Hallo Leute,
da die Suchfunktion mich zu keinem Thema geführt hat, welches in etwa dem entspricht, was ich mir hier vorstelle, fange ich es als neues Thema an.
Ich hoffe zumindest ein paar von euch folgen dem Beispiel und stellen mit ein paar Bildern und einem ordentlichen Text die Vor- und Nachteile, sowie die Unterscheidungskriterien der zig Klingenformen, sowie deren Unterarten vor.
Als erste Klingenform habe ich mir die sogenannte "American Tantoform" vorgenommen.
Die American Tantoform unterscheidet sich von der klassischen Tantoform durch eine ausgeprägte Sekundärspitze.
Hier seht ihr mein Lieblingstanto (von Zingzong) mit einer kurzen Erläuterung:
DSC00094verkleinert.jpg
Diese Klingeform im Allgemeinen (und mein Tanto im Besonderen) bietet einige Vorteile.
Der Hauptvorteil ist eine extrem stabile Klingenspitze. Ähnlich eines Beitels oder eines Stemmeisens erfolgt die Verjüngung erst sehr spät. Die volle Materialstärke bleibt möglichst lange erhalten.
Der Zuschliff der Sekundärschneide ist sehr oft (auch bei meinem Tanto) nicht so scharf ausgeführt wie der Schliff der Primärschneide.
Die Sekundärschneide schont insbesondere bei Stichen und einem vollen Eindringen der Klinge die Primärschneide.
Z.B. bei der zweckentfremdeten Verwendung des Messers als Konservenöffner ist diese Sekundärschneide ideal.
Sie verliert kaum Schärfe und ist durch den stumpfen Anschliff extrem stabil und hat kaum die Chance sich "umzulegen".
Das oben gezeigte Tanto ist darüber hinaus noch als "Chiselgrind" ausgeschliffen, was zusätzlich noch einmal zur Stabilität beiträgt (und ein Nachschleifen erheblich vereinfacht).
Sobald man sich daran gewöhnt hat, ist ein punktgenaues Scheiden (z.B. Papier oder Leder auf einer flachen Auflage) mit der Sekundärspitze sehr gut möglich).
Natürlich gibt es auch Nachteile.
Der Werkzeuggedanke, bzw. die größt mögliche Stabilität fordert ihren Tribut.
das Messer verliert gerechnet auf die Klingenlänge etwas an "Schneidfläche" und die Spitze ist für feine Schnitte relativ ungeeignet (ein Ausweichen auf die Sekundärspitze ist jedoch meißtens möglich, sofern man das Schnittgut auf eine flache Fläche auflegen kann).
Somit ergibt sich, dass diese Klingenform für den jagdlichen Bereich, bei dem es um das Aufbrechen von Tieren geht und um feine Schnitte mit der Spitze, nicht die optimal Lösung ist.
Ideal ist die Klingenform jedoch für Einsatzmesser, bei denen die Stabilität oberstes Kriterium ist und bei denen eine "artfremde" Verwendung als Hebel-, oder Grabwerkzeug sehr wahrscheinlich oder unvermeidbar ist.
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