Hallo,
habt ihr euch schon mal selbst einen Hobokocher gebaut? Zeigt doch mal her und schreibt ein bißchen was dazu. Was eurer Meinung nach zu beachten und zu bedenken ist.
Heute gings bei mir mal an die Werkbank, um meinen ersten Hobo herzustellen. Nicht ganz ohne Stolz, denn das Ding funktioniert ganz gut, obwohl beim nächsten Mal noch einige konstruktive Schwächen ausgemerzt werden müssen. Basis ist eine 750 ml- Dose und etwas Draht, als Werkzeug habe ich Dremel mit Trennscheibe, Vorstecher und Zange benutzt. Als Vorgabe galt, 1 Liter Wasser zum Kochen zu bringen. Das ist dabei rausgekommen:
Der Hobo- Kocher:
Zuerst habe ich das mit einem Holzfeuer aus ein paar Resten probiert. Nicht zuletzt, um erstmal diese ganze Beschichtung auszubrennen. Das Feuer anzukriegen war überhaupt kein Problem, man kommt durch die unteren Löcher/ Schlitze hervorragend mit der Flamme unter das Anmachholz. Feuerstahl habe ich mir heute erspart, sollte aber auch problemlos gehen.
Mit der Menge Holz, die ich dafür vorgesehen hatte, war ein Liter Wasser nicht zum kochen zu bringen, maximal 60° C waren drin. Mit einem Deckel auf meinem Behälter hätte das wahrscheinlich besser funktioniert. Meines Erachtens ist die Brennkammer zu klein für ein Holzfeuer, das brennt zu schnell runter und die Glut ist nicht beständig, man muß permanent nachlegen. Mal mit Kohle ausprobieren, oder; größere Dose leerfressen.
Okay, Misserfolg, Versuch erweitert. Wassermenge runtergeschraubt auf 750 ml, und als Brennstoff vom Holz auf Spiritus ausgewichen. Leider ist die Schale unten im Kocher etwas zu flach geraten, um eine ausreichende Menge Flüssigkeit unterzubringen. Immerhin: Mit der ersten Füllung habe ich 75° C erreicht, und die zweite brachte das Wasser dann zu kochen, der Spiritus hat ziemlich genau ausgereicht. Auch dieser Versuch wieder ohne Deckel. Merke Deckel dabei haben spart Brennstoff.
Fazit: Bei der nächsten Dose werde ich darauf achten, die Schlitze unterm Dratgeflecht ausreichend hoch auszuschneiden, damit mehr Spiritus hineinpasst, dann sollte es mit einer Füllung reichen. Spiritus war auch deutlich sauberer und angenehmer, da es im Gegensatz zum Holz kaum Rauchentwicklung gab. Aber nicht immer hat man Flüssigbrennstoff zur Hand.
Für eine Holzbefeuerung müßte die Dose höher und etwas breiter sein, um mehr Holz aufnehmen zu können und um eine größere Angriffsfläche unterm Topf zu haben. Ich bleib' am Ball und konstruiere und optimiere weiter, denn so ein Ding soll einen festen Platz in meiner Endzeitkiste bekommen. Das ist also weniger für outdoor gedacht, sondern um ohne Strom und fließendes, sauberes Wasser in den eigenen vier Wänden ein paar Tage klarzukommen. Als Zunder habe ich übrigens den Rest von diesen seltsamen Patronen mit ins Überlebenspaket getan, die ich in unserem Bad gefunden habe. Die sind aus komprimierter Watte und brennen hervorragend.
Ich hoffe, ich habe euch etwas belustigt und verbleibe mit freundlichem Gruß..
Tobi