Ein kleiner Bericht über das Scrap Yard Dumpster Mutt DC...

  • ...den ich auch ins Blaue gestellt habe. Da allerdings nicht alle hier dort vertreten sind, dachte ich mir ich stell den Bericht hier auch noch ein wenig abgeändert ein...bitte nicht hauen!


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    Einen Bericht über dieses Messer habe ich bei uns im TF (verkauft wurde es aber schon^^) nicht gefunden und da habe ich mir gedacht, dass dies schnell geändert gehört. Aber warum? Das DM wird nicht mehr produziert, es gibt es meist nur gebraucht zu kaufen und dafür muss man auch etwas Glück haben...so viele DMs schwirren jenseits des großen Teiches auch nicht rum.


    Die Antwort ist ganz einfach: Das Messer ist ein ordentliches Messer und vor allem besser als sein Ruf. Welcher Ruf? Der eines Messers aus den USA, das man eher als 'sharpened prybar' klassifiziert, denn als Schneidwerkzeug. Für mein DM kann ich allerdings sagen, dass dieser Ruf diesem Messer nicht gerecht wird. Aber das ist nicht die ganze Wahrheit: Ich habe das DM auch ein wenig ins Herz geschlossen, nicht zuletzt aufgrund der vielen Kartons, die ich damit zerkleinerte. Gebrauch schweißt Messer und Benutzer zusammen, mir geht es zumindest so.


    Das Messer selbst...
    Das Design des DM ist einfach, schlicht, schnörkellos. Die Oberfläche der Klinge ist dank des Double Cut Finish gräulich, was ich persönlich lieber mag als eine dicke Beschichtung. Das Messer hatte, als ich es bekam, eine 'Transportpapierscheide', da musste eigentlich unbedingt eine richtige Scheide her. Allerdings dauerte das ziemlich lange bis ich in Übersee eine Kydexscheide für das DM bestellt habe, die auch seitdem wunderbare Dienste leistet und mir wieder mal gezeigt hat, dass ein Messer ohne ordentliche Scheide nicht genutzt wird.


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    Die Daten:
    Gesamtlänge/Klinge/Griff 24,5/13,3/11,2 cm
    Höhe der Klinge: 3,4 cm
    Klingendicke: 6 mm (am Ansatz: 6,3 mm)
    Gewicht: 215 Gramm
    Stahl: SR77

    Der Stahl

    Scrap Yard verwendet einen niedriglegierten Stahl namens SR77, der an den S7 Stahl angelehnt ist. Er soll mehr Chrom enthalten, allerdings habe ich dazu noch keinen direkten Beleg gefunden. Der Stahl ist sehr zäh (kein Wunder, sonst endet der Stahl für gewöhnlich in einem Presslufthammer), die Schnitthaltigkeit ist eher Durchschnitt, die erreichbare Schärfe hingegen exzellent. Ich denke nicht, dass ich auf normalem Wege das DM kaputt kriege.


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    Das Dumpster Mutt im Gebrauch
    Auch wenn das Messer nicht in die 12er Klasse fällt, benutze ich es häufig dann, wenn eventuell was Gröberes ansteht…feinere Aufgaben erledigt das DM auch. Der Griff aus Resiprene C ist sehr ergonomisch und liegt hervorragend in der Hand, ein Umstand, der bei vielen Messern ab Werk nicht der Fall ist. Der Fingerchoil ist ein Ausstattungsmerkmal, das ich persönlich mag, für viele andere allerdings sinnlos ist. Da entscheidet der persönliche Geschmack letztendlich.
    Der Vorbesitzer, Kay, hatte das Messer mit einem neuen Anschliff versehen, der wunderbar auf den Sharpmaker passte (40 Grad). Das Messer ist zwar recht kräftig, allerdings sind feinere Arbeiten trotzdem mit diesem Messer möglich…bessere Kandidaten gibt es dafür natürlich. Das Messer zeichnet sich für dadurch aus, dass es klingenlastig ausgelegt ist und somit auch zum Hacken taugt. Damit meine ich natürlich nicht Bäume umhacken, sondern mal einen kleinen Ast beseitigen. Getestet habe ich das DM bis zu einer Aststärke um die 7 cm, dann wurde es einfach recht zeitaufwendig. Fasst man den Griff weit hinten an, hackt das DM für seine Größe ziemlich gut.


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    Mein Fazit
    Ohne Zweifel: Es gibt schneidfreudigere Messer, die besser zum Schneiden von Zwiebeln geeignet sind (das DM macht das aber auch ganz ordentlich), deren Gewicht deutlich unter 200 Gramm liegt…also warum habe ich gerade das Dumpster Mutt DC in mein Herz geschlossen? Auf einen Nenner gebracht, könnte man vielleicht sagen, dass sein Charakter als ‚ergonomisches Strider’ mich hat schwach werden lassen (ohne den Striderfans damit auf die Füße treten zu wollen) Dazu kommt der nicht rostträge Stahl, dessen Wärmebehandlung ziemlich gut gelungen scheint. Außerdem gibt es, gerade hier in Europa, von dem DM nicht so viele, ein bisschen (gefühlte) Exklusivität macht auch was her.


    Eine häufig in diesem Kontext gestellte Frage: Würde ich das DM je verkaufen? Wahrscheinlich nicht, es wäre auf jeden Fall eines der letzten Messer, die bei einem Totalausverkauf von mir angeboten würden, aber genau weiß man es ja nie…


    Was ich aber genau weiß ist, dass das Dumpster Mutt heute Abend frisch geschärft auf dem Nachttisch liegen wird…


    Gruß,
    Carsten

    "It is useless for sheep to pass resolutions for vegetarianism, as long as the wolves remain of a different opinion." William Ralph Inge

  • Super Review, dem ich in allen Punkten nur zustimmen kann. :thumbup:
    Auch ich würde das Dumpster nicht wieder hergeben und so ist es z.Zt. auch das einzige Messer in dieser Grösse was ich habe und oft ausführe. Dazu kommt, wie Du auch schon angemerkt hast, dass es in Europa sehr exklusiv, weil schwer zu bekommen ist :whistling:

    Gruß Stefan

  • Klasse Bericht zu einem schönen Messer, ich bin ja selbst ein Fan der "Bussekinder".


    Der große Choil ist zwar nicht soooo mein Fall, aber immerhin besser als ein mittelgroßer in den man nicht greifen kann und somit nur Klingenlänge verschenkt.


    Ein Dumpster habe ich nicht, allerdings den ziemlich ähnlichen Yardkeeper in der seltenen LE Version.
    Habe mit dem Gedanken gespielt den YK zu verkaufen weil ich mittlerweile auch ein Basic 4 im Besitz habe.
    Wenn ich deinen Bericht aber so lese, hmmm ich denke ich werd es doch behalten :thumbup:
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  • Hehe, genau das Yard Keeper (schöne LE-Version) hatte ich schon im Hinterkopf als nächstes Scrapyard, nach dem ich suchen wollte. Aber da ich im Moment eh keine Kohle habe und Du deins behalten willst. ;)


    Danke auf jeden Fall für das nette Feedback! Was ich noch ergänzen wollte: Der Griff aus Resiprene C ist einfach hervorragend, auch an meiner Battle Rat gefällt er mir sehr. Ich wünschte es gäbe mehr Messer aus diesem Material.


    Gruß,
    Carsten

    "It is useless for sheep to pass resolutions for vegetarianism, as long as the wolves remain of a different opinion." William Ralph Inge

  • Leider kann ich eurer Meinung nicht teilen, ich habe es mit Mehreren aus der Busse Familie versucht, denn sie habe ein gefälliges Aussehen.


    Ich hatte ein DM-DC und es war für mich eine scharfe Brechstange, hallo 6mm, 5mm hätten gereicht und es währe nicht so kopflastig.


    Die Schneidenlänge ist durch den Chol auf 10cm reduziert und verschenkt daher einiges an Gebrauchswert.


    Der einzige Punkt, bei dem ich zustimmen kann, der Griff liegt wirklich gut in der Hand.

    Wasser ist weich und schwach, doch vermag es den härtesten Fels auszuhöhlen.
    Das Schwache überwindet das Starke und das Weiche überwindet das Harte.

  • Super Bericht - kurz und auf den Punkt :thumbup:


    Ich finde dieses Messer und sein schlichtes design einen ganz großen Wurf von Scrap Yard - da stimmt einfach alles: Handlage,Griffmaterial,imposante Klinge und Gebrauchsfähigkeit - was soll da je kaputt gehen oder nicht mehr gefallen?


    Manchmal sind die schlichten designs die Besten :thumbup:

    Si vis pacem para bellum

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