Debris Hut (Shelter)

  • Moin,
    ich war die Tage wo es jetzt wieder wärmer war unterwegs und habe im Wald ein Shelter gebaut (Debris Hut). Mich würde interessieren, wie andere User hier aus Forum ihre Shelter bauen. Ich benutze zweit Arten. Der von dem ich hier die Bilder zeige ist der, den ich ohne Hilfsmittel baue (Kein Poncho, Schnur, usw.) Bilder vom Anderen poste ich hier wenn sich mal eine Gelegenheit bietet und ich diesen wieder aufstelle.
    Wobei ich diese Art, wenn es kalt ist, sogar besser finde. Durch die dicke Schicht Laub isoliert sie besser vor Kälte. Wenn richtig viel Laub und Farn benutzt wird, dann sogar vor regen.
    Wie ich den Shelter gebaut habe muss ich glaube ich nicht schreiben. Die Bilder sprechen für sich...









    "Mache dich vertraut mit allen Techniken und Künsten."
    Myamoto Musashi, japanischer Samurai Schwertkämpfer

  • Hallo hardgearjack!


    Guter Anfang. Wenn Du mal ohne Schlafsack drin schlafen möchtest, gäbe es noch Verbesserungen.


    Schütte soviel Isolierung auf das Gerüst, bis Du um das Gerüst zu erreichen, bis zur Achsel im Laub steckst. 60 cm sind Miniumum. 120 cm wurden erfolgreich bis -40° Celsius getestet.


    Außerdem muß natürlich der Boden isoliert sein. Soviel Laub rein, daß es selbst unter Deinem Körpergewicht noch mindestens 10 cm dick ist.


    Und eine Tür muß her. Daher ist es ratsam, den Eingang durch einen Tunnel zu verlängern, durch den man gerade noch reinrutschen kann. Der Tunnel wird natürlich auch mit Isolierung (Blätter) aufgeschüttet.


    Eine Tür kann man zwar aus einem doppelten Holzgerüst mit Laubfüllung bauen, eine große Menge Laub, die man von innen reinzieht, tut´s auch.


    Grüße,
    Dirk

    Wünsche einen schönen Tag!
    Dirk Linnemeyer

  • Hey,
    danke für die Ratschläge. Die Idee mit dem schmalen Tunnel finde ich klasse. Ich werde das beim nächsten Mal ausprobieren. Bis jetzt habe ich es immer so gemacht wie du es am Ende beschrieben hast. Einfach eine dicke Ladung Laub hinter mir hergezogen. Aber so kann man den Eingang nie richtig dicht verschließen. Am einfachsten finde ich wird es wenn man einen umgefallenen Baum finden und dann den Shelter um die Wurzeln baut. Man hat dann meistens eine Grube wo man sich rein legen kann und kann den Eingang ganz klein machen.
    Hast du vielleicht ein Foto von deinem Shelter?

    "Mache dich vertraut mit allen Techniken und Künsten."
    Myamoto Musashi, japanischer Samurai Schwertkämpfer

  • Hi


    Eine Grube zu nutzen würde ich nicht empfehlen - sollte es Niederschlag geben, so läuft das rucki zucki voll !!!
    Diese Variante erachte ich ausschliesslich dann für sinnvoll, wenn es unmöglich ist ein Feuer zu machen. So ist es wahrscheinlich auch gedacht, oder? ;)


    Gruß,
    Raoul

    Plan - Prepare - Execute

  • Hi,


    im Anhang habe ich mal ein Foto von einem Debris Hut für zwei. Ist dann besser, wenn man sich sehr gerne mag. ,-)
    Meine Frau und ich haben da drin ohne Schlafsack geschlafen. Es war im Herbst und ich schätze, daß die Temperaturen auf ca. 5° abfielen.


    bighut.jpg


    Das mit der Grube geht auch, allerdings sind ein paar Dinge zu beachten. Vorteil, man braucht ca. 1/3 weniger Laub.
    Hier ein Link zur Scout Pit:
    http://www.wildwoodsurvival.co…helter/scoutpit/ygas.html


    Was auf den Fotos nicht deutlich wird, ist wie der Eingang verschlossen werden kann.
    Dazu wird ein Korb geflochten, der nach unten dünner wird. Diesen füllt man mit Laub und schon hat man einen lecker Korken.


    Link zum Debris Hut Bau (mit Stroh statt Laub)
    http://www.wildwoodsurvival.co…brishut/ds2004/index.html


    Grüße,
    Dirk


    _____________________________________________________________________________________________________


    Und hier ein Artikel, den ich mal zum Thema geschrieben hatte:



    Survival - Unterschlupf


    Unterschlupf, in der Survivalkette auch einfach Schutz genannt, hat in der Regel oberste Priorität in einer Survivalsituation. Einige Survivallehrer lehren die Faustregel, daß ein Mensch ca. 3 Stunden ohne Schutz vor feindlicher Witterung überleben kann. Das ist meiner Meinung nach nur ein sehr grober Richtwert, der von vielen anderen Faktoren, wie zum Beispiel Temperatur, Wind, Kleidung oder Konstitution, abhängig ist.
    Halte Deinen Körper warm und funktionsfähig!
    Unterkühlung kann in kürzester Zeit töten!
    Zunächst möchte ich ein paar Grundregeln aufführen, die eine Unterkühlung hinauszögern können. Das heißt also, daß Ihr dadurch wertvolle Zeit gewinnen könnt, um z.B. einen Unterschlupf für die Nacht zu bauen.

    • Vermeide es, naß zu werden! Feuchtigkeit von außen sollst Du nach Möglichkeit durch die Wahl Deiner Kleidung vermeiden. Feuchtigkeit von innen, also durch Schwitzen, schränkst Du durch Ablegen von zu warmer Kleidung ein. Ist Deine Kleidung erst einmal feucht, leitet sie Deine Körperwärme deutlich schneller ab.

    • Halte Dich warm! Schließe Deine Jacke, setze die Kapuze oder eine Mütze auf, verschließe alle Zugschnüre und binde Ärmel und Hosenbeine zu. Wenn Deine Kleidung derart verschließbar ist, dann kannst Du die Wärmeleistung der Kleidung erhöhen, indem Du zum Beispiel Füllmaterial wie Blätter, Moos, Stroh oder ähnliches zwischen die Schichten in Deiner Kleidung stopfst. Schon hast Du eine recyclebare Biodaunenjacke. Wenn Du so viel stopfst, daß Du wie das Michelin - Männchen aussiehst, dann brauchst Du vielleicht nicht mal mehr einen Schlafsack.

    Wie bereits erwähnt, kannst Du mit diesen Tricks Zeit gewinnen. Laß uns jetzt einmal besprechen, wie Du Dir einen guten Unterschlupf bauen kannst.
    Der Debris Hut, auf deutsch etwa Laubhütte, wurde von Tom Brown, bzw. dessen Lehrer Stalking Wolf, entwickelt. Der Debris Hut ist eigentlich ein riesiger Schlafsack. Du fertigst dazu eine ca. 60 - 100 cm dicke Schicht aus Laub oder anderen Pflanzenresten an. Du willst unter dieser Schicht schlafen, damit sie Deine Körperwärme zurückhält. Das heißt also, daß Du als erstes ein Gerüst aus starken Ästen baust, auf dem Du das Laub aufhäufst. Dieses Gerüst ist so klein, daß Du gerade darin liegen kannst. Denn je kleiner der Raum darin, um so weniger Luft ist auch warm zu halten. Um das Grundgerüst zu bauen, legst Du einen starken Ast, der länger als Du selbst ist z.B. gegen einen Baum o.ä. Du kannst auch ein Dreibein aus zwei kürzeren und einem längeren Ast bauen. Nun legst Du seitlich Äste an, bis alles dicht ist. Laß einen kleinen Eingang zum hinein kriechen offen. Du baust dann noch einen Tunnel von mindestens einen halben Meter Länge vor diesen Eingang. Jetzt bedeckst Du alles mit oben genannter Schicht von Pflanzenresten, Blättern, Moos, Stroh, Gräsern, Tannennadeln usw. Außerdem willst Du noch das Innere Deiner Laubhütte dick ( mind. 30cm komprimiert ) auslegen. Bist Du erst hinein gekrochen, ziehst Du zuletzt einen Haufen Laub hinter Dir her, um den Eingang zu verschließen. Umgeben von wahren Unmengen an Laub ( und Käfern, falls Du Hunger kriegst! ) kannst Du jetzt ohne Feuer eine Nacht bei Minusgraden verbringen. Ach ja, regendicht ist die Hütte natürlich auch.
    Übt den Bau im Training, bevor Ihr darin schlafen wollt. Tip: Mit mehreren Leuten einen Debris Hut bauen spart Zeit im Training und macht mehr Spaß.

    Wünsche einen schönen Tag!
    Dirk Linnemeyer

  • Moin,

    Am einfachsten finde ich wird es wenn man einen umgefallenen Baum finden und dann den Shelter um die Wurzeln baut. Man hat dann meistens eine Grube wo man sich rein legen kann und kann den Eingang ganz klein machen.
    Hast du vielleicht ein Foto von deinem Shelter?


    In Bodensenken kann es aber ganz schön kalt werden. Ich finde es besser den Stamm als Seitenwand zu nutzen.



    N8,
    Winni

  • Wenn man eine Art Wanne mit Laub füllt geht der "Seitenwind" für die Isolation flöten und diese funktioniert besser.


    Ich hatte bei einer Senke nun an das Loch einer ausgerissenen Verwurzelung gedacht, und das sehe ich als GEfahr bei Niederschlag, Schmelzwasser, etc. Man beachte was für Tümpel sich darin teilweise bilden ;)

    Plan - Prepare - Execute

  • Der eingangs gezeigte Shelter ist noch verbesserungsfähig. Man nehme:
    Fichtenzweige welche man mehrschichtig mit den unteren Enden an den Firstbalken hängt.
    Über den Firstbalken legt man fußmattengroße, überlappende Grassoden von unten nach oben (gleich wie von hinten nach vorne) .
    Das Gras kämmt man mit einem Fichtenzweig .nach hinten.
    Bei sorgfältiger Arbeit ist der Shelter damit regendicht.

  • Moin,
    habe auch selbst noch viele Verbesserungen für den Shelter. Das größte Problem für mich ist aber oft die Beschaffung der Materialien. Bei mir im Wald gibt es weit und breit keine Fichten. Der Boden und das Laub sind vom Schnee total aufgeweicht und schwer. Die meisten Äste sind vermodert usw. Es gibt meist kein trockenes Gras als Isolation nur vereinzelt trockenes Farn. Im Sommer ist es einfacher ein guten Shelter zu bauen, aber da ist er oft nicht notwendig. Im Winter ist es echt hart. Es setzt voraus das man den Punkt wo man bauen will oft verlassen muss um an Material zu kommen. Im Notfall würde man dabei viel zu viel Energie verlieren.

    "Mache dich vertraut mit allen Techniken und Künsten."
    Myamoto Musashi, japanischer Samurai Schwertkämpfer

  • Wenn da nichts zu finden ist, dann geh`zu `ner Lichtung, zück dein Messer und skalpiere Grasnarbe, etwa 40 x 60 cm große Stücke. Auflegen u. zum Schluß nach unten kämmen, dann ist u. bleibt die Bude auch dicht.
    In solch trüben Gefilden würde ich mir eine Lappkoja bauen. Selbst ein Minifeuer heizt das Ding enorm ein und die schrägen Wände reflektieren die wohlige Wärme in des müden Mannes Rücken.

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