Ich hab von einem Freund eine Platte Stahl geschenkt bekommen. Taugt das [ Werkstoffnummer: 1.0330.1 Bezeichung: St12o3] zu etwas mehr als einem Brieföffner? Das Netz erzählt mir wenig zB. zur Härtbarkeit etc...
Kann mir wer einen Tip geben? Danke im voraus...
Frage an die Werkstoffexperten
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es handelt sich dabe um einen unlegieren Stahl mit 0,12% Kohlenstoff. Er wird beim Karosseriebau verwendet und ist gut tiefziehbar.
Ich bezweifle, aufgrund des geringen C Anteils, dass dieser Stahl härtbar ist und für klingen taugt..Aber ich bin kein Stahlprofi..
Grüße
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Nur Stahl mit mindestens 0,2 % Kohlenstoff eignet sich grundsätzlich zum härten (gibt es vmtl auch Ausnahmen) von daher eher nicht geeignet
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es ist Stahl, soweit so gut. Nur das Härten ist so eine Sache, es gibt eben Stähle die glänzen auf ganz anderem Gebiet, da stehen Verformbarkeit, gute Bearbeitungsmöglichkeiten etc. im Vordergrund. Der Stahl den Du da bekommen hast ist zu vielem zu gebrauchen, aber leider wirds klingentechnisch nur zu einem Brieföffner reichen, wie Du schon geunkt hast. Stahl braucht, gesetz dem Fall wir reden von niedrig legierten Stählen, zumindest mal gut 0,4 % Kohlenstoff um als Klinge brauchbar zu sein, 0,6 % wären schon sehr brauchbar (Katanas liegen bei 0,6 bis 0,7 %). Die 0,2 %, die Hendrik treffend anführt, sind durchaus ausreichend um eine gewisse Härte zu erzeugen, bloß reicht es leider nicht um eine einigermaßen standfeste Schneide zu bekommen, dafür brauchen wir eben ein bißchen mehr.
Ansonst ist eine Stahlplatte immer eine Stahlplatte (das ist kein Versuch weise oder schlau zu wirken oder irgendeinen philosophischen Durchfall zu erzeugen), so etwas kann man immer gebrauchen. Stahlplatten geben einem ein gutes Gefühl, auch wenn man keine Messer daraus machen kann. Es gibt immer wieder in einer Werkstatt eine Möglichkeit ein Stück aus dieser Platte zu verarbeiten, sie in passende Teile zu brennen, sägen oder trennen um dann etwas Neues daraus zu machen. Stahl speichert durch seinen Kohlenstoffgehalt wie eine Schellackplatte alles Gesprochene (oder Gefluche) dank seinem, hier auch niedrigen Kohlenstoffgehalt, auf subatomarer Ebene. So hat man immer ein Stück fluchbeladenes "Eisen" da rumstehen, man kann jederzeit ein Hexenmesser daraus schmieden (die schneiden ja nur Kräuter, dafür wirds schon reichen) und schleifen, oder mit einer daraus geschmiedeten Lanze auf "Unholdjagd" gehen. Falls es wirklich einmal ein extrem fluchbeladenes Stück Stahl sein soll empfiehlt sich folgende Vorgehensweise.
Man schneidet sich das benötigte Stück heraus, natürlich großzügig bemessen und plaziert es hier und da wo die werten Familienmitglieder es sehen und sich gern darüber ärgern. Vor allem die Ehefrauen haben mitunter die Angewohnheit sich nicht recht mit herrenlosem Stahl, der sich plötzlich im Badezimmer befindet anzufreunden. Aber das ist nur eine oberflächliche "Fluchaufladung", nicht tiefgreifendes, dafür müssen wir schon mehr in die Trickkiste greifen. Um das Stück Stahl mit der notwendigen emotionalen "Ladung" an ausschweifenden Worten zu versehen ist uns unser Nachbar behilflich. Wir werden in der Dunkelheit, natürlich namentlich bei Vollmond (leider müssen wir hier Abstriche machen, da wir lageangepasst reagieren müssen, jeder andere Mond tut es auch), unser Stück Stahl auf seinem Rasen plazieren. Um die richtige "Magnumladung" Flüche zu erhalten ist es sinnvoll, einen Gummihammer mitzuführen und den Stahl so tief in das Erdreich einzuschlagen, dass die Gräser ihn um ein Viertel überragen. Gern kann man auch das Stück, das nach oben herausragt vorher grün anstreichen, so rostet er nicht über Nacht und kann trotzdem die Kraft der Erde in sich aufnehmen.
Am nächsten Tag haben wir nichts anderes zu tun als uns mit fadenscheinigen Arbeiten im Garten die Zeit zu vertreiben. Rein zufällig ist unser Nachbar auch derjenige, der immer dann den Rasen mäht wenn es einem gehörig auf den Zeiger geht. Da springt er an, der knatternde Gleichmacher der Gräser und zieht mit unserm Nachbarn obenauf die Runden über das Grün. Gleich einem König auf einem selbstfahrenden Thron knattert er über seinen Rasen, ein Sonnenhut (ebenso lappig wie häßlich) auf seinem Haupt um ihn vor der Gluthitze zu schützen, die uns nicht weiter beeindruckt, wir sitzen unterm Kirschbaum und lassen es uns gut gehen, Schatten, Limonade mit Schaum und eine Partagas Lusitania lassen uns in dem imaginären Glauben auf Kuba am Strand zu sitzen und einem Motorboot zuzuhören, das aufbricht um den Marlinen nachzustellen.
So plötzlich, obwohl wir es jede Sekunde erwarten, kommt dieser Schrei, nein, nicht von unserem Nachbarn, seine Reaktion ist noch nicht weiter als das das Geräusch Probleme hat im Gehirn umgesetzt zu werden. Es ist der metallische Schrei dieses Unruhestifters, dieses knatternden Grasmörders, seine propellerartigen Schneiden, die mit allem grünen kurzen Prozess machen haben einen würdigen Gegner gefunden, man glaubt sogar zu hören, daß sich da nichts mehr dreht außer der Achse auf der diese unheilvollen Schneiden einst ihre Bahnen zogen.
Jetzt endlich kommt das auf was wir schon so sehnsüchtig gewartet haben, eine wahre Kanonade Flüche, gleich einem Strom aus einer Jauchepumpe, ergießen sie sich aus dem Mund unseres Nachbarn über unser Stück Stahl. Was man nicht alles tut um ein bißchen Tradition am Leben zu halten. Wutentbrannt stürzt der arme Mann nun zu unserem Gartentor herein, in der einen Hand das nur leicht malträtierte Stück Stahl, an einem Ende grün mit einer leichten Kerbe, und einem gebrochenen Rasenmähermesser. Total schockiert über den Unsinn der Jugend und ihrem schlechten Charakter gesellt er sich zu einem und wir geben ihm natürlich ob der erlittenen Schmach gerne etwas Limonade (natürlich keine Lusitania). Leider können wir das Rasenmähermesser nicht reparieren, das seltsamerweise wirklich mehr beschädigt ist als wir vermutet haben. Großzügig wie wir sind leihen wir unseren Rasenmäher aus, nicht jedoch ohne ihn vorher ermahnt zu haben den ganzen Rasen nach weiteren solcher "Fallen" zu untersuchen, was uns hoch und heilig zugesagt wird. Überhaupt, es geht doch nichts über gute Nachbarschaft, natürlich kann er den Metallschrott in die alte Zinkwanne werfen zu dem anderen Werkstattabfall.Jetzt haben wir es, ein gutes handfestes Stück fluchbeladenes Eisen. Nachdem Nachbar und unser Rasenmäher ihre Arbeit aufgenommen haben stürzen wir zu der Zinkwanne, greifen das Objekt der Begierde, doch, was ist das?
"Schockschwerenot", da laust mich doch der Affe, da habe ich doch im Vorfeld meines nächtlichen Ausfluges auf Nachbars Rasen das Stück Eisen mit einem halbzöllig dicken Stück Federstahl vertauscht, auch noch der, der nicht weichgeglüht war!? Was eine Misere, naja, da steht ja noch der Topf mit grüner Farbe, während der Nachbar mäht wird gepinselt, des Nachbarn Rasenmähermesser ist bestimmt die Tage wieder repariert, und Farbe soll ja gut trocknen.Viele Grüße
Roman
PS: Das ist keine Anstiftung aus deiner Stahlplatte solche Fallen zu konstruieren, man kann auch sinnvolles daraus machen. -
Danke Roman :rofl:
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Roman a Roman du hast mir den Tag versüßt :lmfao:
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..you made my day
ich hab für solche "projekte" eine alte stange baustahl, das kann ich ebenfalls sehr empfehlen
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Moin Roman
Wie immer ein sehr Ergötzlicher Erguss von Dir ich Dachte nur in Norddeutschland gibt es solche "Spinner" aber nun Weiss ich das ich nicht Allein binGruß Wulfher
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:rofl: :rofl:
Ach wie gern ich doch deine Texte lese!hat meine Tag sehr versüßt!
Einfach Hammer
lg
daniel -
Und ich dachte ich hätte böse Ideen, aber der geistlicher Erguss topt alles.
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