Griffschalen mit nachträglichem "Operator Ring"

  • Ich bekomme die Tage von Bastian ein CRKT Triumph N.E.C.K. cw
    Wie beim Bear Claw, Raptor OR oder Eberhards Loro, würde ich mir so einen Ring hinter der Klinge wünschen.


    Meine Überlegung war nun für das N.E.C.K. (hier ohne Cordwrap) Griffschalen aus z.B. Kydex zu basteln (bzw. basteln zu lassen) die vorne an der ersten Fingermulde einen Ring ausbilden.


    Ich hab noch nie mit Kydex gearbeitet und habe daher keine Erfahrungen mit dem Material und einige Fragen:
    - Ist so ein nachträglicher Ring stabil genug, oder bricht er beim hin und her (in einer fiktiven "SV Situation") womöglich leicht ab?
    - Welche Kydexstärke könntet ihr empfehlen?
    - Habt ihr vielleicht noch Vorschläge zum Material der Griffschalen?
    - Die entstehende Lücke am Ring zwischen den Griffschalen (in Größe der Klingenstärke, ca. 3mm) müsste auch irgendwie gefüllt werden, was würde sich dafür anbieten? (Kydex, Fiber)


    Über Anregungen und Verbesserungensvorschläge würde ich mich sehr freuen :D

    Gruß, Felix
    "Kein Plan überlebt die erste Feindberührung." Helmuth von Moltke

  • Sicher kann man das machen!


    Je 2 Lagen Kydex von je 2 mm Stärke reichen aus, bei ausreichender Wandungsbreite (zwischen Innen- und Außendurchmesser des Rings) bricht da imo gar nichts, wenn man die Robustheit einlagiger Kydexscheiden zum Vergleich nimmt.


    Will man das noch robuster, würde ich - falls verfügbar - je 4-5 mm starkes G10 nehmen. Du erzielst jedenfalls einen 4+4+3, also 11 mm "breiten" Ring, das ist auch nicht zuwenig, um den Zeigefinger nicht gegen eine zu schmale/scharfkantige Kante drücken zu lassen. Kanten würde ich im Ring ggf. brechen bzw. runden.


    Da der Ring ja unter der Mittelachse liegt, nicht mittig wie beim OR, würde ich die hintere Seite ggf. so gestalten, daß sie ebenfalls ein bequemes Widerlager für den Mittelfinger bildet (also z.B. leicht konkav einziehen, Kanten runden), um insgesamt beim Auftreffen auf harten Widerstand Aufpralldruck vom Zeigefinger zu nehmen und ebenfalls ein Widerlager für den Mittelfinger zu haben, um das abzufangen.

  • mmh es gibt ja leute die meinen daß ein fingerring einen finger durchaus auch brechen kann, was ich persönlich nicht ausschließen, aber vernachlässigen würde. in jedem fall denke ich würdest du mit kydex genau dieses argument entkräften, ich denke nämlich schon daß kydex nicht so schwer bricht. mir ist auch schon ein kydex clip von ner scheide einfach so weggebrochen.
    will sagen: geile idee!!
    und die lücke könntest du einfach durch zusammenbiegen schließen und die beiden hälften ggf mit zwei komponentenkleber zusammenkleben.
    in jedem fall würd ichs selbst probieren. besorg dir ne kydexplatte und paar schrauben, säg dir mit ner laubsäge ne (sehr) grobe form zurecht, mach den kram heiß, leg das messer dazwischen und hinterher sägst du alles was nicht passt weg... sollte relativ easy sein.
    mit tolerantem partner und ausreichend belüftbarer küche kannst du im ausnahmefall auch mal kydex im backofen heiß machen;)

  • @xMAJORxTHREATx
    "...mmh es gibt ja leute die meinen daß ein fingerring einen finger durchaus auch brechen kann, was ich persönlich nicht ausschließen, aber vernachlässigen würde...."
    Nach nunmehr vielen Lehrgängen in Messer- und SV-Kampf habe ich es noch nicht geschafft, ein Messer mit Fingerloch(Angreifermesser) als Hebel zum Brechen des durchgesteckten Fingers des Angreifers zu verwenden. Pistole ist da etwas anderes! Das ist mir zu scharf! ;(
    Aber zurück zum Thema. Kydex ist zähelastisch und bricht nur an schlecht dimensionierten Kraftverläufen, sprich der Clip wird wahrscheinlich ein zu engen Radius gehabt haben und beim Aufstecken eben dadurch zu stark belastet.
    Für das Fingerloch würde ich als Füllung(Zwischenring) zwischen den Aussenbacken des Griffes Material in Messergriffstärke verwenden. Dies könnte man wechselseitig verschrauben oder mit entsprechenden Kleber wasserfest verkleben(z.Bsp. UHU) Achte auf große Radien und keine Ecken im Ringbereich, weiche Übergänge lassen sie Kraft besser fließen- Scharfe Kanten neigen zur Rissbildung und Bruchgefahr.
    Günstig ist ebenfalls eine Materialschluß zwischen Messer und Zwischenring, um die seitlichen Kräfte wenigstens zum Teil in das Messeer zu leiten. Ich nehme mal an das die vorhandenen Löcher im Griff zum Verschrauben dienen werden.
    Was mir eher zu denken gibt ist die Ringbreite des Fingerloches. Hier sollte doch eine Mindesbreite von 4-5mm eingeplant werden. Probier das am Besten mit Pappe aus. Wenn Du Wellpappe nutzt geht auch die angedachte zukünftige Materialstärke.
    Ansonsten ist der Gedanke sich Griffschalen mit zusätzlichem Fingerloch zu bauen super. :thumbup:

  • Wegen der Wandungsstärke/Ringbreite hatte ich ja angeregt, hinten ein wenig konkav einzuziehen, um einen festen Griff zu erzielen und ein bequemes Widerlager für den Mittelfinger trotz fester geschlossener Handhaltung zu erzielen :)


    nopanic: Mit Bedacht geschrieben, erfreulich zu lesen :thumbup:
    Viel häufiger wird es Dir gelungen sein, dem Gegner ein Messer ohne Fingerring aus der Hand zu befördern :)

  • Danke für das Lob! (hüstel verlegen)
    Aber Messer-SV ist nicht ohne. Wir haben das echt getestet Messer mit Fangriemen, Grifflöcher, Grabendolche etc. Es geht nur bei den Deppen. Wer das Messer auch nur ansatzweise anwenden kann, stellt eine harte Nuß da. Wenn Beide das Messer zuzm Kämpfen nutzen wird es übel. Ich hab schon heftige blaue Flecke vom Freikampf mit Gummimessern gehabt. Meine Devise ist, lieber erst den Weltrekord im 10000m Lauf zu brechen, als das Messer einzusetzen.


    Jetzt muß ich mich noch entschuldigen, aber ich kann jedesmal Wissen klauen, wenn ich im Forum mitlese. Bei manchen Dinge kann ich eine klitzkleinen Beitrag leisten, aber das ist immer noch zu wenig zurück gegeben. Ich lerne gerne dazu.


    Deine Tipps zur Kydexgriffschalen habe ich verstanden und bin auch schon am Ergebnis interessiert.
    Ja Messer sind schon extrem spannend. Aber ausserdem Fingerlochgriff
    braucht es sicher eine neue Scheide, da ja Messer+ Ringgriff nicht mehr
    sicher im Scheidenmund sitzen werden?! (Kopf kratz)


    edit:Jetzt hat es meine Frau gelesen und schon gabs fette Kritik von Ihr. Du hast es besser erklärt und ich sollte doch nicht nur zitieren. Jetzt habe ich den Salat. Sie hat Recht. Ich habe mich zusehr auf meine Vorredner konzentriert als auf den Gesamtinhalt. edit :knueppel:

    Einmal editiert, zuletzt von nopanic ()

  • Ich warte noch aufs Messer, dann werden meine Pläne konkreter.
    Hab auch schon überlegt, ob man nicht ein ca. 8mm dickes Stück G10 z.b. erst den zukünftigen Umrissen des Messers mit Ring anpassen sollte um dann die Klingenstärke rauszufräsen.


    Wenns zu einer neuen Kydexscheide kommt, werd ich mir darüber noch einige Gedanken machen. Kann mir vorstellen, dass ich während des Sportstudiums kein Mercharness trage, da das ganze Umziehen dann doch eher seltsam wird :D Einen Gürtel trage ich auf meiner Trainingshose auch nicht. Eine (dünne) Kydex die in meinem Geldbeutel steckt, bzw. dahinter kann ich mir besser vorstellen. Um eine Eskalationsstufe hinzuzufügen, dachte ich an ein Schlagelement an der Spitze der Scheide. Werd da ein bisschen ausprobieren müssen. Die Frage ist halt ob das nach einem starken Schlag nicht das ziehen erschwert oder verhindert.
    Da fällt mir gerade ein, dass man die Griffschalen vielleicht noch ein Stück nach hinten verlängern könnte um den Butt überstehen zu lassen.
    Wenn ich das Triumph Neck in den Händen halte, kann ich mir da mal konkrete Gedanken drüber machen.

    Gruß, Felix
    "Kein Plan überlebt die erste Feindberührung." Helmuth von Moltke

  • nopanic: gut das sind verschiedene ansätze was den umgang mit der bruchanfälligkeit angeht. meine idee war ja eher diese positiv auszunutzen.



    Muskelmanni: wenn du das in g10 machst wirds 1. ggf teurer, weil irgendwer dir das ganze halbwegs präzise ausfräsen muss, da blätterst du nachher wahrscheinlich mehr für die schalen hin als für das messer an sich, 2. kannst du DANN auf jeden fall noch n schlagelement hinten dran designen.



    zur trageweise: ich oute mich: ich trage gern privat jogginghosen. aber auch dann trage ich ein fixed in der tasche. ja in der tasche, nicht iwb oder so, sondern mit nem kleinen stück paracord an einem ende an der scheide befestigt, das andere ende an nem hosenträgerclip. den hosenträgerclip befestige ich dann in der hosentasche. passt subba :thumbup:

  • zur trageweise: ich oute mich: ich trage gern privat jogginghosen. aber auch dann trage ich ein fixed in der tasche. ja in der tasche, nicht iwb oder so, sondern mit nem kleinen stück paracord an einem ende an der scheide befestigt, das andere ende an nem hosenträgerclip. den hosenträgerclip befestige ich dann in der hosentasche. passt subba :thumbup:

    Beim oberflächlichen Lesen dachte ich kurz du trägst Hosenträger zu Jogginghosen :D ;) :thumbup:
    Ich mache das so ähnlich mit meinem CRKT Stiff Kiss (ist ja dem Messer um das es hier geht ein wenig ähnlich). Ich habe da Paracord fürs um den Hals hängen an der Scheide dran. Wenn ich das Messer in der Jeanstasche trage befestige ich die Schlaufe mit einem Ankerstich am Gürtel oder Gürtelschlaufe. So würde zwar beim ziehen erstmal die Scheide mitkommen aber 25cm weiter käme das Messer frei. Mache ich aber nur so, wenn ich abends mit dem Hund rausgehe. Im Alltag wäre mir das Messer inkl. Scheide schon zu groß für die Hosentasche und das ist für mich hier schon der Punkt. Mit dem unterhalb angebrachten Ring würde das Messer ja viel breiter werden, was das ständige Tragen m.E: wieder erschweren könnte. Ich würde das wohl vorher mal mit einem Spanholz-Prototypen ausprobieren. Sonst macht sich der TE ne Menge Arbeit, hat dann evtl. eine tolle Modifikation die dann aber blöd zu tragen wäre ;)

  • Mit dem simplen Hosenträgerclip haben schon die DDR-Sicherheitkräfte ihre Dok. geschützt. Mein erstes Messer wurde so an der Hose festgeklipt, da war ich grad mal 5Jahre alt. Ich kann mich an das Teil immer noch erinnern. Hirschhorngriffschalen aus Plastik und zwei Klingen, ein Pfriem und sonst nichts. Ich habs dann irgendwann im Kinderferienlager vertauscht. Seufz! Lach!
    Die neue Scheide kannst Du ja mit so einer Zugnase ausrüsten, dann bleibt dioe Scheide in der Hosentasche. Ne' diese Worte wieder. :cursing:

  • zur trageweise: ich oute mich: ich trage gern privat jogginghosen. aber auch dann trage ich ein fixed in der tasche. ja in der tasche, nicht iwb oder so, sondern mit nem kleinen stück paracord an einem ende an der scheide befestigt, das andere ende an nem hosenträgerclip. den hosenträgerclip befestige ich dann in der hosentasche. passt subba :thumbup:

    Auf Neudeutsch: static cord. Sehr gut hier bei unserem FoPa Blade-Systems zu sehen. Allerdings hat Martin das System noch mit einem "Widerhaken" an der Scheide ergänzt.

    #9: Never go anywhere without a knife!


    Ich bin gegen Gewalt aber für Gegengewalt.

  • hab mir den ausdruck mal einfach gespart, normalerweise kenne ich static cord mit nem stück schnur an scheide und gürtel befestigt, in diesem fall gings mir so sehr um die befestigung in der hosentasche. aber recht haste na klar trotzdem. von martin hab ich auch die idee mit dem hosenträgerclip;)

  • So, das Messer kam am Freitag bei mir an. Bei Stichen auf harte Oberflächen rutscht man leicht auf die Schneide, also muss der Ring her :D
    Bevor ich mir jetzt Material besorge ist mir noch Micarta in den Sinn gekommen, dachte allerdings es ist etwas zu brüchig für die Griffschalen. Könnt ihr das bestätigen oder ist das eine unbegründete Eingabe?
    Nächste Woche hab ich hoffentlich alles beisammen was ich brauche und dann kanns auch losgehen. Freu mich schon auf das Projekt!

    Gruß, Felix
    "Kein Plan überlebt die erste Feindberührung." Helmuth von Moltke

  • Ich denke wenn du Canvas Micarta nimmst dürfte das nicht das Problem sein. Bei Papiermicarte befürchte ich könnte es schon mal Brechen wenn es dünn verarbeitet wird.
    Martin von Blade Systems macht doch seine neue Schleuder auch aus Micarta.

  • Bei Leinen Micarta denke ich immer an Trabbi. Dort wurde das "Duroplaste" auch so ähnlich hergestellt. Mehrer Lagen guter sowjetischer Baumwolle und dann Phenolharz drauf. Ich bin der Meinung das eine MIndestdicke benötigt wird, damit die Struktur hält und auch funktioniert. Da ja die Klinge eine Mindestdicke hat ergibt sich eine Griffschalendicke + Materialdicke des Messers. Da sollte was zu machen sein.
    Eine andere Lösung wäre eine Nase an den Griffstücken in Richtung Schneide, das schützt auch vor Schnittverletzungen. Sieht aber bei weiten nicht so obercool aus.
    Her mit den Fotos, jetzt bin ich wirklich gespannt wie es wird.

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