Hallo Leute
Ich hab eine Weile nachgedacht, ob es überhaupt Sinn macht ein so "altes" Messer für ein Review heranzuziehen. Es hat mehr als 20 Jahre auf dem Buckel und wurde in dieser Zeit mit so ziemlich allem was seither auf den Markt kam verglichen.
Da ich aber seit dem ich es habe dieses merkwürdige Grinsen, wenn ich es in die Hand nehme, nicht aus dem Gesicht bekomme, wollte ich Euch teilhaben lassen.
Kapitel 1 - Wie kam ich zu meinem Sebenza?
Ich war ja hier im Forum eigentlich nach etwas ganz anderem auf der Suche. Ich suchte einen Framelock Flipper, mit dem ich mir die Wartezeit bis das ZT 0560 endlich rauskommt verkürzen könnte. Tipps waren (wie immer) hervorragende dabei, jedoch waren die besten aus der Custom-Ecke. Es ging ja um etwas schnell verfügbares, also vorerst kamen sie nicht in Frage (auch, wenn recht wahrscheinlich einige ihren Weg noch zu mir finden werden).
Also habe ich den Plan gänzlich über den Haufen geworfen und nochmals bei Null angefangen.
Was will ich? Es sollte eine nicht allzu große, aber doch ordentliche Klinge haben. 8-10cm sollten es schon sein. Da ich Österreicher bin, stand auch das Einhandmesser fest. Auf die Sicherung wollte ich mich verlassen können. Schnell war ich bei der Idee Framelock zurück. Da dachte ich mir, warum nicht gleich die Wurzeln des Framelocks, den Integrallock erkunden? Also Chris Reeve Large Sebenza. Alle Kriterien wurden erfüllt. Aber 400€ für ein Production? Zahlt sich das denn aus? Ich kam auf keinen grünen Zweig. Es war wohl mehr Kurzschluss als denken, die veranlasst haben, daß ich doch bestellt habe.
Kapitel 2 - Als es ankam.
Nach ein paar Tagen war es soweit und die Post hatte ihren Weg mit einem kleinen Paket endlich zu mir gefunden. Die doch recht unscheinbare weiße Kartonschachtel mit den Aufklebern von CRK und diverser Preise, die gewonnen worden waren, war schnell geöffnet. Darin, in ein Mikrofasertuch eingewickelt, war nun mein Sebenza. Es war ein Large 21.
Der erste Eindruck ist wirklich sehr hochwertig. Eigentlich fühlt es sich in der Hand gar nicht, wie ein Klappmesser an. Schon im geschlossenen Zustand hat man eher den Eindruck ein solides Stück Metall in der Hand zu haben. Dann langsam mal öffnen. Seidenweich. Da wackelt nichts, da klappert nichts. Trotzdem gleitet es leicht. Mit einem deutlichen "Klack", der einen anzuschreien scheint "Ich bin jetzt fix!" rastet es ein. Auch hier gibt es natürlich keinerlei Spiel.
Ich gestehe, daß ich mich innerlich immer etwas amüsiert hatte über all die Sebenza Fans, die nicht aufhören konnten von der perfekten Verarbeitung und den geringen Toleranzen zu philosophieren. Jetzt tue ich das nicht mehr, sondern reihe mich ein. Es ist schon beeindruckend.
Kapitel 3 - Was unterscheidet es nun von anderen Messern?
Ganz klar: alles. Es unterscheidet sich vom Gesamteindruck bis zu den Details.
Wie ich schon oben geschrieben habe ist das Gefühl, wenn man es in die Hand nimmt, nicht das eines Messers, daß aus mehreren Teilen besteht. Man hat den Eindruck eines soliden Blocks Metall. Dieser Eindruck ändert sich nicht mal, während man es öffnet. Hier scheint die Kunst von Chris Reeve zu liegen.
Es gibt keine Kanten oder Ecken, wo sie nicht hingehören. Apropos "Kanten". Die eine an der Vorderseite der Klinge, ist so scharf, wie ich es bei der Auslieferung eines Messers noch nicht gesehen habe. Sie rasiert problemlos.
Darüber, daß wenn man es auseinandernimmt, auch hier die Qualität ins Auge sticht, brauche ich wohl keine Worte mehr zu verlieren. Dazu gibt es wirklich genug Reviews, die sich mit der Passgenauigkeit der Teile beschäftigen. Ich sage nur: Es stimmt wirklich.
Kapitel 4 - Was soll das (k) im Titel?
Genau hier wird das Problem des Sebenza, oder sagen wir Chris Reeve Knives oder noch richtiger eigentlich seines Besitzers offenbart.
Egal was ihr nach einem CRK kauft, der erste Gedanke wird sein: Es ist kein Sebenza.
Dieser Gedanke kam bei mir nur beim Umnumzaan nicht auf.
Anhang:
Mein Dank gilt der Community, die mich erstmal auf die Idee gebracht hat und immer mit gutem Rat zur Seite Stand.
Jetzt nur noch der Kinderreim:
Jedes Kind kennt das Gedicht,
zeig uns ein Bild,
sonst glauben wir's nicht.
LG Peter