Nein, ich meine es nicht böse. Und diesen Thread habe ich ganz sicher nicht eröffnet um auf unwissend zu tun und euch dann mein achso geniales Pseudowissen um die Ohren zu hauen. Ich habe hier schon eine Menge guter Tipps bekommen, wie du ja auch sagtest, und habe diese meiner Meinung nach auch angenommen und das versucht irgendwie auch hier einfließen zu lassen. Falls du jetzt auf die Serrations anspielst, kannst du ja nochmal lesen was ich dazu sechs Posts höher geschrieben habe... Nur weil ich hier einen Thread aufmache und etwas Frage heißt das hoffentlich nicht, dass ich jetzt keine eigene Meinung mehr haben darf? Weil wenn ich hier jeden Tipp von 17 verschiedenen Leuten beherzigen würde, hätte ich nachher wohl auch ein Messer, welches alles ein bisschen und nichts so wirklich kann. Ich möchte hier keinen Stress machen, falls es weiter Zoff gibt, würde ich einen Mod bitten, das ganze mit Gewalt zu beenden.
Anderenfalls hätte ich noch eine Frage. Wie unterscheiden sich die Stähle 1095 und 440C, abgesehen davon das der 440C rostfreier ist? Im besonderen meine ich die Schnitthaltigkeit. Ich habe mir überlegt, dass ich lieber ein Messer hätte, dass ich aufwendiger aber dafür seltener nachschärfen muss. Und dann noch einige Frage zur Schnitthaltigkeit allgemein. Ist das eine größe, die man auf einen einzelnen Wert wie meinetwegen die Rockwellhärte zurückführen kann, spielen mehrere Werte eine Rolle? Oder ist es einfach etwas, das sich auf unerklärliche aus dem Zusammenspiel von allem möglichen ergibt und das man nur durch Ausprobieren und Erfahrung bestimmen kann? (Das etwas härteres nicht so schnell verschleißt, wenn es härter ist, ist mir bewusst. Mir geht es um eventuelle Faktoren, die eben bei einer Messerklinge auch noch wichtig sein könnten.) Ich hoffe die Frage ist nicht so ganz dumm.. Steinigt mich nicht gleich wieder.
In diesem Sinne, vielen Danke allen, die mir geholfen haben und vielleicht noch helfen werden. Ich habe heute mal wieder etwas mehr Zeit mich dem Projekt "Messer gesucht" zu widmen. Ihr werdet also spätestens heute Abend mehr hören.
Bis denn
Tim
Messer gesucht... ;)
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1095 kann man meist besser (schneller) nachschleifen. Allerdings kommt es nicht nur darauf an welcher Stahl verwendet wird sondern auch wie die Wärmebehandlung ist. Zudem gibt es eingie Hersteller die mit der Deklaration recht "freigiebig" sind und auch auf 8Cr13Mov Klingen 440C schreiben. Zudem spielt bei der Klingengeometrie ja auch immer die Klingenform, Anschliffwinkel, der Schliff selbst eine Rolle bei der Schnitthaltigkeit. Ein 1:1 Vergleich macht also wenig Sinn.
Wenn du möglichst selten schleifen willst empfehle ich dir Klingen aus S30V, S90V oder wenigstens D2, diese sind schnitthaltiger als die von dir genannten Stähle. Zum schärfen seien dir dann vor allem Keramik und Diamant Stäbe empfohlen, sonst kann sich das ganze sehr hinziehen.Wenn du zb. mit dem RAT3 liebäugelst, dieses gibts auch mit D2 Stahl, dieses auch mit und ohne Serrations. Zu dem Thema meine empfehlung, kauf dir das Messer in Plain Edge, wenn du damit nicht zufrieden bist lasse es dir für 4-10 Euro irgendwo umschleifen. Thats it
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Hallo Tim,
keiner steinigt dich hier und gerade hier bei uns herrscht Meinungsvielfalt, also keine Sorge
Was deine Stahlfrage angeht:
1095 ist ein nicht rostträger Kohlenstoffstahl der mit der Zeit, bei nicht ausreichender Pflege, anlaufen bzw. eine Patina bekommen kann.
Mich persönlich stört sowas nicht aber manch einer mag es lieber spiegelblank.
440C hingegen ist ein Stahl der wohl als so gut wie rostfrei zu bezeichnen ist, auch ohne Pflege.Die Schnitthaltigkeit hängt u.a. von den Legierungsbetandteilen des Stahls ab. Also Bestandteile die z.B. für Verschleissfestigkeit sorgen.
Jedoch spielt gerade bei der Schnitthaltigkeit imo die Wärmebehandlung eine sehr große Rolle. D.h. aber nicht, dass ein härterer Stahl auch gleichzeitig schnitthaltiger sein muss. Stell dir vor eine Klinge ist unheimlich hart, z.b. wie Glas. Dann erleidet sie bei Gebrauch zwar kaum Verschleiss, sie wird jedoch auch sehr spröde. D.h. in diesem Fall es kann bei Belastung der Schneide zu Ausbrüchen an dieser kommen.
Na ja, eine ausgebrochene Schneide ist dann jedoch nicht mehr schnitthaltigEs ist imo eine unheimlich kompliziert zu erklärende Sache da es zig verschieden Stähle gibt und die Wärmebehandlung einen sehr großen Teil dazu beiträgt ob das Messer später was taugt oder nicht. Ganze Bücher kann man mit dem Thema füllen und hat trotzdem nicht alles dazu erklärt.
Es wird zwar immer gesagt das sich Kohlenstoffstahlklingen wie z.B. 1095 leichter schärfen lassen, sind diese jedoch auf 60HRC und höher angelassen, so wage ich zu bezweifeln das man die mit einem Stein vom Wegesrand ohne weiteres scharf bekommt.
Für mein Empfinden wird die Stahlfrage eh etwas überbewertet.
Ist ein Messer gut wärmebehandelt, so wage ich zu bezweifeln, dass man bei Gebrauch feststellt was für ein Stahl verwendet wurde.
Klar, Kohlenstoffstähle bilden aufgrund der Karbidgröße feinere Schneiden aus als z.B. PM-Stähle aber dieser Schärfeunterschied ist im Gebrauch nicht lange erhalten und schnell stellt sich dann bei einem Kohlenstoffstahl durchs Benutzen eine Gebrauchsschärfe ein und der anfängliche Schärfevorteil ist verflogen.Wichtig für dich ist meiner Meinung nach, dass du so viele Messer wie möglich in die Hand nimmst um zu sehen was dir liegt und ob du damit arbeiten kannst.
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Danke euch beiden für die fixen und guten Antworten. Ihr habt mir sehr weitergeholfen und meine Suche vereinfacht. Ich werde erst einmal garnicht auf Stahlsorten achten, da ich davon eh keine Ahnung habe. Falls ich dann soweit bin und meine mich entschieden zu haben, werfe ich einfach noch mal kurz den Hersteller und den Stahl hier ein, und sofern dann keiner sagt "Ouuuuuuuh, ganz schlecht!", wird es das dann.
In diesem Sinne mach ich mal weiter mit der Händlersuche ;D -
Schöne Antworten und ich kann den Threadstarter gut verstehen. Man hat sich halt einiges an Fakten und Wissen angelesen, das alles hat sich aber noch nicht zu einem sinnvollen Ganzen gefügt.
Daher von mir nur ein paar Gedanken. Ich glaube Du solltest Dir weniger Gedanken über Stahl und Schnitthaltigkeit machen, als über Handlage und den erwähnten Kompromiss zwischen Belastbarkeit beim Hebeln und der "Schneidfreudigkeit". Ein erfahrener Benutzer (sprich der schon viele Messer und evtl. auch Enttäuschungen durch hat) kann das bei einem Messer fast auf einen Blick erkennen. Ansonsten hast Du hier sehr gute Tipps bekommen.Die Serration-Diskussion hatten wir schon öfter; wenn Du sie "brauchst" und gut findest, sieh Dich nach einem Messer um, das die Serrations nahe der Spitze hat, oder lass Dir nachträglich welche reinmachen. Geht und funktioniert. Wenn es gut gemacht ist, kannst Du die auch selber mit einem kleinen Schärfer z.B. für Kettensägen wieder scharf kriegen (ist aber wohl lange nicht nötig).Zum Schleifen: lass Dein Messer nicht stumpf werden. Wenn die Klinge nicht mehr "beisst", geh mit einem Arkansas-Stein drüber und dann über Deinen Ledergürtel. Mehr wirst Dann nie brauchen.Ach ja, rasieren hat nichts mit der Schneidleistung zu tun. Man kann auch einen Keil auf Rasierschärfe bringen, nur so am Rand.Noch ein Messertipp (ein hypothetischer, ich weiss und auch über den 150€, aber trotzdem - anschauen kostet nichts):
http://www.benchmade.com/products/162
Wart noch etwas, spar noch etwas und kauf' Dir was Feines.Wer auf das Threaddatum schaut ist glatt im Vorteil
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