Kleines Messer und Beil oder nur großes Messer?

  • Für mich hängt das ganz erheblich von der vorzufindenden Vegetation und natürlich von der Art der "Tour" ab.
    Ich bin mal sehr stolz mit meinem super duper Cold Steel Trailmaster in den Tropen herumgelaufen, und die Einheimischen, mit ihren leichten und schnellen Uralt Macheten haben mich ziemlich ausgelacht. Nach einer halben Stunde im Wald und Muskelkater im Arm wusste ich auch warum. Das Teil ist zu kurz, zu schwer und der Schneidenwinkel ist zu groß um lange damit nach dünner Vegetation zu schlagen.
    Fazit: lerne von den Einheimischen, die nehmen in den Tropen die Machete und ein kleines Messer.


    In unseren Breiten mit Zelt und Kocher ohne das starke Bedürfnis irgendwelche Holzarbeiten zu verrichten reicht eigentlich das Kleine.


    Als Messerfreund, und wenn Feuer gemacht werden soll nehme ich aber am liebsten das Kleine (evtl. sogar ein SAK mit Säge) und ein großes Messer. :thumbup:
    Das Beil ist mir zu uneffektiv beim freien Schlag z.B. gegen Äste. Und wer fällt schon ernsthaft ganze Bäume oder spaltet im Wald auf der Durchreise große Mengen Holz und baut eine 250 qm Blockhütte.
    Große Äste werden effizienter einfach "durchgebrannt", da spare ich mir die Arbeit oder suche was anderes.

  • Mir reicht In unseren Breitengraden immer meine FBM


    Gruß
    Denis

    Messer? Reichart! / Kydex? Auch daher!
    Lederschmiede Untermain, sonst soll es keiner sein

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  • das wage ich mal zu bezweifeln :hmmm: es sein denn du gehst zum essen ins restaurant

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    Be the kind of man that when your feet hit the floor each morning the devil says "Oh Crap, He's up!" Brother, life is too short to wake up with regrets. So love the people who treat you right. Forgive the ones who don't just because you can. Believe everything happens for a reason. If you get a second chance, grab it with both hands. If it changes your life, let it. Take a few minutes to think before you act when you're mad. Forgive quickly. God never said life would be easy, He just promised it would be worth it.

  • Ich habe auch lieber mein Trail Hawk oder Fiskars 600 dabei und ein Messer mit <12cm Klinge. Das gibt mir alle notwendigen Werkzeuge und ich komme nicht mit dem Gesetz in Konflikt bzw. gibt es keine Diskussionen.
    Ich denke auch, dass viele Leute Axt/Beil falsch nutzen, indem sie gegen die Trägheit des Kopfes ankämpfen anstatt sie zu nutzen. Auch mit einer 10cm Klinge kann man recht dicke Stücke Grünholz schneiden, wenn es scharf ist.


    Ergänzung
    Hab ein Video gefunden, welches die Technik zeigt, die man nutzen kann, um mit einem kleinen Messer Grünholz zu schneiden:
    http://www.youtube.com/watch?v=Kgsp1r0sE60
    Im Gegensatz zu dem Menschen sollte man die Klinge nicht so weit zur Spitze hin ansetzen, sondern nah am Griff, wo man die entsprechende Kraftübertragung hat. Bei dickeren Stücken sollte man das Bäumchen auch nicht mit dem Arm biegen sondern sein Körpergewicht zuhilfe nehmen.



    Ookami


    PS: FBM steht für Fusion Battle Mistress - ein Busse Messer.

    2 Mal editiert, zuletzt von Ookami ()

  • Eine gar bahnbrechende Technik :rolleyes:
    Wie sollte man es anders machen? Ich weigere mich zu glauben dass es Menschen gibt die als Kind nie im Wald waren und Baumhäuser und sowas gebaut haben. Sowas erklärt sich doch fast von selbst, oder? Einfach ausprobieren und lernen. Man sollte sich mehr erkundigen was man NICHT ausprobieren sollte... Sowas wie einen stark unter Spannung stehenden, durchgebogenen Baum fällen zu wollen *räusper*. Aus Fehlern lernt man :D

  • Sowas erklärt sich doch fast von selbst, oder?


    Wie? Du hast nicht den Kurs "Wie ziehe ich das Messer aus der Scheide?" besucht?

  • Ookami - Ich denke ich weiss was du meinst, aber erkläre nochmal kurz samt Sicherheitshinweis was du mit Einsatz des Körpergewichts in Verbindung mit Klinge in der Hand meinst, nicht dass das hier jemand falsch versteht und nachher mit Beil in der Schulter unter der dünnen Buche liegt ;)
    Forstwirt ist nicht umsonst einer der gefährlichsten Jobs Deutschlands und der Welt ;)

    Plan - Prepare - Execute

  • das wage ich mal zu bezweifeln :hmmm: es sein denn du gehst zum essen ins restaurant


    Ne Quatsch! Ich brech damit ja auch kein Wild auf oder so...
    Aber du hast halt Messer und Axt in einem! Das Teil ist endscharf und ich denke, dass man im Notfall auch ein Tier damit zerlegen kann.
    Man kann damit sogar Äpfel schälen und Tomaten schneiden... daran sollte es nicht scheitern


    Gruß
    Denis

    Messer? Reichart! / Kydex? Auch daher!
    Lederschmiede Untermain, sonst soll es keiner sein

  • Da muss ich Denis zustimmen... Man kann mit einem großen Messer alles machen was man mit einem kleinen Messer machen kann. Nur andersrum nicht...
    Bezogen auf Outdoor ist diese Aussage fast ohne Einschränkungen richtig. Mir persönlich ist die Klinge beim Busse zwar zu dick aber das mag Geschmackssache sein.

  • hi,
    ich würde auch ein großes bevorzugen, ....ca 25cm klinge,flachschliff oder besser noch convex,höchstens 5mm stark,kein handschutz,finger choil,sodas man das messer auch kurz greifen kann,der griff sollte top passen, klinge am besten aus gutem c-stahl... das einzige in der größe was bei mir geblieben ist ist das browning barker,besser gehts nicht,außer bei einem custom...
    grüße chris.

  • Wie sollte man es anders machen?


    Ja, wie? Schau dich doch mal in der bunten Youtube-Welt um, da gibt es genug Helden, die mit einem <10cm Klingenlänge Messer (am besten ein taktikaler Folder) an einem fingerdicken Ast rumhacken. Dass man den mit einem scharfen Messer einfach abschneiden kann, darauf kommen sie nicht, denn sie haben ja ein 50° Schneidwinkel, 1/4" dickes hard-use knife.


    ... erkläre nochmal kurz samt Sicherheitshinweis was du mit Einsatz des Körpergewichts in Verbindung mit Klinge in der Hand meinst, ...


    Ich meine, dass man sich mit der linken Seite gegen das Bäumchen lehnt (am besten unter den linken Arm klemmen, damit es nicht weg rutscht), um es zu biegen. Dann setzt man mit der rechten Hand (ausgestreckter Arm) die Klinge in Griffnähe an den Baum und geht dann kontrolliert in die Knie. Dabei nutzt man sein Körpergewicht sowohl, um das Bäumchen unter Spannung zu setzen als auch zum Schneiden.



    Ookami

  • Das Sprichwort zählt immernoch. "Das Messer macht die Arbeit, der Mensch führt und dirigiert es!" :loser
    Die Technik zum Äste schneiden unter Zug- oder Druckspannung hilft eben sehr gut bei großen Duchmessern zu kleinen Messern. Mit dem Beil oder der Axt nutzt man entsprechend das Kopfgewicht und die Rotationsenergie.
    Die Messertechnik funktioniert auch mit dem Beil in engen Bereichen super.
    Wobei im Forst vieles mit dem Beil oder Axt erledigt wird, was man auch mit dem Messer tun könnte. Meine Erfahrung jedenfalls.



    Nopanic is no panic.

  • Servus


    Also Ich persönlich habe lieber ein kleines Messer und ein Beil dabei!
    Aus verschiedenen Gründen. Zum einen wenn du ein Lager aufbaust kannst du mit einem Beil vielseitiger arbeiten wie nur mit einem großen Messer z.B. Pfähle einschlagen ect.
    Zum anderen steht dein Lager und du machst eine Tages tour willst du ja nicht immer das große Messer mit dir rumtragen...?


    Noch ein Nachklapp: Was Ich auch gerne dabei habe wenn Ich mal länger unterwegs bin (ab ca.1 Woche) was oft unterschätz wird... Den guten alten BW Klappspaten, vier Werkzeuge in einem Hammer, Spaten, Beil und Hacke. Und Preis Leistung unschlagbar. :thumbup:



    MFG Naddl

    Der PC hilft uns bei der Lösung von Problemen die Wir ohne Ihn nicht hätten!

    Einmal editiert, zuletzt von Naddl ()

  • um diesen Strang:
    Fällkniven A1 vs GEK 2000
    Fällkniven A1 vs GEK 2000


    nicht unnötig mit der Diskussion welcher MesserType muß mit?, zu belasten, hole ich diesen Strang mal wieder nach vorne.


    Eine Machete mitzuschleppen macht im Amazons-Urwald wahrscheinlich Sinn. Hier in Mitteleuropa sehe ich keinen Sinn darin eine Machete mitzuschleppen.
    Wenn die Brombeerhecke im Wege ist, läuft man halt drum herum.
    Grundsätzlich finde ich die "One-Knife" Strategie nicht schlecht.
    Warum nicht ein gutes Messer für diesen Zweck kaufen?
    Wenn man alles nur versucht rational zu erklären, dann dürfte man so vieles nicht machen.
    Ein gutes Messer zu haben und damit zu arbeiten macht auch Spaß!
    ;)

  • Ich halte kurz gesagt, nur ein großes Messer mitzunehmen für das größere Risiko, wenn man die Wahl hat selbstverständlich.


    1. Zum einen hat man nur ein Werkzeug, wenn es kaputt geht, dann war es das.
    2. Zum anderen muss ich damit Arbeiten verrichten, für die es nicht gemacht ist (siehe Punkt 1.)


    Ich würde gerne wissen, wer eigentlich mit der "ein großes Messer" Geschichte angefangen hat. Klingt für mich schon recht Neuzeitlich.


    Auch wenn in dem Zusammenhang Nessmuk immer aufgeführt wird, der zusätzlich auch noch ein Klappmesser bei sich trug, hat er nur eine alte Tradition wiederbelebt:


    http://www.gletschermumie.org/p/ausruestung.html



    Die Ausrüstung von Ötzi: Eine Axt und ein kleines Messer...(mal vom Bogen abgesehen) Er und seine Zeitgenossen waren nun unwiderruflich die ultimativen Bushcrafter/Survivalexperten.

  • das ist die unendliche Diskussion, kleine Klinge oder große Klinge. Wobei sich mir die Frage stellt ab wann eine große Klinge beginnt, ab 100 mm Länge oder ab 250 mm Länge? Vielleicht ist es wirklich so dass es Anwender gibt die mit einem größeren Messer, ich sage jetzt einmal bis 200 mm Klinge, besser zurecht kommen als mit einem Messer das eine z. B. 100 mm Klinge hat.


    Größere Messer haben die Angewohnheit nicht so schnell ihren Geist aufzugeben, und was die Anwendung betrifft, ein großes Messer kann alles was ein kleines Messer kann, ein kleines Messer kann aber längst nicht alles was ein großes Messer kann.
    Und wenn jemand wie Tony ein Messer mit einer 180 mm Kilnge präferiert, dann hat das für mich schon Überzeugungskraft.


    Aber es ist wie es ist, jeder hat da seinen Standpunkt.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei


  • ..., ein großes Messer kann alles was ein kleines Messer kann, ein kleines Messer kann aber längst nicht alles was ein großes Messer kann.
    Und wenn jemand wie Tony ein Messer mit einer 180 mm Kilnge präferiert, dann hat das für mich schon Überzeugungskraft.
    ....


    Moin,
    das ein großes Messer ein breiteres Einsatzspektrum hat als ein kleines ist wohl unbestritten, meiner Meinung nach ist das kleine Messer aber doch zu präferieren. Wo bringt mir denn das große Messer die Vorteile? Ich kann Äste hacken, Büsche hacken und Holz machen, daraus besteht aber mein Outdooralltag in den allerseltensten Fällen. Meistens beschränkt es sich auf Nahrungszubereitung, mal ne Nuss öffnen, ein Seil schneiden oder Fisch ausnehmen. Da komme ich dann mit einem kleinen Messer viel besser zurecht. Etwas Kleinholz für den Hobo kann ich auch mit 9cm Klinge zurechtstutzen (mir ist auch noch kein Messer, weder mit 5mm Klinge noch ein 2mm Mora abgebrochen, die Stabilität ist bei nicht-missbräuchlicher Anwendung imho auch bei 3mm+ gegeben....).
    Alles in Allem ist es aber eine Glaubensfrage und jeder hat hier sein eigenes Optimum.

  • Oh -es geht schon wieder los :D


    Ist Anwendungsfall Abhängig! Ganz einfach. Wenn ich draussen bin, dann bedeuted das was völlig anderes als wenn dake draussen ist. Ihm reicht ein kleines Messer völlig. Mir ist das in meinem Fall zu Aufwendig. Mit großer Klinge und Schlagholz kann ich präziser in Holz arbeiten als mit einem Beil/Axt. Ich kann besser entasten, da ich eine längere Schneide als an einem Beil habe. Ich kann Arbeiten in Fellen erst mit langem Klingenbogen erledigen. Mit Axt möglich, aber wesentlich aufwendiger. Reisig schlagen und diverse weitere Arbeiten werden gegenüber dem kleinen Messer Kraftsparend ausgeführt.


    Aber das sind Einzelfall Abhängige Aussagen.


    Ehe es nun hier los geht - wo brauch ich das in Deutschland? - wer spricht von Deutschland?


    Wenn man wie dake klar schildert, was man macht, dann ist es nicht mal ne Glaubensfrage, sondern Vernunftsache. Denn würde ich raus gehen und wüsste, dass ich Dinge mit einem Messer erledigen werde, wie er es macht - was soll ich dann unnötig auffallen ;)
    Ein Abend samt Lagerfeuer ändert das ganze. Jedesmal - was willste mit dem Rambo Messer... 1 h später: Kann ich nochmal das große Messer haben? :D :D


    juchten: "Größere Messer haben die Angewohnheit nicht so schnell ihren Geist aufzugeben, und was die Anwendung betrifft, ein großes Messer kann alles was ein kleines Messer kann, ein kleines Messer kann aber längst nicht alles was ein großes Messer kann."


    Geil zusammen gefasst! ;)

    Plan - Prepare - Execute

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