Wandern im Hürtgenwald und anderen militärisch-historischen Gebieten

  • Der Hürtgenwald ist ein Gebiet in der Nähe von Aachen, in dem kurz vor Kriegsende noch eine der hefftigsten Schlachten zwischen Wehrmacht und USArmy stattfand. Noch heute sind dort unzählige Überbleibsel dieser Gefechte zu finden und machen dieses Gebiet für meinen Geschmack zu einem sehr interessanten Wandergebiet.
    Ich würde gern mal fragen, wer von euch vieleicht schonmal dort war, mehr darüber weiß, oder sonstwo interessante Wandereviere mit militärisch historischem Hintergrund und interessanten Objekten kennt.


    Ich habe vor, im Frühjahr mal dorthin zu fahren und mit eine speziellen Wanderführer ein wenig auf Geschichtsreise zu gehen.

  • Nachdem da schon mal häufiger irgendwelche Volltrottel, Spinner und Schiffschaukelhilfsbremser einen historisch wertvollen Ausflug gemacht haben, bekommt man da auch schon mal schnell Besuch von der Polizei. Ihr ahnt wie sie aussehen: Bierwampe, BDU-Hose in "splintertarn", Mützen der "XX-Elite" und dergleichen Schafscheiße mehr. Das wirft alles kein gutes Licht auf solche Operationen, deswegen: plane im Stillen, und geh im Stillen. Viel SPaß dabei, es ist geschichtlich sehr interessant und landschaftlich gibts nix schöneres als die Eifel :)
    Es gibt einige sehr gut gemachte Informationsstände an ausgebuddelten Bunkern und Feuerstellungen, sowie einige Gruppen, die lokale Forschung betreiben. Ein Besuch in Vogelsang kann ich auch nur jedem ans Herz legen.

  • Ich persönlich würde die Seelower Höhen ansteuern, die letzte Schlacht an der Ostfront.
    Wobei als das Trommelfeuer an den Seelower Höhen begann, es muss unvorstellbar gewesen sein, die Russen sind ohne rücksicht auf verluste voran, Panzer sind eingesunken und der nächste ist drüber, reihenweise sind sie gefallen und die nächsten sind drüber.
    Die deutschen Soldaten hatten teilweise nur 5 Schuss wobei sich beim ersten Schuss meißt die Patrone festgebrannte ...


    Überbleibsel dieser Zeit zu finden :rolleyes: Ich denke umso mehr du richtung osten gehts steigen deine chancen wobei irgendwann sich für mich die Frage stellt hab wann es Grabräuberei ist.
    Hier bei uns liegen auch noch abgeschossene Bomber die Kiel als Ziel hatten. Teilweise ist die Besatzung noch drin ist, wenn da jemand anfangen würde... :nocomment:

  • Danke für eure Antworten !


    Aha, die Seelower Höhen....Danke für den Hinweis.


    Es geht mir übrigens nicht darum, irgendwelche Gegenstände zu finden oder dort herumzugraben, was ja durchaus sehr gefährlich sein kann. Die wirklich interessanten Dinge wie Gürtelschnallen sind sowieso schon lange gefunden worden oder mittlerweile total verostet, denke ich. Aus alten Helmen,Muniton oder Kochgeschirr mach ich mir nichts.


    Ich wandere eben gern und stehe auf militärhistorische Gebäude,Bunker und andere Hinterlassenschaften und finde es eindrucksvoll an Orten zu wandern, wo man noch eindeutig die Spuren des Krieges sehen kann. Die Demut darüber, dass dort wo man heute seiner Freizeit nachgeht früher Leute zu hunderten gestorben sind und erbitterte Kämpfe stattgefunden haben, finde ich zudem eine recht wichtige Erfahrung.

    Einmal editiert, zuletzt von Max ()

  • Meine Kumpels und ich waren schon öfters in und um Verdun herum wandern. Mal davon abgesehen, dass der Nordosten Frankreichs sowieso als Wandergebiet oft unterschätzt wird, ist Verdun (militär-)historisch wohl eine der "interessantesten" Orte in Europa.


    Gerade jetzt, wenn sich der erste Schnee auf die verkraterte, von Schützengräben durchzogene Landschaft legt holt einen die Demut bei jedem Schritt ein.
    Viele Forts, Soldatenfriedhöfe, Museen und Stellungen sind zu besichtigen; so lassen sich abwechslungsreiche Touren planen!

  • Weiterhin seien genannt:


    Ofenkaulen Königswinter


    allerhand Geheimorte


    Thema Jonastal, Thüringen, die Stollen können illegal betreten werden, was Schatzsucher und sonstige Leute anlockt, die denken daß Adolf da unten immer noch hockt:


    Jonas 1


    Jonas 2


    Jonas 3


    ehemals lostplaces


    Ich finde diese ganzen Sachen auch sehr interessant. Es gibt auch viele ernsthaft forschende Gruppen, die einen enormen Aufwand betreiben, um weiter Licht ins Dunkle zu bringen. Es hat nur einen schlechten Ruf in der Bevölkerung und bei Behörden....aufgrund einiger Leute mit AUssetzern. Aber das ist in diesem messerbezogenen Forum ja alles bekannt.

  • Wenn Du schon in der Eifel bist, da gibt es genügend Wanderwege, an denen man an Westwallbunkern vorbei kommt. Hier ist mal ein Link über die Gegend.

    Michael
    T.I.T.A.N 0060 Kopportunist 0060

  • Meine Kumpels und ich waren schon öfters in und um Verdun herum wandern. Mal davon abgesehen, dass der Nordosten Frankreichs sowieso als Wandergebiet oft unterschätzt wird, ist Verdun (militär-)historisch wohl eine der "interessantesten" Orte in Europa.


    Gerade jetzt, wenn sich der erste Schnee auf die verkraterte, von Schützengräben durchzogene Landschaft legt holt einen die Demut bei jedem Schritt ein.
    Viele Forts, Soldatenfriedhöfe, Museen und Stellungen sind zu besichtigen; so lassen sich abwechslungsreiche Touren planen!


    Aha, ein Kollege!


    Die ehemalige Westfront WK1 ist überhaupt ein interessantes Terrain für Begehungen, also nicht nur Verdun, sondern auch die Argonnen, der St. Mihiel Bogen, die Vogesenfront, von Flandern und der Somme ganz zu schweigen. Die eingangs zitierten "Volltrottel, Spinner und Schiffschaukelhilfsbremser" die "historisch wertvolle Ausflüge" machen, gibts da leider auch, aber für die hab ich ein rotes Telefon zum ONF (Forstbehörde) und zur Gendarmerie, da versteh ich keinen Spaß.


    Ich mache jedes Frühjahr mit einer größeren Gruppe eine Festungsexkursion nach Frankreich; näheres dazu bei Facebook. Sollte da mal jemand mit wollen, einfach kurz melden.

    My ideal woman is a deaf, dumb and blind nymphomaniac whose father owns a chain of liquor stores
    (Oliver Reed)


    Tavannes-Logo-sw12klein.jpg

  • Ich würde dir Südtirol empfehlen, wo noch die Forts aus dem 1. WK teilweise stehen.


    http://www.fernkampfwerke.net/festungen/index.html

    Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die dies nicht getan haben.


    “We must reject the idea that every time a law’s broken, society is guilty rather than the lawbreaker. It is time to restore the American precept that each individual is accountable for his actions.” -- Ronald Reagan

  • Bei uns in der Gegend, Kitzingen - Würzburg haben diverse US Kasernen zu gemacht. Viele Davon standen auf ehemaligen 2WK Anlagen der Wehmacht.
    Ein paar alte Bunker habe ich schon erkundet, Flakstellungen und zwei alte Flugplätze sind auch noch da... Hier sind ein paar Bilder von den US-Anlagen
    wie sie jetzt verlassen in der Landschaft stehen. Mann über dei drei Stachelzäune rüber zu kommen war vielleicht ein Act :D

  • Aha, ein Kollege!


    Die ehemalige Westfront WK1 ist überhaupt ein interessantes Terrain für Begehungen, also nicht nur Verdun, sondern auch die Argonnen, der St. Mihiel Bogen, die Vogesenfront, von Flandern und der Somme ganz zu schweigen. Die eingangs zitierten "Volltrottel, Spinner und Schiffschaukelhilfsbremser" die "historisch wertvolle Ausflüge" machen, gibts da leider auch, aber für die hab ich ein rotes Telefon zum ONF (Forstbehörde) und zur Gendarmerie, da versteh ich keinen Spaß.


    Ich mache jedes Frühjahr mit einer größeren Gruppe eine Festungsexkursion nach Frankreich; näheres dazu bei Facebook. Sollte da mal jemand mit wollen, einfach kurz melden.

    8o


    Ich bin zwar nicht bei Facebook, würde aber def. Interesse für zumindest zwei Personen anmelden! :)

  • Ich bin zwar nicht bei Facebook ...


    Ist ein Notnagel, weil meine eigentliche Homepage zu dem Thema noch in Überarbeitung ist - Ende (leider) noch nicht in Sicht.


    Näheres zu den Exkursionen gerne per PM.

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  • Ich würde dir Südtirol empfehlen, wo noch die Forts aus dem 1. WK teilweise stehen.


    http://www.fernkampfwerke.net/festungen/index.html


    Kann ich bestätigen, da hab ich mich auch schon rumgetrieben, z.B. zu winterlichen Kartographierungsarbeiten im Werk Corte. Die Fotos gehören übrigens zu DER Referenzseite über die Alpenforts >klick<

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  • Bei uns in der Gegend, Kitzingen - Würzburg haben diverse US Kasernen zu gemacht. Viele Davon standen auf ehemaligen 2WK Anlagen der Wehmacht.
    Ein paar alte Bunker habe ich schon erkundet, Flakstellungen und zwei alte Flugplätze sind auch noch da... Hier sind ein paar Bilder von den US-Anlagen
    wie sie jetzt verlassen in der Landschaft stehen. Mann über dei drei Stachelzäune rüber zu kommen war vielleicht ein Act :D


    Dir ist aber schon klar, daß die Zäune einen Sinn und Zweck haben und das das "Rüberkommen" unbefugtes Betreten ist?


    Ähnliche Anlagen gibt es bei uns im Erlanger Reichswald auch, die sind mittlerweile verpachtet und werden als zivile Lagerräume genutzt. Sind leider nicht sonderlich spektakulär.

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  • Nichtmehr, nachdem die Zäune eingerissen sind und inzwischen Bautrucks ein- und ausfahren... leider :(


    Als die US Kameraden noch vor Ort waren, war einiges besser :S

  • @ MaxEmanuel: Wußtest Du übrigens, daß es in Ingolstadt ein Fort gleichen Namens gab (Vorwerk Max Emanuel aka Fort IV)? Wurde leider 1946 von militärischen Repräsentanten des tollsten Landes der Welt gesprengt, obwohl es zu dem Zeitpunkt schon 74 Jahre alt und seit 61 Jahren technisch hoffnungslos veraltet war. Fast allen anderen Ingolstädter Forts erging es genauso :S

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  • Es ist wirklich schade was alles kaputt gemacht wurde und heute auch leider immer noch wird... ;(

  • Vorab: Die Suchfunktion spuckte zum Thema Hürtgenwald & dessen Geschichte, diesen älteren Beitrag aus.


    Würde dieser nicht besser ins Bilderalbum passen :hmmm: ?


    Was es heutzutage in dieser Gegend noch zu sehen gibt, möchte ich euch in einer kleinen Fotostrecke zeigen.
    (Der Thread scheint auch noch zu funktionieren, daher hefte ich meine Sachen einfach mal dran.)


    Am vergangenen Pfingstwochenende machten sich meine Frau & ich auf den Weg nach Simonskall um von dort aus den Westwall-Wanderweg zu begehen.


    Die Tour startete am Fuße des Buhlert und endete nach gut 4,5 Stunden wieder am Ausgangspunkt.


    Noch wichtig:
    Das Betreten der Bunker ist im Zeitraum von Oktober- Ende März verboten, da sich dort wohl Fledermäuse einnisten, zumindest laut Hinweisschild.
    Ein generelles Verbot zum Betreten dieser Anlagen ist mir nicht bekannt und es sind auch vor Ort diesbezüglich keinerlei Verbotsschilder aufgestellt!
    Dennoch sollte man vorsichtig sein, festes Schuhwerk wird empfohlen, da überall Metall aus dem Boden ragt, `ne Kopfbedeckung ist ebenfalls sinnvoll, da man sich ganz schnell die Rübe stoßen kann und `ne Taschenlampe ist eh unabdingbar ;) . Soviel dazu.


    Here we go 8) :


    Den gesprengten Gruppenunterstand 59 jenseits des Kallbaches abzulichten habe ich mir erspart,
    die Fotostrecke startet daher mit dem Bunker Nr. 132






    Blick ins Innere









    Weiter in südlicher Richtung zu Bunker Nr. 131 des gleichen Typs aber versteckter gelegen






    Hier nur ein kurzer Einblick, da in dem Teil knöchelhohes Wasser steht & wir nur Wanderschuhe &
    keine Gummistiefel anhatten ;)




    Von hier aus kaum sichtbar, liegt etwas weiter östlich Bunker 135





    Hier genügte ein Blick um von einer Begehung abzusehen... Wasser & Schutt ohne Ende :thumbdown:

    Etwas weiter östlich, ebenfalls kaum sichtbar, Bunker Nr. 139/40, die wohl größte erhaltene Anlage hier

    Die Natur erobert sich halt irgendwann alles wieder zurück






    Einblick







    Diese Schmierereien fanden wir nur in diesem Bunker vor



    Kruppstahl(?)

    Blick nach oben zur Decke

    Und wieder raus ans Tageslicht


    Anschließend gings weiter zu Fuß durch die schöne Natur und dann weiter mit dem Auto u.a. zum Ehrenfriedhof
    Auf dem Weg dorthin gesichtet: Altes Flugabwehrgeschütz





    Hinweistafel am Friedhof


    Denkmal für Leutnant Friedrich Lengfeld





    Das Ganze war schon bewegend und es stimmte mich nachdenklich...


    Interessant & schön war `s zugleich und von daher wird es garantiert nicht unser letzter Ausflug in die Eifel gewesen sein, zum Wandern einfach nur top &
    vom Ruhrpott aus gerade mal knapp 1 1/2 - 2 Stunden gemütliche Autofahrt ... zumindest vor & nach dem Kölner Ring :wacko: :D


    MfG
    M & M

    2 Mal editiert, zuletzt von Stumpf ()

  • Also ich empfehle das Standortübungsgelände der Röttger-Kaserne in Neu Wulmstorf. ca. 300ha Fläche und riesiger, angrenzender Wald. Hartziele sind leider weg, aber es gibt ein unterirdisches Tunnelsystem, Munitionsniederlager, Fluganlage, Panzerwaschplatz und -wendeplatte (als Aussiechtsplattform), Biwakplatz, und, und, und. Für mich ideal, denn ich wohne dort :thumbup:


    Das rot markierte ist das Übungsgelände und dahinter gehts erst richtig los mit Wald, da könnte man glatt Urlaub machen. Ich werde demnächst nochmal ein paar Fotos dazu posten.


    Wald.JPG


    Gruß H.

    Gruß Hendrik

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