt sich gut schärfen und es sitzt dank zweier Schnallen absolut sicher in der Scheide.


    Leider nur auf den letzten Platz kommt bei diesem Test für mich das Condor Jungle-Bowie. Beim Spalttest störte der zweiseitige Anschliff, so dass man nur einen begrenzten Bereich zum Schlagen mit Knüppel hat. Außer man will den auch gleich mit zerstückeln. ;) Zum Schnitzen ist es zu lang, zum Hacken des dünnen Asts zu leicht. Den Apfel konnte ich auch nicht besonders gut schälen. Seine Paradedisziplin ist wohl eher der Einsatz als Kurzmachete und im Nahkampf ;). Es gibt aber auch positives zu berichten: Der Griff war der beste im Test und die Scheide hält das Messer trotz fehlender Schnalle bombenfest.



    Und zum Schluss noch die technischen Daten


    KA-BAR:
    Selbst gemessene Werte:
    Länge: 22,8 cm
    Klingenbreite: 4,6 cm
    Rüchenstärke: am Griff 6 mm; kurz vor der Spitze 1,4 mm
    Herstellerangaben:
    Stahl: 1085 Karbonstahl
    Härte: 55 bis 57 HRC


    Condor:
    Selbst gemessene Werte:
    Länge: 27 cm
    Klingenbreite: 5 cm (an der dicksten Stelle)
    Rüchenstärke: am Griff 3,2 mm; kurz vor der Spitze 3,2 mm
    Herstellerangaben:
    Stahl: 420 HC
    Härte: 53 HRC


    Kukhuri-Messer
    Selbst gemessene Werte:
    Länge: 22,5 cm
    Klingenbreite: 4,0 cm
    Rüchenstärke: am Griff 5,2 mm; kurz vor der Spitze 4 mm
    Herstellerangaben:
    Stahl: Federstahl
    Härte: unbekannt (hangeschmiedet in Nepal)

    Schöne Grüße
    Uwe

    _________
    Vergib Deinen Feinden, aber vergiss niemals ihre Namen.
    John F. Kennedy

    Einmal editiert, zuletzt von Adamkos ()

  • Sehr schöner Vergleichs-Test :thumbup:


    Das KA-BAR Heavy Bowie gefällt mir persönlich am besten von der Klingenform und vom Griff her.
    Nur die Scharten :shrug:


    Das Condor ist mir etwas zu gewöhnungsbedürftig von der Form her aber das Messer von Gurkha Imports ist ja ein echtes Schmuckstück wenn wohl auch der Griff nicht allzu rutschsicher ist.


    Beim Video vom hacken mit dem Condor wurde mir ein klein wenig anders 8|
    Einen kürzeren Ast hast du nicht gefunden? ;) :D


    Danke für die schöne Vorstellung von den dreien :thumbup:


    Grüsse
    Chris


  • Beim Video vom hacken mit dem Condor wurde mir ein klein wenig anders 8|
    Einen kürzeren Ast hast du nicht gefunden? ;) :D


    Wollte halt den selben Ast nehmen wie bei den anderen beiden, ums besser vergleichen zu können. War leider nicht mehr länger.
    Keine Sorge Finger sind noch alle dran. ;)

    Schöne Grüße
    Uwe

    _________
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    John F. Kennedy

  • Das kann ja wohl nicht angehen, dass eines meiner Lieblingsmesser auf dem 2. Platz liegt! Unerhört sowas!!! :heul:
    Aber mal im Ernst: Ein schöner Test! :cool: Die Sache mit dem Ka-Bar find ich aber merkwürdig. So aus der Ferne würde ich vermuten, dass Du beim Hacken ein paar Steinchen getroffen oder vielleicht einen Nagel in dem Brett/Bank (?). Könnte das vielleicht sein? :hmmm: Mein Heavy Bowie hat bisher alles klaglos weggesteckt, inklusive getrocknetes Holz hacken etc.
    Mach auf jeden Fall weiter so!


    Gruß,
    Carsten

    "It is useless for sheep to pass resolutions for vegetarianism, as long as the wolves remain of a different opinion." William Ralph Inge

  • Morales:
    Es war ganz, ganz knapp zwischen dem ersten und zweiten. Und es spielt ja auch der subjektive Eindruck eine große Rolle, dass Kukri-Messer hat mir einfach mehr Spaß im Handling gemacht.


    Wegen der Scharte: Beim Hacktest habe ich schon darauf geachtet, dass an diesen Stellen keine Schrauben oder Nägel in dem Tisch bzw. Steinchen auf dem Tisch waren. Vielleicht war ja was im Holz verwachsen. ?(
    Keine Frage ein tolles Messer!

    Schöne Grüße
    Uwe

    _________
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    John F. Kennedy

  • Kompliment für das sehr gute und vor allem sehr kurzweilig und informativ mit Bildmaterial unterlegte Review. Tolle Leistung!


    Zu den Messern: Habe mit zwei Bowies von Ontario mit recht ähnlciher Gestaltung (Survival Bowie und Marine Raider) ähnlich gute Ergebnisse erzielt, beim Marine Raider zeigt sich aufgrund des hohen Gewichts und der Vorderlast vor allem eine für gerade Messer ausgezeichnete Hackleistung.
    Auch die guten Leistungen der handwerklich in Nepal hergestellten Messer kann ich voll bestätigen. Hatte einige Kukris von GI im Vergleichstest mit westlichen Messern. Vor allem sind die handgeschmiedeten und differentiell gehärteten Nepalesen schier unkaputtbar!!
    Noch ein Hinweis zur Klingen- und Grifform: Ähnlich moderat geformte Klingen und "westliche" Griffe bietet auch der Khukurishop an, ein "Tactical Kukri" mit einem sehr handlichen Griff und ebenfalls nur moderat gebogener Klinge wurde im letzten "Schwert & Klinge" vorgestellt. Auch dieses Messer habe ich - übrigens ebenso wie Big Bear - geprüft.
    Insgesamt finden sich also auch in der handgefertigten Fraktion trotz einfachster Herstellungsbedingungen sehr brauchbare Messer - und es ist ein sehr erfreuliches Eingehen auf westliche Wünsche in der Gestaltung von Griff und Scheide in den letzten Jahren festzustellen.

  • Nachdem das Kukrimesser mir so gut gelegen hat, habe ich es mir von Markus Reichart ein wenig pimpen lassen.


    Micartagriff, Kydexscheide, Tek-Lok


    Hier das Ergebnis:








    Wie gefällt Euch das?

    Schöne Grüße
    Uwe

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  • Interessante Kombination von Klassik und Moderne. :thumbup:


    Wie rauh oder auch glatt hast Du den Micartagriff machen lassen?


    Ich habe bei einem meiner Wald-EDC (Bravo-1) den Griff nämlich etwas aufgerauht, da mir die Serie zu glatt war... :hmmm:

  • Hallo,


    ...Wie rauh oder auch glatt hast Du den Micartagriff machen lassen?


    Der Griff ist nicht glatt, er hat eine leicht rauhe Oberfläche. So dass er bei feuchten bzw. nassen Händen immer noch sicher in der Hand liegt.


    Interessant war, dass die Schmiede in Nepal einen so hochfesten Kleber benutzten, dass Markus Mühe hatte den alten Griff zu entfernen.
    Nach seiner Aussage hat nicht der Kleber nachgegeben sondern das Holz. 8|


    ...Leider haben die das Messer nicht mehr im Shop


    Frag' doch mal bei Michael Held nach. Meins war auch nicht im Online-Shop, habe es vor zwei Jahren auf Wolfsters Hoffest entdeckt.
    http://www.gurkha-imports.com/

    Schöne Grüße
    Uwe

    _________
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    John F. Kennedy

  • ...außerdem gibt sich Michael auch jede Mühe, so etwas möglich zu machen.


    Das "Crossover" aus traditioneller Fertigung des Messers und dem westlichen "Tuning" finde ich klasse!!


    Micha

  • Sehr geiles Teil wie ich finde! Als ANhänger moderner Materialien muss ich das ja sagen :D
    Allerdings, noch perfekter wäre natürlich ein angespritzter Kratongriff...hätte allerdings nicht den Stil ;)

    beste Grüße, Alex
    Was willst Du mit dem Dolche, sprich! - Kartoffeln schälen, siehst Du's nicht?

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