Petition gegen das Messertrageverbot

  • Wie der ein oder andere vielleicht schon im blauen Forum gelesen haben mag, ist die Petition gegen das hirnrissige Messertrageverbot gescheitert.


    Als einer der Einreichenden bekam ich gestern ein mehrseitiges Schreiben des Petitionsausschusses, das in folgendem Resümee endet:


    "Vor dem Hintergrund der umfassenden Diskussionen der Rechtsmaterie im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens des inzwischen nun verabschiedeten Gesetzes vermag der Petitionsausschuss dem mit der Petition verfolgten Anliegen nicht zu entsprechen. Die nunmehr geltenden Neuregelungen sind vor allem zur Eindämmung von Gewalttaten mit Messern insbesondere in Großstädten angemessen und notwendig. Der Ausschuss hält es für zweckmäßig, zunächst die Auswirkungen des Gesetzes abzuwarten und nach Prüfung bei entsprechender Notwendigkeit später ggf. Änderungen vorzunehmen. Der Petitionsausschuss empfiehlt daher, das Petitionsverfahren abzuschließen."


    An anderer Stelle ist von 270 Eingaben die Rede, "die aufgrund ihrer gleichen Zielsetzung zusammen beraten werden".


    Einzelne Passagen im Text lassen allerdings darauf schließen, daß Einwendungen gegen das Messertrageverbot, gegen das Führungsverbot von Hiebwaffen und gegen das Führungsverbot von Anscheinswaffen zusammengefaßt wurden. Gleiche Zielsetzung? Wohl kaum.


    Aber selbst wenn sich die genannten 270 Eingaben ausschließlich gegen das Messertrageverbot gerichtet hätten, wäre die Zahl immer noch kläglich. Im Schreiben des Ausschusses ist von "Millionen gesetzestreuen Bürgern" die Rede, die tagtäglich Einhandmesser mit sich führten.
    Das scheint ein Zitat aus den Petitionstexten zu sein; selbst wenn man die Zahl niedriger ansetzt und nur von ein paar hunderttausend Bürgern ausgeht, sind 270 Eingaben weniger als ein Tropfen auf dem vielzitierten heißen Stein. Ich finde diese lächerliche Zahl erstaunlich und enorm enttäuschend; ich hatte gehofft, daß es erheblich mehr wären. Daß sich der Petitionsausschuß wegen ein paar popeligen Eingaben nicht naß macht, war abzusehen, schon gar nicht in einer so delikaten Angelegenheit wie dem Waffenrecht.


    Eins dürfte meine Petition jedenfalls gebracht haben: Daß ich jetzt zusammen mit 269 anderen rechtschaffenen Bundesbürgern mit Sicherheit auf einer Liste unseres verehrten Herrn Bundesinnenministers stehe.


    Wie heißt es so schön? Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient. Die Deutschen scheinen ein Volk von Duckmäusern geworden zu sein, die zwar gerne erstmal groß das Maul aufreißen, wenn ihnen was nicht paßt, aber nach einer ersten Aufwallung schnell wieder klein beigeben und jeden noch so dummen Scheiß hinnehmen, den Ihnen ihre gewählten Vertreter aufoktroyieren. Und nächstes Mal wählen sie die gleichen Volksverarscher wieder.


    Für mich ist die Sache jedenfalls noch nicht erledigt. Merke: Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.





    .

    My ideal woman is a deaf, dumb and blind nymphomaniac whose father owns a chain of liquor stores
    (Oliver Reed)


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  • Ich denke, dass es denen egal ist, ob 250 oder 2500 schreiben.
    Sie sind so von sich überzeugt, dass sie "etwas getan" haben.
    Immerhin räumen sie ein, dass sie nach einer gewissen Zeit neu evaluieren wrden.

    Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die dies nicht getan haben.


    “We must reject the idea that every time a law’s broken, society is guilty rather than the lawbreaker. It is time to restore the American precept that each individual is accountable for his actions.” -- Ronald Reagan

  • Von selbst werden die nichts evaluieren. Höchstens die Gesetze noch weiter verschärfen.
    Habe meine Antwort noch nicht erhalten Bin mal gespannt auf den nichtssagenden Text.


    Aber im nächsten Jahr sitzen wir hier ja am Abzug (Wahlurne). Ich hoffe die Petenten haben sich die Namen von den Gesetztesinitienten.gemerkt. :ar15:

    Michael
    T.I.T.A.N 0060 Kopportunist 0060

  • Ich hoffe die Petenten haben sich die Namen von den Gesetztesinitienten.gemerkt. :ar15:


    Aber sicher doch.
    Meine "Schwarze Liste" wird jeden Tag länger.
    Wenn ich die ordentlich abarbeiten will, muß ich allerdings verflucht alt werden... :rolleyes:

    Claus


    Non serviam.

  • Dem ganzen ist nichts mehr hinzuzufügen und ich schliesse mich allen Meinungen und Aussagen ausnahmslos an! (Was für ein scheiss Satz :rolleyes: )


    Ich hab meine Antwort auch noch nicht erhalten - mal schauen wann die bei mir im Postkasten landet. :scratch:



    270 Eingaben?


    Wir sollten ein Shirt machen mit: "Ich war einer von 270!" :rofl:

  • Ich darf an folgende Aussage erinnern:


    "Erstens: MOLON LABE ist DER Spruch, und - NEIN, ich falle im Zweifelsfall nicht um. Ich hab so eine Don Quijote Grundhaltung und konnte mich noch nie damit abfinden, wenn mir jemand einreden wollte: Das geht nicht. Geht nicht gibts eben nicht, basta.


    Genausowenig akzeptiere ich, wenn mir derzeit ein paar Hirnkrüppel aus Berlin das Messertragen verbieten wollen. Einen langen Atem hab ich nicht nur als Marathonläufer, sondern im Zweifelsfall auch auf dem Rechtsweg, gestützt von einigen wirklich wunderbaren Anwälten (einmal im Leben muß doch mein Job auch zu was gut sein). Den Marsch durch die Instanzen wollte ich immer schonmal gehen. Wenn sie meine Messer wollen - nur zu, sollen sie's versuchen. Ich werd garantiert mehr Spaß dabei haben als die Gegenseite."


    Das lassen wir mal unkommentiert stehen.


    Ich habe größten Respekt vor jenen, die auch einen aussichtslos erscheinenden Kampf aufnehmen bzw. fortsetzen und wünsche deshalb für die Zukunft mehr Erfolg!

    Failure to prepare is preparing to fail!!

  • Danke fürs Zitieren, aber das ist eine andere Baustelle.
    Mein aktuelles EDC ist ein Borkott & Eickhorn SARD, ein Riesenteil mit martialischem Erscheinungsbild und intaktem Einhand- und Arretierungsmechanismus. Das Ding wird vom Hersteller als Rettungsmesser promotet, und genau zu diesem Zweck trage ich es (neben seiner Eigenschaft als Alltagswerkzeug).
    Ich warte geradezu darauf, daß mir das jemand einkassiert. Der Gesetzgeber scheint der Meinung zu sein, daß den Deutschen Gerichten langweilig ist --- ok, da kann man Abhilfe schaffen.


    Nein, was ich meine, hat nix damit zu tun. Irgendeine Möglichkeit muß es geben, etwas gegen dieses Schwachsinnsgesetz zu unternehmen.
    Ich geb gern zu, daß ich im Moment noch keinen Plan hab, aber deshalb muß ich ja nicht untätig die Hände in den Schoß legen, oder?



    .

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  • Andere Baustelle? :scratch:


    An dieser Stelle darf ich neben "Molon Labe" und "Suum Cuique" noch den Leitspruch unserer Familie als mentale Unterstützung mit auf den Weg geben:


    "Recte fac, neminem time"
    (Tue recht und scheue niemand!)

    Failure to prepare is preparing to fail!!

  • Da meine Antwort heute erst in der Post war, hab ich das mal abgescannt sodass jeder, der nicht an der Petition teilgenommen hat, dieses hier nachlesen kann.


    Besonders genial ist das hier:

    Zitat


    Beschlussempfehlung
    Das Petitionsverfahren abzuschließen.


    Begründung
    Mit der Petition wird die Verschärfung des Waffenrechts kritisiert.

    Ach nee.... Kritisiert?:nailbite:
    Putzig :loser




    Pet 1-16-06-7111.PDF

  • ich bekam am samstag pos. und nichts anderes habe ich erwartet :rolleyes:
    kuro, wenn du einen plan hast, lass es mich wissen 8)

    Tacticalforum Verhaltenskodex





    Be the kind of man that when your feet hit the floor each morning the devil says "Oh Crap, He's up!" Brother, life is too short to wake up with regrets. So love the people who treat you right. Forgive the ones who don't just because you can. Believe everything happens for a reason. If you get a second chance, grab it with both hands. If it changes your life, let it. Take a few minutes to think before you act when you're mad. Forgive quickly. God never said life would be easy, He just promised it would be worth it.

  • Tja meine Lieben...
    was soll man dazu noch sagen?
    Wenn die deutsche Bürokratie jeglichen Menschenverstand wegrationalisiert hat, ist das äußerst traurig und für mich ein Grund, der BRD, so gern ich Land und (manche) Leute gerne mag, den Rücken zu kehren, es lebe Österreich und Finnland...
    Ansonsten:
    Ich mach mir eigentlich ununterbrochen Gedanken, was man tun könnte. Allein, mir fällt nichts rechtes ein.
    Folgende Problemstellung:
    Um Druck auf Politiker auszuüben, brauchts Wählerstimmen.
    Für Wählerstimmen, muss man ein mehrheitsfähiges Problem an die Öffentlichkeit bringen und das auch richtig.
    Damit unser Problem mehrheitsfähig wird, müsste man eine Aufklärungskampagne starten, die es mit der BILD, dem Fernsehen und der allgemeinen Volksblödheit in bezug auf politische Versprechen aufnehmen kann.
    Um das zu bewerkstelligen, brauchts Mittel.
    Und die wiederum kriegt man über die Masse der Interessierten, sprich wieder Öffentlichkeit.
    Tja, so oder so: Wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir mehr Leute erreichen und auf die Problematik hinweisen. Dass ein Forum mit 300 leuten, oder ein anderes Forum mit 10.000 Leuten nach Pitter dazu schwerlich alleine in der Lage ist, sollte bei 80 Mio Staatsbürgern, von denen sich mindestens 40 % ihre Meinung BILDen lassen, klar sein.


    Ich will nicht entmutigen, im Gegenteil:
    Erst, wenn man ein Problem erkennt, kann mans ja auch gezielt angehen, es lebe die Aufklärung ;) .


    Ich sehe verschiedene Möglichkeiten:
    1. Fürsprache wichtiger Personen gewinnen. ANgeblich hat der gute Altkanzler Helmut Kohl etwas für Messer übrig gehabt. Unter ihm hatte das gesamte Kabinett ein Taschenmesser dabei. Ob das eine Urban-Legend ist, weiß ich nicht, kanns mir aber gerade bei ihm gut vorstellen. Ihn also einzuladen, wäre keine dumme Idee, da er über Ressourcen UND das Interesse verfügen könnte, und dazu über ein ziemliches Stimmgewicht.


    2. Öffentlichkeitsarbeit. Dazu brauchts entweder die Presse oder einen Verein, bzw eine Vereinigung. Theoretisch ne feine Sache, zumindest der Verein. zum einen passts in die deutsche Vereinsmeierei, trifft also den Nerv der Deutschen, die naturgemäß Respekt vor der Meinung solcher Vereinigungen zu haben scheinen. In Deutschland ist es der Politik unmöglich, ein Gesetz bzgl Kfz und Verkehr anzugehen, ohne die Meinung des ADAC einzuholen.
    Presse ist ein zweischneidiges Schwert. Es bräuchte eine populäre Zeitung oder Zeitschrift, die seriös ist, die aber trotzdem in der Lage ist, Stimmung zu machen. Spiegel beispielsweise wäre eine Idee. Das Problem ist: Unser Thema, unser Hobby, ist nicht gerade bekannt und wenn, dann nicht unbedingt beliebt, ihr kennt die Anfeindungen uns gegenüber zur Genüge selber.
    Man bräuchte also zu diesem guten Magazin auch den passenden Redakteur und einen guten Journalisten, der sich für unsere Sache einsetzt.


    3. Rechtlicher Weg. Ich hab mich etwas kundig gemacht...Diskriminierung, sollte jedem ein Begriff sein. Definitionsgemäß trifft das, EU-bezogen auf uns zu. BRD-rechtlich gesehen allerdings nicht. Warum? Weil in Deutschland, so krass es klingt, Diskriminierung erlaubt ist, wenn es einen sachlichen Grund dafür gibt. Wer mit dem begriff Diskriminierung nicht klarkommt (ich rede nicht über Hautfarbe), möge nochmal bei Wikipedia nachlesen, das bedeutet nämlich grob gesagt, eine Andersbehandlung einer sozialen Gruppe und nicht nur Rechtsradikalismus und Sexismus etc.
    Die Aufgabe wäre es also weniger, etwas gegen das Waffengesetz zu unternehmen (was aussichtslos sein sollte bei der Stimmung, dem ploitischen Sprengstoff), sondern nachzuweisen, dass das Waffengesetz in seiner jetzigen Form Messernutzer wie uns diskriminiert und zwar zu unserem Nachteil UND in Deutschland, dass es dafür keinen sachlichen Grund gibt.
    Sollte möglich sein, denn: Sachlicher Grund? Wenn ich mich recht entsinne, hat Hr. Körting selber zugegeben, dass seine Initiative niemanden abhält, Mist zu bauen. Zweitens, wenn hier von Mio braven Bürgern die Rede ist - welchen Grund gibt es dann, ALLE für den Missbrauch WENIGER zu bestrafen? Drittens: Eine Gründung eines Vereins parallel sollte uns definitiv zu einer "sozialen Gruppe" im gesetzlichsten Sinne des Gesetzes machen - kann nur ein Pluspunkt sein.


    Uns sollte langsam klar werden, dass wir nicht von heute auf morgen, das alles rückgängig machen können (und wir sollten uns auch fragen, ob wir das wollen), sondern dass das alles in sehr kleinen Schritten geschehen muss. Erstmal müssen wir uns Gehör verschaffen. Nicht durch Petitionen einzelner, sondern durch Vereine, Organisation, eine repräsentative Kraft aus Geld und Wählerstimmen und sei es nur auf dem Papier.
    Des Weiteren werden wir der Gegenseite Zugeständnisse machen müssen. Dass das Verbot aufeghoben wird, ist nicht drin vorerst. Aber Ausnahmegenehmigungen für brave Leute einzuführen, kontrollierte Gesetzeslücken einzusetzen, DAS ist drin denke ich.
    Einhandmesser ab 21 Jahren von mir aus, kleiner Waffenschein, wenns ihnen Spaß macht, mit Psycho-test.
    Ich höre schon einige schreien: Das ist ungerecht etc. Ja, ist es. Aber es ist ein erster Schritt. Und es gibt der Gegenseite genau das Gefühl, etwas getan zu haben - UND wir haben die Freiheit, ohne Einschränlungen unser Hobby zu betreiben; gesetzestreue natürlich vorbehalten, sollte aber klar sein!
    Die FDP hat sich für mich als vernünftig erwiesen. ich hatte Mailkontakt mit einem Abgeordneten, der sich damals vehement engagiert hat für unsere Sache.
    Wir solltem dem Mann für die nächste Änderung Fakten und Zahlen an die Hand geben können. Gutachten, Umfragen, Links etc etc etc, sodass er der Gegenseite aus grünen und linken Reihen etwas entgegenzusetzen hat. Und wenn schon keine Unterstützung auf ideeller Ebene da ist, dann eben auf mathematisch-naturwissenschaftlicher und davor kuschen die Deutschen. Macht man diese Fakten dann noch publik, muss die Politik drauf hören, weils nicht unter den Tisch fallengelassen werden kann.


    So, es gibt noch einige Punkte, die ich außen vorgelassen habe. möglichkeit wäre, indirekt zu arbeiten, das Messer außenvor zu lassen, um das Grundprinzip der staatlichen Bevormundung anzugehen, was mehrheitsfähiger ist als unser Zeugs, ist eben nun mal so.
    Jeder von uns könnte eine Homepage machen, kostet net viel, kann man viel info unter die Leute bringen.


    Fazit:
    Ich wundere mich...bei 10.000 Usern sollte doch jemand aus der Journalismusbranche dabei sein, der NICHT in der Fachpresse ist, denn veröffentlichungen da bringen nix! Wer liest das MM, wenn er mit Messern nix am Hut hat, oder sich gar davor fürchtet?
    Wir müssen versuchen, die Gegenseite mehr zu verstehen und ihr gezielt etwas an allen Punkten entgegenzusetzen.


    Sonst sehe ich Hr. Orwell recht behalten....
    so, viel text, seht es mir nach, ich hab die letzten Nachtschichten dieses Thema benutzt, mich wachzuhalten, ich nehm diese Sache persönlich, merkt man vllt ;)


    Kopf hoch, nicht verzweifeln! Aber nicht den Kopf in den Sand stecken und endlich tätig werden, richtig, nicht nur in einschlägigen Foren jammern, auch woanders, dann kriegen es mehr mit ;)
    Es gibt viel zu tun. Mit Struktur und Organisation und Unterstützung kriegen wir das hin!!! :yeehaw:

    beste Grüße, Alex
    Was willst Du mit dem Dolche, sprich! - Kartoffeln schälen, siehst Du's nicht?

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