Meine erste Übersee Bestellung mit der neuen Zoll Freigrenze.

  • Die Zoll Freigrenze ist auf 150 Euro hoch gesetzt worden, dass bedeutet dass man für alle Waren unter 150 Euro nicht mehr die Bearbeitungsgebühr von 8,5% bezahlen muss. Natürlich muss man noch für Waren über 25Euro die 19 Prozent Märchensteuer bezahlen.


    Hier eine kleine Beschreibung meiner Bestellung:


    Am
    5.1.2009 habe ich mir das ZT 0121 für 139 $ plus 35$ Versandgebühren bestellt. Mit dem Umrechen Faktor waren das 125,77Euro. Der Händler hat am gleichen Tag die Ware versandt. Bezahlt habe ich mit Kreditkarte.


    7.1.2009 wurde erst der Betrag von 125,77 Euro angefragt, gebucht wurden aber 131,48 Euro.Bei der Buchung durch die Kreditkarte zählt immer der Buchungstag nicht der Bestelltag.Natürlich 1% Kreditkarten Nutzungsgebühr für’s Ausland 1,25Euro.


    9.1.2009 Das Paket ist beim Frankfurter Zoll angekommen, dass konnte ich gut nachvollziehen da ich mir bei der Bestellung gleich die Paketnummer angefragt habe.


    13.1.2009 Es kam ein Brief vom Zollamt in meiner Nähe, dass ich ein Paket abholen soll.


    14.1.2009 Ich fahre zum Zoll und verbringe dort über 1,5 Stunden. Es gab interessante Diskussionen zwischen den Zollbeamten. Zwei der fünf Zöllner waren der Meinung, dass das Messer eine Waffe ist und zurückgeschickt werden müsste. Glücklicherweise wurde dann entschieden, dass ich das Messer bekommen darf.


    Auf dem Zoll Dokument wurde folgendes festgehalten:


    Beschauanordnung: Volle Gesamtbeschauung


    Zollbefund/Vermerke: Ein Päckchen öffnen lassen, Messer mit feststehender Klinge und einseitigem Schliff, Klinge nicht mehr wie 10cm. VUB SV 0206 beachtet (fällt nicht unter das Waffengesetz), keine weitere Maßnahme erforderlich.


    Bezahlt habe ich 22,55 Euro, die sich wie folgt zusammensetzen:


    Messer 139,95$Versandkosten die auf dem Päckchen stehen 25,95$


    139,95 $+ 25,95$= 165.9$


    165,90 $: 1.3978( Umrechnugsfaktor an dem Tag)= 118,68 Euro


    19% von 118,68 Euro= 22,50Euro


    Dann rechnen wir mal zusammen:


    131,48 Euro Messer und Versand


    1,25Euro Kreditkarten Nutzungsgebühr für's Ausland


    22,50Euro Mehrwertsteuer


    155,23 Euro für ein Messer dass in Deutschland zwischen 200 und 270 Euro Kostet


    Mein Fazit:


    Für mich hat sich der Einkauf in Übersee gelohnt, durch die neue Freigrenze habe ich 10,09Euro gespart.


    Ich hoffe, dass die Beschreibung den Leuten hilft, die nicht so oft, oder noch nie, in Übersee Sachen bestellt haben.
    Ich übernehme keine Gewähr für die Berechnung des Zolles, da ich mal die Mehrwertsteuer, auf die Versandkosten, bezahlen musste und ein anderes mal nicht. Der tiefere Sinn, hat sich mir noch nicht offenbart. Es gibt sicherlich alte Hasen, die viel mehr Erfahrung haben, als ich und auch wissen, wann man auf die Versandkosten Steuer bezahlen muss, und wann nicht. Vielleicht ist es auch einfach von Zollbeamten abhängig.

    3 Mal editiert, zuletzt von JAG ()

  • Feine Sache, die neue Regelung. Habe seit Inkrafttreten mittlerweile schon ein paar Mal davon profitiert.


    Ich habe auch den Eindruck, daß Sendungen aus USA jetzt häufiger direkt von der Post zugestellt werden, als daß man sie beim Zoll abholen muß.
    Für meine Stealth Hoodie mußte ich neulich noch zum Zoll (die kostete über 150 EUR), aber zwei Sendungen unter der neuen magischen Grenze hat mir die Post direkt zugestellt und nur noch die Einfuhrumsatzsteuer kassiert. Eine davon war ein Al-Mar-Folder, da hat nicht mal wen interessiert, ob ich schon volljährig bin ...
    Früher waren solche Direktzustellungen erheblich seltener.


    Zu den leidigen Messerdiskussionen beim Zoll kann ich nur den Rat geben: Bestellt so viele Messer "drüben" wie möglich :D
    Irgendwann kennen die Leute vom Zoll dann Eure Nase und wissen, daß Ihr keinen verbotenen Sch*** importiert.
    Zumindest geht mir das so. Ich erinnere mich noch gut, als ich zum ersten Mal hin mußte: Da hatte ich ein Iaito aus Japan importiert, also ein Trainingsschwert aus einer Aluminiumlegierung und völlig STUMPF. Gott, was war das damals ein Aufruhr! Die ganze Zolldienststelle ist zusammengelaufen und hat diskutiert, ob das eine Waffe sei oder nicht. Irgendwann kam dann einer mit einem dicken Wälzer, hat nachgeschaut und das Iaito freigegeben ...
    Die nächste Lieferung war dann ein CRKT Hissatsu, da war der Aufstand schon nicht mehr ganz so groß.
    Mittlerweile wissen die schon, wenn ich komme, daß meistens wieder ein Messer abzufertigen ist. Ich hab den TARIC-Code immer schon vorher rausgesucht und auf die Rechnung geschrieben, das verkürzt den Aufenthalt beim Zoll drastisch und sehen will die Messer kein Mensch mehr.



    .

    My ideal woman is a deaf, dumb and blind nymphomaniac whose father owns a chain of liquor stores
    (Oliver Reed)


    Tavannes-Logo-sw12klein.jpg

  • nu ja. jeder muss diese erfahrung zoll für sich selbst erfahren.
    egal. wenn ich nichts zu verbergen habe läuft die sache :D

    Tacticalforum Verhaltenskodex





    Be the kind of man that when your feet hit the floor each morning the devil says "Oh Crap, He's up!" Brother, life is too short to wake up with regrets. So love the people who treat you right. Forgive the ones who don't just because you can. Believe everything happens for a reason. If you get a second chance, grab it with both hands. If it changes your life, let it. Take a few minutes to think before you act when you're mad. Forgive quickly. God never said life would be easy, He just promised it would be worth it.

  • Mittlerweile wissen die schon, wenn ich komme, daß meistens wieder ein Messer abzufertigen ist. I


    .


    Hmmm.........das habe ich auch schon erlebt :D


    Einmal sogar haben die Zöllner mir geschrieben, das ich meine Waffendokumente mitnehmen soll, der Grund war Microtech Tri Wing Tools, also die drei Bits, und in der Rolle ist ein Microtech Gebirgsjager Katalog drinnen, und die Herren meinten das sind irgendwelche Waffenteile :nocomment:


    Na ja. es kann passieren :oops:

  • Man sollte sich schon vorher mögliche Gegenargumente je nach bestelltem Gegenstand bereithalten. Wenn man sich dem Zoll gegenüber kompetent und überzeugend äußern kann, spart man sich einigen Ärger.

    Michael
    T.I.T.A.N 0060 Kopportunist 0060

  • Man sollte sich schon vorher mögliche Gegenargumente je nach bestelltem Gegenstand bereithalten. Wenn man sich dem Zoll gegenüber kompetent und überzeugend äußern kann, spart man sich einigen Ärger.


    Heißt dass, wenn man Ärger mit dem Zoll hat, ist man inkompetent? ;)


    Zöllner sind auch Menschen.
    Bei mir auf dem Zoll ist ein Stinkstiefel, bei dem nutzt nur hoffen, dass er die Bestellung aus Übersee nicht bearbeitet. Ich bestelle auch nur alle zwei Monate, was in Übersee und dass mein Gesicht vielleicht bekannt ist, hat mir auch nur bei gewissen Zöllner geholfen (auch wenn ich nicht weiß, ob sie mich wiedererkannt haben, hinter Ihrer Panzerglasscheibe. Mein Zollamt ist an der A2 und dort werden normalerweise nur Russen und Polen abgefertigt, vielleicht sind die auch nur froh, dass mal einer Deutsch kann. Kompetenz und Gegenargumente nützen bei den meisten Beamten nicht viel, wenn sie einen schlechten Tag haben. Ich hätte nie von Hessen an die Niedersachsen West / Ost Grenze ziehen sollen.

  • Also bei mir persönlich, bei der Einfuhr einer Seiko-Uhr aus SO-Asien, haben die vorher gewählten Argumente gereicht, die Uhr nicht zu Seiko Deutschland zu senden. :D


    Bei der Einfuhr von Wafffen, sind die natürlich vorsichtig, die wollen sich auch nicht ans Bein p...... lassen.

    Michael
    T.I.T.A.N 0060 Kopportunist 0060

  • Weitgehend ist die neue Freimenge für mich eine Mogelpackung. Der Durchschnittszollsatz liegt unter 5 v.H., die Achtkommanochwas für Messer sind da eher hoch. Der wesentliche Rechenfaktor ist aber das runde Fünftel "Mehrwertsteuer", die hier EUSt heißt. Außerdem erspart man sich - als nicht Vorsteuerabzugsberechtigter - die zeitraubende Abfertigung nicht. Auch für die Paketdienste wird es hier nicht einfacher, die müssen wegen der EUSt für Privatleute ebenfalls noch die Sendungen abfertigen wie bisher.


    An den VuB (Verboten und Beschränkungen) hat sich auch nix geändert, auch daher müssen z.B. Messer noch zollamtlich geprüft und abgefertigt werden, um die Einfuhr verbotener Waffen zu verhindern.


    Die waffenrechtlichen Vorschriften sind für den "Nichteingeweihten" und vor allem Nichtinteressierten sehr kompliziert und schlecht nachvollziehbar, beim Abfertigungszöllner "konkurrieren" sie im Interesse mit so schnuckeligen Sachen wie der Stabstahl-Verordnung, dem sanitären Pflanzenschutz oder der naheliegenden Frage, ob Gastropoda-Schnecken nach dem Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen artengeschützt sind (...oder z.B. die Langschwanz-Schmalfuß-Beutelmaus...). Man hat da also allerlei zu lesen, wenn man im Postzoll arbeitet....


    Wichtig ist, den Leuten z.B. erst mal so grundlegende Sachen zu verdeutlichen, wie die Tatsache, daß es einerseits die Unterscheidung Waffe nach WaffG / keine Waffe nach WaffG gibt. Folge ist hier aber nur, daß eine Abfertigung für Minderjährige ausscheidet. Mit der Einfuhrfähigkeit hat das nichts zu tun. Blankwaffen nach dem WaffG bedürfen keiner schriftlichen Erwerbs- oder Besitzberechtigung, Volljährigkeit reicht aus.
    Einfuhrverboten sind lediglich DIE Gegenstände, die nicht nur ggf. Waffen i.S.d. WaffG sind, sondern ZUSÄTZLICH der Liste der "verbotenen Waffen" unterfallen, die Anlage des WaffG ist. Diese Liste, wie die Vorschrift selbst, ist im Netz frei verfügbar.


    Mein Rat, zur Beschleunigung der Abfertigung und Überzeugung der Abfertigungsbeamten sozusagen, ist der, diese Liste ausgedruckt mitzunehmen und vorzulegen, um dann "gemeinsam" zu prüfen, ob der Gegenstand dieser Liste unterfällt. Tut er das nicht (und ist nicht aus anderen Gründen einfuhrverboten, z.B. als markengefälschtes Plagiat), ist er abfertigungsfähig. Natürlich müssen Rechnungen, ggf. Abbuchungen von der Kreditkarte, die Paketkarte usw. vorgelegt werden, also insgesamt alles, was zur Ermittlung des Zollwerts (tatsächlich zu zahlender Gesamtpreis plus Portokosten) erforderlich ist.


    Weiterer Rat: Die Zollämter unterstehen bezirksweise einem sogenannten Hauptzollamt. Dort gibt es jeweils einen zuständigen Sachbearbeiter für Verbote und Beschränkungen. Hat man regelmäßig mit dem Zoll zu tun, kann es ja nicht schaden, dessen Namen und telefonische Erreichbarkeit zu ermitteln. Dann kann man erstens im Vorfeld zu geplanten Einfuhren anfragen, ob Bedenken bestehen, zweitens im Falle bei der Abfertigung aufkommender Zweifel vielleicht eine entsprechende Meinung einholen.

  • Hi Micha M.


    Erst einmal Danke für die Info’s !! :thumbup:


    Könntest du bitte die angesprochenen Verordnungen / Gesetze (oder wie dass heißt, bin kein Beamter) verlinken. :pray:

    Einmal editiert, zuletzt von Kickback ()

  • ... also - ich muß da jetzt auch mal eine Lanze für den Zoll brechen:


    Bestellung: 2 Knoxx Specops Stocks
    (spart Euch das googeln: rückstoßdämpender Hinterschaft für Gewehr, +Pistolengriff, längenverstellbar)


    Abholzeit: Samstag Morgen, 8:00 Uhr


    Zoll-SB: (holt mein Paket) Was ist denn da drin ?
    Gim: (weiß, daß nu' der Tanz losgeht) 2 Schäfte für Gewehre ...
    Zoll-SB: *staun* + *erstmalnixmerheinfall* Ein Gewehr ?
    Gim: Nein, nur ein Teil .... (erklär, laber, schwätz)


    Na ja, ich will's kurz machen, nachdem Zöllner Nummer 1, 2 und 3 sowie der Oberzöllner sich das Gerät eher interessiert denn erschrocken angesehen hatten, ließen sie sich recht schnell überzeugen, daß das Teil nicht schießt und auch sonst ohne Gewehr eher ein nutzloses Stück Plastik ist. Danach ging's ruck-zuck: Kohle abdrücken und glücklich sein.


    So schnell kann's auch mal beim Zoll sein (mit warten unter 45 Minuten). :thumbup:

    Si vis pacem, para bellum.
    Kopportunist #0098, T.I.T.A.N. #0098

  • für alle aus Österreich.....liest bitte nicht mehr weiter....oder noch besser vergesst alles!
    Weil wir sind nicht da OBEN bei uns geht alles ganz anders :thumbup:


    Zumindest noch *AUFHOLZKLOPFEND*


    Wenn was verzollt wird darf es jeder zahlen und falls doch was sein sollte bekommt man einen Brief.
    Meistens steht aber der Postler/inn vor der Tür und sag „….Ich bekomm noch XXX,XXEURO !“

    „Ein freier, denkender Mensch bleibt nicht da stehen, wo der Zufall ihn hinstößt;
    oder wenn er bleibt, so bleibt er aus Gründen, aus Wahl des Bessern. “

  • für alle aus Österreich.....liest bitte nicht mehr weiter....oder noch besser vergesst alles!
    Weil wir sind nicht da OBEN bei uns geht alles ganz anders :thumbup:


    Zumindest noch *AUFHOLZKLOPFEND


    Na ja, ganz so ist es wieder nicht :nailbite:


    Die Sachen die mit Post geliefet werden , gehen durch das Zoll und Postzentrum 1230,
    UPS fertigt die bürgenländische Zoll (alles am FH Schwechat),
    Fedex fertigt die NÖ Zoll .
    Und da kann schon vorkommen das ein oder anderer Messer,oder anderer Gegenstand, verloren,beschädigt, oder sonst wie abhanden kommen kann/wird :!: :thumbdown:

  • also bei mir geht das imma über das wienerzoll amt
    obwohl ich in WU wohne....


    aber du sprichst sicher aus erfahrung...also muss ich dir das glauben
    und :pray: für die Messer die noch kommen und durch den zoll müssen :thumbup:

    „Ein freier, denkender Mensch bleibt nicht da stehen, wo der Zufall ihn hinstößt;
    oder wenn er bleibt, so bleibt er aus Gründen, aus Wahl des Bessern. “

  • Ja, aber wir sollten hier keinen Zusammenhang zwischen dem Zoll und dem irregulären Abhandenkommen von Messern sehen.
    Werden dort welche eingezogen, läßt sich durch entsprechende rechtliche Klärung feststellen, ob sie Verbotsnormen unterfallen. Tun sie das, darf man sie im entsprechenden Land nicht besitzen. Punkt. Bei Euch Österreichern gibt es da ja nicht allzu viele Verbote - tu felix Austria....


    Trotzdem sehe ich natürlich bei derartigen Bestellungen so wie Viennacutlery ein Verlustrisiko: So ein Paket geht auf seinem internationalen Weg durch zig Hände, wird ölfunddrölfzigmal umgeladen, sortiert, zugeordnet. Da gibt es sowohl für beabsichtigtes Abhandenkommen (Diebstahl/Unterschlagung durch Frachtarbeiter, Postler, Flughafenpersonal und, und) als auch für unbeabsichtigtes (Fehlsortierung, Verlust von Packstücken...) ebenso wie für Transportschäden reichlich Gelegenheit.


    Die meisten Übersee-Internethändler versenden standardmäßig mit normaler Post - und das ist je nach Land versichert oder unversichert, jedenfalls sollte man vorher nachfragen - das Transportrisiko trägt nämlich so gut wie immer der Käufer. Ist postalischer Versand unversichert, lohnt sich - zumindest bei teureren Bestellungen - für den Seelenfrieden oftmals der Aufschlag von einigen Euros für eine versicherte Variante (postalische Zusatzversicherung, Versand durch Paketdienst usw.).

  • @Kickback:


    mich würde mal interessieren auf Grund welcher Bestimmug man zum Warenwert auch noch den Versand mit versteuert? Wenn du ne Rechnung vorlegst, auf der man die Details entnehmen kann, wird nur der Warenwert versteuert. Warum die Versandkosten???


    Grüße

    the-mighty-bob


    ...bei jedem Wetter, in jedem Gelände
    ausser wenn`s regnet, schneit, dunkel ist, kalt, windig...

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!