Hallo Forenfreunde,
heute möchte ich Euch ein kleines Review zum höchst-interessanten Compoundbogen Alien Nemesis der Firma RYTERA,USA vorstellen.
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Der Name RYTERA setzt sich aus dem Namen des Gründers zusammen: RYan TERry Archery,und ist mittlerweile eng mit Martin Bows verbunden.
Viele Teile der RYTERA Bögen finden sich auch auf Martin-Bögen wieder. Was unterscheidet beide-Martin und Rytera - nun eigentlich?
Zuerst mal augenscheinlich das Design,zum zweiten,sind die Rytera-Bögen etwas aufwendiger vom Riser(Mittelstück) her gefertigt.
Ansonsten sind sie sich manches Mal (von div.Baugruppen,den Cams und den Wurfarmaufnahmen)sehr ähnlich.
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Der ALIEN NEMESIS stellt das Top-Modell der Firma RYTERA dar und dies völlig zurecht. Es gibt kaum einen Jagd-Compoundbogen der 34Zoll-Klasse,der sowohl über ordentlich Dampf,als auch über sehr hohe Präzision verfügt.
Der Axle-to-Axle(Achsabstand der Wurfarme) beträgt beim Nemesis 34 Zoll,und ist somit 2 Zoll länger als die meisten JagdCompoundbögen,aber gleichzeitig auch deutlich kürzer als Wettkampfbögen der FITA-Compound Schützen,die bis über 40 Zoll ATA schiessen.
TROTZDEM ist der RYTERA Nemesis ,der Wahl-Bogen der FITA-Europameisterin,und Deutschen Meisterin ,Sabine Sauter und ihrer ebenfalls erfolgreichen Zwillings-Schwester.
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Dass ein ehemals zur Jagd entwickelte Compoundbogen auch als erfolgreicher Präzisionsbogen bei gleichem ATA Abstand in FITA -Turnieren verwendet wird,ist ziemlich einzigartig und unterstreicht,welche Präzision mit diesem "Alien" möglich ist.
Er ist(in meiner Ausführung) mit 70 Pfund Zugkraft und 335 fps(IBO-Speed) ein sehr kräftiger und schneller Bogen,welcher auch auf größere Entfernungen noch genügend Energie ins Ziel mitbringt.
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Was mir beim ersten Ausprobieren dieses Bogens im Spätsommer 2011 aufgefallen ist,war die völlige Rückschlagsfreiheit dieses Bogens.Und zwar ist diese so deutlich,dass der Bogen nahezu wie "tot" beim Abschuss in der Hand steht - er bewegt sich null! Ein Traum für jeden recoil-geplagten Compoundschützen.Auch mein Vorgängerbogen - ein Limbsaver Deadzone DZ36 war relativ verhalten in seinem Abschussgebahren,hatte jedoch deutlich spürbare Bewegungstendenzen nach dem Release,was es auszugleichen galt.
Der Rytera steht absolut still.Unglaublich aber wahr
Ich durfte auch schon andere Compoundbögen von Bekannten und in einem großen Shop probeschiessen - keiner kommt an das ruhige Schussverhalten des Alien Nemesis heran.
Was auch noch auffällt,beim Nemesis,ist der relativ abrupte Fall ins Letoff(80%) beim Auszug - das nun ist nicht jedermanns Sache - mir hingegen gefällt das gerade sehr gut - das Letoff kommt also ziemlich kernig und steht dann sauber im Anker.Nicht unbedingt eine Empfehlung für Bogen-Neulinge,denn dies ist schon gewöhnungsbedürftig.
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Das Leergewicht(ohne Anbauteile) des Nemesis von 4 Pfund ist bei seiner Größe sehr angenehm und gut zu balancieren.
Die Wurfarme stehen fast parallel zueinander,was ein Hauptgrund für das Rückschlaglose Schussverhalten des Bogens ist.
Ein weiteres Highlight dieses Powerbogens sind die laminierten Carbon-Wurfarme von Barnsdale,die wahrscheinlich besten auf dem Markt.
Die sind qualitativ nicht mehr zu toppen.Dies zumindest laut Meinung mehrerer Fachjournalisten auf diesem Gebiet und Profi-Schützen.
Die Cams sind siebenfach einstellbar(Auszugslänge) von jeweils 0,5Zoll Schritten bis maximal 31 Zoll.
Die Stärke der Wurfarme ist um bis zu 15 Pfund reduzierbar,und somit an den Schützen sehr gut anpassbar.
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Der Bogen verfügt über mehrere bereits ab Werk eingebaute Rahmendämpfer,die einen sehr ruhigen Abschuss ermöglichen - der Bogen ist insgesamt relativ leise.
Erhältlich ist er in vielerlei Ausführungen,was auch die Lackierung angeht,von diversen Camo-Patterns bishin zu poppigen Farben(grins)
Bewährt hat sich dieser Compound auch schon bei mir,beim Jagd-Herbstturnier in Eisenbach,welches ich mit diesem Bogen gewinnen konnte.Das Wetter bestand aus einer Mischung von Dauerregen und erstem Schneefall bei kaltem Wind auch noch,was die Materialien des Bogens völlig unbeeindruckt liessen - hier zeigt sich klar der Vorteil von laminierten Carbon-Armen zu Composite-Armen aus Holz/Carbon-Verbund,welche witterungsempfindlich sind.
Ein kleines Minus muss ich dennoch persönlich anfügen - das betrifft den sehr dünnen und glatten Original.Griff. Ich haber ihn mit Tennisband umwickelt,was besseren Grip und ein wärmeres Empfinden(an kalten Tagen) bietet.(das Band bekam ich übrigens von unserem Denis/fullhd).
Preislich liegt der Bogen im oberen Marktsegment und ist daher etwas kostspieliger als Mitbewerber - er ist dafür aber auch momentan mit das Beste,was man an Jagd-Compoundbögen zur Zeit finden kann.
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Optisch erinnert mich das Rahmeninnere etwas an Jugendstil-Ornamentik - dient aber rein der Stabilität bei möglicht wenig Material
Mein Bogen-Setup:
Rytera Alien Nemesis,70lbs Drawweight,29,5Zoll Auszug,Skullz-Camopattern,Custom-Sehne by Andreas Franzen (archery direct)
Q.A.D.Fallaway Rest Pfeilauflage
SureLoc Visieraufnahme Supreme 550 mit Einhandschnellverstellung
Viper 3D/Field-Scope 1,75Zoll,Singlepin mit Linsenaufnahme
Hooded Peepsight mit optionaler Ausgleichslinsenaufnahme(nicht montiert für höheren Lichteinfall)
Customized Damper-Stabisystem Doinker/Fuse
Limbsaver String und Cable Silencer,Limb-Dampers
GoldTip Prohunter 001 Schäfte 5575 Black Carbon und Easton FatBoy 340er Spine
Persönliche Höchstweite bisher 3er Gruppe auf 12cm Kreis auf 75 Meter outdoor (klappt nicht immer )
I LOVE IT
Euer BFG