1) weils schön aussieht
2) weil damit auch starke Klinen zunächst ein wenig Schneideigenschaften bekommen. Wenn das Schneidgut dicker ist, wirds aber problematisch, weil der Schneidwiderstand ansteigt.
Warum sind soviele Messer hohlgeschliffen ?
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Angeblich soll er auch einfacher (kostengünstiger) anzubringen sein.
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Eine Frage, die ich mir auch oft stelle!
Ich glaube auch, daß es sehr häufig herstellunstechnische Gründe hat. Revierlers Argumente sind natürlich nicht von der Hand zu weisen.
Bei größeren Messern, die man zum Hacken verwendet, ist die Gefahr von Klingenausbrüchen bei Hohlschliff auch größer.Flachschliff, Säbelschliff, Hohlschliff, balliger Schliff, alle haben ihre Eigenheiten. Es kommt sicher auch auf das konkrete Messer (Größe, Klingenstärke, Verwendungszweck,...) an, welcher Schliff mehr Vor- wie Nachteile hat.
Ich wurde irgendwann davon überzeugt, daß der Flachschliff die bessere Wahl ist. Deshalb bevorzuge ich aus emotionalen Gründen den Flach- oder zumindestens Säbelschliff gegenüber dem Hohlschliff.
Was das Aussehen angeht, es geht doch nichts über ein Strider SnG (oder jeden anderen Strider Folder) mit seiner herrlichen bis oben hin flach geschliffenen Klinge. Das ist mir lieber, wie die evtl. noch besseren Schneideigenschaften eines Sebenzas mit dem Hohlschliff.
Ob Hohl- oder Flachschliff ist, wie gesagt, auch eine Frage des persönlichen Geschmackes.
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Hohlschliff hat doch eigentlich aber den Vorteil, dass man das Messer mehrere Male leicht nachschleifen kann, so dass die Anfangseigenschaften erhalten bleiben, wogegen bei Flachschliff die Materialstärke direkt über der Schneide bei jedem Schleifvorgang stetig zunimmt, und Schleifen zunehmend aufwändiger wird.
Wogegen bei Hohlschliff die eigentliche Schneide (Höhe des Winkels) in etwa gleich bleibt : Bei Flachschliff wird der "Keil" bei gleichem Winkel immer höher.
Flachschliff bedeutet aber sicherlich höhere Stabilität ... Hohlschliff dagegen lang anhaltende Präzision ... wie bei fast allen Begebenheiten hat hier also jedes Konzept seine jeweiligen Vor- und Nachteile ... dies wohl auch der eigentliche Grund, weshalb es beide Varianten gibt.
Hätte eine Variante deutliche Vorteile und keine Nachtteile : Es würde wohl nur noch diese ausgewählt ... da aber wohl nicht : Man hat die Wahl ... und jeder muss für sich selber entscheiden ...Freundliche Grüsse,
Serge -
Dazu kommt, dass der Hohlschliff sehr verhalten ausfallen kann(fast Annäherung zum Flachschliff) oder auch sehr ausgeprägt,die Abhängigkeit vom Radius/Durchmessers des Schleifsteins/Rolle eben.
Der Gegensatz zum Hohlschliff gibt es ja auch noch, ein konvexer Klingenschliff(nach außen gebaucht),quasi negativer Hohlschliff
Ob die Produktionskosten davon beeinflußt werden , keine Ahnung ...man liest es manchmal.
Ob die Hersteller bei den stark ausgeprägten Hohlschliffmessern mehr Kundenreklamation wegen "Bruch" haben wie bei den Flachschliffklingen oder konvexen Schliffen..., weiss ich auch nicht.
Sehe es ähnlich wie Serge,das muß man selber entscheiden.Und es gibt viele unterschiedliche Messereinsätze,von der Tomate beim Picknick in kleine Scheiben schneiden,bis zum Anzündholz machen beim selben,wenn es länger wird . Jedem Messer dass seine...
Ich mag verhaltener Hohlschliff, sowie Flach & Konvexschliff- und weniger den "Säbelschliff".
Die Unterschiede im Schnitt & Schnittgut sollte man sich selbst in Erfahrung bringen,sofern sie da zu spüren sind.
Das viele Messer hohlgeschlifen sind, empfinde ich nicht so.IMHO
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Entschuldigt meine Unwissenheit, aber was ist den ein "Säbelschliff"??
danke
ollie
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Mit "Säbelschliff" meine ich einen Flachschliff welcher auf ca. halber Klingenhöhe endet.
Ob er so von mir korrekt bezeichnet ist weiss ich nicht,habe es irgendwo auf Papier oder im www gesehen.Google gibt da auch nicht viel her.
Im Messerkatalog 2007,Seite 62 & 63 ist ein Bericht über Klingenformen und ihre Funktion -"Kleine Klingenkunde".im 2008 Katalog ist das sicherlich auch drin.
Darin sind diese...
Abbildungen im Querschnitt von:Balliger Schliff-flacher Schliff-Hohlschliff mit großem Radius-Hohlschliff mit kleinem Radius-dünne Klinge mit Flachschliff.
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danke! ich glaub ich komm jetzt dahinter....
grus
olli
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Entschuldigt meine Unwissenheit, aber was ist den ein "Säbelschliff"??
Hier sieht man es auch recht schön (leider mit englischer Beschreibung)http://en.wikipedia.org/wiki/Grind
Das Strider SnG hat einen Flachschliff, das Benchmade 710 Axis und das Spyderco Endura 4 haben beide einen Säbelschliff (manchmal auch Säbelflachschliff genannt).
editiert -waltan
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Fertigungstechnisch ist der Hohlschliff recht wirtschaftlich da man am Kontaktrad viel Abtrag hat. Zudem sind Schleifroboter meistens mit Bandschleifern ausgerüstet welche dann eben mit dem Kontaktrad arbeiten.
Geometrisch betrachtet ist der ballige Schliff meines Erachtens der Beste. Zusätzlich bringt er deutliche Festigkeitsvorteile bei seitlichem Belasten der Klinge (wird auch von diversen Versuchen von Wayne Goddard und Ed Fowler bestätigt).
Ich selber mache gar keinen Hohlschliff sondern nur Flach- und Ballig (wobei der Ballige überwiegt).Zwecks dem Nachschärfen muss man sich auch bewusst sein, dass die meisten Hersteller auf Nummer sicher gehen und um Ausbrüche zu vermeiden lieber einen breiteren
Stumpf stehen lassen. Dies zum Leidwesen des Anwenders der nachschärfen muss.
Diesbezüglich zeigt sich der Vorteil der Kohlenstoffstähle welche sich feiner ausschleifen lassen!Gruss Martin
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Irgendwie trifftet die Diskusion in ne dogmatische Richtung ab.
Man sollte das "Problem" der Schliffwahl eher über den vorgesehenen Einsatzzweck definieren.Für z.B Beile oder Haumesser bespielsweise die einerseits schockbelastet werden und gleichzeitig das Spaltgut sprengen sollen ist
daher logischerweise ein einfacher balliger Anschliff die geeinete Wahl.Als "einfacher" Allrounder (auch ín der Herstellung) der einfachste ist der flächige Schliff, der eigentlich alles gut abdeckt.
Definiert sich die Schneidaufgabe als sehr feinschneidend empfiehlt sich ein Hohlschliff z.B. für ein Rasiermesser, feines Kochmesser.
Zu Beachten ist allerdings beim Hohlschliff auch der Radius des Kontaktrades. Meine Klingen werden mit einem relativ großen Radius freihand geschliffen, der
1. genügend Material für hohe Belastung stehen lässt
2. dünn genug, ist um komfortionös die Schneidaufgabe zu bewältigen
3. die Klinge insgesamt recht leicht macht, bei hoher Stabilität
4. ästehtisch ansprechend wirkt
5. ein Nachschleifen der Fase bis zur "Verschleißgrenze" durch den Käufer zulässt, ca. 3-5 mm von der Ursprungsfase
anschließend erfolgt ein Ausdünnen auf die neue Gegebenheit.
6. usw. u.a.Zu Beachten ist jedoch, dass meine Aussagen "subjektiv" sind und nur auf meine Custom-Messer bezogen sind.
Meinen Klingen wird bereits bei der Anlage der Geometrie des Schliffes eine "Zukunft" mit auf den Weg gegeben.
Die Gesamtgeometrie lässt ein viel weiteres Nachschleifen der Klinge durch den Benutzter zu als meist üblich.Mir ist ebenfalls häufig schon aufgefallen, dass seitens der industriellen Hersteller z.B. deutlich SOG die Geometrie der Klinge eigentlich nur
für den Fabrikschliff passt. Bereits 1-2 maliges Nachschärfen führt zu einer sehr breiten Schleiffase. Wenn dann die Klinge noch
flach bzw. ballig geschliffen ist bildet sich schnell eine meißelartige Schneide aus. Insbesonders zur Spitze hin verstärkt sich der
Effekt noch viel deutlicher. Mann sollte vielleicht hier auch den Hintergrund des Herstellers bezüglich der Produkthaftung bzw. Reklamationen
bezüglich abgebrochener Klingen beachten.
Wenn "Entscheidungshilfen" wie brachiale hydraulische Verbiegetest, Eindrücken des Messers in Eisenplatten usw.
dem Käufer als Hilfe zur Kaufentschiedung mit auf den Weg gegeben werden, was kann er dann erwarten ???
Ich sag einfach mal zu Thema "Allzweckmesser: "Je mehr all, desto weniger Zweck !!!Wer also mit dem ultrafein ausgeschliffenen Kochmesser Bäume ausasten will, dem sei es gegönnt.
Aber anschließend mangelnde Schärfe oder Ausbrüche zu reklamieren sicherlich nicht.Eigentlich bleibt dem Interessenten nur eine Schieblehre mit in den "Laden" zu nehmen und die Klinge einfach durchzumessen.
So kann die "Zukunft" des möglichen Nachschärfens im Vorfeld abgeschätzt werden.Durchaus üblich ist ebenfalls, dass nach einer gewissen Anzahl von eigenen Nachschärfaktionen das Messerchen
zum ausdünnen und schärfen "fortgeben" wird.
Die meisten Custom-Messermacher bieten diesen Service (überwiegend kostenlos & lebenslang)
für Ihre Prokukte an.Ansonsten verweis ich mal auf den Messerkatalog 2009 ......
Beste Grüße
Thomas
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Hallo Thomas,
In etwa in diese Richtung wollte ich die Berechtigung beider Klingenschliffe Hohl und Flach auch ausdrücken, und danke natürlich für die technische Unterstützung.
Als fast schon extrem würde ich den Hohlschliff von den meisten Klötzli bezeichnen, auch wenn hier die Klingengeometrie zumindest so scheint, als könne man (im Gegensatz zu SOG) selber problemlos bis fast Klingenmitte nachschleifen, ohne dass dies zu zu breiter Schleiffase führt.
Einen von Dir benutzten Begriff : "Radius des Kontaktrades" : Habe ich noch nie gehört und würde mich freuen, wenn Du hierzu genauere Erklärung geben könntest ?
Ehrlich : Buchstäblich vom Hocker gehauen hat's mich, als ich Dein Profil angeschaut habe, und den Link zu Deiner Homepage http://black-forest-knives.de
angeklickt habe !!!Das Messer, was man da zuerst zu sehen bekommt : The Transformer
Gehört fortan bei mir persönlich zu dem tollsten Klappmesser, was ich überhaupt je gesehen habe : Einfach Grandios !!
Wenn man dann noch auf "Galerie" klickt : Der Wahnsinn !!Allerdings schon ein einer Preisklasse, die für mich jenseits der Vorstellungkraft liegt ... auch wenn mittels der angegebenen Arbeitsstunden eigentlich zu einem absolut fairen Preis angeboten.
Freundliche Grüsse,
Serge -
Einen von Dir benutzten Begriff : "Radius des Kontaktrades" : Habe ich noch nie gehört und würde mich freuen, wenn Du hierzu genauere Erklärung geben könntest ?
Hallo Serge,
ich bin zwar einer von den anderen Thomassen, aber ich hab Deine Frage zuerst gesehen...Beim Bandschleifer läuft das Schleifband zwischen dem Antriebsrad und eben dem Kontaktrad. Je nach konkretem Vorhaben kann man nämlich entweder am freilaufendem Band oder eben auch direkt über dem Kontaktrad schleifen. Dabei bestimmt, wie Thomas schon schrieb, der Radius des Kontaktrades den Radius des Hohlschliffs.
Hoffe, mein Schlummertrunk hat nicht geschadet und ich kam verständlich rüber.
Viele Grüße
Thomas -
Die Frage habe ich mir bzw ein paar amerikanischen Messermachern auch schon mal gestellt.
Antwort der Profis/Semiprofis war aber überrraschend wie simpel
Teilweise können sie keinen Flachschliff darum machen sie den Hohlschliff
Also nicht nur in der Großproduktion schneller und einfacher herzustellen scheinbar auch bei vielen Custom Knifemakern so...
Habe noch nie nen Hohlschliff probiert (geht am Metabo ja auch nicht so leicht ) aber dass ein Flachschliff schwerer sein soll wien Hohlschliff kann ich mir fast nicht vorstellen... :shrug:
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Du bist halt über dieses Anfängerstadium hinaus. :biggrin:
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Ich wollte mich aus dieser Diskussion raushalten, aber es ist recht lustig geworden.
Ich persönlich mag den Hohlschliff sehr. Ein BM Griptilian schneider teuflisch leicht weiches bis mittelhartem Schnittgut und schneidet sich da auch mühelos in die Tiefe. Ich habe auch ein paar von Buck mit Hohlschliff - auch eine feine Sache. Für MICH als Benutzer sind die um ein vielfaches bessere Schneideigenschaften der einzige nachfolziehbare Grund einen Hohlschliff für ein Gebrauchsmesser zu bevorzugen. Kleinere Produktionskosten mögen für den Hersteller die Entscheidende Rolle spielen, aber nicht alle hohlgeschlifene Messer sind aus Spargründen so geschliffen. Bei Buck o. BM bin ich mir sicher, dass die auch auf die Bestimmung des Messers achten.
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