Hallo zusammen,
"Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest uns hier liegen gesehen, wie das Gesetz es befahl." Ein bedeutungsvoller Satz mit historischem Gewicht und jeder, der mit Geschichte vertraut oder im Tacticalforum unterwegs ist, weiß oder ahnt zumindest, dass sich hinter diesem Ausspruch etwas aus Sparta verbergen muss.
Zum Verbergen benützten die Spartaner in der Schlacht einen großen, runden Schild, den Hoplon, daher Hopliten, um ihre Schwachstellen in Verbindung mit den Beinschienen abzudecken (die Beinarterie zum Beispiel).
Als ich durch meine Sammlung "wanderte", fand ich ebenfalls etwas, von runden spartanischen Schilden gedeckt.
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Und ich wollte euch erzählen, was ich da liegen sah. Aber eventuell kommt ihr selbst drauf:
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na?
Mein persönlicher Leonidas:
Spartanblades Harsey No. 1 limited Edition
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Für den Anfang beginnen wir mit dem "Training" und der "Erweiterten Grundbefähigung" dieses modernen Griechen aus Übersee
Das Messer ist gefertigt aus S30V Stahl.
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Der Krieger hat eine scharfe Länge von 185 cm, nein, sorry, 185 mm , dazu kommen 14,2 cm Griff, linear gemessen. Die Muskeln wurden auf 5mm Rückenstärke trainiert von sehr fähigen Philosophen. Diese Philosophen, nennen wir sie Iovito(s) und Careyus haben in ihrere Philosophie eine zentrale Aussage:
"Knives with intent".
Nun ist der intent, die Absicht eines Spartaners ja recht eindeutig: "Holt sie euch!" - leichter gesagt als getan. Gerade dieses Modell ist nicht nur vergriffen, sondern auch kaum zu bekommen. Es gibt einen Nachfolger mit kürzerer Klinge allerdings, als Jagdmesser ausgelegt.
Das Design geht aus William Harsey zurück. Bekannt ist dieser Achill des Designs durch vielfältige Bündnisse mit Chris Reeve, Gerber und anderen Klingenschwingern.
Typisch für Harseys Kunst sind leicht aus der Grundlinie gekrümmte Griffe. Das Messer schmiegt sich förmlich in die Hand und wird zu einem Teil davon.
An diesem Modell sticht besonders die "Finne" auf dem Klingenrücken durch den Schild des Gegners, äh, ins Auge des Betrachters. Neben einem optischen Akzent kann so die Spitze für präzise Stiche näher zur Mitte gesetzt werden und gleichzeitig eine Gewichtsverminderung gegenüber einer durchgehenden Rückenschneide erreicht werden.
Einigen von euch dürfte das Pacific von Chris Reeve, ebenfalls vom Papyrus von Harsey, ein Begriff sein. Und selbst zu diesem gelungenen Messer ist dieser Spartaner hier eine ergonomische Erleuchtung.
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Und wie bei den Thermophylen üblich: Es muss in mehreren Richtungen klappen:
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Hopliten waren die schwere Infanterie und die Spartaner stellten die erste Berufsarmee der Antike auf. Das Messer hingegen trägt sich leicht und führt sich ebenso schnell und dynamisch wie ein gestählter griechischer Infanterist, keine Spur von behäbiger Phalanx. Ein Schwergewicht ist das Messer also nicht mit 385 gr. ohne Scheide und dennoch sehr professionell in seiner ganzen Art. Durch den hoch angesetzten Flachschliff schneidet es vorzüglich, die Spitze ist sehr fein. Ein Brecheisen ist das nicht, aber so ziemlich einer der besten Fighter und Brotmesser, die ich bisher in der Hand hatte.
Ein Krieger muss rau sein - Harsey verleiht ihm daher eine Daumenauflage, die sich wie ein Federbusch auf einem Hoplitenhelm über den Klingenrücken auf den Griff zieht - hervorragend gearbeitet, genau richtig von der Zahnung.
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Getragen wird das Messer in einer Kydexscheide mit perfektem Sitz, an einer Gürtelschlaufe aus steifem Textilmaterial.
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Bisher gab es noch keine Schlachten zu schlagen, aber ich bin sicher, dass sich bald Gelegenheit dazu ergeben wird. Dazu müssten eben, wie bei den Thermophylen, die restlichen Recken zuhause bleiben
Kurzes Fazit: Harsey ist hier ein Meisterstück gelungen. Und es wurde von spartanblades perfekt umgesetzt. Das Einzige, was ich mir von diesem Messer wünschen würde noch, wäre eine kleinere Version in der 42a-Klasse. die Hoffnung, dass so etwas mal rauskommt, stirbt zu letzt, bis dahin geh ich mich jetzt mit meinem Professional Soldier von Reeve trösten, das ja dem gleichen Kohlestift entsprungen ist wie dieses schöne Stück US-amerikanischer Fertigungskunst in bester griechischer Tradition.
Spartanisch? Nein, die Luxusausführung und angesichts der aufgerufenen Preise bleibt zu vermuten, dass bereits das antike Griechenland bankrott gegangen wäre, hätte es seine Armee damit ausrüste wollen.
Dennoch ist die Investition mehr als lohnend. Obwohl ich viele Klingen besessen habe und in der Hand hatte, bisher gab es nichts Vergleichbares. Wenn ihr eines bekommen könnt, von mir klare Kaufempfehlung.
Anbei noch zwei Größenvergleiche und Gegenüberstellungen, einmal mit einem SNG USN und ein mal das Pacific von Reeve.
Bei Fragen stehe ich auch hier gerne zur Verfügung.