Schleif Set Naniwa

  • Guten Tag,
    ich möchte mein Schleifset erweitern.
    Momentan schleife ich meine Messer mit einem Sharpton 500 und einem King 1000/6000.
    Diese Steine machen schon gut scharf jedoch möchte ich mehr :D
    Ich möchte gerne meine Messer so scharf das ich damit ein freigehaltenes Haar spalten kann.



    Nun hab ich mich etwas eingelesen und hab den Naniwa Superstone 3000/10000 gefunden.
    Gibt es Erfarungen mit dem Stein?


    Ist dieses Set ( http://www.shop-021.de/scheren…Profi-Schaerf-Set-fu.html ) zu empfehlen oder ist der 120/1000 Stein bei meinem King überflüssig?


    Danke schon mal für alle Antworten.


    gruß moritz

    Es gibt nichts gutes außer man tut es. Erich Kästner

  • wenn der japanische Stein eine Körnung 10.000 hat, dann wird das Polierergebnis wohl ein bißchen besser sein, aber ob sich das in merkbarer Schärfe niederschlägt, das kann ich schlecht beurteilen. Ich würde fast wagen zu glauben, daß nach einem Lederabzug nach einem 6000er Stein eine deutliche Steigerung der Schärfe nicht mehr zu erreichen ist.


    Was man nicht außer Acht lassen sollte ist auch der verwendete Messerstahl, die meisten handelsüblichen Messerstähle sind für eine derartige Feinpolitur schon gar nicht mehr die Zielgruppe, bzw. haben es schwer die gleiche Feinheit in der Schneide zu erreichen wie ein realtiv reiner Kohlenstoffstahl, so z. B. 1.1545. Aus Erfahrung kann ich z. B. sagen, daß ein japansicher Weißpapierstahl wirklich eine außerirdische Schärfe erreicht, aber diese dann beim Gebrauch auch nicht länger hält als z. B. 440 C (der auch extreme Schärfe annimmt).


    Es bleibt abzuwägen ob einem das wert ist, wenn man hochglanzpolierte Schneiden mag ist es bestimmt eine lohnende Anschaffung, obwohl eine Politur auf einem Polierstahl mit dem entsprechenden Polierpulver vermutlich die gleiche Wirkung hat, allerdings nur einen Bruchteil davon kostet.


    Aber wie dem auch sei, die japanischen Steine haben einfach etwas. Sie vermitteln einfach von sich aus eine gewisse Ruhe, mit der man dann auch zu Werke geht (auch mit Rücksicht auf die Anschaffungskosten), dieses ruhige beständige Schleifen fördert natürlich, die entsprechende Geduld vorausgesetzt, ein sehr gutes Ergebnis.


    Ein belgischer Brocken mit einem folgenden Lederabzug wird wohl die gleiche Schärfe bringen, vermutlich auch schneller, aber wie gesagt, die japanischen Steine haben einfach etwas.


    Viele Grüße


    Roman

    panta rhei

  • Da hast du recht.
    Ich hab mir auch gedacht das der Sprung von 1000 auf 6000 etwas groß ist.
    Da wäre der 3000er nicht schlecht.


    Zum Thema Polierpasten:
    Ich habe mir bei dick die 3 Pasten bestellt ( http://www.mehr-als-werkzeug.d…aste-rosa-fein/detail.jsf )
    Jedoch stelle ich keine Verbesserung der schärfe fest.


    Ich muss ganz ehrlich zugeben dieses Video: http://www.youtube.com/user/nozh2002#p/u/16/7HQcjudJSBM (ab min 3:40) und die anderen dieses Users
    haben mich ganz erheblich beeinflusst.


    Ich hab gelesen das der Stein auch für Rasiermesser taugen soll.


    gruß master

    Es gibt nichts gutes außer man tut es. Erich Kästner

  • ich habe mir pflichtbewußt das Filmchen angesehen.


    Der Protagonist hat sein Klappmesser augenscheinlich mit einer komplett neu eingerichteten, relativ breiten und flachen, Schneide versehen, das ist naturgegeben die beste Voraussetzung für eine hohe Schärfe zu erreichen.


    Eine solche Schneide ist nur noch schwer zu übertreffen, vielleicht noch mit sehr feinkörnigen Stählen, wie man sie u. B. für Rasiermesser verwendet. Ich sehe es einfach so, wenn jemand Freude an fein polierten Schneiden und dafür geeigneten Steinen hat, dann bin ich der letzte der etwas dagegen hat. Wir müssen allerdings, wie es bei allem ein Haar in der Suppe gibt, einen Punkt beachten, vielleicht der einzige, aber leider der wichtigste. Egal wie die Steine heißen und woher sie kommen, sie passen oft nicht als Löung für alle Klingen. Es gibt Steine die schärfen ein Messer hervorragend, bei einem anderen Messer kommt die Schärfe einfach nicht "in die Gänge". Aber das hat auch etwas Gutes, so können wir nicht nur für Ausrüstung und Messer unser Geld mit beiden Händen von uns werfen, sondern auch noch in Steinen investieren.


    Viele Grüße


    Roman


    PS: Das sieht dann vielleicht so aus,


    IMG00759.jpg


    ein ganzes Kistchen mit Poliersteinchen aus aller Herren Länder. Dagegen steht die totale Ernüchterung beim Schärfen, ich benutze fast nur einen Sensenwetzstein und einen belgischen Brocken, danach Leder (aber allein der Besitz der Steine ist schon eine schöne Sache)

    panta rhei

  • Ich als Schreiner hab das Schärfen meiner Werkzeuge ja schon damals in der Lehre gelernt. Hab viele Steine gehabt, meist japanische.
    Was benutz ich heute noch, einen Belgischen Brocken. Es ist wie Roman sagt, nicht jeder Stein passt zu jedem Stahl.
    Die besten ergebnisse hab ich noch mit dem BB gehabt.


    Mal was zu polierten Schneiden allgemein.
    In meinen Augen verliert eine polierte Schneide mächtig an Biss im Gegensatz zu einer nur auf Banksteinen geschärften Klinge (tomatentest zeigts 8) )
    Obwohl beide rasiermesserscharf sind schneidet die geschärfte zig mal besser als die polierte. Ist natürlich nur meine Meinung ;)


    Wenn ein 6000er Stein nicht mehr reicht, weiss ich auch icht mehr ;)

  • Wenn ihr Beligischer Brocken sagt meint ihr den blauen (~K6000) oder den gelben(K>6000) ?


    gruß

    Es gibt nichts gutes außer man tut es. Erich Kästner

  • so mußt Du zumindest nicht für einen Stein und die dazugehörigen Sachen über 100 Euro bezahlen.


    Die japanischen Steine feinster Körnung (wer hat die eigentlich mal nachgemessen?) sind ja nicht nur ausschließlich dem Schärfen von Klingen vorbehalten. Es geht ja auch um das Herausarbeiten der Hamonlinie, die mit immer feiner werdenden Schleifmedien sichtbar und auch hervorgehoben wird. Wenn wir es einmal von der humorvollen Seite aus betrachten, dann ist das Ganze ja vergleichbar mit einem japanischen Forum, in dem man sich darüber unterhält mit welchen Steinen, aus welchem Steinbruch ein Lederhosenmacher in Bayern seine Zurichtmesser schärft.


    Also ich gebe es ehrlich zu, eine absolut blanke Oberfläche ist mir bis jetzt mit keinem Stein gelungen, egal woher sie kamen, ich sehe auch immer Schleifstriefen, egal wie fein. Das Nassschleifpapier macht bei mir das Rennen, nach dem Härten wird die Klinge an einem großen Nasschleifstein von den Feilspuren befreit, dann schleife ich mit 100er Papier die Spuren von der Maschine weg, dann folgt eben Schleifpapier bis Körnung 1000. Abschließend ätze ich die Klinge wenn sie einen Hamon hat, dann poliere ich sie nach mit einem festen Tuch, in das ich gemahlenen Hammerschlag mit Öl eingeschlagen habe. Ein Abzug über mehrere Filzscheiben und einem Lederriemen macht das Ende. Ich weiß, das ist ab dem Zeitpunkt, wo ich den Nassschleifstein verlasse die Lachnummer für einen japanischen Polierer, aber erstens habe ich für eine Klinge keine ganze Woche Zeit und zweitens wird mir kein Mensch das in irgendeiner Form vergüten wollen.


    Das eigentliche Schärfen ist ein Schritt, der mal hier oder da dazwischengeschoben wird, irgendwie ist da jede Klinge anders. Aber ich verweise jetzt umgekehrt wieder auf Robert, ich brauche auch keinen feineren Stein an den Belgischen Brocken, ich fühle mit den Fingern ab dem Abzug mit diesem Stein ohnehin nichts mehr, und viel schärfer als nach einem Lederabzug, ob mit oder Schleifpaste, ist mir noch nichts untergekommen, außer Rasierklingen.


    Das ist aber alles eine sehr persönliche Sache und will keinem die Freude an feinen Steinen nehmen, allein der Besitz und das sachte Benutzen kann Freude machen. Vielleicht bin ich auch nur noch nicht soweit für einen Bruchstein 500 Euro auszugeben.


    Viele Grüße


    Roman

    panta rhei

  • Ich hab noch einen Tipp für alle Mittellosen Schleif-Fetischistn wie mich :D


    Das Abziehen auf Zeitungspapier soll eine ähnliche Wirkung wie 30.000 er Steine haben (nach Murray Carter)
    Ich habs gerade selbst getestet und für sehr gut befunden.


    schöne Grüße moritz

    Es gibt nichts gutes außer man tut es. Erich Kästner

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!