Choil or not to choil ?

  • Ein paar ungeordnete Gedanken zum Thema möchte ich auch abgeben, aber ich schicke mal voraus, dass ich eher gegen Choils bin.


    • Beim SOG Bowie sollte der Choil, der ja auch zum Rücken hin ausgebildet ist, dazu dienen, dass man quasi eine Subhilt-Funktion bekommt, damit man die Klinge leichter wieder herausziehen kann.
    • Bei kleinen Klappmessern finde ich einen 50/50 Choil nett, weil er trotz kompakter Transportgröße eine 4-Finger-Handhaltung ermöglicht, die mir persönlich wichtiger ist als die verschenkte Klingenlänge. Positivbeispiel: Spyderco Dragonfly. Ebenso bei Fixed mit kurzem Griff.
    • Bei Messern mit ausreichend langem Griff ist ein Choil IMO so nützlich wie ein Kropf. Negativbeispiel: Spyderco Barong.
    • Gerade beim Schnitzen ist ein Choil kontraproduktiv. Auf die Dauer holt man sich da mit einem Choil Blasen; man kann mit der ungelenken Haltung weniger Druck ausüben, etc. pp.
    • Für feine Arbeiten sehe ich auch keinen Vorteil, denn da benutzt man eh eine andere Technik - siehe meinen Lieblingsschnitzmeister: http://www.youtube.com/watch?v=Iome0_REpXw
    • Bin sowieso der Meinung, dass die ganzen Fans von Daumenrampen und Choils ein Messer nicht vernünftig anfassen. Mit Daumen auf der Klinge heißt nicht umsonst "Fechthaltung" und eben nicht "Schnitz-" oder "Arbeitshaltung" - zum punktgenauen Pieksen und maximale Reichweite harausholen ist das sicher gut, zum kraftvollen Arbeiten eher nicht. Ganz wild wird es ja, wenn ich Leute sehe, die mit dem Daumen auf der Klinge hacken. Das sind dann auch oft die Leute, die bei Haumessern oder Äxten gegen das Gewicht und nicht mit dem Gewicht arbeiten.
    • Generell liegt es zu einem großen Teil an den verwendeten Techniken bzw. der Geschicklichkeit des Anwenders, inwiefern er sich das jeweilige Messer/Werkzeug nutzbar machen kann. Siehe die Generationen von Hausfrauen, die mit einem kleinen Schälmesser ihr Gemüse schneiden, während Köche in der gleichen Zeit mit einem großen Messer, welches ja mangels Choil angeblich schwerer zu kontrollieren sein müßte, die x-fache Menge an Gemüse feiner geschnitten haben und schon die Vorspeise fertig haben.


    Ookami

    3 Mal editiert, zuletzt von Ookami ()

  • Der größte Choil ist doch beim Strider BN-SS, und das ist sicher nciht fürs schnitzen gedacht....


    Ich finde choillose Messer auch eleganter, weil die Klinge "fließt".

  • geronimo, deine Meinung in Ehren, aber den Beginn der Schneide nicht dünner zu schleifen hat im Prinzip nichts mit Faulheit zu tun, es wäre ein leichtes die Schneide dort schlanker zu halten und die Spitze fülliger zu lassen. Ich denke einmal, daß man gerade, auch beim Vorhandensein einer Fingermulde auf der Klinge, den Teil der Klinge stabil hält (wobei das eigentlich ein normales Tun ist, wieso sollte man dort weniger Material lassen, beim Nachschleifen würde innerhalb kürzester Zeit ein Bauch entstehen) weil er am meisten beansprucht wird. Was den Druckschnitt betrifft, die heute meist gelobten Stähle sind für Druckschnitte gar nicht geeignet bzw. mühen sich dort mit etwas ab das sie gar nicht richtig leisten können.
    Ansonsten muß ich allerdings zugeben, daß je nachdem welches Messer diese Fingermulde hat, es damit eine gute Figur macht, ob sinnvoll oder nicht.
    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • an, dieses war ein Gedankenspiel, um bessere Schneideigenschaften im Druckschnitt zu erzielen 8)
    Zumindest würden einige Choilmesser unlängst besser schnieden, wenn die Schneide nicht hinterm Choil breiter wäre, wir an allen anderen Teilen der Klinge. Bei sehr vielen
    Messermachern ist das aber so. Dort, gerade dort, sollte die Schneide zumindest gleich stark sein, um in das Schnittgut zu gleiten !

    Ehre und Robustheit !

  • Hanomag: Der Effekt kann aber auch genau "andersherum" funktionieren.
    Denk mal an Messer wie das Randall 14 oder das 1-7.
    Die wirken durch das Einziehen der Höhe am Choil insgesamt schlanker.
    Stell Dir das Scuba Demo ohne Choil vor (um nicht mißverstanden zu werden, ich finde ihn schon grenzwertig groß dort) - es würde völlig anders wirken,meiner Meinung nach weniger "rassig".
    Bei dieser Klingengröße würde mir aber auch völlig ein Choil reichen, das ermöglicht, das PE zum Herausziehen des Messers zu umfassen.


    Ich kann mir aber wirklich vorstellen, daß bei ner ganzen Reihe von Modellen die Entscheidung "pro Choil" neben traditionellen auch ästhetische Ursachen hat.

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