FKMD Trakker Review

  • So, hier das versprochene Review. Es hat jetzt zwar ein
    bisschen länger gedauert, aber schlussendlich hab ichs ja gemacht.
    So, dann fang ich mal an. Das Messer hab ich bei Xpedition
    bestellt. Dazu kann ich nur sehr freundlicher Schriftverkehr und schneller
    Versand sagen. *Daumen nach oben*



    Technische Daten:
    Gesamtlänge: 28,0 cm
    Klingenlänge: 15,0 cm
    Gewicht: 317 g
    Klingenmaterial: N690
    Griffmaterial: Kunststoff




    Das Messer wurde in einem schicken schwarzen Karton (aus
    Pappe natürlich) von Fox geliefert. Out of the Box war es so scharf, dass ich
    mich ohne Wirklich Kraft auszuüben, rasieren konnte. Das hat schon mal einen
    sehr positiven Eindruck hinterlassen. Mein Pohl Force Alpha Two kam nicht so
    scharf, da hat man nur mit Druck rasieren können.


    Am Abend bin ich dann noch raus und hab ein bisschen
    rumgeschnitzt und gehackt.
    http://i53.tinypic.com/2nr27gw.jpg']Bild


    Am darauffolgenden Tag hab ich mir vorgenommen, dass es eine
    härtere Behandlung verdient. Gesagt, getan. Der Test verlief sehr zum Leid
    einer Palette, die wortwörtlich in Einzelteile zerlegt wurde. Das Messer wurde
    dabei nicht beschädigt. Lediglich die Beschichtung hat ein paar Verfärbungen
    (kann man auf den Bildern sehen).


    Die Tantospitze (kann man das so sagen? Ich machs jetzt
    einfach mal) ist auch sehr gut. In Holz reingestochen und dann seitlich hin-
    und herbewegt. Die Prozedur so lange Wiederholt, bis ich bei dem 1,5cm Brett
    durch war. Wieder ohne Beschädigungen, abgesehen von der Verfärbung der
    Beschichtung). Ich war sogar in der Lage ein 1,5cm Brett in Faserrichtung zu
    Durchstechen, das hat aber sehr viel Kraft erfordert. Sobald man aber durch
    ist, kann man das Messer sehr leicht Bewegen, obwohl es theoretisch vom Holz
    eingeklemmt werden müsste. Diese Fähigkeit verdankt es dem Anschliff. Ich
    markiere den Grat auf einem Bild.
    http://i55.tinypic.com/9uouc3.jpg


    Hacken funktioniert auch sehr gut. Die Klinge hat richtig
    Biss und der Stahl hält die Schärfe gut. Am besten hackt man mit dem Mittelteil
    des Messers, da hier der Schliffwinkel am kleinsten ist. Der Teil direkt über
    dem Griff eignet sich sehr gut zum Abschaben von Rinde oder zum Anspitzen von
    Hölzern.


    Zum Griff. Ich persönlich finde, dass der Griff sehr gut
    gelungen ist. Er liegt bequem in der Hand und das Material rutscht nicht,
    vorausgesetzt man hat trockene Hände. Wenn der Griff mit der Hand aber „Verschmelzen“
    soll, dann empfehle ich Handschuhen anzuziehen, weil dann lässt man das Messer
    garantiert nicht aus Versehen los. Hierzu noch ein Bild:
    http://i53.tinypic.com/k9uphv.jpg


    Ein wichtiger Teil ist sicherlich auch noch die Scheide. Zur
    Scheide kann ich leider nicht viel sagen, da ich keine Vergleichbaren habe. Ich
    bin lediglich im Besitz von so einer „Secure-Ex“ Kacke von Cold Steel und die
    ist alles andere außer Komfortabel. Die Scheide vom Tracker hat einen auf der
    Innenseite mit Gummifäden durchzogenen Gurt, was ihr einen guten halt
    verschafft. Man kann die Scheide an 3 Stellen (verschiedene Höhen) am Gürtel
    befestigen und durch eine Schnalle (wenn man sie an der höchsten Einstellung
    befestigt hat) sehr schnell vom Bein lösen. Das Messer wird durch ein
    Gummiartiges Band mit Druckknopf gesichert und geht aus versehen nicht
    verloren.


    Mir persönlich fehlt an der Scheide aber ganz klar noch ein
    zweiter Beingurt, da ich nicht so der Gürtelträger bin und mir somit ja eine
    Befestigungsmöglichkeit fehlt.



    Das Material das verarbeitet wurde sieht sehr stabil aus und
    kratzt nicht. Mal meine Mutter fragen ob man das Ding in die Waschmaschine
    packen kann xD


    http://i52.tinypic.com/mjp8wi.jpg


    Eine Theorie, was man mit dem Messer noch anstellen könnte
    hab ich. Vom Prinzip ist es doch als Kampfmesser verwendbar, da es einen
    Tanto-Point hat, sprich diese Ecke unter der Klingenspitze mit der man sehr
    leicht in Material (welcher Art auch immer…) eindringt. So sehe ich das als
    Laie, ich würde mich freuen wenn mich die Profis aufklären könnten.


    Noch eine Auflistung Positiver und Negativer Aspekte(nur die
    wichtigsten):



    Positiv:-hält die Schärfe lang
    -guter Griff
    -gute Scheide
    -verschiedene Anschliffwinkel für unterschiedliche Arbeiten
    -guter Chopper
    -Batoning möglich
    -Stahl ist leicht auf Rasurschärfe zu bringen


    Negativ:-agressive Daumenauflagefläche
    -Klinge direkt über dem Griff(der nach vorne gebogene Teil)mit Schleifsteinen nicht schärfbar



    FAZIT: Ich bereue es nicht, dieses Messer gekauft zu haben.
    Es ist genau das was ich wollte. Für die Holzbearbeitung im Garten und Wald
    geschaffen.
    Ich werde dieses Review von Zeit zu Zeit mit Bildern erweitern...

    5 Mal editiert, zuletzt von Bekesar ()

  • Da ich das Messer auch habe, kann ich Deinen Ausführungen nur zustimmen.


    Der Trakker ist ein echt tolles Messer mit einem optimalen Preis-/Leistungsverhältnis.



    Zum Nachschärfen empfehle ich Dir den Sharpmaker ... da sind dann auch die unterschiedlichen Anschliffe kein Problem mehr.

  • Danke für das anschauliche Review. ich kenne das Messer nur aus dem WEB. Durch deine Ausführungen wurden meine "Fragen" alle gut beantwortet!!! :thumbup:

    Hoschferatu - Argentonaut - STANoholic - Spyderman

  • Erst mal vielen Dank, für die positiven Reaktionen. :thumbup: Hätte ich nicht erwartet, da das mein erstes Review ist...
    Hier noch ein Bild von einem Test, den ich persönlich Liebe ;)
    Wasser rein, hinstellen und dann *zack* durch



  • Schönes Review!
    Jetzt hab ich auch Lust auf das FKMD bekommen, obwohl ich ursprünglich das - deutlich teurere - Tom Brown Tracker-Knife von TOPS auf meiner Wunschliste hatte...

  • danke fürs review
    seit ich is im k-isom mag sah will ich es haben.
    kommt geld kommt messer :D :thumbup:
    nikko

  • danke fuer dein review, ich hatte schon länger mit dem gedanken gespielt mir das trakker zuzulegen. nun ist es bestellt :)

    minusmenschen, überall minusmenschen

  • deine ausführungen kann ich bestätigen, es ist ein tolles outdoorwerkzeug. vor kurzem hatte ich es im wald getestet:das schlagen von starken ästen ist kein problem, somit stellt es aus meiner sicht für kleinere arbeiten eine sehr gute alternative zu ein beil dar. es lässt sich darüber hinaus sehr vielfältig anwenden, ist äusserst stabil und somit ein echter allrounder. für schwerere arbeiten sind handschuhe angebracht, diese machen das messer griffiger.


    gruss
    ralf

    [font='Trebuchet MS, Arial, sans-serif']- Die Herrschenden hören auf zu herrschen, wenn die Kriechenden aufhören zu kriechen -

  • Schönes Review!


    Ich konnte das FKMD Trakker, beim Westerwald- Ersatztreffen, befummeln und ich war wirklich überrascht :surprise:
    Ein sehr schönes Messer :thumbup:

  • Mein Erfahrungsbericht vom FKMD Tracker:
    Nachdem ich jetzt doch schon ca. 2,5 Monate das Messer mehr oder weniger intensiv benutze will ich jetzt meine Erfahrungen damit weitergeben.
    -


    Fangen wir mal beim Griff an: Zum Griff kann ich sagen, dass der sehr gelungen ist. Ohne Handschuhe liegt er angenehm in der Hand und bietet guten halt. Mit Handschuhen aber ist es unmöglich das Messer ungewollt zu verlieren. Die Montage bzw. Demontage von dem Gummiartigen Kunststoff ist denkbar einfach. Zwei Schrauben auf, und das Ding is ab. Ebenso einfach ist die Reinigung, einmal mit nem nassen Tuch drüber und das Ding ist wieder sauber.
    -


    "Sichelförmiger"-Klingenteil: Dieser Bereich direkt über dem Griff eignet sich perfekt für gröbere Schnitzarbeiten oder um grobe Späne "abzuhobeln" (z.B. fürs Feuermachen, was weiß ich...). Das zu bearbeitende Holzstück wird dank der Klingenform wärend der Schnittbewegung regelrecht in die Klinge reingezogen, was das arbeiten sehr sicher macht, da man mehr oder weniger keine Chance hat mit dem Messer abzurutschen. Meiner Meinung nach hat dieser Klingenteil aber auch einen Nachteil: das Schärfen. Wenn das Teil mal Stumpf (Stumpf = schneidet Papier nicht mehr spielerisch) ist, dann bekommt man das mit nem Wasserstein nicht mehr wirklich rasiermesserscharft.
    FAZIT: Eine gute Bereicherung und erweiterung des Einsatzsbereiches des Messers
    -


    "Gerader"-Klingenteil: Darüber ist ein ca. 6 cm mehr oder weniger gerader Klingenbereich. Ich habe diesen immer für schwere Hackarbeiten, feine Schnitzarbeiten und normale Schneidarbeiten benutzt. Die Schärfe habe ich immer auf guter Rasierschärfe (= rasiert ohne Druck) gehalten. Der Stahl hat die Schärfe aber meistens wirklich PERFEKT gehalten, d.h. ich konnte mich nach wirklich heftigen Hackarbeiten noch damit rasieren. Die Schärfe hat gehalten, aber Teile des Stahls haben sich verabschiedet... Allerdings sind diese Chips (nennt man das so? Bitte sagen, wenns falsch ist) kaum sichtbar, man bemerkt sie lediglich beim Schneiden von empfindlicheren Materialien wie zum Beispiel Papier, da merkwürdige Zacken nach dem Schneiden vorzufinden sind und das Messer teilweise hängenbleibt...
    FAZIT: Trotz "vergewaltigung" der feinen Schneide kaum/minimal Schäden
    -


    Tanto-Spitze: Frisch Out-of-the-Box war der Teil des Messers genauso scharf wie der Rest, nämlich absolut Rasiermesserscharf. Mittlerweile (nach zahlreichen durchstochenen Paletten) kann man damit gerade noch so Papier schneiden. Ich musste sogar nen groben Schleifstein rausholen, um die Klingenausbrüche so gut wie es ging auszubessern. Die Spitze selbst ist aber immer noch Nadelfein wie am ersten Tag. Da frage ich mich aber schon, was sich FKMD dabei gedacht hat, die Spitze derart zu schärfen, da es sich jetzt im Nachhinein nicht so positiv auf das Messer auswirkt. Ich persönlich habe den Winkel an der Spitze nun ein bisschen Stumpfer gemacht um eben diese Ausbrüche zu vermeiden. Genug gemeckert, nun zu den guten Seiten der Spitze. Mit diesem Bereich kann man sehr gut schaben, stechen, auf einer Auflage schneiden oder Gegenstände aufschlitzen (Tanto-Point sei dank). Durchstochen habe ich damit zum Beispiel 1,5 cm dicke Holzplatten (obwohl das Messer 6 mm dick ist!) und geschnitten habe ich Gemüse, Früchte und Fleisch. All diese "Aufgaben" sind sehr zufriedenstellend gelöst worden. Man kann auch sehr leicht irgendetwas aufhebeln, fragt die Paletten, die dran glauben mussten :D .
    FAZIT: Trotz verbesserungsbedarfs gelungene Spitze
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    So, das das Messer jetzt fertig ist, komme ich nun zur Scheide:
    Es wird jetzt sicherlich den ein oder anderen verwundern, aber ehrlichgesagt konnte ich mit dieser Art von Scheide nicht wirklich was anfangen, weil sie einfach so verdammt groß ist. Ich empfand sie beim Tragen als klobig und hab mich in meiner Bewegungsfreiheit eingeengt gefühlt. Die Verarbeitung ist 1A und sie ist auch leicht zu reinigen, aber das bringt mir leider beim Tragekomfort nicht viel... Ich denke, ich werde mir in der Zukunft eine Kydex-Scheide basteln, mit der ich das Messer von Innen an den Gürtel hängen kann, da es mich da nicht stört.
    -


    GESAMTFAZIT: Für den Preis erhält man ein sehr schönes Messer, dass förmlich "Benutz mich!!!" schreit. Wenn man die Klingenlänge und das Gewicht beachtet, könnte man es schon fast als "kompakte Machete" bezeichnen, da es ein absolut überragender Chopper ist. Feinarbeiten sind dabei aber auch ohne Probleme möglich. Für das FKMD Tracker gebe ich eine absolute Kaufempfehlung. :thumbup:
    Als Abschluss hänge ich noch ein paar Bilder rein, denn das Messer hat einen neuen Look ;)
    Falls es Fragen gibt, bitte stellen. :D



    Einmal editiert, zuletzt von Bekesar ()

  • Grossen Dank für dein ausführliches, informatives Review. Ich werde mir anstatt des Tops Tracker jetzt doch das FKMD kaufen. :)

    Bewertungen: mas

    we few, we happy few, we band of brothers

  • Meine Frage jetzt mal generell zur schwarzen Beschichtung der FKMD Messer.



    Nach Deinem ausführlichen Test des Messers ist die Beschichtung lediglich abgestumpft bzw. matt aber noch komplett erhalten?




    Viele Grüße und Danke für den Test. :thumbup:

  • Die Beschichtung an der Spitze des Messers hats am schwierigsten gehabt, aber ist nicht abgeplatzt oder ähnliches. Sie hat lediglich die Farbe verändert und ist möglicherweise (mir fehlen die Mittel um das sicher festzustellen) ein bisschen dünner geworden, aber hält definitiv noch fest am Stahl. Ich hab sogar mit dem Klingenrücken Nägel in ein Holzbrett reingeschlagen und es sind nur Kratzer in der Beschichtung, aber keine wirklichen Beschädigungen.

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