Seit einiger Zeit schleife ich meine Messer eigentlich alle auf konvex um und hab grad wieder einmal demonstriert bekommen, wie krass da die Unterschiede zu einem "normalen" V-Schliff sind.
Erstens mal ist die Klinge um einiges Schneidefreudiger, ich denke das liegt u.a. daran, dass eben keine "scharfe" Kante am Übergang zwischen Schneide und Klinge liegt, sondern eher ein fliessender Übergang. Wenn die Schneide dann noch schön poliert ist, da erkennt man manchmal sein Messer garnicht wieder, wenn man die Schnittfähigkeit mit der neuen, konvexen Schneide mit vorher vergleicht.
Zusätzlich versuche ich eine Mikrofase an die Schneide anzubringen, das ist noch ausbaufähig, aber funktioniert.
Und diese Kombination - Konvex + Mikrofase, das ist mit entsprechendem Stahl fast unverwüstlich. Was heisst entsprechender Stahl, damit wertet man meiner Meinung nach jeden Stahl auf.
Eben grad mit meinem ESEE RC-6 (1095) zwei Oberschenkeldicke, alte Holunderstämme "gefällt". Bei der Kälte war das Holz nochmal extra hart (und alter, ausgewacshener Holunder ist eh schon heftiges Holz), kam mir auf jedenfall so vor. Ich hab im halbdunkel wie irre rumgekloppt, das ESEE ist mein Messer für die Drecksarbeit. Als ich wieder drinnen war, hab ich mir die Schneide angeschaut, da ist nicht der geringste Schaden, keine Microchips, garnichts. Das schneidet immer noch durch Papier wie Butter, ich konnte das garnicht glauben.
Ich kann jedem nur empfehlen, der seine Messer selber schleift und nicht konvex schleift, das mal zu versuchen. Ich mach das auf Wassersteinen, ohne irgendeine Hilfe per "eyeballing". Ist lange nicht so schwer, wie ich immer gedacht habe und das Ergebnis ist es wert.
Hab nur beim Fällen eine Schraube vom Griff verloren, die werd ich wohl nicht wiederfinden. Ärgerlich.
*** btw: Der Holunder ist für ein Bogenbau-Experiment und ich hatte die Erlaubnis den zu schlagen***