Letzte Tage kam der Böker Plus Tactical Pen vorbei.
http://www.boker.de/tactical-defense-pen/09BO090.html
Für 30 EUR ein zwingendes Angebot.
Jetzt habe ich das Dilemma, innerhalb kurzer Zeit zwei taktische Stifte bekommen zu haben:
Den cal .45 CID zu 300 EUR und den
Böker Plus Tactical Pen zu 30 EUR.
Da drängt sich ein Vergleich auf.
Kann man das?
Darf man das?
30 EUR gegen 300 EUR?
Oder 10 Böker Stifte gegen einen .45er?
Ich hab von jeder Sorte nur einen, also versuch ich es einfach mal.
Über den cal .45 CID ist in den letzten Wochen sicherlich genug berichtet worden, das muss ich hier nicht wiederholen. Als Zusammenfassung halte ich hier fest: Höchste Verarbeitungsqualität und Haptik, durch den neuen Gummiring sitzt jetzt auch die Spitze bombenfest, damit auch uneingeschränkt für den V-Fall geeignet.
Das Eintreffen des Böker Pens war ein Schock: Boah was ist der groß!!
Riesig lang und so dick wie die SO4PROs!!
Der Böker wirkt absolut hochwertig, stabil, griffig, die Gewinde laufen dank der Gummi-O-Ringen stramm, dem Stift nehme ich die V-Fall-Fähigkeit absolut ab.
Wie die das für 30 EUR hinkriegen, unglaublich.
Geöffnet wirkt er nicht mehr ganz so riesig:
Der Böker Stift folgt dem Kontext der anderen Tactical-Pens, Metall-Gehäuse mit Mine und Schraubkappe. Der cal .45 ist mit seiner offenen Mechanik hier sicherlich einzigartig: Ein leichter, stabiler Kubotan, der trotzdem eine vollwertige KUgelschreiber-Mechanik besitzt.
Ein wesentlicher Unterschied der beiden Probanten ist natürlich das Design:
Während bei der deutschen Handarbeit ein schlichter, filigraner Look vorherrscht, wirkt der Fernost-Stab mit den unterschiedlichen Nuten, Riffelungen und Texturen deutlich unruhiger, aber nicht unzweckmäßig. Und deutlich martialischer! Handlich ist er trotzdem, er schreibt auch mit der serienmäßigen nicht-Fischermine gut. Ich werde trotzdem bei Gelegenheit mal ne Space-Pen-Mine installieren.
Die schwarze Beschichtung wirkt OK, nicht allzu hochwertig, die wird bei ständigem Tragen leiden und Macken bekommen.
Vom cal .45 und Verwandten kann ich berichten, dass die einiges aushalten. Der Bamboo ist mir schon einige Male runtergefallen, keine Spuren. Und dass ich das Anfaßgefühl der Redled-BFK-Kooperation unschlagbar finde, ist auch kein Geheimniss.
Gibts denn gar keine Kritik am Böker Pen?
Doch!
Die Stahlkugel und deren Fassung.
Aus meiner Sicht gibt es keinen zwingenden Grund für eine Kugel an der Stelle, die Form hätte Böker auch in Alu formen können. Sie stört aber auch nicht wirklich; außer optisch, weil sie das einzig blanke Teil am ansonsten schwarzen Stift ist.
Die Fassung ist jedoch unschön, leicht gratig und abgewetzt, da war bei meinem die Beschichtung sofort ab.
Ich denke, das kann man trotz der bescheidenen Fotoqualität gut sehen.
Es stört nicht wirklich, sieht aber nicht so dolle aus. Bei dem Preis: so what?
Und nun? Welchen soll man nun kaufen?
Blöde Frage: Den Böker, weil den cal .45 gibts ja nicht mehr:-)
Der cal .45 CID ist halt Handarbeit und kostet, für die gebotene Qualität und Exklusivität sicher nicht zuviel.
Der Böker machts einem da natürlich viel einfacher: Ihn gibts, er kost fast nix und tut damit zumindestens seinem Besitzer nicht weh.
Wer einen taktischen Stift sucht: Hier kann man bedenkenlos zuschlagen.