Holz imprägnieren...Vakuumdose

  • Die Idee ist ja nicht neu.


    Jetzt habe ich sie endlich mal umgesetzt und bin sehr zufrieden mit.


    Material:


    Gurkenglas,Vaku Vin, Silikon, Uhu Endfest


    so siehts aus:



    Mit der Pumpe die beim Vakuvin bei ist saugt man die Luft aus der Dose.
    Je nach Holz steigen dann mehr od weniger viele Blasen auf und Schaum bildet sich.


    So siehts ungefähr in action aus:
    http://www.myvideo.at/watch/5457013


    Zuerst,wie auf dem Video vielleicht ersichtlich habe ich den Stöpsel nur reingeklebt .
    Hat aber das Vakuum nicht lange gehalten.
    Habs jetzt mit Silikon abgedichtet jetzt klappts besser und schäumt auch mehr.

    Email: fredslan@gmail.com
    The bitterness of poor quality lingers long after the sweetness of low price is forgotten

  • Tut mir leid ich verstehe es nicht :loser.


    Noch mal der Versuchsaufbau für mich:
    1) Glas in dem ein Vakuum erzeugt werden kann
    2) Dahinein kommt ein offenes Glas mit einer Flüssigkeit (nehmen wir mal Öl)
    3) Ein Stück Holz wird in das Öl gestellt
    4) Vakuum wird erzeugt


    Der Vakuum saugt das Luft/Wasser aus dem Holz, das sich als Blasen/Schaum oben wieder findet.


    Wird dann das Öl in das Holz gesaugt (und zwar erst wenn man wieder Luft reinlässt)? Ist das dann schon stabilisiertes Holz (wenn man Öl durch Kunstharz ersetzt). Dacht um zu stabilisieren bräuchte es auch sehr viel höhere Drücke.


    Du siehst fragen über fragen :D

  • Super, Fred!
    Bitte halte uns über Deine Ergebnisse auf dem Laufenden.


    ama-ebi:
    Im Holz ist mehr "Luft", als man meint. Und um ein Stabilisierungsmittel (sei es nun polymerisierendes Öl oder ein flüssiges Harz) tief ins diese kleinsten Hohlräume eindringen zu lassen, braucht man extrem viel Zeit, wenn man sich nur auf das Prinzip der freiwillig ablaufenden Diffusion verlassen will.


    Schneller gehts, solange Vakuum angelegt ist.


    Von Stabilisierung spricht man IMHO nur, wenn Harz verwendet wird. Funktioniert aber auch prima mit polymerisierenden Ölen (Leinöl/Tungöl).

    Claus


    Non serviam.

  • Schmälere ruhig,die Idee ist ja nicht von mir :biggrin:


    Tungöl ist da recht brauchbar


    Besser gings natürlich wenns verdünnt ist.


    Mit Orangenöl z.B


    Ich nehms pur und geht soweit recht gut. :huh:


    Besser als nur n paarmal mit nem öligen Lappen drüberzuwischen auf jeden Fall.


    Fühlt sich verdammt geil an ein so behandelter Holzgriff. :thumbup:


    dann noch Renaissance Wachs od Antikwachs drüber,ne Runde poliert und schon hat man nen schönen geschmeidigen Griff.

    Email: fredslan@gmail.com
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  • Moin,


    ich habe mich mit meinen Kubotan und dem Opinel immer wieder über mehr oder weniger gut geöltes Holz geärgert. Wurde einfach nicht richtig wasserabweisend. Wachs, Öl, nix hat richtig geholfen ?( ... Irgendwann habe ich sämtliche Kerzenreste im Topf auf dem Herd zum schmelzen gebracht und den Kubotan darin versenkt. Und da er es gut überstanden hat flog das Opi bald hinterher. Brodelt und zischt wie Fleisch beim Fondue :D .


    Nach dem Abkühlen mit Stahlwolle abreiben und fertig. Seit dem ist Ruhe! Das Holz schrumpft beim aufkochen etwas ein. Sollte man einkalkulieren...



    Tschüß,
    Winni

  • Habe jetzt mal n Stück Holz zu Testzwecken in der Vakuumdose 24h stehen gelassen und dann in der Mitter auseindergesägt.


    War kein extrem hartes Holz und die Eindringtiefe des Öles lag bei um die 3-4mm an manchen Stellen auch 5mm


    Edit:


    Ne Neue Mischlung am Start.


    50% Tungöl 50% Leinölsfirnis... jetzt schön schlüssig das ganze...
    Mal sehen obs etwas an der Eindringtiefe ändert...

    Email: fredslan@gmail.com
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    Einmal editiert, zuletzt von zingzong2005 ()

  • Hallo



    ich hab da mal ein paar Anfängerfragen zum Holzölen:


    Muss das Holz vorher "gewässert" werden? Wenn ja wie lange?


    Und speziell bei einem Opinel:


    muss ich die Klinge vor dem Ölbad abmontieren?



    Vielen Dank und Gruß



    Dan

    Hoschferatu - Argentonaut - STANoholic - Spyderman

  • Hallo Dan,


    Wässern tut man Holz eigentlich nur um die Fasern des Holzes aufzustellen, damit man es noch feiner Schleifen kann, bzw. sich nach dem Schleifen keine Fasern mehr aufstellen können.
    Mit dem Einölen des Holzes hat das nichts zu tun. Wenn Du Holz Ölen willst, sollte dieses trocken sein.
    Um Deine restlichen Fragen zu beantworten müsste man wissen, welche Methode Du für das Ölen anwenden willst.
    Vakuumdose, in heisses Öl tauchen, oder einfach nur (kalt) einölen.


    Ich frage das , weil heisses Öl zu einem Härteverlust an der Klinge führen kann, das kommt halt auf die Temperatur des Öls an.


    Gruß Chris

    T.I.T.A.N. #0003
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  • das habe ich doch bis jetzt richtig verstanden, es geht um das "Tiefölen" von Holz unter Vakuumbedingungen.


    Wenn ja, Leinöl mit Terpentin im Verhältnis 50 zu 50 gemischt und erwärmt, zieht auch so gut ein, unter Fred´s "Bedingungen" geht es vermutlich schneller und tiefer.


    Was das Stabilisieren mit Harz betrifft, ich bin einmal so frei zu glauben, das ist eine ziemlich aufwendige Sache, vor allem was die eigentliche Apparatur betrifft. So wie ich das mit dem Stabilisieren verstanden habe, ist ein verschraubbares, massiges Kesselchen vonnöten, daß den erforderlichen Druckverhältnissen gewachsen ist. Das verwendete Harz ist vermutlich die zweite Hürde, es soll ja ziemlich lang "aktiv" bleiben und zweitens dünnflüssig sein. Ich bin kein Chemiker, aber da ist vermutlich ein ordentlicher "Schuß" Lösungsmittel erforderlich, so in der Richtung Aceton oder ähnlich gelagerter, leicht entzündlicher Suppen.


    Ich gehe noch bis zu Fred´s Vorschlag mit dem getunten Gurkenglas mit. Vorgänge, die unter Druckbedingungen stattfinden und mit unberechenbaren Chemikalien (ich will keinen von etwas abhalten, das gilt für mich) zu tun haben, vor allem wenn man gewöhnt ist einfach so ohne Nachzudenken ein Pfeichen zu entzünden, da fehlt mir der Mut.


    Viele Grüße


    Roman
    PS: Wenn sich doch jemand zu besonderen chemischen Experimenten berufen fühlt, dann hoffe ich, daß entsprechende Aufzeichnungen getätigt werden. Mein Vorschlag wäre ein feuerfestes Notizbuch mit feuerfester Tinte geschrieben, extrem reißfest natürlich. Zudem wäre es für die gewagten Nachahmer dienlich, wenn sie als Nachlassnehmer in einer testamentarischen Schrift aufgeführt werden, was die Weitergabe des Notizbuches betrifft. So kann der zweite Wagehals dann dort fortfahren, wo der erste, gelinde gesagt seine Reise auf die subatomare Ebene begann. Irgendwann wird man so zu einem Ergebnis kommen, das auch chemischen Pfeifen wie mir, es ermöglichen diesen Druckkessel in Heimarbeit zu konstruieren und in Betrieb zu nehmen.

    panta rhei

  • Es gab mal einen Artikel im Messermagazin (Ausgabe 2/2009) da wurde der Prozess beschrieben.
    Füllstoff Cyanacrylate Epoxide und Acryle zusätzlich ein Katalysator.
    Die Firma Novacula verwendet Methylmethacrylat welches zu Polymethylmethaxrylat aushärtet (Plexiglas)


    Professionell der Ablauf aus dem Messermagazin


    Werkstück 15 Minuten in Vakuumkammer (entlüften)
    Über Zuleitung MMA Härtemischung zugeleitet (zusätzlich weitere geheime Komponenten) Dann Normaldruck dadurch wird ein Großteil des Füllstoffes aufgesaugt.
    Danach das Werkstück hohem Druck ausgesetzt (200bar über 1.5 bis 2 Stunden) Dann über mehrere Stunden auf 60 bis 75 Grad gehärtet und abschließend bei 120 Grad 1.5 Stunden


    Das Verfahren hat aber nichts mit dem von Fred zu tun.
    Fred wollte eine bessere Durchdringung des Werkstoffs mit dem Leinöl Firnöl Gemisch erreichen.
    Eine komplette Durchdringung bekommt er so nicht hin das lässt sich mit Heimmittel nicht durchführen.

  • ok Hendrik, dann keine Explosion, obwohl ich solche Ereignisse immer sehr publikumswirksam finde.


    Die Cyanacrylat-Epoxyd-Variante ist natürlich bei weitem nicht so außenwirksam und spektakulär, allerdings sorgt sie, ein Platzen unseres Kessels vorausgesetzt, für bleibende Ergebnisse. Unter der für die Ewigkeit imprägnierten Statue unseres Laboranten wird stehen: "Er war auf dem richtigen Weg".


    Viele Grüße


    Roman

    panta rhei

  • :D :D :D Ich seh es übrigens genau so wie du Roman, Druck und Chemikalien sind eine gefährliche Mischung, Auch wenn der entzeugte Unterdruck im Einmachglas nicht so groß sein dürfte.
    Ich wollt nur mal mit meinen angelesenen Chemischen Begriffen glänzen, da vom Ursprungsversuchsaufbau von Fred es teilweise durch die Fragen in verschiedene Richtungen ging.

    Einmal editiert, zuletzt von balinzwerg ()

  • Hallo,
    ich habe mal getestet, ob sich Holz mittels Vakuum auch mit Epoxidgemisch tränken läßt,


    Davon kann ich nur abraten!


    Das Zeug wurde schlagartig fest und sehr heiß, zum Glück habe ich nur eine sehr kleine Menge benutzt.
    Ich vermute, der Härter ist unter den Vakuumbedingungen ausgegast, also in den gasförmigen Zustand übergegangen und hat durch die große Oberfläche, in Verbindung mit der resultierenden Temperaturerhöhung zu einer krassen Beschleunigung der Reaktion geführt.
    Also, immer aufpassen, und ggf. mit kleinen Mengen vorher testen.


    Das Unterdruck-Verfahren funktioniert aber mit gewissen Ölen sehr gut, da diese erst mit Luftsauerstoff zusammen langsam polymerisieren.


    Gruß Chris

    T.I.T.A.N. #0003
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    Einmal editiert, zuletzt von Chemiegeneral ()

  • Hallo,
    ich mache das schon seit langem so.Hab in ein großes Schnappglas ein Loch in den Deckel gebohrt und einen abgeschnittenen Flaschhals darüber geklebt.Das Vakuum erzeuge ich auch mit einem VakuVin
    Meist verwende ich Leinöl/Balsamterpentin 50/50
    Einen Birkenholzwürfel 2cm kann man damit durchölen.
    Bei rostenden Klingen muß man allerdings etwas aufpassen; wenn diese nicht ganz im Öl sind kann das zu Verfärbungen führen.Warum weiß ich nicht genau,sieht dann aus als wenn man säurehaltige lebensmittel damit geschnitten hätte.
    Wie schon ein paar meiner Vorredner möchte ich dringend davon abraten irgendwelche 2Komponetenkleder ,egal welcher Viskosität,
    dafür zu benutzen.
    Ich hatte mir ein kleines Glas gemacht und wollte ein poröses Knochenstück mit Laminierharz aus dem Modelbau stabilisieren.
    Das Glas war in Sekunden heftig heiß und das zeug schäumte sehr auf.
    Wenn so ein Ding platzt und man mit Glassplittern und kochendem Harz gespickt wird ist das wenig lustig.
    Die Beschleunigung der chem Vorgänge hängt wohl damit zusammen.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Dampfdruck


    Grüsse stephan

    ___________________
    swol

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