Ästhetik vs. Funktionalität

  • Hallo Leute,


    Ihr habt die Auswahl zwischen zwei/mehreren verschiedenen Pordukten, die im Enfeffekt beide/alle die gleiche Funktion erfüllen sollen (beispielsweise zwei Messer, zwei Jacken, zwei Lampen,...). Nun sagen wir Produkt a) ist das etwas funktionalere, sieht aber leider nicht so gut aus wie Produkt b). Auf der anderen Seite sieht Produkt b) einfach geil aus. Wie entscheidet ihr euch?
    Mir ist klar, dass es immer irgendwie darauf ankommt, wie groß der Unterschied zwischen z.B. dem Aussehen oder der Funktionalität ist. Natürlich kauf ich keinen Schrott, nur weils geil aussieht. Aber ehrlich: würdet ihr zum Beispiel eine hässliche Jacke kaufen, nur weil sie einfach in der Funktionalität einer anderen - vllt. sogar deutlich - überlegen ist?


    Wenn ich ehrlich mit mir bin, muss ich feststellen, dass ich leider auch häufiger auf Grund der Ästhetik Abstriche mache, was aus Gründen der Vernunft eigentlich bescheuert ist.
    Naja vllt. versteh ihr ja mein Dilemma...eure Gedanken zu dem Thema würden mich interessieren.

  • Ich denke, dass man das nicht so pauschal sagen kann. Wenn ich mir eine Jacke für Wald und Wiese kaufe, dann würde ich sicherlich der Funktionalität den Vorzug geben. Wenn ich mir eine Jacke für die Stadt, zum Weggehen usw. kaufe, dann würde ich evtl. auch dem Aussehen den Vorzug geben.

  • was dann ja auch wieder eine art von zweck/nutzen ist 8)


    schließe ich mich an


    grüße kro

    Einmal editiert, zuletzt von kroko ()

  • vor der fragestellung stand ich noch nie... ich mag funktionale ästhetik.


    bei messern usw stehen wir da ja oft vor einem luxusproblem: messer a oder messer b?.... an sich tuts doch ein becker necker, ein zero tolerance 0200, ein ambitious und ein gek edc, um mal ein paar qualitativ hochwertige, funktionale und noch halbwegs vernünftige messer, die in der zusammenstellung die meisten themen abdecken, zu nennen. aber wir wollen oft was anderes, weils irgendwas designmäßig anderes hat. funktional gibts für die meisten die hier schon länger unterwegs sind doch kaum noch was zu optimieren, und wenn dann nur nuancen oder weil sich neue gegebenheiten ergeben.


    was kleidung angeht... auch da mag ich funktionale ästhetik. dennoch müssen die sachen auch ordentlich aussehen. meistens ergibt sich das aber von selbst...

  • Bei meiner Kleidung achte ich eher auf die Funktionalität - dann werd ich halt mal etwas dumm angeguckt, wenn ich im M-65 und/oder in der Fjällräven zusammen mit Lowas in der Schule auftauche :D
    Taschenlampen wähle ich auch auf Grund der Funktionalität aus, wobei bei mich mein bescheidenes Taschengeld davon abhält, auf Ästhetik bei meiner Beleuchtung zu legen (wie z.B. Sunwayman, die mich vom Design und von der Leistung beeindrucken, jedoch einfach zu teuer sind).
    Wie MAJOR schon gesagt hat, achten wohl gerade wir bei Messern auch auf die Ästhetik, da ja wohl so gut wie jeder hier drei oder vier verschiedene Messer für den gleichen Zweck hat, einfach weil sie anders aussehen - die Materialunterschiede mal außenvor gelassen. Da greift einfach der Sammeltrieb und man(n) kauft sich z.B. ein Sebenza welches in gewissen Punkten einfach einen Nachteil gegenüber einem ZT hat... allerdings sieht es einfach schöner aus (natürlich nur meine Meinung)

    Ich will lebend aus der Stadt herauskommen, und wenn ich mich dabei umbringe - Homer Simpson

  • naja je nach anlass.. in der regel versuch ich mich funktional stylisch zu kleiden manchmal wenns einfach nur zum essen mit der dame geht dann darfs auch mal ein stupides H&M outfit sein... das messer hat bei mir mehrere legitimationen.. mein bravo zum beispiel ist in der regel immer bei mir denn es ist für mich wie für mc guyver sein taschenmesser... man kann mich nackt in der arktis aussetzen nur mit meinem b1 und ich hab trotzdem das gefühl es ist alles in butter... dann kommt meist aber noch ein anderes messer mit was eher die rolle eines Accessoires einnimmt... nur als beispiel

  • Ich finde man muss das relativieren. Jedes Material, Design, Spezifikation hat Vor und Nachteile - und was ein Vor- bzw. Nachteil ist hängt häufig vom spezifischen "Einsatzgebiet" und persönlichen Vorlieben ab. Daher würde ich bestreiten das es ein pauschales "function" gibt sondern dies immer stark kontextabhängig ist.
    Bei Messern habe ich auch schon manche Käufe aus purem ästhetischen Gefühl gemacht, z.B. bei den Laguiole (die hinsichtlich function für mich vielen anderen Messern zurückstehen, aber einfach super aussehen). Ob man damit dann glücklich wird hängt davon ab was man erwartet. Wenn man einen Kauf macht schadet es zumindest nicht zu wissen warum man sich das Stück kauft- ob aus ästhetischen Gründen, für eine Bestimmte Aufgabe, ob man in einer Hinsicht Kompromisse eingeht.
    Design ist definitiv ein Aspekt der in meine Käufe mit einfließt. Und wenn mir jemand erzählt das der 30. Messerkauf aus rein funktionalen Gründen stattfindet zweifle ich da arg. Ich würde z.B. auch im Alltag keine Tarnklamotten tragen auch wenn diese nochmals wasserfester, abriebfester oder günstiger sind- da nehme ich mir trotzdem meine Fjällräven/North Face/sonstwas Klamotten. Gerade im Alltag ob bei Studium/Beruf/Feiern ist für mich das Design ein Teil der Funktionalität.

    Honey, I can't go to bed yet - somebody on the internet is wrong!!

  • Die Flugzeugbauer sagen doch: was gut aussieht, fliegt auch gut.


    Irgendwie ist es wohl so, daß Proportionen und Harmonie, die schön anzuschauen sind, auch funktional gut sind. Perfektion ist ja die Kunst, nichts mehr weglassen zu können, wie mal jemand schlaues bemerkt hat.



    Ansonsten bin ich für Funktionalität, zum Leidwesen meiner Frau.

  • Um es mit den Worten von Sal Glesser zu sagen: "We would rather be the knife in your pocket, because is "works" better, than the knife in your showcase, because it "looks" better." :thumbup:

    A knife isn't really yours until it spilled your blood.

  • Wie sagt man so schön: " Das Auge isst mit", meist ist es aber so, dass die Sachen, die mir gefallen, auch ein gewisses Mass an Funktionalität haben. Haben sie das nicht gefallen sie mir auch nicht.
    Zum großen Leidwesen meiner näheren Umgebung geht das auch oft zu Lasten aller modischen Trends. :whistling:

    Gruß Stefan

  • Ich würde mir niemals eine Jacke oder Schuhe kaufen die nur gut aussehen und sonst keine Funktion haben. Niemals.


    Thema Messer: Messer sind Werkzeuge oder Waffen und nicht zum angucken da. Darum mag ich auch Spyderco so, die meisten sind voll
    auf Funktion ausgelegt. Leicht und flach läst sich angenehm tragen. Die Öffnung mit dem Loch ist unübertroffen. usw.

    Der Wald ist der Freund der Gesetzlosen.

  • Funktionalität soll bedeuten bestimmte Funktion(en) erfüllen zu können.
    Egal wie verschieden oder gleich Dinge sind, je nachdem wie wir sie benutzen weisen wir ihnen eine Funktion zu. Nutze das Bravo One um ein Brötchen aufzuschneiden, einen Baum zu fällen oder als Briefbeschwerer. Es hat in jedem Beispiel eine andere Funktion. Die Funktion hat es für uns, denn wir wollen bezwecken das Brötchen zu schneiden. Funktion ist also Mittel zu einem Zweck.


    Die Gore-Tex Jacke "Fantasia" hat in jedem fall 3 Lägen, 4 Reisverschlüsse und ist Orange. Der eine findet sie schön, der andere nicht.
    Das ästheische Empfinden gegenüber einem Gegenstand ist höchst subjektiv und dient keinem Zweck. Wenn ich etwas als schön emfinde, "dann ist das so", ich verfolge damit keinen Zweck. Wenn es rein um ästhetisches Empfinden geht, rückt der Gegenstand eigentlich in den Hintergrund.
    Natürlich kann die Farbe Orange die Funktion einer erhöhten Sichtbarkeit für mich ergeben, das hat dann aber nichts mit Ästhetik zu tun.Oder ich wähle bewusst eine bestimmte Form oder Farbe, um damit nicht aufzufallen und mir das gefällt (somit hat das Design wieder eine Funktion).


    Die Formgebung eines Gegenstands ist eine der für mich wichtigste Funktionen um mir zu gefallen.
    Denn der ach-so-tollste-schaice bleibt sonst in der Schublade liegen - Funktionswert = 0 ;)

  • das muss jeder für sich entscheiden.


    Der eine braucht eine Designerhose von XY die voll auf Survival ausgelegt ist und der andere begnügt sich mit einer Jeans. Jeder wie er mag. Jetzt könnte man sich trefflich über irgendwelche Funktionalitäten die ansprechend aussehen seitenweise unterhalten, aber ich habe im Wald nach dem zweiten Tag noch nie einen Unterschied zwischen dieser oder jener Hose feststellen können. Wenn es einem besser gefällt oder er sich besser fühlt mit einer Hose die einem persönlich modisch oder sonstwie erscheint, bitteschön.


    Es bleibt alles Geschmackssache, der eine braucht für einer Wildsau aus der Schwarte zu helfen ein "Supermesser", der andere hat nachher das gleiche Ergebnis mit einem Trattenbacher. Der Sau ist es, glaube ich, egal, und ich denke nicht daß Herr Lagerfeld zufällig im Wald daherkommt um darüber zu urteilen ob unsere Klamotten zur Zeit in Mailand gezeigt werden können oder unser Messer seinen Designvorstellungen entspricht (wobei mir das auch egal ist ob einem Friseur mein Messer gefällt).


    Aber wir müssen aufpassen, diese ganzen Modezaren (wobei man sich als Zar auch nicht so sicher fühlen sollte) haben vermutlich schon ein begehrliches Auge auf die "Waldmenschen" geworfen. Vermutlich gibt es schon diverse Zeichnungen wo man durchtrainierte junge Burschen in auf die Haut gespritzten grünen Klamotten erkennen kann. Das ganze wird dann wahrscheinlich darin enden daß man irgendwelche Models im Waldoutfit sucht, wo man als einzige geistige Voraussetzung beginnende Verblödung mitbringen muss und als körperliche Voraussetzung das Aussehen als hätte man ein viermonatiges Wettfasten mit einem indischen Bettmönch gewonnen. Hauptsache man kann mit festgenagelten Augen nach vorn schreiten wie ein Sekretär in der afrikanischen Steppe der nach ein paar leckeren Schlangen Ausschau hält.


    Achso, wo waren wir? Uns gehts gut, wir unterhalten uns darüber ob man in modischer zweckmäßiger Kleidung oder in nicht modischer zweckmäßiger Kleidung auf die Straße oder in den Wald geht. Wenns hilft ist es gut, ich würde sogar nachts wenn ich friere Tante Friedas Leomantel aus Kunstpelz anziehen solange er wärmt und auf eine modische Jacke in der ich friere verzichten.


    Das Thema hat was, aber jetzt bin ich fertig und habe die Wartzeit überbrückt in der ich auf das Aushärten von einer Klebeverbindung warten muss.


    Viele Grüße


    Roman

    panta rhei

  • Ich muss sagen, dieses Dilemma kenn ich kaum. Meist gefallen mir die "funktionalen Sachen" sehr gut. Und auch im "Tactical-Bereich" gibts doch mittlerweile alles in zig Varianten.


    Der einzige Bereich, wo ich bei jedem Kauf vom Design her das Kotzen kriege sind Laufschuhe....

  • Also bei mir hat alles, was ich kaufe 'ne Funktion - und wenn's nur die ist, mir gut zu gefallen oder mir Freude zu machen. :D


    Insgesamt ist das aber m.E. nur von Fall zu Fall zu bewerten. Ein gutes Beispiel für obige Frage sind für mich Klamotten. Wenn ich z.B. 'ne Softshell brauche, würd ich immer zu 'nem günstigeren Anbieter wie beispielsweise Condor zurückgreifen, weil mir die evtl. besser verarbeiteten Nähte einer TAD Gear Jacke nicht den 2- bis 3-fachen Aufpreis wert sind und auch die restliche Funktion nicht wesentlich mehr bietet. Ich brauch auch nicht zwingend Funktionsunterwäsche von Odlo, Socken von Falke, etc., wenn ich die gleiche oder ähnliche Funktionalität z.B. beim Discounter bekomme (z.B. Merino Unterwäsche von Aldi). Hosen scheuern sich bei mir schnell im Schritt, bzw. am Oberschenkel durch, deshalb sind meine Cargos fast ausnahmslos von C&A und kosten zw. 20 und max. 40 €; warum sollte ich da das Doppelte oder Dreifache ausgeben, nur um irgendwo 'nen Markennamen stehen zu haben? Jetzt mag man argumentieren, dass bei der XY-Hose die Taschen besonders angebracht wären oder sie dieses und jenes Gimmick hätte, aber das überzeugt mich nicht, den Mehrpreis zu zahlen.


    Anders sieht's hingegen bei "technischen" Artikeln (z.B. Digital-Kamera, MTB, Werkzeuge, etc.) aus. Da geb ich gern mehr Geld aus, um Funktionalität zu erhalten, die oftmals über meinem Können, meinen Kenntnissen oder meinem Bedarf liegt, nur um zu wissen, dass ich Spielraum nach oben hätte.

    In Combat, you do not rise to the occasion. You sink to the level of your training!

    Franconian Resistance #6 - Kopportunist #0002 - T.I.T.A.N. #0012

  • Ich sehe das so wie die miesten hier. Es ist und bleibt ein Kompromiss. Was bringen mit die funktionalsten Klamotten wenn ich mich scheiße drin fühl und das Gefühl hab verkleidet zu sein? Dann liegen sie doch nur im Schrank. Das selbe gilt aber eben auch andersrum. Die noch so schicke Jacke, die mich bei Regen nicht trocken hällt, liegt auf Dauer nämlich genau neben vorher genanntem Kostüm.
    Einzige Ausnahme bilden für mich Schuhe. In meinen letzten rein modischen Schuhen haben mir die Haxen so dermaßen wehgetan - daraus habe ich gelernt. Hier gilt ganz klar Qualität und Funktion stehen an erster Stelle. Ästhetik lässt mich dann nur zwischen gleichwertigen Modellen entscheiden.

    Mankind must put an end to war, or war will put an end to mankind.
    JFK

  • Irgendwann mit steigendem Alter/Vernunft bin Ich an einem Punkt angelangt wo Ich mir selbst die Frage gestellt habe warum Ich mir in einer Jacke die super aussieht und ne Stange Geld gekostet hat, auf gut deutsch gesagt den Arsch abfrieren soll.


    Seitdem achte Ich mehr auf Qualität und Technik bei der Bekleidung und versuche das Ganze dann mit für mich optisch ansprechendem Look zu bekommen, so ganz peinlich will Ich dann auch nicht aussehen. Ich kaufe meistens in unnauffälligen Farben ohne grosse Markenlogos, oft werden diese von mr auch entfernt. Diesen Hype habe Ich lange Zeit hinter mir gelassen,
    Ich traue mir mittlerweile zu gute Verarbeitungsqualität/Materialien zu erkennen und da ist mir der Hersteller oder das Geschäft in dem Ich kaufe absolut zweitrangig.


  • Anders sieht's hingegen bei "technischen" Artikeln (z.B. Digital-Kamera, MTB, Werkzeuge, etc.) aus. Da geb ich gern mehr Geld aus, um Funktionalität zu erhalten, die oftmals über meinem Können, meinen Kenntnissen oder meinem Bedarf liegt, nur um zu wissen, dass ich Spielraum nach oben hätte.


    Moin, moin,
    da hab ich mich gerade sehr amüsiert, weil es mir irgendwie bekannt vorkommt ;-)!!!
    Aber so hat man wenigstens die Möglichkeit sich weiter zu entwickeln.....


    Ich denke, je mehr funktionelle Sachen, ob Messer, Werkzeuge oder Kleidung bereits vorhanden sind, desto eher wird man sich bei zukünftigen Kauf-Entscheidungen vom persönlichen Geschmack leiten lassen!?


    Waidmannsheil
    Michael



  • Der Vorteil bei dieser zugegebener Maßen erschreckenden Vision ist allerdings, dass man dann einen sozialadequaten Grund mehr hätte, um ein entsprechendes Eisen zu führen. Ob man Lagerfeld und Konsorten vielleicht dazu überreden könnte. Ein entsprechender Hirschfänger würde sich doch gut machen! :D
    Im übrigen sind auch bei mir einige Messer vorhanden, bei denen das Aussehen im Vordergrund steht. Laguiolle lässt grüßen!

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