Noch in der Entwurfsphase hat Tony Lennartz mir freundlicherweise Zeichnungen des „Hunter“ gezeigt und mir einzelne Erwägungen erläutert, die in die Detailgestaltung dieses Messers eingeflossen sind. Aus zwei Gründen hat mich die Sache sofort interessiert:
Erstens habe ich Tonys Akribie in der Detailgestaltung und das beispielhafte Einfließen seiner jahrzehntelangen Anwendererfahrungen in seine Entwürfe ja schon bei der Unterstützung für ihn im GTK-Projekt kennenlernen dürfen. Und meine „Ansprüche“ sind da keineswegs niedrig, da ich mir selbst ja bei der Teilnahme an solchen Projekten (z.B. den Raptoren, der OR-Serie und dem Tiger von Martin von BS) auch schon Mühe gebe, jedes Gestaltungsdetail möglichst funktional zu optimieren.
Zweitens: Der Entwurf selbst, das schlanke handliche Messer, „hatte einfach was“….
Ein Full-Tang-Messer mit 5 mm Klingenstärke und halbhohem Flachschliff ließ ausreichende Robustheit auch für meinen Geschmack erhoffen – dabei wirkte das Messer aber selbst auf den Abbildungen dank seiner schlanken Maße und seiner kompakten Größe sehr führig und „schnell“.
Interessanterweise ähnelt es in seinen Abmessungen und dem „Grundtyp“ der schlanken Form mit kleinem Parierelement (PE) bei stabiler Gestaltung erstaunlich dem „Yoroi Doshi“, das Martin von Blade Systems vor etwa anderthalb Jahren für mich als Stiefelmesser gebaut hat.
(...hier mit BS "Yoroi Doshi")
Außerdem bin ich in der Zeit des „Erstkontakts“ mit dem „Hunter“ auch gerade mit dem Smersh 3 des russischen Herstellers NOKS probeweise umgegangen, einem modernen Einsatzmesser, das jedoch in der Form traditioneller nordischer/skandinavischer Messer gestaltet ist und das mich bei der Erprobung (und übrigens auch im weiteren Gebrauch) sehr befriedigt hat.
(...hier mit NOKS "Smersh 3")
Daher verwundert es sicher nicht, daß das „Hunter“ für mich sofort Assoziationen zu nordischen / russischen Messern erzeugte
(von oben: Peltonen Sissipuukko M 95, "Hunter", NOKS "Smersh 3", Fällkniven F1, Lindblom 5000)