Den von Dir abgesprochenen Hauptnachteil, sich ausgerechnet DEN Teil der Schneide zu nehmen, mit dem man bei normaler Griffhaltung im Druckschnitt am kraftvollsten arbeiten kann (unmittelbar vor dem Griff), kann man nicht wegdiskutieren.
Und mit Tony Lennartz haben wir ja in unserer Runde einen sehr exponierten Designer und Anwender, der genau aus diesem Grund eine Fingermulde oder eine lange Fehlschärfe vor Ansatz der Schneide als ungünstig verwirft.
Merkwürdigerweise haben sich trotzdem Messer insbesondere mit der geschilderten geraden hinteren Fehlschärfe seit Jahrzehnten bewährt und sind äußerst beliebt, man denke z.B. an Randall und ähnliche Feldmesser in traditioneller Gestaltung.
Meist liegt bei diesen Messer der Schwerpunkt irgendwo im Bereich des PE - und ich sehe zuweilen einen Vorteil darin, bei weniger kraftvollen und dafür "fummeligeren" Schneidarbeiten das Messer um diesen Schwerpunkt herum zu umfassen, wie man auch häufig Kochmesser in genau diesem Bereich faßt und hinten viel Griff aus der Hand ragen läßt.
Ein weiterer Vorteil kann darin liegen, dort einen Bereich nicht für den Zeigefinger zu haben, sondern für den Mittelfinger, wenn man das Messer SEHR weit vorn faßt und den Zeigefinger auf den Klingenrücken auflegt, bis zur oder bis knapp hinter der Spitze.