Erster Stonewashedversuch

Irgendwas mache ich falsch.
Gestern habe ich eine Klinge mit Kieseln (ich hab Streukies genommen) mit etwas Öl in eine Tupperdose gepackt, mit Tape umwickelt, da drum ein Handtuch und ab in die Waschmaschine. 30° normale Wäsche.
Ergebniss: Die Klinge hat die Tupperdose zerfetzt (richtig ordentliche Stücke rausgehauen) und auf der Klinge sieht man gar nichts. Die Steinchen wurden Gott sei Dank vom Handtuch gehalten...

Liegst jetzt an den kleineren Steinen, das man absolut nichts auf der Klinge sieht (ihr habt ja alle dickere runde Kiesel genommen) oder an der Dauer des Waschgangs. Und wie macht ihr das, das eine PET- Flasche den Spaß überlebt? So eine Tupperdose ist eigentlich richtig stabil und aus dickem Kunststoff!

Also ich vermute, dass die Kiesel zu klein sind. Die werden nicht genug Gewicht haben, um das Metal ordentlich zu zerkratzen.

Und als Behältnis würde ich sonst mal ein Stück PVC-Rohr versuchenn (Regenrinne, Gasleitung, etc, gibts im Baumarkt) - Da gibts dann auch passende Endkappen, damit kriegt man das ordentlich zu.

HT- Rohr ist eine gute Idee!
Ich war grad eine Runde radlfahren und hab unterwegs mal ein paar Handvoll runde Kiesel mitgenommen. Vor allem grössere.
Bevor ich nächste Woche in den Baumarkt komme habe ich mir überlegt, ich lege (tape) die Dose jetzt mal oben auf die Waschmaschine. Nach jedem Waschgang umdrehen. Das schüttelt da oben ja auch ordentlich.
Heute nachmittag gebe ich die Dose mal bei meiner Mom ab (die wäscht einfach mehr...) und hol sie mir in zwei Wochen wieder ab. Und in der Zwischenzeit besorge ich mir HT- Rohr.

Danke für den Tipp!

Ich berichte weiter!

Echt cool Ronny...

Dann haste ja bald Arme wie Arnie (oder ich)

Zitat von Gandi

Liegst jetzt an den kleineren Steinen, das man absolut nichts auf der Klinge sieht (ihr habt ja alle dickere runde Kiesel genommen) oder an der Dauer des Waschgangs. Und wie macht ihr das, das eine PET- Flasche den Spaß überlebt? So eine Tupperdose ist eigentlich richtig stabil und aus dickem Kunststoff!

Also ich mach das auch mit einer Erdnussbutterdose. Die ist recht dünnwandig. Ich nehme Zierkies fürs Aquarium, Korngröße so 6-8mm. Der Kies ist recht scharfkantig. Ich nehme auch kein Öl sondern Wasser. Die Klinge sollte in dem Flüssigkeits/Kieselgemisch "schwimmen" und am besten versuchst du es erstmal mit Handarbeit , da hast du besser die Kontrolle über die ganze Sache und kannst dir zwischendurch immer mal das Ergebnis anschauen. Der feine scharfkantige Kies gibt feine, schmale Kratzer. Für die breiten Kratzer würde ich rundliche Flußkiesel nehmen, Korngröße so zwischen 1,5-2 cm.

Das erspart dann auch den Gang zur Muckibude

Dann muss ich mir erst mal wieder eine stabile Dose suchen. Als nächstes probiere ich das mit dem Abwasserrohr.
Mich wunderst halt, das es die doch ziemlich dickwandige und stabile Tupperdose richtig zerlegt hat. Nicht bloss ein, zwei Stellen durchstochen sondern richtige Fetzen rausgeschlagen.
In zwei Wochen bin ich wieder daheim, dann weiß ich mehr!

Ich denke mal, dass liegt daran, dass das Plastik bei Tupperdosen doch eher weich ist. Ich hatte das zuerst mit einer Wasserflasche versucht, aber so eine dünnwandige, nicht wie die Coca-Colaflaschen.
Colaflaschen sollten aber auch halten.

Die größeren HT-Rohre sind gut geeignet, ich meine diese orange-braunen Teile.
Allerdings sind die nur schwer wieder zu öffnen, ich pümpel den Deckel immer mit einer Fahrrad-Luft-Pumpe raus.
Das ist zwar nicht optimal, aber wenigstens läuft nichts aus oder geht kaputt.
Antrieb ist bei meiner Konstruktion ein Garagentor-Motor, welcher direkt auf der Mittelachse sitzt.
Das ganze dreht sich dann auf 4 Rollen. Ich mache morgen mal ein Foto.

Mit den Steinen ist das sonst schon zu schwer um es einfach mit in die Waschmaschine o.ä. zu tun.

Gruß Chris

nur so am rande bemerkt: ich hab weiter mit der waschmaschinen-methode experimentiert und bin schwer begeistert. mein setup besteht bis dato aus einer kunststoffdose von boesner, in die wohl farben zwischengelagert werden sollten. dickwandiger als die verpackungen von zB waschmittelverstärkerdosen (mit denen hab ich zuerst experimentiert). das beste ergebnis hab ich, wenn die klinge/ der gegenstand zuerst in fe3chlorid gelegen ist und dann direkt in die dose kommt. in der dose gibts 2 füllungsversionen: für kleinteiligere aktionen 3 handvoll kiesel unter 10 mm mit schärferen kanten. für gröbere aktionen marmorkiesel, rund 2 handvoll mit einer handvoll granit scharfkanitig - jeweils 1,5 cm und mehr. mit duct tape zukleben, das kommt dann in ein geschirrtuch, ebenfalls verklebt und das kommt in einen kleinen cordura packsack, der zugeschnürt wird.
als test hab ich einen kleinen flachmann, eine feuerzeughülle und etliche klingen steingewaschen und ich bin von den ergebnissen ziemlich angetan...geile idee, sowas in der waschmaschine zu machen. darauf wär ich nie gekommen.

Wie sehen eigentlich die Maschinen aus, mit denen bei kommerziell hergestellten Klingen ein stonewash-finish erreicht wird?
In einem Metallbetrieb wo ich mal Praktikum gemacht hab hatten sie nämlich sowas und ich könnte dort relativ einfach was mitwaschen lassen... nur war das eine ziemlich heftige Maschine, irrsinnig laut und für Stanzteile aus st35, z.B. 200x100x6 mm Bleche, welche nach ner Stunde oder so recht schön rund waren. Die Steine waren auch relativ groß, so ca. 70x40 mm (flach) wenn ich mich richtig erinnere.
Wie heißen denn diese Maschinen... ich komm nicht drauf.

Moin Edgar,
du meinst nicht zufällig ne Trowalisier oder Gleitschleifmaschine?

Gruß
Mark

aaah ja genau, sowas ist das.

Kann man die verwenden oder bleibt da nicht mehr viel übrig von ner Klinge?

So eine Trowalisiermaschine haben wir bei uns auch im Geschäft und man kann die problemlos bei Klingen verwenden,

also es bleibt noch genug Material da

WIrd bei uns hauptsächlich zum Entgraten der Teile und zum entfernen der Oxidschicht, die beim Laserschneiden mit Sauerstoff entsteht benutzt.

Das FInish sieht letztendlich einfach super aus finde ich, Stonewashed halt

Grüße

Matze