Messer und Kälte

  • s wirkt sich bei Staehlen mit hoher Hartung aus. Da kann es zu Spoedbruechen kommen.
    Als Beispiel Kryptonite Fahrradschloesser galten als nicht aufbrechbar, waren sie doch so hart dass man sie nicht mal saegen konnte. Bis die Fahrraddiebe auf dieIdee kamen einfach mit Kaeltespray das
    Teil zu vereisen und mit einem.Hammerschlag war es durch .

    Urban Legend! Kältespray erzeugt niemals so eine Kälte, als dass man einen hochlegierten Stahl mit einem Hammerschlag zerbröseln könnte!


    Es wurde auch Phosphor genannt als Legierungselement, das stimmt so nicht! Phosphor ist in den meisten Stählen ein unerwünschter Stoff. Es gibt Ausnahmen aber die sind minimal und treffen i.d.R. nur auf Automatenstähle zu (Also Stähle welche sich sehr schnell und einfach spanened bearbeiten lassen)

    Listen to me, it's better to be, lying dead with honor soldier than to never be free!

  • Wer wirklich Interesse an diesem Thema hat, hat momentan die besten Bedingungen für einen Feldversuch.


    Geht doch jetzt mit Euren Messern raus und geht damit um, redet nicht nur darüber!


    Hackt, schnitzt Hartholz, arbeitet mit dem Schlagholz.


    Was nützt uns eine neue Runde gelehrter/angelesener Weisheiten, die so gar nicht zu den wirklichen Ergebnissen passen wollen? Das hatten/haben wir doch schon in der teils sehr dogmatischen Diskussion "D2 für Messerklingen, insbesondere für Haumesser".....Mein Gott, da wird auf hohem Niveau auch so allerlei erzählt, nach dem einige Messer von Jürgen Schanz oder Martin Stierlin eigentlich bei jedem schwungvollen Kontakt mit Härterem als Käsesahnetorte hätten zerbröseln müssen wie Knäckebrot.....Und tatsächlich kenne ich KEINEN Fall, in dem so ein Messer zerborsten zurückgekommen wäre.


    Was nützt uns die Erkenntnis, daß nach irgendeiner Kurve auf einem Datenblatt bei -100 Grad eine 47,3prozentige Wahrscheinlichkeit für Kaltversprödung bei einem Hackimpuls Auswirkungen zeigt, der für eine Bulldozer-Schaufel errechnet wurde?


    Nehmt Eure Zachel, ab in den Wald, legt los und berichtet!!

  • Eigentlich hatte ich den Versuch schon für gestern geplant. Hat sich aber irgendwie auf dem kurzen Trip mit Höhlentroll nicht ergeben.


    Ich denke ich werde heute nachmittag nochmal losgehen. :P


    *legt schonmal das GEK200 und das Glock nach draußen*

    Bier kaltstellen ist auch irgendwie kochen!

  • Moin!


    Gebe ich mal meinen Senf dazu...
    Ich bin des Jobs wegen jeden Tag draußen ("Definition Sicherungsposten: Der SiPo sichert die Versicherten vor den Gefahren aus dem Bahnbetrieb." Soviel zu meinem Job... :whistling: ), auch bei den seit Tagen herrschenden Minusgraden. In den sogenannten Zugpausen - ist die Zeitspanne zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zügen, kann von wenigen Minuten bis zu Stunden sein, je nach Verkehr - hab ich hin und wieder Zeit, auch mal ein wenig mit meinen Messern herum zu hantieren. Ich hatte dieser Tage u. a. das hier und dieses hier neben den gezeigten GEK's mit draußen: hab mit allen Messern geschnitzt, gehackt und Batoning veranstaltet - an keinem der Messer fanden sich Ausbrüche oder umgelegte Schneiden. Mit den GEK's habe ich auch mal improvisierte Speere gebaut, wie Tony es in diesem Video gezeigt hat (funktioniert mit beiden GEK's prima! :thumbup: ). Das Thermometer zeigte in den letzten Tagen immer unter - 8 °C, ab Mittwoch sogar noch weiter darunter an. :bibber:
    Ich hatte die Messer samt zugehörigen Scheiden zumeist in den Seitentaschen meiner alten BW-Hosen bzw. im Rucksack an einem OL-Mast, also kann man davon ausgehen, daß die Messer permanent Temperaturen unter 0 °C ausgesetzt waren, und weder das Hacken noch das Schnitzen geschweige denn das Batoning haben den Klingen etwas ausgemacht. Ich hab mit den Messern frisch gefälltes Eichen-, Ahorn-, Buchen-, viel Fichten- und einiges Lärchen- sowie Eschenholz klein gemacht bzw. zu Feuerholz verarbeitet. Auch Totholz hab ich mit den Messern kleingemacht, wenn auch weniger.
    Ist ja nun auch nicht so, daß wir - ich spreche jetzt mal von uns allen hier im TF - die Messer durchgehend 8 oder noch mehr Stunden ununterbrochen im Einsatz hätten bzw. damit arbeiten würden, sondern immer nur kurzzeitig: von ein paar Minuten bis hin zu einer halben/dreiviertel, maximal einer Stunde. Das ist meine Erfahrung. :laber:



    Grüße,
    Church

    Frei im Geist & ohne Zwang der Glaube!

  • Zufälle gibt’s die gibt es gar nicht.
    Mein Nachbar ist gerade mit einer Schubkarre mit Baumstammstücken um die Ecke gekommen.Ein paar davon mit ca. 10cm Durchmesser.


    Direkt gefragt ob ich mal kurz was ausprobieren kann. Er hat sich natürlich gefreut ein paar Holzstücke weniger zu spalten.


    Ich kann also die Erfahrung von Church nur bestätigen.


    Keine Schäden, Ausbrüche oder sonstiges. Also, außer das der Griff vom GEK am Anfang schweine Kalt war, keine Probleme.

    Bier kaltstellen ist auch irgendwie kochen!

    Einmal editiert, zuletzt von TwoZero ()

  • Kälte in Gegenden wo Menschen sich noch aufhalten können ist total unerheblich für Stahl. Und nicht rostfreie Stähle haben nicht automatisch etwas mit hohem C-Gehalt zu tun, der meiste nicht korrosionsfeste Stahl hat im Prinzip keinen nennenswerten C-Gehalt.


    Viele Grüße


    Roman

    panta rhei

  • Bei Messern und extremer Kälte würde ich mir zuerst Sorgen um die Griffschalen machen...


    War zufällig letzte Woche in Finnland bei -32°C. Und da habe ich gesehen, wie normalerweise sehr biegsame Kunststoffteile einfach zersplittert sind...

    Oliver
    Habe keine Angst, etwas neues zu probieren. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic.

  • TwoZero,


    Das Griffstück des GEK 2000 hat weniger Masse als Griff einer halbzöllige Wasserpumpenzange. Bei Letzterer macht sich Niemand Gedanken über Kälte, da diese, bereits nach Sekunden durch die Handwärme verschwindet. Genauso verhält es sich beim GEK 2000. Diese "Benachteiligung" gegenüber den klassischen Griffstücken habe ich mir in der Planungsphase reiflich überlegt, dabei bewogen die erkannten und für mich verwertbaren Vorteile mich letztlich doch zur jetzigen Bauart, welche u.a. auch zuläßt, das ein Lkw das Messer überrollt, dabei nimmt der Lkw eher Schaden als das GEK 2000, auch bei Kälte.

    2 Mal editiert, zuletzt von Tony ()

  • ...um es mit Otto Waalkes zu sagen: "....eeeeeeein´ habbich noch!" :D


    Heute vormittag bei minus 16 Grad hab ich an einem (umgekippten) Baumstamm,ca.12cm dick,´nen Hacktest gemacht.


    Angefangen habe ich mit ´nem FOX-Kukri (Böhler N690Co) - mit der Erkenntnis,dass das Ding zu leicht ist;ich kam leicht ins Schwitzen :rolleyes:
    Es mussten also schwerere Geschütze her: das Sax von Roman (rostender Stahl,Sorte???) ...und siehe da:ging durch wie Butter,jeder Besitzer eines Stihl-Fichtenmoppeds wäre neidisch geworden :laber: :harhar:


    Größenänderung KIF_3273.JPG Größenänderung KIF_3274.JPG


    Größenänderung KIF_3275.JPG Größenänderung KIF_3276.JPG

    Beide Schneiden waren übrigens ziemlich unbeeindruckt von der ganzen Aktion :yeehaw:



    Rolf

  • Ich habe beschlossen, den So4Pro-Waves Multifunktionsstick (in Edelstahl) von Rainer einem Belastungstest auszusetzen.
    Nach 48 Stunden in eisiger Gefangenschaft wird der Stick gleich benutzt, um bei meiner Frau eine Nacken/Rückenmassage
    durchzuführen.
    Evtl. könnte es aber eher für mich ein Belastungstest werden. Um den Stick habe ich weniger Angst. :wacko:


    "Eet watt gor is, schnack watt wohr is und drink watt kloar is!"

  • War letzten Winter zwei mal bei Höchsttemperaturen von -8 Grad einen ganzen Tag im Freien.
    Das eine mal habe ich ein Fallkniven A1 ("rostfrei") benutzt, das andere mal ein ESEE 4( nicht rostfrei).
    Bei beiden habe ich trotz Batoning keine Beeinträchtigung feststellen können, es ist zumindest nichts ausgebrochen.


    Während man sich bei Messern Gedanken bezüglich Kälte macht, kommen dies bei Äxten nicht vor.
    Diese sind nicht rostfrei, werden nicht am Körper getragen und durchwegs für "harte Einsätze" herangezogen.
    Es sind mir keine "Geschichten" bekannt, dass es in Sibirien oder Nordkanada oder Skandinavien im Winter Probleme mit Kälte gebe. Das ist, wie Micha gesagt hat, theoretisches Geschwafel ^^ , es erscheint mir dennoch logisch.
    Gibt es in Bezug auf Kälte einen logischen Unterschied zwischen Äxten und Messern ?

  • Hallo,
    im zweiten Semester haben wir einen Kerbschlagbiegeversuch mit verschiedenen Materialien und Temperaturen durchgefürt.


    Ich habe gerade das Protokoll vorliegen:
    Die Materialien: S235(St37), AlMg1, X5CrNi18-10. Also Baustahl, Alulegierung und ein hochlegierter Stahl.
    Die Temperaturen: 100°, 23°, 0°, -42°, -196°
    Ergebnisse: Der S235 hat sich ab 0° kaltverfestigt und ist bei -42° und -196° spröde gebrochen, wobei auch weniger Schlagarbeit nötig war. Bei der Alulegierung und dem hochlegiertem Stahl hat sich nichts geändert, die haben sich immer verformt, blieben also zäh. Beim hochlegiertem hat sich nicht einmal die Schlagarbeit groß geändert.


    Also ich mache mir bei den hier herschenden -10° bis -20° überhaupt keine Sorgen um die Eigenschaften der hochlegierten Stähle. Da sollte sich nichts großartig ändern.


  • Gibt es in Bezug auf Kälte einen logischen Unterschied zwischen Äxten und Messern ?


    ...warum machst DU nicht mal selbst einen Test und lässt UNS am Ergebnis teilhaben??? Lt. deinen Aussagen hast du bereits an einigen Outdoor/Survival-Kursen teilgenommen und besitzt auch Equipment wie Strider,Fällkniven... Da sollte es an einem derartigen Versuch doch nicht scheitern,oder? ;)
    Ich denke,auf deine Eingangsfrage ist von mehreren Seiten genug Input gekommen...

    Einmal editiert, zuletzt von rumpeltroll ()


  • ...warum machst DU nicht mal selbst einen Test und lässt UNS am Ergebnis teilhaben??? Lt. deinen Aussagen hast du bereits an einigen Outdoor/Survival-Kursen teilgenommen und besitzt auch Equipment wie Strider,Fällkniven... Da sollte es an einem derartigen Versuch doch nicht scheitern,oder? ;)
    Ich denke,auf deine Eingangsfrage ist von mehreren Seiten genug Input gekommen...

    Wie gesagt: bis -8 von anderen gemessen (bis geschätzte -10) Grad hatte ich absolut kein Problem.
    Weder mit der Wetterlings Axt, noch mit Fällkniven A1, Strider FN oder ESEE 4.
    Unter diesen Temperaturen hab ich noch nichts gemacht.
    Leider sitze ich jetzt am Schreibtisch weil ich viel arbeiten muss ;( .
    Letztes Jahr konne ich mich für ein paar Wochenend(tage) loseisen, hoffe das klappt heuer wieder.
    Würde sehr gerne in den Wald gehen so wie etliche Leute hier. Rolf ist sogar in Schweden, mein absoluter Traum. Was belibt ist die virtuelle Ersatzbefriedigung durch Eure Berichte.

  • Ach komm, ein kaltes Strider kannst du doch einfach nach der Arbeit in der Stadt auf den Bürgersteig fallen lassen um zu sehen ob's zerspringt, da brauchts nicht unbedingt nen elchverseuchten Wald...sei doch mal ein bisschen kreativ beim Testen :whistling:


    Edit: Ich mach dir mal ein bisschen Mut. Guck mal...beim Hacken heile geblieben :D


    ...jetzt mach schon..komm...

  • Urban Legend! Kältespray erzeugt niemals so eine Kälte, als dass man einen hochlegierten Stahl mit einem Hammerschlag zerbröseln könnte!


    Es wurde auch Phosphor genannt als Legierungselement, das stimmt so nicht! Phosphor ist in den meisten Stählen ein unerwünschter Stoff. Es gibt Ausnahmen aber die sind minimal und treffen i.d.R. nur auf Automatenstähle zu (Also Stähle welche sich sehr schnell und einfach spanened bearbeiten lassen)

    Ich habe das Posting auch nicht so verstanden, dass jetzt normales Kältespray gemeint ist.
    Richtige Fahrraddiebe und Einbrecher gehen da nicht mit ner Spraydose mit Vereisungsspray ran...da wird ne kleine Flasche mit flüssigem Stickstoff o.ä. verwendet, um die Schlösser zu vereisen.



    VG, S.

  • Vermutlich wird sich kaum noch einer daran erinnern, die Firman Krohn aus Hamburg hat 1976 ihr Survivalmesser, baugleich mit dem Schlieper, u.a. damit beworben, dass der Stahl durch den hohen Nickelanteil besonders kältebeständig sei.


    Ich habe das nicht wirklich testen können. Der hohle Griff war damals für mich wichtiger, da ich in selbigem auf dem EK-Lehrgang in Hammelburg Tabak und Geld verstecken konnte! :D


    In Sibirien war ich mit meinem Fällkniven A1, alte Ausführung unterwegs. -20 bis -25 Grad tagsüber und -40 Grad nachts.


    Keine Probleme mit der Schneidfähigkeit, keine Ausbrüche beim Kontakt mit Knochen oder Schnitzen oder bei den wenigen Holzstücken die ich damit gespalten habe. Der Griff machte auch keine Probleme! Allerdings habe ich auch nicht versucht, ob er zersplittert.

  • bevor jemand auf seltsame Ideen kommt mit seinem Messer. Um das zu testen wovon wir die ganze Zeit reden habe ich einfach mehrere Stähle versucht zu zerschlagen, sinnigerweise keine Klingen sondern Lagerschalen, Stahlschienen und Werkzeugteile; alle in verschiedenen Dicken und Formen um ein bißchen fair zu bleiben.


    test.JPG


    In meiner Schmiede waren es beim Test -14 Grad, der Stahl fühlte sich wirklich fürchterlich kalt an. Ich habe nacheinander versucht folgende Stähle mit einem 2500 Gramm-Hammer auf der Kante des Stauchs vom Amboss zu zerschlagen:


    Blattfederstahl, gehärtet, ungehärtet


    D2, gehärtet, ungehärtet


    1.2842 und 1.2510, gehärtet und ungehärtet,


    Feilenstahl, Wälzlagerstahl, Wolframstahl und zum Schluß ein altes Axtgehäuse und wenn meine Frau mich nicht aufgehalten hätte noch einen gefrorenen Kürbis.


    Bei keinem der Stähle ist es zu Absplitterungen oder sonstwas gekommen. Lediglich die ungehärteten "weicheren" Stähle hatte kleine Blessuren vom Hammer oder dem Amboss.


    Viele Grüße


    Roman

    panta rhei

    Einmal editiert, zuletzt von juchten ()

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