VG10 Laminat Finish Problem

  • Hallo zusammen,


    ich habe da ein kleines Problem und benötige mal wieder eure Hilfe. Wie bekommt man die einzelnen Lagen des VG10 Laminat deutlicher zum Vorschein. Derzeit sieht man sie nur wenn man ganz genau hinschaut und auch nur dann, wenn man die Klinge im richtigen Winkel betrachtet. Beim Feilen mit Hieb 1waren die Lagen deutlich zu sehen. Bei Hieb 3 sind sie schon etwas undeutlicher geworden. Vor dem Härten habe ich die Klinge mit einem 400er, nach dem Härten mit einem 600er und zuletzt mit einem 1000er Schleifpapier behandelt. Danach hat es für eine halbe Stunde ein Bad in Eisen-III-Chlorid genossen. Wobei nach dem Säurebad nichts aber auch gar nichts passiert ist. Zu guter Letzt wurde die Klinge mit einer Leinen- Scheibe poliert.
    Meine erste Idee wäre ein Schleifpapier mit einer noch feineren Körnung auszuprobieren. Oder Stahlfix in Verbindung mit einem Leder. Was meint ihr?


    Vielen lieben Dank im Voraus!
    Dominik


    Kurz zum Messer:


    3mm VG10 Laminat 33 Lagen
    Griffe aus Rosskastanie
    Gesamtlänge 15cm
    Klinge 7cm
    Wie immer Flachschliff
    Lederhose kommt noch


    IMG_2761.jpgIMG_2795.jpgIMG_2794.jpgIMG_2801.jpg

  • hm, schwierig, also eine ordentliche Eisen-3-Chlorid-Lösung sollte schon nach Sekunden eine Wirkung zeigen (ggf. heiß anwenden)
    Vielleicht sind die Unterschiede wegen der langen Einwirkdauer schon verblasst.
    1000er Könung ist eigentlich schon sehr fein, dadurch (und durch das polieren) bekommst Du eine sehr glatte Oberfläche mit weniger Angriffsmöglichkeiten für die Säure.
    Hoffe das hilft Dir weiter,
    Wenn Du noch ein Rest-Teststück hättest, hätte man damit mal Versuche anstellen können


    Gruß Chris

    T.I.T.A.N. #0003
    Kleingewerblicher Anbieter Impressum

  • Hmm. du schreibst VG 10 Laminat mit 33 Lagen.
    Beim Laminat hast du ja einen Schneidenkern in VG10 und auflaminierte Seitenflächen. Aus was bestehen die?
    VG10 ist ja mit seinen 14,5 bis 15.5 % Chrom anteil sehr rostträge da passiert vmtl. nicht viel mit dem Fe3CL.

  • Wie gesagt, ein Teststück wäre klasse, dann hättest Du noch mit anderen Ätzmitteln probieren können.
    Feinätzkristall (Natriumpersulfat) oder härtere Sachen (Schwefelsäure) sind vielleicht Alternativen.
    Ansonsten fällt mir nur noch ein: Schanz fragen, er hat doch viele Messer auch aus diesem Laminat.


    Gruß Chris


    PS. Schönes Messer

    T.I.T.A.N. #0003
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  • Vielleicht würde es helfen in Lagenrichtung zu Schmirgeln und nicht 90 Grad dazu ?(


    Wirkt das nur auf den Bildern so ,dass die Klinge sehr zerkratzt aussieht?


    Dachte bei so feiner Körnung dürften kaum Schleifspuren zu sehen sein.

  • Vielen Dank für eure Tipps!


    Mit Schwefelsäure kenne ich mich zu wenig aus, also lass ich davon die Finger weg. Die Fe-III-Cl Lösung hat all meine O1 Stücke äußerst zuverlässig oxidiert, egal in welcher Körung sie geschliffen waren. Und dies passierte normalerweise extrem schnell. Ein Bad von etwa 20-30 Sekunden hat die Kingen schon deutlich zum anlaufen gebracht. Dem VG10 habe ich, unter ständiger Beobachtung, eine ganze halbe Stunde gegönnt.... Der VG10 Kern ist ein wenig angelaufen aber der Rest zeigte absolut keine Reaktion. Bin auch davon ausgegangen, dass es an der allgemeinen "Rostträgheit" des Stahls liegt und aus diesem Grund nichts passiert. Leider habe ich keine Ahnung aus was für einem Material die restlichen 32 Lagen bestehen.
    Das die Klinge nach einer 1000er Körnung immer noch sehr zerkratzt aussieht, sieht man eigentlich bei normalen Tageslicht erst auf den zweiten Blick. Aber dann doch recht deutlich. Daher wird auf jeden Fall noch eine 2000er Körung zur Anwendung kommen.
    Leider hat auch das Schmirgeln in Lagenrichtung nichts gebracht.
    Könnte es eventuell auch daran liegen, dass das Licht zu gut reflektiert wird, also die Oberfläche zu fein geschliffen worden ist? Wie gesagt bei Hieb 1 bis 3 waren die Lagen relativ deutlich zu sehen, jedenfalls deutlicher als jetzt. Satinieren mit einer 600er Körunug und dann eventuell nochmal ein Ätzversuch? Vielleicht hat Chemiegeneral recht und die Säure hat zu wenig Angriffsfläche...
    Habe noch einen weiteren Klingenrohling und ein paar mini Teststücke.
    Halte euch auf dem Laufenden.


    Grüße

  • Das überrascht mich aber, mit dem wahrscheinlich gleichen Ausgangsmaterial (gekauft bei J. Schanz) und FeCl3 habe ich sehr gute Erfahrungen mit dem Ätzen gemacht, siehe hier:


    Mein Minimal-EDC: Design und Erfahrungen


    Das FeCl3 hab ich von Conrad Electronic, und mich am Mischungsverhältnis fürs Platinenätzen orientiert. Ist Deine Konzentration evtl. zu klein? O1 dürfte ja schon in Leitungswasser schnell angegriffen werden.
    Munter bleiben,
    Tobse!

  • VG10 hat cirka 14 % Chrom, damit ist er eigentlich relativ korrosionsträge, Eisen3Chlorid macht ihm nichts, Schwefelsäure vermutlich auch nichts. Es geht ja vermutlich mehr um die Trennlinie zwischen der Schneidlage und den aufgelegten Layern, je nachdem was das ist geht eben alles nicht. Was bliebe wären die Stahlkiller auf den Plan zu rufen, Kupfersulfat z. B,, aber zum Ätzen taugt das nur dahingehend daß man relativ schnell Lochfraßkorrosion staunend feststellen kann. Entsprechende Tests was die Korrosion betrifft findet man bei Fuchsknives, es ist schon erstaunlich daß selbst die Schwergewichte unter den Chromstählen bei verschiedenen Korrosionsmedien in die Knie gehen, aber 440C selbst die schlimmsten Stahlschädlinge unbeschadet übersteht.


    Eisen3Chlorid ist eigentlich die richtige Substanz, selbst blankpolierte Klingen zeichnen bei Kontakt in Sekundenschnelle, aber die Voraussetzung ist eben das Fehlen von Chrom. Vermutlich ist deine Klinge einfach nicht durch solche Säuren zu beeindrucken, und die, die Wirkung zeigen würden, die zerstören die Klinge. Übrigens, dieses halbstündige Bad in Eisen3Chlorid ist wirklich nicht zu empfehlen, Klingen die nicht korrosionsträge sind zeigen danach eine feine und ebenso häßliche Korrosion, die genau der letzten Schleifrichtung folgt, dann heißt es auf ein Neues.


    Viele Grüße


    Roman

    panta rhei

  • Tobse: Mensch, jetzt bin ich neidisch. So ein Finish hätte ich auch gern.


    Da ich im Bereich Chemie keine große Leuchte bin, weiß ich nicht ob eine FeCl3 Lösung abstehen kann.
    Noch dazu kann ich nicht sagen wie hoch die Konzentration der Lösung ist. Habe vor ein paar Wochen ca. 50g FeCl3 mit 1L destilliertem Wasser gemischt. Nach einem Ätzvorgang stand sie dann luftdicht verschlossen im Regal. Als ich den Deckel aufgemacht habe ist mir aufgefallen, dass sich eine dunkle, feinkörnige Substanz abgesetzt hat. Bin davon ausgegangen, dass es sich um das FeCl3 selbst handelt. Nach munterem Umrühren ist die Substanz wieder in Lösung gegangen.


    juchten: Danke, daran dass sich die Schleifspuren nach einem so langen Ätzvorgang ebenfalls abzeichnen können, habe ich nicht bedacht.

  • Naja, ne rostfreie Klinge mit EisenIIIChlorid ätzen wird wohl nix werden.
    Fahr zum nächaten A.T.U. und hold Dir Batteriesäure. Im Wasserbad erwärmen und ab geht die Post.

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