Vorschläge zur Konstruktion eines Riesenkampfmessers

  • Hallo Leute,


    ich weiß die Überschrift ist etwas komisch, aber ich habe mir ein paar Haumesser angesehen, und dachte mir, warum könnte man die nicht zweischneidig machen und dann als Kampfmesser nützen. Ich habe mir das BUSSE Hell Razor angeschaut, also in dem Sinne, nur mit einer 26 cm langen Klinge.


    Ich weiß es ist verrückt, ich weiß es wird sicher nie eingesetzt werden, aber ich finde es wäre irgendwie wirklich saugeil.


    Was ich nicht möchte, das wäre ein Bowie, es handelt sich dabei einfach darum daß ich die Form dieser Messer nicht so sehr mag. Irgendwann, bin ich auf ein Bild eines Ontario RD9 Messers gestoßen, aber es wird jetzt so nicht mehr produziert. Schaut eigentlich genauso aus wie ein Ontario RAK nur eben, viel, viel, viel größer. Es hat mir so gut gefallen, aber irgendwie bin ich dann auf die verrückte Idee gekommen so etwas von einem Schmied schmieden zu lassen. Ich habe einen Kontaktiert, der hat gemeint, es sei nicht möglich so ein Messer mit doppelter Klinge zu schmieden. Ich weiß leider nicht warum. Das Messer schaut wunderschön aus, aber ich kenne mich da nicht so aus, und würde euch um Hilfe bitten.


    Stellt euch die Frage nach dem Sinn nicht, ich habe ja auch ein FS Dolch und gestern einen Kizlyar Combat bekommen, tja, die werden einfach in meiner Sammlung bleiben. Obwohl, bei so einem wirklich Riesenkampfmesser, wenn man das dann auch schön macht, vielleicht polliert oder sandgestrahlt, da könnte ich mir vorstellen, daß es doch auf der Wand, Vitrine für sowas zu klein, landet. Trotzdem soll es aber doch voll einsatztauglich sein. Ich mein wenn ich schon Geld rausschmeiße, warum soll es nicht wenigstens für etwas gut geeignet sein.


    Nun, ich hoffe ihr könnt mir helfen und binn auch für jede Hilfe dankbar. Da ich in Österreich wohne, hat das Messer keine Probleme mit dem Gesetz. Aber so ein Ding herumtragen? Naja, vielleicht ein mal im Jahr spazieren führen so wie einen Hund.


    Trotzdem soll es ein ernstes Projekt sein.

    vae victis

  • Hier mal meine 2 "Riesen":


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    vl hilft des a bissl, vom Design her kann i da ned weida höfn, da doch einfach was gefällt :thumbup:
    Aber find i a super Idee!!! Für kranke Sachen bin i immer zu begeistern :D

    Have you my go-stop over-meadow’d?.

  • 26cm und Kampfmesser schließen sich meiner Meinung nach aus.
    Alles was über ca. 18 cm geht wird sehr unhandlich und dadurch bedingt auch langsam, so das es als Fighter eigentlich keinen Sinn mehr macht.


    Für die Vitrine ist das aber egal und ich wüsste nicht warum man dir nicht dein Messer herstellen kann

  • 26cm und Kampfmesser schließen sich meiner Meinung nach aus.
    Alles was über ca. 18 cm geht wird sehr unhandlich und dadurch bedingt auch langsam, so das es als Fighter eigentlich keinen Sinn mehr macht.


    Dieser Meinung schließe ich mich an. Aber wenn schon sehr groß, dann gleich ein Schwert, Wakizashi (od. Katana), Entermesser, kuzer Säbel oder ähnliches. Macht zwar auch nicht viel Sinn, macht aber sicher Spaß.

    MfG, Joachim
    Nachrichten bitte per E-Mail.

  • Ich habe seit einiger Zeit ein Bowie mit genau 26cm Klingenlänge und als Fighter hat es ein wenig zu viel Speck auf den Rippen ;) , wobei es nicht so schlimm ist wie man vielleicht erst vermutet. Es lässt sich nämlich relativ gut führen für das Gewicht und die Größe. Und da dir die Bowieform ja nicht gefällt, wäre vielleicht ein zweischneidiges Kurzschwert im tactical Look das richtige. Könnte ich mir zumindest gut vorstellen. Auf jeden Fall hab ich ´ne Menge Freude an dem Teil. Kann jedem nur empfehlen sich auch mal ein großes Messer zuzulegen :thumbup:


    BS ist ein guter Tip.

  • Oiso des mit an zweischneidign Kuazschweat is a Idee.


    Mal im Ernst, ich weiß nicht warum der Typ gemeint hat, daß es nicht geht so ein großes Messer zu schmieden, hab es einfach vergessen. Ich meinte damit, so eines eben wie das Ontario RD9 nur das "alte" also mit einer Spitze wie beim Ontario RAK. Er hat mir ein Angebot gemacht etwas wie den Hellrazor zu schmieden, na, mal sehen.


    Die Sache ist halt die, er ist wirklich ein alter, richtiger Schmied. Also da ist sehr wenig moderne Technik dabei, aber wenn ich wüsst wie man hier Bilder reinstellt, dann würde ich seine Arbeiten reinstellen. Wirklich wunderschön, aber trotzdem einsatzfähig.


    An ein Kurzschwert habe ich schon gedacht, er meint halt, er könne nur bis 26 cm Klingenlänge schmieden, warum auch immer. Naja, das hat er über Messer gesagt, aber Schwert :hmmm:

    vae victis

  • An ein Kurzschwert habe ich schon gedacht, er meint halt, er könne nur bis 26 cm Klingenlänge schmieden, warum auch immer. Naja, das hat er über Messer gesagt, aber Schwert :hmmm:


    Das liegt vermutlich daran das sein Esse nicht größer ist...
    Es ist ein Unterschied ob er sagt das sowas grundsätzlich nicht geht, oder eben z.B aus oben genannten Gründen wie einer zu kleinen Esse.#


    EDIT: und da ist es dann auch völlig egal ob Schwert, Messer, Gertel, Löffel ......

    Einmal editiert, zuletzt von Bootsmann ()

  • grundsätzlich ist es weiter kein Problem eine Klinge jedweder vernünftiger Größe, das beinhaltet auch die Größe eines Schwerts, zu schmieden. Die Voraussetzung dafür ist ein entsprechend geführtes Schmiedefeuer und ein Stahl der auch diese ganzen Prozeduren des mehrmaligen Erwärmens mitmacht. Gerade bei großen Klingen stellt sich die Problematik daß man eine Klinge nur teilweise erwärmen kann, um sie dann zu bearbeiten. Das beinhaltet leider daß sie teilweise auf Schmiedetemperatur ist und an den anderen Stellen eben nicht, und das ist etwas was sehr schnell zu Beschädigungen führen kann, verschiedene Stähle entwickeln dabei derartige Spannungen daß sie einfach beim Bearbeiten zerspringen.
    Stell Dir das einfach so vor, Du erwärmst den Mittelteil der Klinge um die Schneide zu schmieden, der Stahl der einmal deine Klinge werden soll befindet sich auf einer Schmiedetemperatur von 900 Grad (das ist jetzt eine willkührlich genannte Temperatur). Du trägst den Stahl aus dem Feuer aus, das ist schon der Schreck für das Material, er beginnt sofort sich abzukühlen, da er sich an der Luft befindet, aus dem Grund stehen bei Schmieden die Ambosse immer sehr nah am Schmiedeherd. Dann wird das Schmiedestück auf dem Amboss bearbeitet, das bedeutet nicht nur die Bearbeitung mit dem Hammer, sondern auch daß die Bahn des Ambosses (Oberfläche) kalt ist, diese kühlt den Stahl also wiederrum ab. Was bleibt sind ein paar schnelle Schläge um die ideale Schmiedetemperatur auszunutzen, dann wird wieder erwärmt.


    Bei einer kleinen Klinge ist das sprichwörtlich keine große Sache, da man entsprechend die Klinge auf ganzer Länge erwärmt und sie ziemlich "flächendeckend" bearbeiten kann, was eben bei einer großen Klinge aus den genannten Gründen nicht möglich ist beim Arbeiten mit dem Handhammer.


    Eine andere Geschichte ist das Härten, hier hat man entweder ein entsprechend langes Feuer zur Verfügung, oder muß eben die Klinge durch Bewegen durchs das Feuer auf die geforderte Temperatur bringen, gleiches Problem besteht bei den Gefäßen zum Abschrecken, sie müssen so beschaffen sein, daß man eine Klinge auf einmal abschrecken kann, um eine gleichmässige Härtung zu erzielen.
    Alte Schmiede kenne ich auch noch einige, sie neigen manchmal aus Kostengründen (das ist nichts Schlechtes, gerade die alten Schmiede wurden zum Sparen mit Kohle und sonstigem Material erzogen) kleine Feuer zu führen, aber gerade kleine Feuer und Klingen passen sehr schlecht. Beim Schmieden von Klingenstählen ist es erforderlich, daß die Gebläseluft durch genug glühende Kohlen streicht und nicht noch "halb lau" die glühende Klinge erreicht, sonst kühlt Dir deine eigene Gebläseluft wieder die zu erwärmende Klinge ab, ganz angesehen von den Problematiken von glühendem Stahl und Sauerstoffkontakt.


    Also, es ist bei entsprechend geführtem Schmiedefeuer, einem Stahl der die Prozedur des mehrmaligen Erwärmens mitmacht und entsprechender Vorrichtung zum Härten durchaus kein Problem eine große Klinge herzustellen, egal ob sie ein oder zwei Schneiden hat.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

    Einmal editiert, zuletzt von juchten ()

  • Warum kein großes Messer! Sollte man immer im Haus haben!


    Zum Design fallen mir, da es ja kein Bowie sein soll, die afghanischen großen Kyberpassmesser ein! Exotisch, trotzdem nicht verspielt und auf Penetration ausgelegt, schneiden aber trotzdem ordentlich! Ich hab noch nicht nachgemessen aber meine kommen locker auf 60 cm! Sind damit natürlich sehr kopflastig aber trotzdem nicht unproportioniert! Reicht das?

  • Ich mag ja nun auch nicht wirklich genug Ahnung von Kampfmessern haben, owohl ich auch schon ein- oder zweimal so ein "Riesenkampfmesser" mit zehn Zoll (http://de.wikipedia.org/wiki/Zoll_%28Einheit%29) oder auch mal zwölf in der Hand hatte.....trotzdem hätte ich mich ja durchaus gern mal hier eingebracht, ist ja offenbar ein Lernthread.


    Immerhin kann man hier lernen, daß man zwar ein Messer mit 30cm-Klinge nicht schmieden kann, aber dafür ein Schwert. Das erklärt mir endlich, warum Ritter mit geschmiedeten Schwertern herumgelaufen sind - und nicht mit Messern. Klar, wenn man die im 15. Jahrhundert im Stock Removal - Verfahren (....schmieden kann man sie ja nicht....) in Taiwan hergestellt hätte, hätte für so einen kaufwilligen Ritter natürlich erst mal nach der Bestellung beim "Herzog-Ottho-Versandth" eine zweijährige Wartezeit angestanden, bis der Zustelldienst das Ding über die Seidenstraße herbekommen hätte.....


    Aber ich trau mich nach der wehrhaften Antwort mit der Esse (...wozu braucht der bei dem Ton eigentlich noch ein Messer??...) nicht mehr so recht, dazu bin ich zu empfindsam....


    Mal ein Vorschlag zur TF-Einsatztaktik für Anwender: Wenn man noch nicht wirklich sattelfest ist (was weder eine Schande noch ein Problem ist), sollte man nicht so fest die Sporen geben :)
    Wenn man über die Begrifflichkeit "Riesenkampfmesser" hinausgelangen möchte, lohnt z.B. ein Blick auf das, was James Keating über die Anwendung großer Bowies von sich gibt. Zieht man Fairbairn vor, wäre auch ein Blick auf sein letztes Projekt "Cobra" hilfreich - das würde zumindest die angepeilte Messergröße in eine saubere technische und historische Relation setzen.


    Zu letzterem Projekt gibt es sogar einen hoffentlich ganz brauchbaren Bericht hier im TF, und bei ein wenig mehr "Kollegialität" ...."werden Sie geholfen!" ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Micha M. ()

  • nun wenn die Spezialisten behaupten das "Kampfmesser" mit einer über 18 cm langen Klinge zu unhandlich sind sollten sie vieleicht mal den kampfstiel oder die schule wechseln . ich weis nicht ob die Abneigung gegen große Messer kurz vor oder kurz nach der Einführung der Waldorfkindergärten populär wurde , bis dahin jedenfalls waren allzeits und seit je her große Messer durchaus beliebt .




    http://de.wikipedia.org/wiki/Pugio




    http://de.wikipedia.org/wiki/Sax_(Waffe)




    http://de.wikipedia.org/wiki/Bowiemesser




    für mich fängt ein Messer jedenfalls erst bei 25 cm an - darumter nur Tasachenmesser :o) -




    Denn - je kürzer die Klinge - desto näher der Feind :o))

    Einmal editiert, zuletzt von Iring ()

  • interessante Meinung, vielleicht machst Du dir einmal Gedanken über die Schützengräben im ersten Weltkrieg und die damals gebräuchlichen "Taschenmesser".
    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

    Einmal editiert, zuletzt von juchten ()

  • WK1
    Spaten,Keulen mit Stacheltdraht umwickelt. In den Feldschmieden gebaute improvisierte umgeschliffene Bajonette, Zimmermansnägel,Äxte,Beile Schanzzeug, Faschinenmesser.
    Die kleinen z.T als privates Seitenstück umgepfrielmelten kleinen Kampfmesser, oder auch "Grabendolche" genannt, fanden in der Praxis weniger Verwendung beim Kampf,als i.d. Zerteilung der Furage, weil sie zu kurz waren um die dicken Mäntel samt Untergewand zu durchdringen, um entsprechnde Wirkung zu erzielen.


    Ich will nicht sagen- fanden gar keine Verwendung- aber die Klingenlänge spielt das schon eine Rolle.

  • hi,



    die beiden" gebrauchstüchtigsten" grabenmesser waren wohl das m1916 mit dreikantlinge und schlagringgriff,und das m1918 mit dolchklinge und schlagringgriff. wobei ich mal einige deutsche grabenmesser hatte,darunter die dicke berta von wingen,die auch absolut nahkamptauglich waren. die deutschen wk2 hat 42 grabenmesser waren auch als beutestücke bei den amis und russen sehr beliebt;-)....




    grüße...

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