Messer am Gebrauchtmarkt od.vom Macher hui danach pfui...

  • Hi,
    derzeit suche ich ja bisschen nach neuen und/ od gebrauchten Handmades zu nem vernünftigen Preis um was als Anschauungsobjekt zu haben.
    Das ANgebot ist wie eh und jeh riesig


    Jedenfalls was mir da aufgefallen ist und mir nicht ganz nachvollziehbar,ist die Tatsache,dass scheinbar custom Messer nur wenn sie direkt vom Macher kommen ihren Wert haben


    Ausser es handelt sich um Messer von Machern, die weltweit gefragt und bekannt sind.


    Alle anderen kann man scheinbar im Grunde, sobald sie vom Macher bei einem aufschlagen,danach nurnoch verschenken,weil keiner bereit ist einen vernünftigen Preis für zu zahlen.


    Habe mir zwar einige Erklärungen dafür überlegt../falsche Griffarbe/ nur unter Liebhabern bekannter Macher,daher keiner sonst bereit viel auszugeben/ wieso das kaufen,wenn man von Böker usw Neues günstiger bekommt /...


    Scheinbar ist da wirklich ein Wandel eingetreten.


    Früher,wo ich noch viel aktiver war und viel gekauft habe, gingen auch noname Messer nur auf Grund von design,Material usw zu guten Preisen weg..aber jetzt scheint das nicht mehr so zu sein.


    Scheinbar sind die Freunde des Handgemachten und die Anerkennung der handwerklichen Leistung durch dementsprechendem Preis, verschwunden od eben nurnoch n kleiner Kreis


    Das Interessante daran ist ja für mich,dass darunter Messer von Machern sind,die überall gelobt werden,wo jeder gerne was von haben will aber trotzdem kann man verfolgen,dass am Gebrauchtmarkt,selbst wenn die Messer ungebraucht angeboten werden, vieles dann wirkliche Ladenhüter sind.
    Ausser der Preis geht sowas von runter,dass sich wer erbarmt.


    Will hier keine Macher beim Namen nennen,aber darunter sind auch Forenpartner...darum mir leuchtet das einfach nicht ein....


    Daher wollte ich mal wissen,was ihr davon so haltet bzw ob euch das auch schon aufgefallen ist?


    lg
    Fred

    Email: fredslan@gmail.com
    The bitterness of poor quality lingers long after the sweetness of low price is forgotten

  • Moin Fred,


    mMn liegt es daran das die Messer selbst von bekannten Machern genau nach Kundenwunsch gefertigt wurden...


    Da wir ja alles Individuen sind u alle verschiedene Vorlieben haben was Schliff, Material und Verarbeitung angeht, ist es schwer einen 2. zu finden der das genau so toll findet wie man selbst...


    Darum geht nachher vieles was speziell für eine Person gefertigt wurde nur noch über den Preis, da es später ein "gewaltiger" Kompromiss ist...


    Ichönes Bsp für mich ist das Böker+ Rambler. Da bekomme ich zu einem 1/4 des Preises ein Messer, was für mich einen guten Kompromiss dastellt. Im vergleich zu einem von Jürgen Schanz.


    Wieso guter Kompromiss:


    Mit 440c kann ich gut leben, lieber wäre mir gewesen SB1
    Auch das G10 finde ich sehr schick in blau/schwarz
    Scheide aus leder ist besser als keine Scheide
    Erheblicher Preisunterschied dafür auch wenig Handarbeit Made in Germany


    'Das Jürgen und auch andere Messermacher nicht zu dem Preis anbieten können ist mir ganz bewußt.



    MfG


    Kay

  • Hallo Fred,
    ich finde da keine Entwicklung. Ich fertige jetzt seit 8 Jahren Messer und es war schon
    immer schwer als Unbekannter/ Nicht Beliebter/ Nicht Gehypter Macher, selbst mit Hilfe des Internets Handgemachte Messer zu Verkaufen.
    Die Wirtschaftliche Entwicklung ist denke mal der entscheidende Faktor.Das was mir seit letzten Jahr
    aufgefallen ist das Fachforen wie z.B. MF mehr und mehr zum Verkaufs Forum werden.Selbst das USN
    hat ja seinen Cove und dieses nicht seit Anfang an.
    Liegt das nicht eher daran das das Volk auf den Geschmack gekommen ist mit Hilfe des Web Ihre Sammlungen an Gadget einen schnelleren Wechsel vollziehen zu können.


    Das ein Handgemachtes Messer mehr kostet als ein Serien Messer ist eine Sache die ich seit ich Messer mache dem einen oder anderen Verklickern muss.
    Ich versuche für mich mit sturen Bllick meine Messer zu bauen und sie dann für einen noch Akzeptablen Preis zu Verkaufen.


    Gruß Dirk

  • Ich denke es gibt für beide Arten von Messer, sei es Custom oder Serie, eine entsprechende "Fanbase".


    Ein Custom Messer für mehrere hundert Euro kauft man sich eben mal nicht einfach so aus Spass, gerade wenn es dazu noch nach eigenen Wünschen vom Messermacher gebaut wird.
    Ich sehe mich persönlich momentan genau mit dieser Situation konfrontiert. Solch ein Custom ist für mich eine besondere Anschaffung die mich auch über hoffentlich viele Jahre begleiten wird.
    Dieser Kauf war von mir bspw. wohl überlegt und mir war ebenso wichtig wer der Maker meines Custom Knives sein soll ( möglichst lokal, modern, mir persönlich bekannt, freundschaftliche Basis ) Da meine Vorstellungen von : WOW das is ja ein geiles Teil , sich vermutlich nicht unbedingt mit den Ansichten anderer Messerfreunde decken, habe Ich mich schon damit abgefunden dass Ich an einen zukünftigen Verkauf eher nicht denken werde. Als Geldanlage ists ja auch nicht gedacht, Ich will das Teil ja auch benutzen ;)


    Ein Serienmesser hingegen ist schnell bestellt, es gibt hunderte Bilder und Reviews zu sehen, man weiss was man kauft und man weiss auch dass man es ebensoschnell wieder loswerden kann sollte es einem wider Erwarten doch nicht so gefallen. Da muss Ich Dirk deutlich zusprechen wenn er sagt : "...mit Hilfe des Web Ihre Sammlungen an Gadgets einen schnelleren Wechsel vollziehen zu können."

  • ich stimme meinen Vorrednern zu!


    Wenn ich ein Custom haben möchte überlege ich sehr genau. Von wem soll es sein und welche details möchte ich persönlich. Mir ist auch wichtig den Macher persönlich zu kennen und ein gewisser Symphatiefaktor ist auch entscheidend.


    Dann habe ich ein Messer, das zwar teurer ist als eins aus ner Serie, aber es ist eben meins...für mich gemacht von einem mir bekannten "Könner".


    wird nun ein solches Custom gebraucht angeboten ist es immer noch teuer, aber eben nicht für mich gemacht, sondern den Vorbesitzer. da leg ich dann lieber etwas mehr Geld an und kaufe es direkt vom Macher ;)


    LG

    Hoschferatu - Argentonaut - STANoholic - Spyderman

  • Ein Grund den ich in dieser Entwicklung sehe, ist auch der z.T schnelle Modellwechsel! Früher hat es alle paar Jahre mal ein neues Modell einer Auto oder Messermarke am Markt geschafft, heute hat ein jeder Hersteller gleich mehrere Modelle jährlich. Die Teile verschwinden etwas zu schnell in der Masse der Neuerscheinungen.
    Auch als Begründung sehe ich das "Sattsehen" bei einer öffentlichen Entwicklungsphase (auf die wir ja doch alle recht scharf sind ;) )
    Du schaltest jeden Tag den Computer ein um ev. Fortschritte in der Fertigung zu sehen, nach einem halben Jahr ist das Teil dann Serienreif am Markt. Und nach dem ersten Hype interessieren sich nur mehr die wenigsten dafür...
    Aber so geht es den renommiertesten und "gehyptesten" Herstellern im Moment! Ist euch übrigens schon aufgefallen dass so manche Messer der 1000 euro Marke in letzter Zeit auch schon des längeren am Gebrauchtmarkt fristen, welche letztes Jahr noch Snipermässig abgeschossen wurden?

  • Keine Angst Fred .. dein Tanto werden sie mir irgend wann aus den toten, kalten Fingern brechen müssen


    Strider - Messer sind ein Phänomen, sie behalten nahezu ihren Wert (trotz zum Teil lausiger Verarbeitung, Riefen, Kratzern und einem Schliff der wirklich bei JEDEM Stridermesser, welches ich neu in der Hand hatte der Nachbearbeitung bedurfte).


    Das würde KEINER bei KEINEM anderen Hersteller tolerieren, nur bei Strider sind es halt "Stridermarks".


    Busse hält (zumindest was den Hype betrifft) in dieser Liga auch noch mit, obwohl ich jetzt bisher nur GUT verarbeitete Busse in der Hand hielt (selbst besitze ich keines)


    Schanz, Bladesystems, Extrema Ratio, Böker das sind einige der Custom, bzw. namhafte Hersteller, von denen ich im letzten Jahr auf dem Marktplatz hier gebrauchte Messer erworben habe ... und jedes Mal war das Messerangebot bereits zig mal nach oben geholt worden und ein starker Preisverfall war eingetreten, bis zu dem Punkt, an dem ich schlicht nicht mehr NEIN sagen konnte.


    Ich persönlich hätte keines dieser Messer zu dem jeweiligen Preis hergegeben.
    Allerdings brauchten die Verkäufer wohl das Geld, bzw. waren bereit weit unter Neupreis zu verkaufen, einfach damit das Ding gegen etwas Geld weg ist.


    Ich persönlich verfüge leider nicht über viel Geld für mein Messerhobby, darum bin ich für "Schnäppchen" immer dankbar. Zu einem höheren Verkaufspreis hätte ich jeweils schlicht nicht kaufen können.
    So wie mir wird es vielen gehen.

    Kämpfen – aber mit Freuden! Dreinhauen – aber mit Lachen!
    Kurt Tucholsky (1890 - 1935)

    Einmal editiert, zuletzt von RealShadow ()

  • Aus Endbenutzer / Sammler kann ich persönlich nur sagen das dies für mich persönlich genau der Grund ist. :|
    Habe im Marktplatz schon viele hochwertige Customs gesehen welche mir zwar gut gefallen haben aber für den angebotenen Preis eben meist nicht gut genug.


    Gruß
    Chris

  • Ich kann mich meinen Vorredner auch anschliessen. Ich selber habe bereits einige "gebrauchte" Customs, sei es hier aus dem Forum oder von woanders, gekauft. Den Preisverfall erkläre ich mir damit, dass wenn ich mir ein Custom zulege, ich 100% Fehlerfreiheit will, ansonsten kaufe ich mir ein Serienmesser, wenn nur ein Custom gebraucht angeboten wird ist dies nicht mehr gegeben. Auch wenn ein Custom als Neu, Vitrienenstück usw. beschrieben wird, bin ich nicht bereit einen Preis, der den Neupreis entspricht, zu bezahlen, da die 100% nicht vorliegen. Man kann den Kauf eines Customs mit den Kauf eines PKW vergleichen, wo es auch schon nach wenigen Kilometern zu einer erheblichen Preisverfall kommt.


    Ich selber würde auch nur einen weit geringeren Preis für ein bebrauchtes Custom zahlen, weil es bislang immer Punkte am Messer gab, die mir nicht gefielen. Als kleines Beispiel mein Blade Systems Skeletty. Das Messer habe ich auch erheblich preiswerter hier im Forum erworben, weil mir z.B. die Beschichtung nicht mehr gefiel und weitere Sonderwünsche für den 1. Eigentümer hatte, auf die ich hätte verzichten können.


    Den weiteren Aspekte, hinsichtlich der Customdesigns von Böker usw., halte ich auch für schlüssig.

  • Ich halte es so:


    Wenn ich eine Zeichnung erstelle, wende ich mich nur noch an einen Macher, den ich sehr gut kenne und der mich.


    Dieser weiß worauf es mir bei der Umsetzung ankommt und ich Freude, sprich den Gebrauchswert am Messer habe.


    So ein Messer bleibt dann im Besitz.


    Bei einem Custom gehe ich fast keine Kompromisse ein, sonst kann ich Serie kaufen.


    Meine Erfahrung zeigt, daß die teuersten Messer bei mir, den geringsten Nutzwert hatten, weil eben die Umsetzung nicht zweckmäßig genung erfolgte oder andere Makel hatte.


    Da ist es dann wirklich versenktes Geld ohne befriedigende Gegenleistung.


    Ein Serienmesser ist da meist funktioneller und billiger.


    Andererseits habe ich den Eindruck, daß viele die Messer bauen, sie gar nicht nutzen um zu sehen ob es vernünftig schneidet, oder wo es verbesserungs-/ änderungswürdig ist.


    Rasieren heiß nicht trennen und schneiden.



    Viele machen Ihr Ding, sind beratungsresistend gegenüber Kritk und Verbesserungen oder meinen Künstler zu sein.



    Letztlich bei einem Messernutzer:


    Was bringt mir ein teures Messer, wenn es nicht funktioniert - Ärger und ich will es schnellstmöglich los werden.


    Und danach habe ich ein böses Erwachen, weil ich das Geld nicht mehr bekomme, was ich dafür ausgegeben habe.

    Gruß
    Klaus

    Einmal editiert, zuletzt von Howie ()

  • Schaut doch mal alleine auf die Benzinpreise.Strom, Gas und Wasser sind auch verdammt teuer geworden seit dem es die ganzen Lobbyisten in der Politik gibt.Dann ist da noch die Krankenkasse und die private Rentenversicherung und blah blah blah. Da bleibt nicht mehr viel für Messer von ein paar Hundert Euro.Die Schichten die sich das leisten können werden immer dünner.Der Mittelstand den es mal gab lebt doch großenteils nur noch von Monat zu Monat oder es wird Finanziert.
    Das ist meine Meinung für Teure Customs.Vorallen für Folder am ende des dreistelligen Bereiches.

  • Ich glaub ich verhöre mich grad :bibber:


    Punkt1: Wenn ich mir ein Custom-Messer nach MEINEN Angaben fertigen lasse,dann werde ich das NIE verkaufen -wieso sollte ich es mir denn erst für teures Geld genau auf den Leib schneidern lassen und dann verscherbel ich es wieder -der einzige akzeptable Grund wäre finanzielle Existenznot und sonst GAR nix!!!


    Das ist so:erst auf dicke Hose machen und teure Customs ordern und dann wieder verschleudern.Das ist ja glatter Verrat am Objekt und am Schmied/Messermacher,der sich da soviele Mühe gegeben hat! Pfui! Das hat mit Messer-Leidenschaft nichts mehr zu tun - zumindest nicht in meinem Dafürhalten. :thumbdown:


    Punkt 2:
    Ein Messer,das GENAU nach den Wünschen des Bestellers gefertigt wird ist teuer,da es unglaublich viel Können,Erfahrung und Schweiß von dem Schmied abverlangt.Es ist ein Einzelstück -und zwar in allem - nicht einfach nur andere Griff-Farbe,oder andere Klingenbeschichtung -sowas sind Pseudo-Customs für mich.Daher akzeptiere ich Custom auch nicht als Bezeichnung beispielsweise für Busse Messern(sind trotzdem tolle Messer :thumbup: ) oder ähnlichen Herstellern - denn der Kunde hat gar keinen Einfluß auf das Messer - er kann bestenfalls aus einer vorgegebenen Palette eine kleine Auswahl machen -meist nur den Griff betreffend.Geh mal zu Busse und sag du willst ne Battle Mistress mit Desertwood Schalen Gegroovt und außerdem ne Sägezahnung am Spine...Pustekuchen!
    Aber ein ECHTER Custom-Anbieter,wie Schanz,Juchten,und viele andere respektieren UND arbeiten nach Kundenvorstellung - DAS sind dann Customs und solche einzelnen Spezialarbeiten sind ergo teurer,da ja nicht ne ganze Charge gleicher Klingen hergestellt wird sondern genau nur eine EINZIGE - dass das schon wegen des speziellen Aufwandes her sich im Preis niederschlägt ist vollkommen klar.


    Wenn ich ein CUSTOM nach meinen Entwürfen bestelle und erfahre,dass ein Zweiter mit rumläuft - (nur vielleicht etwas abgewandelt) dann kann sich der Schmied schonmal nen Sarg bestellen(Zitat frei nach Helge Schneider in "Texas" :D )


    Deshalb STELLT sich so ne Preis-Verlust-Frage bei ECHTEN Customs für mich gar nicht.Wer ein Custom nach seinen Wünschen bestellt,der sollte sich das sehr lange durch den Kopf gehen lassen - genau überlegen,was er möchte und dann auch zu schätzen wissen,dass da ein Mensch Stunden und Tage seines Lebens dafür hergegeben hat,um ihm ein Messer zu machen(das Finanzielle ist dabei schon fast rudimentär zu sehen).
    Wie man SOLCH ein Messer dann wieder verkaufen kann(es sei denn man nagt am Hungertuch) verstehe ich ÜBERHAUPT NICHT!!! 8|


    Aber ich spreche da wiegesagt von echten Einzelstücken - nicht von Abwandlungen/Variationen.Und echte Einzelstücke sind es nur,wenn der Käufer sich was komplett selber entwirft oder der Schmied speziell für einen Kunden ein ganz Spezielles Einzelstück fertigt.


    Andere Grifffarbe oder -material macht noch lange kein Einzelstück aus,etcetera pp...


    Stellt euch mal vor Arthus hätte "Excalibur" in die Kleinanzeigen gesetzt...oder Siegfrid sein Balmung! :nocomment: :P



    Zerknirschter Gruß,


    BFG :waiting:

    Si vis pacem para bellum

  • Sehr geiler Post, BFG! :cool:
    Ich käme auch NIE auf die Idee, ein Custom wieder zu verkaufen; gehören zu mir und ich kann mir gerade keine Situation vorstellen, in der ich rechtfertigen könnte, eins wieder wegzugeben (oder wie oft gesehen, zu verschleudern...).
    Productions schon eher, davon hab ich (leider) zu viele...

  • Just my two cents:



    Der Begriff custom made wird ungefähr schon solange mißbraucht, wie es ihn gibt. Das gleiche passiert mit handmade usw. die Grenzen sind fließend und kaum überprüfbar. Die Begrifflichkeit sagt für mich erstmal gar nichts aus wie ein Messer entstanden ist. Das jedoch auch die Anschaffung eínes teuren Maschinenparks sich auch im Preis von Messer niederschlägt, genauso wie Handarbeit mit Feile ist klar... nur wissen sollt es man als Kunde, wie die Dinge zustande kommen und in der Packung das drinnen ist, was auch drauf steht ....



    Zu den Preisen: Die Welt ist realtiv ... und das ist subjektiv! Ich selber halte es auch so, daß ich es unter allen Umstände vermeide, meine Messer, welche wirklich nach meinen Vorgaben gebaut wurden, zu verkaufen. Ebenso bin ich nicht sehr erbaut, wenn ich für jemanden ein Messer mache, in der Sache dann 5 Zeichnungen und 27 Mails und 12 Telefonate investiere um es 2 Monate nach Auslieferung irgendwo zum Wiederverkauf finde. Das dann diese Messer teilweise schwer zu verkaufen sind, hat sicher mehrere Gründe: Es wurde eben für jemand gemacht, der es genau so wollte, vielleicht noch mit Merkmalen, die sich von der Masse abheben und eben daher nicht jedermann ansprechen. Werkzeug hin oder her, Messer in gehoben Preisklassen sind nunmal Luxusgegenstände und in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation sind das halt mal die Dinge, auf die dann als erstes verzichtet wird oder werden muss. Diverse Geschäftspraktiken einzelner und überzogene Preisvorstellungen machen das ganze dann noch schwieriger. So toll und lukrativ es für einzelne Custom-Messermacher auch sein mag, Designs in Großserie anfertigen zu lassen, halte ich es allgemein für den Custom Markt eher nachteilig. Wenn ich heute Messer xy für einen Bruchteil des Originals kaufen kann und das dazu noch in CNC genauer Ausfertigung und womöglich perfekter als die handgedengelte Originalversion, dann werden nur mehr wenige Freaks das Original handmade/custommade kaufen..



    Gruß, C.


  • Daher wollte ich mal wissen,was ihr davon so haltet bzw ob euch das auch schon aufgefallen ist?


    Ich kann mich da BFG anschließen.Wenn ich mir ein Messer nach meinen Wünschen anfertigen lasse, hab ICH mir das auch reiflich überlegt und mit der Absicht es für immer mein Eigen zu nennen.Wenn jemand so eine Massanfertigung verkaufen will, muss derjenige meiner Meinung auch mit dem Preisverfall leben können.


    Mars

    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!

  • na ja mit Einschränkung.
    Man entwickelt sich ja auch weiter, ich habe auch schon Messer für mich anfertigen lassen und dann festgestellt dass sie nach einiger Zeit Gebrauch nicht mehr in mein Konzept passen. Dass man dann Abstriche beim Verkaufspreis machen muss ist normal.

  • ich glaube, haben wollen viele, Kohle haben aber wenig. Gerade bei sehr teuren Messern merkt man , wie klamm die Leute sind. Über 500 € sitzt man ewig auf seinem Verkauf. Wobei man sagen muss, dass im MF und auch hier sich nicht das Klientel befindet, was man eigentlich ansprechen sollte, gerade bei Sammlermessern bekannter Macher.

    Ehre und Robustheit !

  • Sorry fürs späte wieder einklinken...muss man ja schon fast sagen .." Da reißt er n Thema an und dann meldet sich der Sack nicht mehr.was soll das denn :knueppel:


    Sehr interessante posts und Meinungen kamen da schon.
    Klingen ja alle sehr einleuchtend


    Finde vor allem auch den Standpunkt gut,dass manche wirklich ein Custom als Messer fürs Leben ansehen+sich nie mehr von trennen wollen.


    Sehe aber auch das angesprochene Problem von wegen Customs werden zu CNC-Serienmessern und womöglich schaufelt sich so mancher Macher damit langfristig sein Grab.


    Womit ich persönlich weniger Probleme hätte wäre,wenn eines meiner Messer schnell wieder weiterverkauft wird.
    Mag viele Gründe haben und solang der Hauptgrund nicht totale Abneigung und was für ein Mist Gedanke ist,dann kann jeder machen was er will.


    Was ich eher weniger nett finde sind die Aktionen wo jemand unbedingt etwas haben will, um den Preis feilscht und dann 2 Tage nach Erhalt ,zum doppelten od dreifachen Preis,das Teil weiterverticken will.


    Aber das nur so am Rande.


    Klar,dass ein echtes custom total auf den Käufer zugeschnitten ist+daher für einen Dritten nie das 100% Optimum sein kann ist klar..aber was ich da eigentlich meinte waren Modelle,die an sich Standardmodelle div Macher sind und trotzdem zigmal raufgeholt werden,Preis extrem drastisch gesenkt usw.


    Was eben realshadow angeschnitten hat.


    Gut Kohle hat derzeit nicht jeder in Massen und es stimmt sicher,dass n Messer n Luxusartikel ist,den man eigentlich nicht unbedingt braucht.


    Darum sicher auch weltweit in den Foren soviel Angebot wie noch nie.


    Tja da mag schon was dran sein,dass die die für n Messer Eur 500+ ausgeben können nicht unbedingt in den Foren sind.


    So od so DANKE an alle die bisher ihre Meinung gepostet haben.Sehr interessant!


    fg
    Fred

    Email: fredslan@gmail.com
    The bitterness of poor quality lingers long after the sweetness of low price is forgotten

  • Ich fand die Thematik des Threads auch sehr interessant. Habe auch Auffälligkeiten beim Preisverfall der Customs beobachtet :)


    Habe übrigens auch mal ein Messer durch ein Tauschgeschäft erhalten welches Du ( zingzong/Fred) gebaut hast.
    Es ist ein kleines Neckie, sehr rustikal, in der Optik vom Rambo 4 Messer :)


    Auch wenn es nicht auf mich massgeschneidert wurde, bevor das jemals geht dann lieber alle Ganzstahl Neckies von Böker etc :)

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