Was macht ein Messer "tactical" ?

  • :D

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  • Taktisch ist für mich jedes Messer das ich dann dabei habe, wenn ich dringend ein Messer brauche...
    Ob das dann ne Beschichtung hat und böse aussieht oder einfach nur schneiden und pieksen kann ist mir persönlich scheissegal :thumbup:

    ;) ;) ;)


    dem ist von meiner Seite nichts mehr hinzu zufügen :thumbup:

    Gruß Frank

  • :)

    Einmal editiert, zuletzt von Großmeister ()

  • Nach dem Duden bedeutet das Wort "taktisch" soviel wie:


    "ausgeklügelt, berechnend, clever, diplomatisch, gescheit, geschickt, intelligent, klug, listig, methodisch, planvoll, pfiffig, politisch, raffiniert, ... "


    bzw nach Wikipedia: Taktik oder taktisch (griech. taktike „Kunst der Anordnung, Aufstellung eines Heeres“).

    Ich orientiere mich da auch der Bedeutung des Wortes "taktisch".
    Für mich heißt das: Ein Messer das ausgeklügelt entworfen worden ist um es so vielseitig wie möglich einsetzen zu können.

    [align=center]Wer gute Messer in die Vitrine legt, wird in seinem Leben niemals die Freude erfahren
    die bei der Benutzung dieser Messer entsteht.

  • Tactical ist ein Messer dann, wenn der Hersteller es so bezeichnet ... der Begriff läßt sich in bezug auf Messer weder eingrenzen, noch definieren, sogar die Übersetzung tactical = taktisch hinkt meiner Meinung nach massiv.


    Der Begriff wurde ursprünglich am amerikanischen Messermarkt eingeführt um dort etwas "Neues" am Markt zu etablieren bzw. die Verkaufszahlen anzukurbeln. Meiner Beobachtung nach vielleicht auch, damit sich einzelne Macher der Knifemakers Guild gegenüber dem Gegenpart in Form der American Bladesmith Society abgrenzen. Auf der einen Seite die Traditionalisten mit den geschmiedeten Bowies und Campknives, als Gegenpart die Stockremovler in rostfrei ua. mit den damals neuen "tacticals".


    Nun, die Rechnung ist mehr als aufgegangen, tactical hat sich im Sprachgebrauch bzw. in der Marktwirtschaft fest etabliert und natürlich hat heute jeder Messerfreak seine Erklärung bzw. Vorstellung davon, was ein taktiches Messer ausmacht.


    Als Definition hinkt das ganze natürlich immer noch: kein Messer ist taktisch, taktisch ist ein Eigenschaftswort, daß sich meiner Meinung nach ausschließlich auf ein Verhalten beziehen kann, niemals auf einen Gegenstand, im Englischen mag der Gebrauch des Wortes sicherlich ein anderer und wesentlich breitgefächerter sein.


    Wenn ich mir die ersten - als "Tactical knife" bezeichneten Messer - so in Erinnerung rufe, waren da eher noch die Waffeneigenschaften im Vordergrund ... ich habe da so die Nachfolgergeneration von Loveless und LILE im Kopf: Terzuola, Walker, Centofante, dann Dozier und ein paar andere, da war noch nichts zwingend schwarz oder beschichtet oder mit 6 mm Klingen, eher einfache praxisorientierte Messer, die ersten Einhandfolder, Titan, Micarta, Droppointklingen mit Rückenanschliff usw.


    Das ganze hat sich natürlich weiterentwickelt und ist nach Europa übergeschwappt bis zum heutigen Tag, wo jeder Hersteller/Macher für sich festlegt, was sicher unter der Bezeichnung "tactical" verkaufen läßt. Die Bandbreite geht vom Mini-Neckknife (dessen Tragen taktisch vielleicht wirklich klug ist) bis zum 12-Zoll-Klingenmonster mit 800 g, und alles läuft unter tactical ...


    Conclusio für mich: Gut, daß es das Wort gibt, denn wie würden wir sonst dieses Forum nennen .... :D und worüber würden wir sonst diskutieren?


    Gruß, C.

  • Der Benutzer!


    Die Definition hat was. Vor allem, weil sie nicht auf die technischen Merkmale abstellt.
    Heisst das im Umkehrschluss nicht auch, dass beim Benutzer, der nicht hin und wieder taktisches Bewusstsein pflegt, das teuerste Messer etwas für die Bestecklade ist? Demnach wären taktische Messer in der Vitrine keine mehr, wenn sie nur aus Selbstzweck gesammelt werden.

  • Nach etlichen Jahren eine weitere Definition von James Morgan Ayres (mit dem ich letzte Woche Kontakt hatte):


    „A tactical knife is an all purpose knife useful for everyday tasks according to your needs an that will serve as an emergency tool in extreme situations and as an emergency weapon at need.“


    Dies gilt unabhängig von der Umgebung (Wildnis oder Urban). Bei ausgeprägten Survival Messern ist die letzte Eigenschaft, im Gegensatz zu einem Tactical, unwichtig. Wichtig ist es ein Messer zu haben, das für den Alltagsgebrauch (kochen, Pakete öffnen...) geeignet ist und in Notfällen stark genug ist für Batoning, zu hebeln, Blech zu schneiden...
    Daher die Forderung scharf und robust.

  • Wow, 6 Jahre alter Thread, du Totengräber! :D


    Aber interessant! Sechs Jahre später ist ja mittlerweile gefühlt alles Tactical! Warum? Weil der Markt diese Definition liebt und es sich verkaufen lässt.
    Taktische Unterhosen und Klappstühle sind hierbei noch die weniger exotischen Ergüsse der Marketing-Genies von heute... ^^

    Gruß, Ben

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