Sind hier Bogenbauers anwesend???

  • Versuche mich gerade im Bogenbau!
    Wo bekomme ich Zubehör?? Sehne und Pfeile!


    Bin gerade bei Bogen Nr. 5 angekommen! 1-4 habens nicht geschafft! Nr. 5 hat das Tillern und das Spannen überstanden....da dachte ich, vielleicht, verschießt der ja auch n Pfeil!


    Vielleicht weiß ja irgendwer wat???? Für Auskünfte wäre ich dankbar!


    Schönen Abend!!!!


    Gruß Kolli

  • Hey Gärtner, dass find ich ja super...bei mir hats auch erst der 5te geschaft...
    Zuerst war eine Eiche drann, dann 2 Birken und nun ist das Endproduckt nun doch eine Eiche geworden.
    Und nach dem 2ten Bogen bin ich endlich auf den Rat eingestiegen "Zeit lassen beim Tillern und ausrichten!!!", was dann auch zu einem schönen gleichmßigen Bug geführt hat.


    Womit ich jez noch Probleme habe ist das eigentlich Bestimmen, bzw Zustandekommen der gewünschten Zugkraft.


    Hast du de nen Tip für mich?!?


    Ich hab meines Sehnen selber gemacht, Brauchst nur mal ne gute dünne Schnur und nen Akkubohrer. Das hat ausgezeichnet gefunzt!!!

    Have you my go-stop over-meadow’d?.

  • so wie ich das lese hast Du ja schon Lehrgeld in Form von investierter Arbeitszeit bezahlt. Ich kann Dir leider keine fundierten Tips geben, ich bin was Bogenbau betrifft ein totaler Theoretiker. Ich habe zwar einige Bücher über dieses Thema gelesen weil es mich immer schon fasziniert hat, werde aber nie einen Bogen bauen oder einen Pfeil abschießen, der ausführende Teil des Bogenschießens, was uns Menschen ja schon seit Jahrtausenden begleitet, hat mich nie interessiert.


    An deiner Stelle würde ich mich an Stefans Vorschlag halten, auf jeden Fall einen Könner seines Fachs aufsuchen und dort ein paar Tage verbringen (dort scheint es mir allerdings auch einige Beutelschneider und Seifenblasenkonstrukteure zu geben, getreu nach dem Motto: Gestern noch Specksteinschnitzer, heute Bogenbauer).


    Der Bogenbau, oder noch viel besser, die Bogenbaukunst ist, so wie ich das verstanden habe ein ganz komplexes Fachgebiet. Ich gebe ehrlich zu, wenn ich mich nicht dem Schmieden zugewandt hätte wäre das etwas was mich als Handwerk gefesselt hätte. Als ich vor Jahren die Bücher über die Bogenbaukunst gelesen habe wurden mir Zusammenhänge was Holzbearbeitung betrifft erst richtig klar. Der Bogenbau beginnt im richtigen Aussuchen des Baumes, dem Fällen und dem Aufreißen des Stammes. Man muß in der Lage sein den gerissenen Stamm zu beurteilen, zu sehen wie die Jahresringe wo und wie dicht liegen. Das Trocknen an sich ist ja fast ein Handwerk für sich, geschweige denn daß man ein wahrer Alchemist sein muß um entsprechende Lacke noch selbst anzurühren um die Stirnflächen des Holzes vor zu schnellem Austrocknen zu schützen. Das Ausarbeiten eines Rohlings erfordert das Können eines Zimmermanns, das Zurichten eines Bogens das eines Schreiners. Zwischendurch ist es sehr vorteilhaft wenn man Physiker ist, um sich im Klaren zu sein wie das Aufbauen der Kraft in den Wurfarmen vonstatten geht und auch in die Tat umgesetzt wird. Das Herstellen einer Sehne war früher eine Kunst die im Geheimen blühte, in den Niederlanden gab es anscheinend die besten Bogensehenhersteller, aus Gründen der Wahrung ihres Berufsgeheimnisses waren nach historischen Quellen die Fensteröffnungen der Werkstatt zugemauert, was vermutich bei der damaligen Beleuchtung eine Zumutung war und nach Lehrlingen verlangte die die Augen einer Eule hatten (solche seltsamen körperlichen Voraussetzungen gibt es übrigens auch in anderen Berufen, die japanischen Handwerker die die Scheiden für die Blankwaffen machen sagen immer, daß ein Scheidenbauer gute Zähne haben muß. Das begründet sich allerdings darin daß nach dem Leimen die Holzteile der Scheide zusammengebunden werden und der Handwerker dazu einen Teil des Fadens mit den Zähnen festhält).


    Offen gesagt wundert es mich gar nicht daß der Bogenbauer nicht nur in früherer Zeit ein sehr angesehener Mann war. Ich bin auch der festen Überzeugung daß die Kunst des Bogenbauens eine der anspruchsvollsten Handwerkskünste ist die es noch gibt. Ich schließe mit den Worten von Dean Torges, "Weil wir beim Bogenbauen andauernd Entscheidungen treffen müssen, die nicht von Anfang an absehbar und planbar sind, handelt es sich dabei eben um mehr um eine Kunst als um eine Wissenschaft. Sonst könnte ja jeder, der Mikrometer, ein Vergrößerungsglas, ein Hygrometer und ein paar mathematische Formeln beherrscht, perfekte Selfbögen am Fließband herstellen."


    Viele Grüße und Erfolg bei diesem wunderbaren Tun


    Roman


    PS: Am meisten verwundert mich beim Bogenbauen daß der Bogenbauer überhaupt zeitmäßig dazu kommt einmal einen Pfeil abzuschießen.

    panta rhei

  • Hallöchen


    Schnappe so einiges auf,die angestrebte Zugkraft hat aber nichts mit der zu erzielendem Wunschleistung zu tun,fragt mal beim 165 m Schießen durch,ihr werdet überrascht sein wie unterschiedlich die Ergebnisse sind.
    Wegen dem Material,zwei erfahrene Bogenbauer haben für 3500 € Hickory eingekauft,aus einen Bogenbaukurs heraus sind bei einem Turnier 8 von 10 Bögen gebrochen !.


    Und gebt dem Holz genügend Zeit sich daran zu gewöhnen was ihr von ihm wollt,vor allem was die Haltezeit auf Spannung betrifft.


    Gruß Maik

    Gruß Maik

  • danke Maik, das hatte ich vergessen. Die Zeit ist im wahrsten Sinn der geduldigste Gehilfe beim Bogenbau. Die Ergebnisse dieses Bogenbaukurs decken sich auch mit dem was ich so gehört habe. Ich muß allerdings sagen daß ein guter Freund von mir ein sehr erfahrener Bogenbauer ist und bei solchen Ergebnissen auch nicht nur die Schuld bei den Adepten des Bogenbau sucht, vielmehr muß es auch schwierig sein hervorragendes Holz zu bekommen.


    Gruß


    Roman

    panta rhei

  • Viele sind für Kurse von Esche auf Hickory umgestiegen weil es sozusagen Narrensicher sein soll,ich hatte von einem Bogenbauer einen mit 61 lbs und er war alles andere als geeignet für 165 m ,zudem ist obwohl es heißt man braucht nicht auf den Schichtenverlauf zu achten gerade im Griffbereich außen wo die Lage auslief es aufgegangen,zudem ist es ein Holz was mit am meisten Wasser/Feuchtigkeit zieht.
    Habe jetzt noch einen in D-Form aus Hickory(Außen)/Robinie(Mitte)/Zitronenholz(Innen),den ziehe ich auf 75/76 lbs aber er ist auch für 165 m zu langsam.


    Gruß Maik


    PS:wegen der Frage,gibt es bei euch keine MA-Märkte,oftmals sind dort auch Bogenbauer anwesend die das zu deinem Bogen passende haben/herstellen können und dann lernst du vielleicht auch wie man Sehnen selbst macht.

    Gruß Maik

    3 Mal editiert, zuletzt von Maik S 64 ()

  • Womit ich jez noch Probleme habe ist das eigentlich Bestimmen, bzw Zustandekommen der gewünschten Zugkraft.


    Hast du de nen Tip für mich?!?

    Moin!


    Mit Tipps kann ich net dienen! Bin ja mehr als n Leihe! Habe nur die Erfahrung gemacht (bei Bogen Nr.5), das der Rohrling beim ersten Aufziehen der Schnur,
    mega Power hatte. Die logische Konsequenz ist leider, je mehr man dann beim Tillern an Material wegnimmt, desto weniger Dampf haben die Wurfarme.
    Aber nix genaues weiß man nicht! Kann auch blödsin sein, wat ich mir dat gedacht habe!
    Wie hier schon gesagt wurde, lieber jemand fragen, der sich damit auskennt!
    Aber ich frage nicht gerne. Ich probiere halt viel und gerne! Und ich lerne gerne aus Fehlern und komme dann so Stück für Stück weiter! Witziger Weise, drehe ich in meinem Job durch, wenn etwas nicht so klapp, wie ich es will! Aaaaber beim """"""Bogenbauen"""""", ist es komischer Weise nicht schlimm, wenn einer zu Bruch geht. Im Gegenteil, ich freue mich den nächsten anfangen zu dürfen/können!

  • Hättest auch Schriftsteller werden können! Ist als Kompliment zu sehen!!!!!!!!!!!
    Danke, für Deinen ausführlichen Beitrag!
    Du machst mir ja Mut! ;(
    Leider bin ich weder Zimmerer, noch Tischler und schon gar kein Physiker(da hab ich immer geschwänzt, weil dat sooowat von trocken war). Ich bin nur Gartenbauer. Aber ich arbeite halt suuuuper gerne mit Holz.
    Meine Regierung und ich waren dieses Jahr auf einem mittelalterlichen Markt, dort konnte man für 50Cent Bogenschießen...Sie sagte, sie wolle auch einen Bogen haben! Tja, dann habe ich mal im Internetz geschaut und einen Do-it-yourself-Video auf Youtube angesehen! Naja, dann dachte ich, dat krieg ich auch irgendwie hin! Aber so einfach war/ist es denn doch nicht! Denn wie Du schon festgestellt hast, ist dat eine Kunst für sich!
    Wir haben hier in der Nähe einen Bogenbauer....ich denke nicht, daß er ein Seifenblasenkonstrukteur ist! Ich werde mal in Erfahrung bringen, wat so ein Kurs kostet! Denke die gehen über mehrere Wochenenden!
    Aber macht trotzdem Spaß ein wenig auszuprobieren! mal sehen, vielleicht schafft Bogen Nr. 5 mit Pfeil ja die 20-Meter-Marke :rolleyes:


    So....ersma und Danke für die Antwort!
    Schönes We!


    Kolli

  • Ich baue zwar keine Bögen, ich schiesse nur.
    Bei dem Pfeilen höre ich dann auf....


    Einen Tipp habe ich aber, vielleich schaus Du mal bei Free Archers in das Forum. Da ist.viel über Bogenbau geschrieben worden.
    Vielleicht kannst Du da noch was "mitnehmen".


    Ich hoffe nicht, dass ein Verweis auf ein anderes Forum unerwünscht ist?? Sonst bitte löschen...

  • Zitat

    Mit Tipps kann ich net dienen! Bin ja mehr als n Leihe! Habe nur die Erfahrung gemacht (bei Bogen Nr.5), das der Rohrling beim ersten Aufziehen der Schnur,
    mega Power hatte. Die logische Konsequenz ist leider, je mehr man dann beim Tillern an Material wegnimmt, desto weniger Dampf haben die Wurfarme.


    Ha, da gehts uns ja beide gleich...
    Nach dem ersten Aufziehen mit dem Spannholz, um den Bug von weiter weg zu kontrollieren, ist immer ein mega Zug drauf gewesen...als dann der Bug schön gleichmäßig, und abfallen war (hald nach meinen Vorstellungen), wurde der Zug teilweise unterhalb meinen Erwartungen getillert.
    Aber na ja, lörning bei duing :thumbup:

    Have you my go-stop over-meadow’d?.

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