Hallo,
seit Freitag habe ich nun das Dajo Survivor Knife. Gleich am Samstag konnte ich das Messer im winterlichen Umfeld etwas testen. Hier nun meine ersten, subjektiven Eindrücke, die ich nach ca. einer Stunde „arbeiten“ mit dem Messer sammeln konnte. Bitte entschuldigt die teilweis schlechte Bildqualität.
Allgemeine Daten:
Hersteller: Dajo Adventure Gear
Bezeichnung: Survivor
Griff: aufgenietete Griffschalen aus G10
Klingenstahl: 7Cr17MoWV-Stahl
Klingenlänge: 9,5 cm
Gesamtlänge: 19 cm
Gewicht: Messer: 96 g, Gesamt: 160 g
Preis: um die 40,00 EUR
Messerscheide:
Das Messer wird mit einer schwarzen Nylonscheide geliefert und mit einer Klett-Schlaufe sicher gehalten. Die Scheide kann vertikal und horizontal am Gürtel getragen werden. Dies klappt in der Praxis dank Klettverschluss sehr gut. An der Vorderseite befindet sich noch eine kleine Fronttasche, die eine Signalpfeife und einen light my fire - Feuerstahl enthält. Zumindest bei mir taugt die Pfeife gar nichts. Egal wie ich reinpuste... es kommt kein Ton heraus (Bitte an dieser Stelle keine Spekulationen, wer hier die Pfeife ist. Das kleine Metallding oder der, der reinpustet. ) Da mir die Pfeife aber nicht wichtig ist, spielt das für mich keine Rolle. Der Feuerstall schlägt sich hingegen gut. Ebenfalls ist an der Scheide noch eine Schnur (kein Paracord) mit eingearbeitet.
Insg. ist die Messerscheide ganz ordentlich verarbeitet. Vor allem, wenn man den Preis berücksichtigt.
Das Messer:
Das Messer ist grundsätzlich ganz ordentlich verarbeitet und wurde in meinem Fall rasiermesserscharf ausgeliefert. Zwar erkennt man bei meinem Messer in der Innenseite der Aussparung in der Klinge einen Grat. Und wenn ich ganz pingelig sein möchte, dann könnte ich bemängeln, dass die aufgenieteten G-10 Griffschalen am vorderen Bereich (zur Schneide hin, nahe Ricasso) um ca. 1-2 mm nicht ganz passgenau sind. Aber das ist schon sehr pedantisch. Denn bis auf diese Punkte wurde ich sehr positiv über die Verarbeitungsqualität überrascht. So liegen die G-10 Griffschalen ansonsten passgenau am 7Cr17MoWV-Stahl an, was zumindest bei meinen Händen für ein sehr gutes Griffgefühl sorgt. Die Griffschalen sitzen fest und wackeln nicht. Wie sich das nach längerm Gebrauch entwickelt, bleibt abzuwarten. Schade ist, dass die Griffschalen nur aufgenietet sind, so dass man die Griffschalen nicht festziehen könnte, sollte sich hier etwas Spiel einstellen.
Das Messer ist aus einem Stück Stahl gefertigt und sowohl an der Klinge, als auch im Griffbereich mit gewichtseinsparenden Ausfräsungen versehen. Zusätzliche Bohrungen ermöglichen das Messer z. B. an einem Stock zu befestigen (z. B. mit der mitgelieferten Schnur an der Scheide) und als Speer zu verwenden. Das habe ich allerdings nicht ausprobiert. Eine Kerbe am Klingenrücken passt genau für den beiliegenden Feuerstahl.
Wie schon beschrieben wurde das Messer sehr scharf geliefert. Somit sind feinere Arbeiten wie Stöcke anspitzen oder Holz auffächern kein Problem. Durch das gute Griffgefühl und die scharfe Klinge macht das richtig Spaß.
Darüber hinaus habe ich das Messer aber auch härter herangenommen und mit einem Schlagholz Holz gespalten. Grundsätzlich ging das ganz gut; sowohl Fichten- als auch Buchenholz konnten gespalten werden. Natürlich bringt die kurze Klinge Einschränkungen mit sich, was die maximale Dicke des zu spaltenden Holzstückes angeht. Da das Messer insg. auch als „Leichtgewicht“ konzipiert und ausgelegt ist, zählen diese Arbeiten auch nicht zu den primären Hauptaufgaben. Aber bis zu einem gewissen Punkt funktioniert es ganz gut. So hat sich z. B.die Schärfe auch ganz gut gehalten.
Fast dachte ich schon, dass das Dajo die Holzspalt-Aktion ganz ohne Probleme überstanden hat. Allerdings hat die dünne Schneide dann noch etwas nachgegeben und sich an einer Stelle ganz, ganz leicht verbogen. Ich weiß jetzt gar nicht, wie ich das beschreiben soll. Es lässt sich leider nicht gut photographieren, da es keine Klingenausbrüche oder so sind. Es ist wie wenn man das Messer flach auf den Tisch gelegt hätte und mit einem Nagel und Hammer auf die Schneide geschlagen hätte und sich somit an dieser Stelle eine Beule in der Schneide gebildet hätte. In meinem Fall nicht schlimm und es führt auch nicht zu einer Beeinträchtigung der Schneideleistung. Aber es zeigt auch die Grenzen des Messers auf. Wobei ich jetzt nicht beurteilen kann und will, ob es am Stahl, an der fein ausgeschliffenen Schneide oder an der zu großen Aufgabe für ein solches Messer liegt.
Fazit: Ich war sehr positiv von der grundsätzlich guten Verarbeitung (Messer und Scheide) überrascht, wenn man den Preis von ca. 40 EUR mit in die Betrachtung mit einbezieht. Speziell die sauber angepassten G-10 Griffschalen und die Griffform sorgen bei mir für eine gute Handlage. Zusammen mit schneidfreudigen Klinge machen feinere Schneidearbeiten Spaß. Härtere Arbeiten steckt das Messer mit Einschränkungen auch noch weg, ist aber nicht unbedingt dafür gemacht.