Kaufberatung EDC fixed / Stahlwahl

  • Hallo zusammen,


    und schon wieder n neuer Thread, obwohls doch erstmal bei dem GEK bleiben sollte,...naja.
    Also folgendes "Problem" :) ich hätte gerne noch ein feststehendes EDC taugliches Messer, welches mehr als 8cm und weniger als 10cm Klinge hat.


    Aufgrund der Empfehlungen bei meinem Outdoormesser bin ich auf das Pohl Force Charlie One gestossen. Passt von der Größe, Preis ist grade noch so ok, und trifft von der Optik her eigentlich genau mein Geschmack.


    Warum aber jetzt in der Überschrift noch steht Stahlwahl hat folgenden Hintergrund.
    Das Charlie One ist ja aus D2 - K110 - 2379, jetzt hab ich mir schon einiges an Material zu dem Stahl durchgelesen und bin bisher bei folgendem Ergebniss:


    D2 Stahl ist rosträge, behält seine Schärfe relativ lange, aber bildet sehr große Karbide, lässt daher keine feine Schneiden zu und ist spröder als rostende Stähle.


    Das Problem ist jetzt das ich das EDC auch mal härter rannehmen muss, sprich auch mal was aufhebln. Jetzt zwar keine Metalltüren oder so, aber mal ein leicht festgenageltes Brett etc.
    Außerdem hab ich vor das Messer auch mal als Wurfmesser zu benutzen, einfach weils Spass macht. Und ich möchte mir nicht extra Wurfmesser dafür kaufen.


    Ist der D2 Stahl dafür nun die richtige Wahl?
    Oder wird man im normalen Gebrauch von diesen ganzen wissenschaftlichen Ansätzen nichts merken. Bemerkt man diese Faktoren nur
    im extremsten Höchstleistungsbereich, so dass es aus diesen Gründen kaum Probleme beim D2 Stahl gibt? Oder wie kommen die widersprüchlichen Aussagen zustande?
    Auf der einen Seite die wissenschaftlichen Aspekte (große Karbide, schwer nachschärfbar, spröde, nicht wirklich rostträge da Chrom<14%...), auf der anderen das GEK das ne Autotür durchlöchert, ohne dabei Beschädigungen davonzutragen.


    Ich hoffe dass das Thema so noch ok ist, wollte jetzt nicht extra zwei Themen dafür erstellen, solllte das anders gesehen werden hab ich auch nichts dagegen daraus 2 Themen zu erstellen.
    Und ich bedanke mich schonmal im vorraus für die, die sich die Mühe machen das alles zu lesen und dann auch noch zu antworten :)

  • Im Prinzip hast Du recht. D2 neigt bei einigen Messern schneller zu Ausbrüchen.
    ABER: Du hast ja anscheinend ein GEK, das ja auch aus dem Böhler K110. Benutze es doch mal eine Woche und nimm es richtig hart ran. Dann wirst Du Deine Meinung zum Thema K110 und Ausbrüchen bestimmt schnell ändern... :D Da bricht nix!

  • Naja, also der Stahl ist ganz ok. Kein übermäßig toller Stahl, aber brauchbar!


    Meiner Meinung nach, ist der N960 Böhler der robusteste. Wenn's auch 11cm Klinge sein dürfen schau dir das Fox (FKMD) Pro Hunter an. Gibt's einmal mit Micarta Griffschalen( http://www.xpedition-company.d…er-Fixed-Micarta.html)und Desert Wood (http://www.xpedition-company.d…ro-Hunter-Fixed-Wood.html)



    Aber das Charlie One ist auch eine gute Wahl, definitiv! ;)


    Gruß,
    Moritz

  • Wie Beru schon schreibt, D2 neigt häufiger zu ausbrüchen und ist sonst auch eher spröde bzw. nicht sonderlich elastisch- für ein Wurfmesser sicher nicht ideal. Da es aber schon gute Wurfmesser günstig gibt und kurze Wurfmesser ohnehin nicht so super sind zum werfen (ok, vielleicht Geschmackssache) würde ich eher auf zwei Messer setzen.


    Als Messer zum werkeln solltest du dir mal das Linder Superedge anschauen, guter Stahl, ergonomischer Griff, kräftige Klinge...

    Honey, I can't go to bed yet - somebody on the internet is wrong!!

  • Rein wissenschaftlich betrachtet müsste der Böhler N690 aber ja noch schlechter abschneiden in Sachen Belastbarkeit. Im Bereich Rostträgheit hat er dann aber die Nase
    vorn. Immerhin besitzt er laut Tabelle 17% Chrom, was den Stahl ja nicht nur rostträge sondern auch härter macht - also schwer (schwerer als unlegierte Stähle) nachzuschärfen und spöder.


    Das FMKD Pro Hunter hab ich mir auch schon mal angeschaut, gefällt mir auch, ...aber... das Charlie One ist eigentlich Obergrenze was die Größe betrifft. Gesamtlänge sollte 20cm nicht überschreiten.


    Beru, also relativ hart rangenommen hab ich mein gek edc ja eigentlich schon, aber gehebelt hab ich damit noch nicht.
    Und geworfen wurde es auch schon, aber eben etwas zurückhaltender :) Hat aber definitiv schon einiges problemlos mitgemacht.


    Aber wieso? Ist hierbei noch nicht das Maximum erreicht? Ist die Stahlwahl doch nicht so ausschlaggebend wie gedacht, weil wir den Stahl garnicht an die Grenzen bringen (können?) ?


    Grüße
    Alex

    Einmal editiert, zuletzt von mainwood ()

  • Aber wieso? Ist hierbei noch nicht das Maximum erreicht? Ist die Stahlwahl doch nicht so ausschlaggebend wie gedacht, weil wir den Stahl garnicht an die Grenzen bringen (können?) ?


    Wenn man es drauf anlegt, bekommt man nahezu alles klein. Mit einem Messer aus hochlegiertem Stahl zu werfen kann gut gehen, kann auch schief gehen.

  • persönlich würde ich mehr darauf achten daß mir ein Messer für jeden Tag gut gefällt, dann muß es noch meiner Hand gefallen und wenn es sich dann noch ohne zu zwicken gut unterbringen lässt bin ich eigentlich glücklich.
    Was den Stahl betrifft scheiden sich ja die Geister, gerade beim 1.2379. Aber mittlerweile gibt es davon mehrere "Darreichungsformen" die durchaus zuverlässiger sind als die ursprüngliche. Selbst Uddeholm klagte schon vor Jahren über die unterschiedliche Qualität des 1.2379 und bot einen verbesserten 1.2379 an. Grund waren unter anderem Seigerungen etc. wodurch die Wärmebehandlung nicht immer zu dem erstrebten Ergebnis führte. Die Industrie hat wie gesagt dahingehend Abhilfe geschaffen und bietet den Stahl in passender Qualität an.
    Stähle nach ihrem Datenblatt zu beurteilen und aufgrund der Legierungselemente auszusuchen ist zwar eine interessante Sache, aber letztendlich macht die Wärmebehandlung und speziell der Anlassvorgang die Musik. So könnte man theoretisch einen einfachen Kaltarbeitsstahl zu einer Härte bringen daß er kaum noch zu schärfen wäre und einen "karbidbeladenen Brocken" wie ein Stück einfachen Stahl aussehen lassen. Was man bis jetzt von den genannten GEK-Messern sagen kann ist ja mitnichten etwas negatives, sie machen zuverlässig ihren Dienst, mehr kann man ja von einem Messer eigentlich nicht erwarten. Hebeln ist immer eine zweischneidige Sache, es ist durchaus möglich daß eine Klinge die entsprechend an einer scharfen Kante geklemmt ist durch einen plötzlichen Druck Schaden davontragen kann, aber normal liegt so etwas bei einem Fixed außerhalb der Menschenkraft. Die Messerwerferei ist dagegen eine sehr gefährliche Sache für eine Schneide, bei einem ungewollten Abpraller erhöht sich die Wurfgeschwindigkeit und ein Treffer mit der Schneide an Steinen kann selbst die härteste Schneide beschädigen, eventuell einen Schaden verursachen der selbst bei jahrzehntelangem normalen Gebrauch nie aufgetreten wäre.
    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • bei den ganzen D 2 - Annahmen und (falschen) Prognosen wird imer die letztlich ausschlaggebende Wärmebehandlung übersehen oder totgeschwiegen aber darin letztlich liegt der entsprechende qualitative Unterschied. Bei meinen Knochen, - Holz - manchmal Blechhackereien benutze ich seit 4 Jahren ein und dasselbe Messer (D2) und habe noch nie einen Ausbruch festgestellt.

  • Hi,


    also ich bin jetzt kein Stahlexperte und ich kann euch auch nicht die theorethischen Eigenschaften der diversen Stahlsorten aufzeigen. Faktisch teile ich aber die Einschätzung von Tony. Theorethisch sollte z. B. 1095-Stahl nicht zu Ausbrüchen neigen. Hab aber aus eigener Erfahrung an einem meiner Messer eben das erlebt. Gleiches gilt anders herum für den D2-Stahl (in meinem Fall den K110 beim GEK 2000 bzw. GEK EDC). Theorethisch müsste es bei harten Anwendungen (hacken, batoning, mal auf kleine Steinchen kommen) zu Klingenausbrüchen kommen. In der Praxis habe ich aber bei meinen GEK´s überhaupt keine Probleme... wirklich gar keine.


    Was das Charlie one angeht fehlen mir - über das schnitzen und schneiden hinaus - eigene Erfahrungen. Bis jetzt würde ich aber hier behaupten, das auch das Charlie bzw. der D2 keine Probleme aufweist.

  • Hallo,


    danke fur eure Antworten, bestätigt also eigentlich meine Vermutung.
    Mit meinem GEK edc bin ich ja auch sehr zufrieden.


    Falls es noch jemanden interessiert, habe mit Dietmar Pohl, Pohl Force, Kontakt aufgenommen.
    Laut seiner Aussage steckt das Charlie One auch mal Messerwürfe weg.
    Ich werde es nun so halten dass ich mir ein Charlie One zulege und es dann einfach testen werde. :)

    Einmal editiert, zuletzt von mainwood ()

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