Hallo,
schon seit ein paar Monaten bin ich im Besitz eines Cold Steel SRK mit dem VG-1 San Mai III Stahl. Erst heute bin ich zum ersten Mal mit dem Messer raus. Hier nun meine subjektiven Eindrücke, die ich nach ca. einer Stunde „arbeiten“ mit dem Messer sammeln konnte.
Allgemeine Daten:
Hersteller:Cold Steel
Bezeichnung: SRK
Griff: Kraton
Klingenstahl: VG-1 San Mai III
Klingenstärke: ca. 5 mm
Klingenlänge: 15,2 cm (davon ca. 13,5 cm geschliffen)
Gesamtlänge: 27,3 cm
Gewicht: 230 g
Messerscheide: Secure-Ex
Das Messer wird mit einer schwarzen Secure-Ex Scheide geliefert und mit der Druckknopfschlaufe sicher gehalten. Wobei die Druckknopfsicherung nicht nötig ist, um das Messer fest zu halten. Die Scheide kann mit einer entsprechenden Schlaufe am Gürtel getragen werden. Diese Gürtelschlaufe kann abgeschraubt werden. Ob man statt dessen ein Tec Lock anbringen kann, hab ich noch nicht probiert. Insg. finde ich die Scheide sehr wertig.
Das Messer:
Das Messer ist sehr gut verarbeitet und wurde in meinem Fall rasiermesserscharf ausgeliefert. Der Kratongriff liegt sicher in der Hand.
Das Messer in der San Mai – Version erinnert optisch ein wenig an das Fallkniven A1. Das SRK ist zwar etwas kürzer und leichter, hat aber in dieser Variante ebenfalls einen Dreilagenstahl. Die Schneidlage besteht aus dem für seine hohe Schnitthaltigkeit bekannten VG-1 Stahl. Die beiden Seitenlagen sind nicht ganz so hart wie die Kernlage, damit die Klinge flexibel bleibt.
Unterschiedlich ist jedoch der jeweilige Klingenschliff. Während das A1 einen balligen Schliff aufweist, kommt das SRK mit einem Hohlschliff daher. Hhhhm, ob bei einem „Survival Rescue Knife“ - abgekürzt eben SRK - ein Hohlschliff das Richtige ist? Ein wenig skeptisch war ich schon. Aber der Reihe nach.
Seine Stärken hatte das SRK natürlich bei den feineren bis mittleren Arbeiten wie Stöcke anspitzen. Die gute Schärfe ab Werk und der Hohlschliff sorgen hier für gute Ergebnisse. Warum der hintere Bereich der Klinge (nahe Griff) nicht angeschliffen ist weiß ich nicht. Eine Fingermulde ist hier ja auch nicht. Wobei mich das jetzt auch nicht gestört hat.
Doch wie schlägt sich das SRK bei härteren Arbeiten? Um mich bzw. das Messer langsam an gröbere Belastungen heranzuführen, hab ich mal mit „weichem“ Fichtenholz begonnen. Mit einem Schlagholz habe ich die Klinge durch das Material getrieben um Feuerholz zu machen. Die erste richtige Belastung ist dann schon ziemlich bald gekommen, als ich auf einen Ast gestoßen bin. „Au weia“, dachte ich. Ich sah gedanklich schon die ersten Klingenausbrüche beim Hohlschliff. Aber nein... nichts da. Die Klinge zeigte sich unbeeindruckt. Nachdem astiges Fichtenholz also kein Problem war, ging ich nun zu Hartholz über. Doch ich nehme es vorweg.... Auch dies war für das SRK bzw. dessen Klinge kein Problem. Keine Klingenausbrüche.
Nun wurde ich – bestärkt durch die bisherigen Erfahrungen - schon etwas mutiger. Deshalb wurde ein umgefallener Baumstamm mein nächstes Opfer. Ein wenig mit dem SRK darauf rumgehackt und schon war ich durch... und wieder keine Klingenausbrüche. Ein weiterer Baumstamm, der durch Schneebruch über einen Wanderweg geworfen wurde, habe ich ebenfalls mit dem SRK durchtrennt. Und dieses Holz war schon etwas härter. Doch wieder kein Problem für das SRK.
Ich muss zugeben, dass ich positiv vom SKR überrascht wurde. Zwar habe ich jetzt nur eine Stunde draußen gearbeitet und sicherlich das Messer nicht an seine Grenzen gebracht. Im Vorfeld war ich mir aber nicht mal sicher, ob der Hohlschliff das überhaupt aushält. Ob ich das Messer Black Forest Ghost anvertrauen würde, damit er es durch Konservendosen und sonstige Bleche treibt? Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht. Aber gut... für meine Nutzung reicht etwas Holzmachen und hier hat sich das Messer bis jetzt bewährt.
Fazit: Gute Materialien, sauber verarbeitet. Der Hohlschliff des VG-1 San Mai III Stahls hat sich bisher gut geschlagen. Das SRK ist aus meiner Sicht ein Messer „zwischendrinn“. Es hat fast die Ausmaße eines A1, ist allerdings nicht so schwer und hat zusammen mit dem Hohlschliff aus meiner Sicht auch nicht die richtige Eigenschaften für ein Haumesser. Für ein Messer für die feinen Arbeiten ist es schon wieder etwas zu groß. Es konnte zwar die von mir durchgeführten Arbeiten alle gut erledigen. Allerdings wäre ein A1 für die gröberen Arbeiten besser gewesen und hätte die feinere Arbeiten genau so gut oder zumindest nur wenig schlechter verrichtet. Alles in allem ok.