Kein Seil, keine Schnur, was nun?

  • Wie hilfreich und wichtig Seile und Schnüre sein können, wird jedem halbwegs
    erfahrenen Outdoorer geläufig sein. Es sind frustrierende Momente wenn man Seil
    oder Schnur benötigt, dann aber feststellt, dass entweder die restliche Länge nicht
    genügt oder dass man vorhandenes Seil anderen Zwecken zugedacht hat.
    Um derartigen Negativerkenntnissen den Schrecken zu nehmen, möchte ich hier
    einige problemlösende Möglichkeiten eigener und nativer Bushcraft –
    Erfahrungen
    aufzeigen.
    Die alternative Seilherstellung aus natürlichen Materialien der Umgebung ist nicht nur eine
    hilfreiche Fähigkeit um das Leben in der Wildnis gewaltig zu erleichtern sondern dient auch
    zur vielfältigen Gefahrenreduzierung oder der Nahrungsmittelbeschaffung. Die Palette
    der Nutzungsmöglichkeiten reicht vom Nähgarn bis zum Abschleppseil. Die
    unterschiedlichen Herstellungsmaterialien können aus der Umgebung beschafft
    werden.

    Ein einfaches Seil oder eine Schnur besteht aus zwei Strängen, damit nehmen der Umfang
    und die Zugfestigkeit zu. Die einzelnen Stränge werden an beiden Enden rechts – oder
    linksherum gezwirbelt. Je stärker die Stränge verdreht werden, je steiler bildet sich der
    Torsionwinkel (Steigung) und umso steifer wird das angestrebte Seil. Die Anzahl der
    Windungen pro Maßlänge hängt vom Durchmesser der Stränge ab. Für eine harte Schnur
    von vier Millimeter Stärke, sind zwei Umdrehungen pro Zentimeter und sechs Umdrehungen
    für eine Millimeterstärke empfehlenswert. Um Schwachpunkte in der
    Schnur zu vermeiden, fügt man an kritischen Stellen eine weitere Faser hinzu. Eine
    gleichmäßige Schnur sollte an beiden Enden geringere Querschnitte aufweisen, so
    können neue Fasern hinzugefügt werden, indem man sie entlang der verarbeiteten,
    vorhandenen Fasern und den Enden legt und mit einzwirbelt. Äußerlich störende
    Fasern werden über einem Feuer schonend abgesengt. Die Verwendung eines dritten
    Stranges erhöht die Belastbarkeit beinahe um das doppelte und verlängert die
    Haltbarkeit der Schnur. Die Herstellung kann man vereinfachen und
    beschleunigen, indem man die einzelnen Stränge auf dem Oberschenkel zwirbelt.
    Weitere Fasern werden zur Verstärkung und Verlängerung hinzugefügt, indem man
    sie einzeln mit einrollt. Der Zeitaufwand und die Sorgfalt sollten in vernünftiger
    Relation zur angestrebten Verwendung stehen. Ein schnell und grob hergestelltes
    Grasseil zum Bau einer Notunterkunft benötigt weitaus weniger Zeit als eine
    sehr sorgfältig hergestellte Bogensehne, Wenn man feine Sehnen – oder
    Pflanzenfasern verwendet, dauert die sorgfältige Herstellung einer tauglichen
    Angelschnur auch mehrere Tage.

    Weitere Erklärungen zu verwendbaren Materialien folgen.

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