Schneidedraht - Stahlsorte? Korrosion? Hilfe von Stahlexperten gesucht

  • Moin moin!


    Ich brauche mal einen Rat von jemandem, der sich ein bisschen mit Stahl auskennt.Ich bin da nicht so bewandert.
    und zwar, passt nicht wirklich ins Forenthema generell....obwohl,es geht um schneiden. =)
    Ich möchte eine mechanische Draht-Schneidemaschine bauen, so wie diese Eierschneider im Prinzip. Zum schneiden von Seife (die wird in ganzen Blöcken produziert und muss dann zugeschnitten werden)
    Also brauche ich schonmal einen sehr zugfesten Draht, ich dachte da an Gitarrensaiten/Klaviersaiten.
    Das sind im Prinzip, soweit ich das bis jetzt blicke, "Federstahldrähte".


    Die gibt es für die Industrie in etlichen Varianten, rostfrei, nicht rostfrei, unlegiert, legiert, etc....


    Ich brauche auf jeden Ffall einen Draht, der nicht rostet. Genaugenommen sollte da sogar nach Lebensmittel-ähnlichen Standarts kein anderes Metall als "Edelstahl" drann kommen.


    Jetzt hab ich z.B. hier was gefunden:
    http://www.federstahl.de/pdf/HMC_Federstahldraht.pdf



    Da gibt es unter "rostfreier Federstahldraht" drei Varianten. Da hab ich jeweils die Werkstoff-Nr. und die dazugehörige DIN-Kurznamen


    Der 1.4571 wird als "besser korrosionsbeständig" angegeben, nach DIN wäre das "X 6 CrNiMoTi 17 12 ", was nach dieser Tabelle "Edelstahl rostfrei" ist.


    http://www.esm-stahlhandel.de/werkstoffliste.pdf



    Mir raucht bei der ganzen wirren Typenbezeichnung allerdings schon der Kopf, und dabei ist ja auch noch garnicht die Zugfestigkeit geklärt. Auf den Apparat kommen ca. 15 Saiten, das ganze sollte idealerweise einen Stahlrahmen bekommen, weil auf die Saiten schon starker Zug muss. Das zu schneidende Material hat ungefähr die Härte von ...Seife... :D
    (aber frisch ist die ein bisschen weicher)


    ALso in kurz: Ich brauche einen dünnen Draht der extrem zugfest ist, korrosionsbeständig (Korrosionsfrei? inkl. dass er eigentlich nicht mit NaOh reagieren darf).


    Was für eine Material-Auswahl hab ich da? Was darf ich auf keinen Fall nehmen?
    Wäre super, wenn mir da mal ein Kundiger nachhelfen könnte. =)


    MfG
    Cream

  • Moin
    Gitarrensaiten sind meist um einen Kern Gewickelt,ihr Schwingungsverhalten ist schon auf Belastung Ausgelegt.Was die Hygiene Angeht hab ich keine Ahnung.Mit ner G Saite kann man Prima Garotten Bauen (die Schneiden) in im Knast wird damit Tätowiert.


    Gruß Wulfher

    Lieber im Sumpf Übernachten,als über Nacht Versumpfen :D

  • Keine Ahnung was Garotten sind. =)


    Bei Gitarrensaiten gibts ja zwei unterschiedliche Arten (Bin kein Gitarrist), einmal die "einfachen" und dann die, wo ein zweiter Draht um einen Kern gewickelt ist. Sowas ist für mich nicht zu gebrauchen, das muss schon ein einfacher, glatter Draht sein.


    Mir wurde nur von einem "vom Fach" erzaehlt, dass Gitarrensaiten nicht stark genug seien. Konnt eich auch erst kaum glauben, aber wenn ich erinnere, wie leicht man eine GItarrensaite reissen kann, wenn man diesen Drehpinüpsel zu weit dreht... =) *hust*...


    Klaviersaiten seien ideal, nur ist es nicht so einfach, da eine genaue Materialbeschreibung zu finden, bei den Anbietern. Zumal so eine Klaviersaite dann auch 30 mal so teuer ist, wie wenn ich den identischen Draht auf der Rolle kaufen würde. =)

  • Hey


    Kurz vorneweg: Mein Stahlwissen beschränkt sich auf Informationen, die ich mir selbst erarbeitet habe. Für eventuelle Fehler übernehme ich keine Haftung und bin für jede sachlichformulierte Korrektur dankbar.


    So nun aber zum Thema. Gitarrensaiten rosten und das schnell. Meine Freundin spielt Gitarre und die Saiten rosten nach ca. 2 Wochen schon.
    Der Stahl 1.4571 erinnert mich etwas an eine Kombination aus V4A (1.4401) und 1.4528 (N690), also biegestabil und korrosionsbeständig, wobei es eine perfekte Korrosionsfreiheit nicht existiert. Mir ist schon V2A gerostet und ein Kontakt mit Säuren und Lauge (LiOH (Schmierseife), NaOH (Kernseife) und KOH (Ebenfalls Schmierseife)) beschleunigt dies sehr.


    Die Daten, die ich für 1.4571 gefunden haben sprechen sehr für diesen Stahl, trotzdem würde ich einen rostenden mit Lackschicht o. Beschichtung (DLC, PVD, etc.) bevorzugen, da diese eine weitere Korrosion sinnvoll unterdrücken und die Feinheit des Kornes, sehr viel geringer als bei rostfreien Stählen ist. Die Werte werden also für rostende Federstähle besser werden.


    So ich hoffe ich konnte in i-einer Weise helfen und werde nicht gleich wieder wegen Fehler übern Jordan geblasen *hust* der blaue wind *hust*


    mit kameradschaftlichen grüßen
    ralle

  • ralle
    Oh mann, daran hab ich ja noch garnicht gedacht. Beschichtung! Die Idee ist super. Die Saiten sind ja im späteren gerät austauschbar, also wenn sie irgendwann korrodieren, ist das nicht so schlimm. Ich denke da eher an die Seife, die manchmal mit Kontakt von korrodierendem material komisch reagiert (ranzt z.B.)


    Werd meine Suche wohl nochmal erweitern und auch mal schauen, was es da an beschichteten Sachen gibt.



    @Hando
    Jo, die Dinger kenn ich, das würde sicher auch gehen, damit mal ein Stück zu schneiden. Wobei die Schnittfläche sicher nicht so schön wird dabei. Sinn des Gerätes ist es, einmal "wupp" den Block zu schneiden und fertige Stücke zu haben - ohne nachbearbeiten. ich denke dafür ist Hitzedraht nicht so gut geeignet. Und diese Styroporschneider haben meistens auch sehr empfindliche Drähte, die brechen und reissen schnell.
    Ausserdem müsste ich dann den ganzen Apparat (den ich ja erst noch bauen muss) dann noch irgendwie "unter Strom" setzen, das ist auch gleich n Eck mehr Bauaufwand. =)


    Ich hatte auch schon an Laser oder Wasserstrahl-schneider gedacht, aber das hat mein Budget "leicht" gesprengt. Darum bin ich dann auf den Mega-Eierschneider zurückgegangen. =)

  • Klingt interessant. Kannst du da bisschen was genauer zu sagen? Titan ist vom Material her auf jedenfall mal nah am Optimum glaube ich.


    Wofür wird sowas sonst eingesetzt? habs grad als "Schweissgrad" gefunden?
    Und wofür stehen die "Grades"?


    *Oh, aber sehe grad hier:
    http://www.metaltec.de/html/titan/titanlegierungen.html



    in Titan Grad 5,6,9,12 ist Al (Aluminium?) enthalten. DAS könnte ein Problem sein. Wenn ich Aluminium in den "rohen" Seifenleim gebe, und sei es auch nur kurz zum Rühren, dann gehts "kaputt".
    Oder ist Aluminium als Anteil einer Legierung was anderes? Kenn mich da überhaupt nicht aus.


    *** Nur nicht grad billig der Spaß. =)


    **Auch interessant klingt "Rostfreier Stah 316LVM"
    (http://www.alloywire.com/germa…inless_steel_316_LVM.html)
    Aber das ist bestimmt noch teurer... :huh:

  • Die Grade geben die Zumischung an Fremdelementen an. Je höher der Grad desto größer die Menge an Fremdelementen. Diese können die Eigenschaften sehr entscheidend beeinflussen, wie z.B. ein Vergleich von Titan Grad 5 (Titan 6Al4V, Titan federhart) und Titan Grad 1 (Reintitan) zeigt.


    Klar hat Ti Gr.5 den absoluten Vorteil der wirklich perfekten Korrosionsfreiheit. Die dünne Passivschicht Titandioxid, die sich direkt bei der Herstellung bildet, verhindert durch ihre dichte Molekülanordnung, dass eine weitere Korrosion erfolgt. Titandioxid oder auch Titanweiß genannt, ist absolut unschädlich und geschmacksneutral.
    ABER: jetzt kommt der große Knackpunkt an den Überlegungen. Titan hat trotz hervorragender Federeigenschaften immer noch eine geringere Widerstandskraft als Stahl bzw genauer Federstahl.


    Gruß Ralle

  • @Hando
    Jo, die Dinger kenn ich, das würde sicher auch gehen, damit mal ein Stück zu schneiden. Wobei die Schnittfläche sicher nicht so schön wird dabei. Sinn des Gerätes ist es, einmal "wupp" den Block zu schneiden und fertige Stücke zu haben - ohne nachbearbeiten. ich denke dafür ist Hitzedraht nicht so gut geeignet. Und diese Styroporschneider haben meistens auch sehr empfindliche Drähte, die brechen und reissen schnell.
    Ausserdem müsste ich dann den ganzen Apparat (den ich ja erst noch bauen muss) dann noch irgendwie "unter Strom" setzen, das ist auch gleich n Eck mehr Bauaufwand. =)


    Ich hatte auch schon an Laser oder Wasserstrahl-schneider gedacht, aber das hat mein Budget "leicht" gesprengt. Darum bin ich dann auf den Mega-Eierschneider zurückgegangen. =)




    dann hol dir am besten ein dünne bleche aus einfachem metall feil sie ein wenig an wie eine klingt, und bau dir ein raster in der größe wie du es haben willst,


    schweiß sie zusammen , bau an einer seite ein schanier dran so das es fällt wie ein papierschneider


    hol dir nen trafo vom modeleisenbahnladen und setz den rahmen und ganz geringen strom das erwärmt das metall und es geht leichter durch die seife ohne das irgendwas ausbricht oder die kanten ausfransen


    hätte ich die hand nich im eimer würde ich dir so ne maschine ganz kleines geld bauen das material dafür hätte ich alles im keller

  • Hm ok. Ich hätte jetzt gedacht, dass Titan da sogar vorne liegt. Siehste mal, was gelernt.


    Aber wie schauts denn aus? Wenn ich jetzt einen Alu-Rührstab benutze, und dadurch definitiv "irgendwas" mit meinem Leim passiert was nicht darf, kann ich dann davon ausgehen, dass eine Legierung in der Aluminium vorhanden ist, das gleiche Problem mit sich bringt? Oder gibts da irgendeinen entscheidenden Unterschied, ob man "reines Aluminium" oder Anteilig Kleinstmengen in einer Legierung hat?
    *Ist das handelsübliche "Aluminium" überhaupt "reines" Aluminium?

  • Stahlvorfach, 7x7, oder´bei den Amis, Single Strand Trolling Wire, mit diesem Zeug wird auf Raubfische geangelt, auch auf die die man nicht mehr allein hochheben kann.


    Viele Grüße


    Roman

    panta rhei

  • hi wenn du alles zusammen gebaut hast zeig uns doch ein paar bildchen von dem höllenteil weil ich kann es mir gerade nicht vorstellen

    ICH HABE GAR KEINE SIGNATUR

  • Mal so ne Frage am Rande, wenn wir schon bei Angelschnur sind: Muss es Stahl sein oder geht auch Kunststoff?


    Wenn ja, würde ich eine 0,5mm dicke Dyneemaschnur nehmen. Das reicht völlig aus, die Reißfestigkeit liegt bei ca. 50kg und das ist bei solch dünner Schnur (vgl. Nähfaden) wirklich mächtig.


    gruß ralle

  • Also EIGENTLICH wäre Kunststoff sogar besser, das wäre viel unproblematischer wegen Oxidation und so. Und bin nur immer davon ausgegangen, dass es da nichts gibt, was derart reissfest ist. 0.5mm ist grad noch so drinn von der Dicke denke ich, müsste ich mal testen.

  • Ich hatte auch spontan an Kunststoff gedacht. Allein das gute alte Nylon (und andere Polyamide, wie bspw Aramid oder Kevlar) ist schon sehr reißfest. An meiner alten Schule lag im Keramikkeller immer eine Nylonsschnur mit Griffen zum Portionieren von Ton, welcher eine ähnliche Konsistenz wie frische Seife haben dürfte.


    Ich denke, wenn du deine Maschine bauen willst, wirst du eine Schnur mit sehr wenig Reck (Dehnbarkeit) brauchen. Von daher scheint Dyneema schon genau das Richtige zu sein; mußt du nur noch eine gute Möglichkeit zur Befestigung finden, bei der möglichst wenig Scherkräfte auftreten.



    Ookami

  • Bei der Befestigung tüftle ich schon die ganze Zeit. Muss ja nicht nur einfach befestigt werden, sondern sollte wie bei einer Gitarre auch spannbar sein. Aber da hab ich schon eine idee.


    Frischer Ton ist aber oft noch ein gutes Stück weicher als frische Seife.


    Aber ich werd wohl wirklich zu den Kunststoffen gehen, da müsste auf jedenfall was machbar sein.

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