Lone Wolf Knives - City Knife - Review

  • The "City Knife"...


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    "Randall" oder wie alles begann...


    ]Als Robert Waldorf Loveless im Dezember 1953 ein New Yorker Geschäft betritt um ein „Randall Made Knife“ zu erwerben, war ihm wohl selbst kaum bewusst, welche Folgen das für die künftige Messerwelt haben sollte.


    Den meisten ist er wohl besser bekannt unter dem Namen „Bob“ Loveless. Es ist wohl nicht übertrieben, wenn man bei ihm von einer Messermacher-Legende spricht. Wie kaum ein anderer hat er Generationen von knifemaker mit seinen Werken beeinflusst.


    Als der 24-jährige Bob das Ladengeschäft betrat und erfuhr, dass er für das gewünschte Randall Modell neun Monate Wartezeit einplanen musste, nahm er die Dinge selbst in die Hand. Er entschied sich dazu, sein Messer selbst zu bauen. Eine gute Entscheidung... .


    Das im Messermagazin kürzlich vorgestellte Loveless „20er-Set“ ist schlichtweg eine Augenweide. Gerade Modelle wie ein Hunter oder Fighter zeigen die zeitlose Eleganz und Schönheit seiner Formensprache.


    In einem Porträt über Bob schrieb man schon vor über zwanzig Jahren, dass seine Messer ihr Gewicht in Gold wert sind. Betrachtet man die aktuell aufgerufenen Preise ist diese Aussage auch gar nicht so abwegig.


    Ein Original lag etwas über meinem Budget, so dass ich mich für ein Serienmesser aus Bob Loveless „Feder“ entschied. Zudem sollte es ja auch ein Folder werden. Es wurde das “City Knife“ von Lone Wolf. Dabei handelt es sich um das erste Klappmesser-Design, welches er entwarf. Lone Wolf Knives beauftragte ihn ein Taschenmesser zu entwerfen, dass man jeden Tag gerne bei sich trägt. Mit einem Lächeln skizzierte er in wenigen Minuten das spätere, von ihm auf den Namen „City Knife“ getaufte, Messer.



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    Elegant...



    Hergestellt wird es von der italienischen Manufaktur Fantoni. Bekannte Namen wie beispielsweise Chris Reeve ließen dort schon ihre Modelle fertigen. Das Messer ist Bestandteil einer Serie von drei Klappmessern und einem Fixed. In Halbintegral-Bauweise mit Micarta-Beschalung und geschraubter Klingenachse ist es ein modernes Slipjoint.



    Die technischen Daten:
    Gesamtlänge: 16,1 cm
    Klingenlänge: 6,4 cm
    Klingenstärke: 2,3 mm
    Griffstärke: max. 13 mm


    Stahl: 19C27 rostträge, 60-61 HRC


    Gewicht: 68g (74g mit Lederetui)


    Lieferumfang: Messer, Lederetui


    Preis: um die 100 Euro



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    Das City Knife ist ein echtes Gentleman Messer. Und so wird es auch ausgeliefert. In einer kleinen, schwarz-goldenen, Dose mit dem Logo von Lone Wolf Knives. Auf dem Messer liegt das im Lieferumfang enthaltene feine Lederetui. Dieses ist mal aus braunen oder schwarzen Leder gefertigt.


    Mit 9,6 Zentimetern Gesamtlänge und 68g Gewicht ist das Messer auch sehr gut in einer Jackett-Tasche untergebracht.



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    Das Lederetui schützt das City Knife vor Staub und Kratzer.



    Der Griff:


    Die Griffschalen bestehen aus grünem Canvas-Micarta. Übrigens dem Lieblingsmaterial von Mr. Loveless. Das City Knife gab es aber auch in diversen anderen Ausführungen wie Perlmutt oder Holz. Die Schalen sind mittels zweier Torx-Schrauben und der Fangriemenöse mit den Platinen verbunden. Ein Streifen rotes Fiber sorgt für einen schönen Kontrast, welcher auch bei den anderen drei Messer der Serie zu finden ist.
    Die Edelstahl-Platinen und Backen sind in Integralbauweise gefertigt, d.h. sie sind aus einem Stück Material hergestellt. Mit 1,2 Millimetern Materialstärke sind diese auch vollkommen ausreichend dimensioniert. Die Schrauben der Griffschalen ragen leicht ins Heft. Jedoch alle in exakt gleicher Länge. Wie „schusselig“ verarbeitet schaut es deshalb nicht aus. Die Klinge wird im geschlossenen Zustand auch nicht berührt. Also völlig unproblematisch.
    Der Griff ist konturiert. Mit einem leichten Bauch in der Mitte und einem breiter werdenden Griffabschluss im Bereich der Fangriemenöse. Beide Seiten sind sehr symmetrisch ausgeführt. Das Micarta ist auf hochglanz poliert. Sehr schön!



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    Platinen und Backen sind aus einem Stück Edelstahl gefertigt.


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    Griffschalen, Platinen und Feder sind sehr gut angepasst. Ein Übergang ist kaum zu spüren.



    Die Handlage ist gut und für eine mittelgroße Hand sind 9,6 Zentimeter Grifflänge gerade noch ausreichend. Der Umgang mit dem Messer sollte jedoch mit Bedacht ausfallen, da es über keinen Handschutz verfügt und deshalb ein Abrutschen auf die Klinge leichter möglich ist. Lediglich eine feine Profilierung gibt zu erkennen, dass es ein Stückchen weiter scharf wird. Aufgrund des gedachten Anwendungsspektrum aber nicht schlimm. Feine Arbeiten sind eher das Metier des City Knife.

    Gibbs Rule #9 : never go anywhere without a knife!
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  • Die Klinge:


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    Die Klinge verfügt über eine verschraubte Klingenachse (ebenfalls Torx). Der Klingengang war ab Werk gut eingestellt. Die Klinge läuft auf Bronze-Washern und steht ausgeklappt absolut spielfrei. Eine kleine, in der Rückenfeder eingearbeitete, Nase verhindert im geschlossenen Zustand ein berühren der Schneide mit der Feder.
    Beim Öffnen und Schließen rastet die Klinge in einer 90° Position ein. Die Rückenfeder ist stramm genug und hält die Klinge zuverlässig. Im geschlossenen sowie geöffneten Zustand sitzt die Klinge zentriert.



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    Bei der Klingenform handelt es sich um eine leicht modifizierte Wharncliff-Form. Aufgrund der leicht nach oben gezogenen Klingenspitze erhält die Schneide etwas mehr Bauch. Die Klingenstärke beträgt 2,3 Millimeter. Nicht sehr viel, aber für viele Aufgaben vollkommen ausreichend. Es ist erfrischend mal wieder ein Messer in der Hand zu halten, dass nicht dem Motto „je mehr Klingenstärke desto besser“ folgt. Etwa ein Zentimeter vor der Klingenspitze beträgt die Stärke etwas über einem Millimeter. Entsprechend filigran ist auch die Spitze. Die lehrt allerdings auch dem feinsten Splitter im Finger, vor welchem mein 6mm Bullide Little John von Raidops schon längst kapituliert hätte, das Fürchten. Klingenstärke und durchgehender Flachschliff sorgen für sehr gute Schneideigenschaften. Zur Verfügung stehen 6,4 cm Klinge. Für ein feines Gentleman-Messer ausreichend. In den Griff hätten auch ein paar Millimeter mehr Klinge gepasst, aber der Meister entschied scheinbar so. Als Material hat man sich für den rostträgen 19C27 mit einer Härte von 60-61 Rockwell entschieden. Die Klinge ist rasierscharf geschliffen. Die Haar fliegen nur so vom Arm. Der Anschliff ist fein und symmetrisch angebracht.



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    Die Verarbeitung des City Knife ist insgesamt auf einem hohen Niveau. Anderes ist man bei der Messermanufaktur aus Maniago auch nicht gewöhnt.


    Das schwarze Lederschlupfetui ist nichts außergewöhnliches. Aber geschmeidiges Leder und eine ordentliche Verarbeitung sowie eine dezente Prägung machen es zu einem gefälligen Zubehör. So ist das Messer in der Tasche gut verstaut und das Finish geschützt.

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  • Größenvergleich:


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    City Knive, Olbertz (Schlieper) Congress mit jigged bone, Fällkniven FH9


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    City Knife, Böker Cox, Fällkniven Tre Kronor


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    Fazit:


    Als Fazit bleibt mir nur zu sagen: ich mag das Messer sehr gern! Es hat seinen ganz eigenen Charme. Das Design ist schlicht und zeitlos.


    Der Anwendungsbereich des City Knife ist aufgrund Form und Größe begrenzt. Einen Apfel zu schälen oder andere Nahrungsmittel zuzubereiten klappt genauso erstklassig wie mit Oma`s guten alten Knippchen. Schnitzarbeiten die ein oder andere Verpackung öffnen sind auch kein Problem. Ein Messer für`s Feine eben. Zum Türen aufhebeln packt man dann zusätzlich doch besser das Little John ein.



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    Nachdem Lone Wolf Knives von Benchmade im letzten Jahr übernommen wurde bleibt zu hoffen, dass diese kleine Serie bestehen bleibt und von Fantoni weiterhin gefertigt wird.


    Fantoni bietet mit dem Dweller eine eigene Interpretation des City Knife an. Das Messer wurde mit einem kleinen Fingerschutz versehen, dass auch das kantige Profil der Klingenwurzel im geschlossenen Zustand verdeckt.



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    ***


    In Gedenken an


    Robert W. Loveless.


    1929-2010

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