Kreissäge -nächste Runde - WIP

  • So, ich wollte ja die andere Hälfte des Kreissägeblattes, die beim letzten Messerbasteln über geblieben ist, auch noch verwerten.
    Aber dann dachte ich: Vielleicht finde ich ja noch eine etwas grössere Scheibe.
    Aber leider hatten wir da nichts im Haus. Aber was macht man, wenn man um sich herum überall große Bauernhöfe als Nachbarn hat? Richtig, man fragt da mal, was die so in ihren Schuppen rumliegen haben.Und...Bingo!


    Mein Lieblingsnachbar hatte da noch was liegen und er war froh dass er es los geworden ist.


    Bin noch nicht wirklich weit gekommen, aber dachte ich mach das mal als "Work in progress".


    Hier also die ersten Schritte. Form angezeichnet ("Frei Hand" ohne Skizze direkt auf das Blatt gezeichnet) und angefangen auszuflexen.


    DSC00468.JPG







    Ach, ihr wollt irgendeinen Größenvergleich auf dem Foto, damit man sieht wie die Maße sind?
    Kein Problem. :whistling:







    DSC00469.JPG



    8o



    Durchmesser des Blattes: Grooooooooooooß!
    Dicke: 3-4mm



    Und jetzt hab ich nochmal ne Frage an euch. Ich Flexe das mit dem Dremel, immer ganz vorsichtig, nur ganz kurz an eienr Stelle, damit das Blatt nicht zu heiss wird. Hatte bei dem kleinen auch schon so geflext, weil ich nicht hinterher härten wollte/konnte.
    Meint ihr das kann man machen? Oder muss man das auf jedenfall härten?
    Bei dem kleinen ist es ja mehr oder weniger egal, das schneidet ja höchstens mal nen Apfel, aber das hier....


    Theoretisch könnte ich ja beim Flexen schon differential-"härten", indem ich am Rücken doll heiss werden lasse, und am Schneidebereich "garnicht". ;)

  • Die Temperaturentwicklung wird mitunter auch gewaltig überbewertet... :whistling:
    Das sollte man beim fast fertigen Messer mit fertigem Anschliff und schneide berücksichtigen, aber noch nicht beim rohbau in diesem Arbeitsabschnitt... - je dünner das Material später ausgearbeitet wird, desto vorsichtiger muss damit umgehen.

    Du kannst das auch mit einer 125mm Flex und eine 1mm Trennscheibe trennen ohne dass da irgendwas weich oder entkohlt wird. Ausserdem lässt Du ja noch etwas zugabe um die kontur wodurch hohe Temperatur nicht zwangsläufig in den Bereich der geplanten Schneide reinreicht. Der möglicherweise überhitzte Bereich wird später beim Anschliff noch oft genug heiß, dann ist Kühlung wesentlich wichtiger.


    Wichtig ist nicht zuviel Druck auf die (große) Flex zu geben sondern sie einfach durch eigengewicht ruhig und gleichmäßig über den Stahl zu führen ohne anzuhalten. Der Bereich mit der größten Hitze ist direkt und nur unmittelbar um den Schnitt herum. Wenn man ganz sicher gehen will, kühlt man zwischendurch mit Wasser. Das verdunstet beim nchsten Schnitt...


    sb

  • Ok danke für den Tip. Ich hab beim Flexen die ganze Zeit gedacht "Warum nimmst du nicht die Große".....aber irgendwie mag ich den Dremel lieber. Der ist nicht so brutal. =)

  • Habs fertig ausgeflext und noch ein bisschen geändert, der Griff war doch etwas sehr dick.Schleif mir grad nochdie Finger wund und werd morgen ein Foto nachreichen.

  • So, die letzten Tage ein bisschen weiter gekommen.
    Hab die Form aber noch ein bisschen verändert. Ich hatte einen Fehler gemacht, der dazu führte, dass die fertig ausgesägte Klinge irgendwie komisch aussah.Irgendwie wie so ein Mangaschwert. Zwar auch nicht verkehrt, aber da ich es als Machete/Hackmesser für den Garten will, hab ich gedachte, eine so breite Klinge ist da evtl. nicht so gut, vor allem wenn die Schneide so weit unter dem Griff liegt.
    Der Fehler- Ich habe mir vorher einige Messer angeschaut, ausgedruckt, und beim Anzeichnen daneben liegen gehabt. Dabei hab ich wohl im Kopf 1:1 vergrössert, was dann eine sehr breite Klinge ergab.
    Naja, man Flext ja so gerne (mit dem Dremel, der übrigens inzwischen nur noch eine Stufe hat - schnell =( - also nochmal die Klinge geschmälert.


    Hier also der Rohling:


    DSC00478.JPG


    Hinten am Griff hab ich 2 Zähne des Sägeblattes gelassen, sieht ein bisschen aus wie ein Ziegenfuß so. =)



    Total doof, hab erst nachdem ich den Rohling ausgeschnitten und geschliffen(vom Rost befreit) hatte gesehen, dass ein Aufdruck da war. "Brennholzsäge....."weiter weiss ich nicht, der Rest ist unter dem Rost des Abschnittes, und ein Herz mit den Buchstaben C - W -H.
    Hätte ich das Vorher gesehen, hätte ich das gerne auf den Klingenteil gehabt, jetzt ist es am Griff und schief. Schade.


    DSC00479.JPG



    Griff....Mal wieder das Problem, wie schon beim kleinen. Da geht nix durchgebohrt. Hab zwar ein paar Tips bekommen von euch, aber mangels dem richtigen Bohrer ging das nicht sofort. Und da ich nur ein paar Tage frei hab und unbedingt mal was fertig kriegen wollte, hab ich mir was anderes überlegt. Es soll ja eh nur für den Garten sein. Darum hab ich auch schon beim Schleifen sehr geschludert. Da ist noch lange nicht jeder Kratzer raus. Auf der einen Seite hat die Klinge sogar noch so kleine "Pocken". Da hat der Rost wohl richtige Löcher in die Oberfläche gefressen. Das ist nur überschliffen, aber noch sichtbar und sieht sogar ziemlich schick aus. Leider nur auf einer Seite.


    Ich hab hier noch so eine Gummimatte liegen, weiss garnicht was das ursprünglich war.Ca 1cm dick, geriffelt, sehr stabil. Also hab ich daraus Griffschalen gebastelt. Ich mag ja Gummigriffe ÜBERHAUPT nicht, und dann einfach geklebt (Wegen dem Bohrproblem)-aber vielleicht ist es erstmal nur provisorisch und beizeiten änder ich das noch. Ein schöner Holzgriff wäre sicher schicker.
    Hab erst überlegt, dass ich nur umwickel, aber das war zu schmal. da hätte ich an den Seiten was drunterlegen müssen, damit ein ordentlicher Griff entsteht. Vielleicht umwickel ich den Gummigriff noch.


    DSC00481.JPG



    DSC00486.JPG



    Ich HABE die Klinge nach unten zur Schneide hin ausgeschliffen, aber das hat ewig gedauert, und wurde nur minimal schmaler. Auch da war ich wieder ungeduldig, darum hat das Teil jetzt eine ziemlich grosse Schneidefase. =)


    DSC00483.JPG

  • Alles schon versucht. Orange, blau, rosa, konisch, spitz. rund...Die Teile verschleissen wie blöde....
    Aber hatte neulich schon den Tip bekommen, nen angeschliffenen Steinbohrer zu versuchen.
    Zur not kann ich auch wieder mit Schlitzen arbeiten, 2 Schlitze und dann jeweils die äussere Kante. Wenn man da dann Stifte oder Schrauben durch Löcher in den Griffschalen setzt, kann ja eigentlich auch nichts wackeln. =)


    Aber erstmal werd ich damit heute - sobald das Wetter besser ist, im Garten spielen. 8)


  • Hab jetzt den Gummigriff, der mir irgendwie nicht gefiel, umwickelt. Ich mag das Feeling nicht, und er war zu flach. Hab jetzt einfach ganz simpel Paracord drumm gewickelt, hinten am Griff dreifach, eigentlich nur, weil ich meinen Rest Paracord nicht zerschneiden wollte, und der Griff ja eh nur provisorisch ist.


    Der dicke Knauf am Ende macht sich aber sogar recht gut, das Teil liegt insgesamt so ziemlich gut in der Hand.



    DSC01092_fhdr.jpg



    DSC01101_fhdr.jpg



    DSC01113_fhdr.jpg

  • ich weis nicht warum, aber irgendwie kann ich mich mit dem griffende (die sägezähne) und der eckigen mulde am klingenansatz nicht wirklich anfreunden.
    versteh mich nich falsch. ich finde es ist eine schöne arbeit geworden und groß obendrein :)

    minusmenschen, überall minusmenschen

  • Also mit dem eckigen Absatz an der Klinge kann ich mich auch nicht so anfreunden aber die gesamte Optik und gerade das Ende mit den beiden Zähnen find ich echt cool :thumbup:
    Schönes Teil :thumbup:
    Frage noch, wo haste es härten lassen? Oder hastes selbst gemacht in Eigenregie?


    Mfg Pascal

    "Konstrukteur von titanenhaften Endzeitwaffen" + "mit empfindlichem Magen"
    Juchten, 2011 + Der Uffpasser, 2012 ;)

  • Gneisenau - ich möchte hier ja grade nicht einfach nur unkritisches "oooh" und "schööön", ich hör auch sehr gerne Kritik. Und bei einem Punkt geb ich dir Recht, bzw, da seh ich es genauso. Die eckige Kerbe zwischen Griff und Klinge. Da werd ich nochmal rangehen denke ich.
    Den Griff find ich aber so ganz geil mit den Zähnnen, weil er mich an einen Tierfuss, oder Drachenrücken erinnert. Und, die beiden Spitzen sind auch noch halb rostig, wie es eben im "originalzustand" war.


    Btw. sind die Spitzen so eines Blattes nochmal um EINIGES härter als der restliche Teil, aber wem sag ich das. =)
    Die Stelle an der SPitze (hab die Spitze genau in so einen Zahn gesetzt) ist demnach momentan extrem hart - der rest nicht soooo.
    denn.... zur Frage von Buchsenklopper:


    Ich hab es garnicht gehärtet. Ich hab sehr vorsichtig, langsam gedremelt und gefeilt, fürchte aber, man sollte es ruhig trotzdem nochmal härten. Es schneidet zwar gut und hackt, und da verformt sich auch nichts...=)
    aber ich denke, da wird sicher ein bisschen gelitten haben beim ausschneiden?
    *D.h. ich habs auch vorm bearbeiten nicht weichgeglüht, dementsprechend war das feilen der Klinge sehr qualvoll. ^^


    Ich muss mal schaun, ob ich irgendwo ein Tutorial finde, wie man selber auf McGyver-Art härten kann. An einen Magneten hängen, erhitzen und in ein Öllbad fallen lassen, irgendsowas hab ich mal gelesen?

  • diese Kreissägeblätter sind oft aus C 75, er stellt eine Art guten Kompromiss zwischen guter Härte und Zähigkeit dar. Du kannst die nächste Klinge ruhig, wie schon erwähnt mit der Milimeterscheibe auf der Flex ausschneiden, grob vorschruppen und dann ausglühen. Mach einfach ein Holzkohlefeuer aus gut 5 kg Holzkohle und leg die Klinge hochkant hinein, dann verzieht sie sich auch nicht. Wenn das Feuer wieder kalt ist, es macht nichts wenn es über Nacht vor sich hinbrennt, dann gehst Du an die Bearbeitung. Jetzt ist sie zwar nicht in dem Sinn weichgeglüht, befindet sich aber in einem bearbeitbaren Zustand.
    Wenn die ganze Arbeit der Formgebung getan ist, dann erwärm die Klinge auf schwach rotglühend, sinnvoll ist es wenn man das Abends macht, dann erkennt man die Glühfarbe besser. Mach das zweimal und lass die Klinge jedes Mal an der Luft abkühlen. Danach erwärm die Klinge bis kein Magnet mehr an der Schneide greift und schreck sie in Öl ab, im Anschluss lass sie bei cirka 220 Grad im Backofen ungefähr eine halbe Stunde drin. Dann kühl sie einfach in einem Eimer lauwarmen Wasser ab. Ich weiß zwar nicht wie die amerikanischen Meisterbastler das machen, das ist auch eine "Ruckzuckmethode", aber es funktioniert meist zufriedenstellend.
    Beim Erwärmen blas einfach Luft mit einem Fön in das Feuer hinein, achte nur darauf daß die Luft nicht direkt auf die Klinge kommt, sondern durch glühende Kohle streicht, sonst kühlt man die Klinge immer wieder ab.
    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Vielen Dank Roman.
    Das klingt ja gar nicht so kompliziert, das müsste ich schaffen.
    Wobei ich zum Thema "Vorglühen" sagen muss, dass ich das jetzt nicht so dramatisch finde, den Stahl ohne ihn vorher weich zu machen zu bearbeiten. Zumindest nicht bei diesem.Sicher ist es etwas langwieriger, aber es hält sich noch in Grenzen.Aber ich werd es das nächste mal so versuchen. Hab ja noch ein bisschen was von dem Blatt und wollte daraus noch ein etwas kleineres Messer basteln.

  • Hab diesen Thread hier nochmal rausgesucht. Bezüglich des Härtens....
    Hab eben damit einen ziemlich grossen und groben Rosenbusch damit stutzen müssen. Das waren richtig dicke, alte, trockene und harte Äste, bei der Gelegenheit dann noch ein paar dicke Vierkant-Balken zerkleinert. (Hab inzwischen die Schneide nochmal überarbeitet, auf den Fotos sieht man das vielleicht, die Klinge selber ist ja nicht nach unten ausgedünnt, und es hatte eine sehr grosse Schneide. Vom Winkel aber totaler Murks, wie ich beim erneuten Messen festgestellt hab. Hab das mal korrigiert und es ist schweinescharf geworden. Auch nach dem Rosenbusch hat sich da nichts merklich verändert.
    Es scheint auf jedenfall hart genug an der Schneide zu sein, dass es das Arbeiten damit ohne grosse Verluste verkraftet.

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