SV Einsatzerfahrungen mit Strobe

  • Hallo,


    ich möchte mir eine neue taktische Lampe zulegen und bin am überlegen, ob ich wieder Wert auf einen Strobe Modus legen soll.


    Vor ein paar Jahren habe ich mir, als sie ganz neu rauskam eine Fenix L2D (Vorgänger der LD20) zugelegt, da sie als eine der ersten günstigeren den Strobe Modus hatte.


    Nach ein paar Wochen im Einsatz kam ich dann auch dazu, den Strobe an einem Heroin Junkie anzuwenden, der nachts in einer dunklen Ecke lauerte (die Augen waren also garantiert keine Helligkeit gewöhnt).
    Die Reaktion war null, der Kerl hat nichtmal die Augen zusammengekniffen oder geblinzelt.
    Geschockt von der Erfahrung habe ich den Strobe dann an mir und ein paar Kollegen ausprobiert (ebenfalls im dunkeln). Die Augen mussten wir zwar alle zusammenkneifen und im ca. 30-40 cm Umfang um den Lampenkopf konnte man nichts erkennen, eine versprochene Benommenheit oder Verwirrung blieb jedoch total aus (zumal eine SV Situation selten statisch ist und man andere Gedanken hat als die Lampe perfekt auszurichten).


    Was meint ihr, liegt es an der günstigen Fenix, bringen teurere/modernere Modelle spürbare Verbesserungen oder bleibt der Strobe Modus eine Spielerei?


    Viele Grüße,


    Tom

  • ich habe und hatte diverse lampen mit strobo und bei normalen leuten haben alle weggeschaut und jedem war es unangehnem. einmal habe ich meine fenix tk 30 gegen 2 junkies eingesetzt und beide waren total verstört.


    nikko

  • habe ich auch und ich hatte nachher weisse flecken im gesichtsfeld, aber bei junkies funzt sie einwandfrei

  • Sehe es ähnlich wie Ama Ebi.
    Bei Versuchen bei absoluter dunkelheit und entsprechend nicht angepassten Augen führte es dazu, dass das überblitzen also die hellen Flecken im Sichtbereich mehrmals auftraten.
    Das führte zu einem eingeschränkten Sichtbereich.
    Des weiteren ist für mich der Vorteil dass sich die Augen nicht so schnell auf das Licht anpassen können als wenn ich nur mit dem normalen Licht jemand anstrahle.
    Bei deinem Versuch mit einem Heroin Konsumenten hat mit Sicherheit auch noch der Umstand Rechnung getragen, dass die Pupillen beim Opiat Konsum nur Stecknadelgroß sind und sich auch bei Lichteinstrahlung nur eingeschränkt erweitern, eine Blenbwirkung wird somit auch durch den Drogenkonsum gemindert.
    Einen gezielten Angriff wirst du auch mit einem Strobo nicht abwehren können.

    Einmal editiert, zuletzt von balinzwerg ()

  • Wir haben STROBE mal beim SV ausprobiert. Es ist wie mit den Nervenpunkten - nicht jeder reagiert gleich drauf und manche halt gar nicht. Unter Alkohol/Drogeneinfluß ist es nochmal was ganz anderes...


    Ich beschränke mich daher eher auf reines blenden ohne Strobe.










    STROBE - wenn er anfängt zu tanzen, ist es ein Raver! :D

    Gruß
    Günni.

  • Danke, hab ich mir schon fast gedacht.


    nikko: Klar, unangenehm ist es auf alle Fälle und wenn es mir nicht im Sinn steht anzugreifen schaue ich auch garantiert weg, die Frage war aber, ob es die Angriffsfähigkeit wesentlich verringert.

  • [...]Des weiteren ist für mich der Vorteil dass sich die Augen nicht so schnell auf das Licht anpassen können als wenn ich nur mit dem normalen Licht jemand anstrahle. [...]


    Neugierde und ein kleines Experiment später -


    Vorweg, Dunkel-Adaption dauert lange, Hell-Adaption geht blitzschnell. Nachtsehen ist sofort futsch, egal ob du nun mit oder ohne Strobe jemanden anleuchtest.


    Was du vermutlich meintest, war die Pupillenreaktion, also das Engstellen der Pupille. Ich habe das gerade mal ausprobiert, Testlampe war eine alte Fenix L2D. Allgemein erfolgte die Reaktion sowohl bei Strobe als auch bei normalem Licht prompt und gleich schnell, hatte ich nicht anders erwartet. Interessanterweise aber - hätte ich nicht gedacht - war die Pupille bei Strobe einen winzigen Ticken weiter, als bei "normalem" Anleuchten. Zumindest, soweit ich das mit einem Auge erkennen konnte, während das andere blind war ;)
    Ich kann dir aber sagen, dass für mich der Strobe angenehmer war, als das reine Licht. Offensichtlich war er insgesamt (also mit Hell-Dunkel-Fasen) auch weniger hell, folglich die minimal weitere Pupille.
    Mal ganz abgesehen davon, dass ich mich schon an meine 25-Surefire-Lumen nicht "anpassen" kann - ausser blinzeln und wegschauen eben; aber Spass macht das auch nach 5 Minuten reingucken nicht, so wirklich kann man sich da nicht "anpassen" ;)


    Gruss, Keno

  • Moin,
    es kommt auf die Helligkeit des Strobes an, wie wirkungsvoll dieser ist.
    Die Fenix hat um die 200 Lumen.
    Ich hatte diese Lampe auch, aber war mir nicht hell genug.
    Deswegen eine Lumintop TD 15 X besorgt, hat bis ca.820 Lumen.
    Diese Lampe habe ich in den letzten Monaten mehrmals mit Strobe und Momentlicht eingesetzt.
    Bei nicht nüchternen hat die Wirkung etwas gedauert, aber die eingesetzten ca. 500 Lumen haben
    immer Wirkung gezeigt, also mir einen Vorteil verschafft.
    Und das ist das wichtigste !!!!


    Gruss

    ________________________________________________________________________________________________________
    Ich investiere in Stahl und Licht

  • Hi Folks,


    habe mal aufmerksam in Euren Beiträgen gelesen und wüsste nicht, warum eine Strobofunktion ( welcher Taschenlampe auch immer )
    in irgendeiner Form eine paralysiere Wirkung haben sollte ( Epileptiker mal außen vor ;) ) !?


    In meinen Augen geht es lediglich um die Blendwirkung bzw. um die Tatsache, der Gegenpartei die Orientierung zu erschweren.


    Wäre ja auch fatal, wenn es anders wäre ;) da "Power Strobos" teilweise in Lichttechnik für Bühne und Disco verbaut sind. ;)
    ( z.B. in den 80 'ern waren Strobos & Nebel die Lieblingsspielzeuge der Dorfdisco-Betreiber hier :D )


    Wüsste nicht, dass irgendwelche unter "Strom stehenden" Besucher anschließend ernsthafte Probleme hatten.
    Auch neugierbedingte Selbstversuche mit meinen ersten Strobo Lampen zeigten ähnliche Ergebnisse.


    Erwartet also lieber nicht all zu viel :thumbup: Lieben Gruß NationalDefense

  • @Keno hast recht ich meinte die Dunkeanpassung und die Möglichkeiten zur Rückgewinnung.
    Hast du dein Versuch nach 30 Minuten Dunkelheit gemacht, so lange braucht das Auge nämlich biss zur Nachtsicht. Ich denke dass die Anpassungsmöglichkeit beim Stroboskop deutlich länger dauert und man deshalb länger braucht um sich wieder zu orientieren.

  • @Keno hast recht ich meinte die Dunkeanpassung und die Möglichkeiten zur Rückgewinnung.
    Hast du dein Versuch nach 30 Minuten Dunkelheit gemacht, so lange braucht das Auge nämlich biss zur Nachtsicht. Ich denke dass die Anpassungsmöglichkeit beim Stroboskop deutlich länger dauert und man deshalb länger braucht um sich wieder zu orientieren.


    Nee, habe ich nicht; kann ich aber gerne machen. An den physiologischen Zeiten, die das Auge aber nunmal für die Dunkelanpassung braucht, ändert auch der Strobe nichts. Bis zur vollständigen Dunkeladaption kannst du ohnehin mit einer guten halben Stunde rechnen. Der Strobe ändert daran nichts. Hell ist numal hell, ob dabei blinkt, ist mMn. wurscht; bzw ich sehe da keinen physiologischen Grund, warum der Strobe die Anpassungszeiten ändern sollte.
    Ich fand's nur interessant, dass die Pupille eben beim Strobe etwas weiter ist als ohne Strobe. Btw, meine Fenix hat mit Sicherheit keine 200 Lumen. Dafür ist sie zu alt. Nach relativ kurzer Zeit wird reingucken trotzdem unangenehm, und das eben subjetiv eher bei normalem Licht ohne Strobe.
    Wobei ich natürlich keine SV-Erfahrungen oder ähnliches habe; und den Strobe im Allgemeinen für eine dämliche Spielerei halte. Ordentlich "hell" reicht mir persönlich; aus eigener Erfahrung von diversen Messertreffen, wo irgendwelche Spassvögel einen des Nachts anleuchten. Ohne Strobe, nur "hell" - und man sieht trotzdem nix mehr ;)


    Gruss, Keno

  • aber bei junkies funzt sie einwandfrei


    Oha, und auf welche empirische Feldstudie führst Du diese differenzierte Aussage zurück?


    Sorry, aber manchmal komm ich aus dem Kopfschütteln nicht raus...

  • Mit dem Strobe der RRT2 hatte ich mal einen frechen kläffenden Hund angeblitzt. Dieser wurde sofort still, blieb stehen und kuckte verwirrt.
    Neulich beim Nightcachen wurde ich versehentlich selbst zum Strobe Opfer als der Junior von einem Kumpel mich mit seiner neuen Solarforce XML angeleuchtet hatte.
    War einige Sekunden quasi blind und braucht kurz um mich neu zu orientieren. :wacko:
    Also ich denke schon wenn die Lampe ordenlicht Lumen hat, diese gut bündelt und der Gegenüber nicht damit rechnet gewinnt man auf alle Fälle einige wichtig Sekunden zur Flucht oder Gegenwehr.
    (Bei mehr als 3000Lumen braucht man kein Strobe, brennt auch so! ;) )


    Grüße Eddi

    Journalist: What do you feel when you shot a terrorist?
    Sniper: Recoil!

  • @Keno ich denke auch dass es letztlich keinen großen Unterschied macht.
    Ist vmtl. auch etwas wirklichkeitsfremd wenn man längere Zeit in das Licht schaut, das würde im Realfall auch keiner machen, außer er ist gefesselt auf dem Stuhl.
    Was ich bei meinen Selbstversuchen festgestellt habe ist, dass man wenn man in ein starres Licht schaut Einen "blinden" Fleck hat bis man weg schaut und beim Strobe mehrere bis man es schafft weg zu schauen.
    Ob das aber effektiv einen Unterschied macht im Realfall bin ich etwas überfragt.
    Was ich bislang feststellen konnte, dass bei wechselnden Strobofrequenz wie z.b. von der Fenix LD40 mir zumindest schwummrig wird.

  • Ein Strobe ist kein Wundermittel bei dem der angeblitzte gleich umher wankt wie ein Betrunkener. Desorientierung und Paralysierung meine ich gehören in den Marketingbereich der Lampenhersteller.
    Die Lampe verschafft einem nur einen Vorteil. Wer schaut schon gern in ein helles, blitzendes Licht? Die natürliche Reaktion ist halt: weg schauen. Das natürliche Ergebnis wenn man das nicht tut ist: eingeschränkte Sicht. In beiden Fällen ein Vorteil für den Lampenträger, der in dieser Situation hoffentlich nicht darauf wartet, bis der Geblitzdingste von allein umfällt. :knueppel:

    Diskutiere nicht mit Idioten! Zuerst ziehen sie dich auf ihr Niveau und dann schlagen sie dich mit Erfahrung.

  • Ob Strobe wirklich zur SV taugt, wage ich zu bezweifeln. Einen potentiellen Angreifer für kurze Zeit zu irritieren damit man abhauen kann, schon eher. Doch dazu reicht auch sehr helles Dauerlicht.


    Ich würde eher dazu tendieren Strobe als taktisches Einsatzmittel zu sehen. Mit Strobe kann ich, wie ich finde, bessere Ergebnisse bzw. gewünschte Reaktionen bei meinem Gegenüber erzeugen als mit Dauerlicht. Aber das kommt auch immer auf die Situation bzw. äußeren Umstände an.

    ____________________________
    Gruß Trigonaut

  • Das Strobe als taktisches mittel zu sehen hat bei mir bis jetzt gut funktioniert!


    Als wir letztens bei Flutlicht Holz gemacht haben und die Kommunikation anders nicht gefunzt hat, war der Strobe-modus der befehl zum anhalten des Traktors!


    Als Lampe diente die Fenix LD-20. Gegenüber Angreifern kann ich mir die Blendwirkung bestens vorstellen! Der Strobe zwingt einen wirklich zum wegschauen wenn man in finsterer Nacht direkt in die Lampe schaut und das Ding plötzlich losballert! Habs mal bei mir selbst getestet! Allerdings ist man da ja etwas drauf vorbereitet.... :surprise:

  • So bei Tageslicht stört mich das auch kaum.


    Aber ich hatte mal ein Gespräch mit Einsatzkräften und da hat ein Teilnehmer davon gesprochen, dass er einen Geiselnehmer tatsächlich mit dem Strobo so blenden konnte, dass ein Zugriff möglich war.
    Bis dahin hätte ich selbst nicht dran geglaubt, dass sowas möglich ist.


    Ich will mal schauen, ob ich den reinen Strobo-Effekt mal messen kann. Wird schwierig.
    Aber ich glaube, dass im Strobo nicht die volle Helligkeit erreicht wird. Mal schauen ob ich das beweisen kann.


    Gruß
    Predator5

  • [...]Aber ich hatte mal ein Gespräch mit Einsatzkräften und da hat ein Teilnehmer davon gesprochen, dass er einen Geiselnehmer tatsächlich mit dem Strobo so blenden konnte, dass ein Zugriff möglich war. [...]


    Naja, die Quizfrage ist ja, ob man das nur mit hellem Licht, ohne Strobe, nicht auch hätte schaffen können ;)
    Ich zB bezweifle ja gar nicht, dass Strobe hell ist und nervt (wenn die Lampe denn genug Leistung hat). Ich finde nur genauso helles Licht ohne Blinken genauso nervig. Und mir wird auch nicht schummerig.


    Mal ganz abgesehen davon, nervt mich der Strobe bei der Bedienung - wenn er irgendwo am Ende der Schaltfunktionen eingeplant ist (zB nach 3x Klicken und Kopfüber schütteln), dann ist's nicht wirklich taktisch ;). Wenn er hingegegen beim ersten Klick da ist, nervt er, wenn man eben nur Licht möchte und kein Disco-Geflacker.


    Zitat

    Ich will mal schauen, ob ich den reinen Strobo-Effekt mal messen kann. Wird schwierig.
    Aber ich glaube, dass im Strobo nicht die volle Helligkeit erreicht wird. Mal schauen ob ich das beweisen kann.


    Mach' mal, das wäre interessant. Subjetiv nach Pupillenweite schrieb' ich ja bereits weiter oben, dass mir der Strobe [bei meiner Lampe, einer Fenix L2D] weniger hell vorkommt, und die Pupille auch weiter bleibt (was mMn. für weniger Helligkeit spricht).


    Gruss, Keno

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